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Fällen wie ahir ja-karub „er zog sich zurück als ein segnender“ liege, womit wiederum die syntaktische Anwendung der ägyptischen Form 'rh ganz wunderbar übereinstimmt. Stellt sich so mehr und mehr heraus, dass das Imperfect ursprünglich nur das Perfect mit vorgesetztem Beziehungselement ja (bezw. ji-) war und für sich. allein überhaupt anfangs nicht stehn konnte, dann ist es vollends. undenkbar und unmöglich, die Hälfte der semitischen Nomina aus dieser doch erst secundären Form, die noch dazu von Haus aus gleichen Vocalismus mit dem Perfect gehabt haben muss, wie BARTH es thut, herleiten zu wollen; mit Recht sagt AUG. MÜLLER (ZDMG 45 (1891) S. 230, dass der einzige Fehler an diesem Mechanismus" (nämlich dem BARTH's) der sei, „dass er zu glatt arbeitet", mit andern Worten, dass man auf so mechanische Weise überhaupt jede Form schliesslich erklären könne. BARTH hat es versäumt, bevor er seine Haupttheorie aufstellte, den Unterbau zu machen, d. h. vor allem zu untersuchen und zu fragen: (1) ob der Vocalismus des westsemit. Imperfects überhaupt alt (und nicht, wie es in der That der Fall, etwas erst Gewordenes) sei, und (2) ob überhaupt das ganze Imperfect, so wie wir es für das Ursemitische construiren dürfen (was er zu thun aber ebenfalls versäumt hat), nicht erst secundär ist, und wie es zu Stande gekommen; und er muss nun erleben, dass seine ganze Construction zusammenbricht. Die älteste Perfectform ist kabul (daraus dann kabil, zu welchem Übergang man schon meine Säugethiernamen, 301, Anm. 4 vergleiche), die älteste Imperfectform ji-kabul (daraus dann ji-kabil und weiter mit Vocalharmonie auch ji-kabal), während das starre westsemitische Schema

kabula jakbulu (urspr. nur Jussiv, aus ji-kabulu, jákabulu)
kabila jakbalu

kabala jakbulu oder jakbilu

erst das Ende einer langen, noch ziemlich genau zu verfolgenden Entwicklung darstellt. Es heisst doch das Pferd am Schwanz aufzäumen, wenn man dieses Ende der Entwicklungsreihe ohne weitere Untersuchung in die Urzeit zurückverlegt und zum Ausgangspunkt der Entwicklung der semitischen Nominalformen macht. Zudem beginnt keine Sprache der Welt mit Auseinanderhaltung von transitiv und intransitiv in der äusseren Form; erst im Laufe der Zeit hat man kabula (und das daraus entstandene kabila) für die Intransitiva reservirt, und für die reinen Transitiva eine neue Form, das durch Vocalharmonie aus kabila entstandene kabala, differenzirt.

Nun aber nach dieser Abschweifung zurück zu unserem Thema! Auch in den Pronomina zeigt sich jetzt eine noch viel engere Verknüpfung des Altägyptischen mit dem Semitischen (und zwar vor allem mit dem Babylonischen!) als man es früher, wo doch auch

schon an auffallenden Übereinstimmungen genug vorhanden war,

ahnte.

Nach ERMAN sind die Formen der Pyramidentexte (5 und 6 Dyn.) folgende:

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sind noch nicht nachgewiesen, und wir kennen bis jetzt nur die Possessivsuffixa (vgl. oben S. 345, Anm. *) der Pyramidentexte, von den Personalpronomina aber nur die erst aus späteren Texten nachweisbaren:

I. pl. inn (so zu postuliren nach dem demot. und kopt. anon, wo das o als Analogie nach anok „ich“ aufzufassen sein wird) babyl, anîni

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die aber in älterer Zeit, wie die daraus verkürzten Endungen des Perfects und andere Erwägungen nahelegen, gewiss inḥn (aus inkn, vgl. berberisch nekki „ich“, nukni „wir“; hebr. anok-î „ich“, anaḥ-nû ,,wir")

ntn ihr“ (und dazu sing. nti-anta „du“, fem. anti)

śn sie"

gelautet haben, indem schon nt-k „du“ (antak) eine reine Analogiebildung (nach anâkû-ja, äg. inkwi, verkürzt inwk mit Epenthese des w, vgl. das Objectssuffix -wi und das Perfect 1. s. hbs-kwi) ist*. Wir haben also im Singular jedenfalls eine doppelte Reihe von Personalpronomina in ältester Zeit anzunehmen, die sich im Altäg. also darstellt (bezw. darstellen würde):

* antunû (äg. etwa ntn) ist ebenso ein Plural zu antâ wie sunû zu sû! So genial auch ERMAN'S Erklärung von anâku und antâku (denn so hätte nach ihm das äg -semit. Pron. 2 sing. urspr. gelautet) ist (vgl. schon oben S. 343, Anm. **), so wird sie doch aufzugeben sein; jedenfalls setzt die dem Äg. und Semit. gemeinsame Perfectbildung voraus, dass bereits in einer für uns fast schon nicht mehr berechenbaren Urzeit die betreffenden Pronomina auf -kûja, -ta (und -ti), -tunû und -ni auslauteten, was also nur für antâ der 2. sing., nicht aber für anta-ka passt.

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dann weiter nach Analogie von tmt zu stt, etwa śittatu, wurde). Damit vergleichen sich nun ungezwungen die altbabylonischen Formen mit der gleichfalls doppelten Reihe

anâku „ich“,

attà (aus anta) „du“,

daneben jâti (urspr. „mich")

atti (aus anti) „du“, (fem.)

šû er",

ši „sie",

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denen im Plural anini (aus aniḥni) und nijati

attunû (aus antunû) und kâsûnu (aus ku’atunu) šunu (fem. šina) und šu'atunu (auch šašunu) fem. šu'atina, šâtina sich zugesellen.

Dass (im Koptischen teils t, teils palatalisirt) wirklich aus einem Guttural entstanden und urspr. etwa kj (dann bald tj, t) gelautet hat — eine für die äg. Lautlehre überaus wichtige neue Erkenntniss ergab sich mir als sicher schon aus 2. s. twț neben 3. s. śwt (im Vergleich mit bab. kâti und šuatu, šâšu) wie vor allem aus dem Possessivsuffix -t (semit. -k) neben der 2. s. masc. -k (semit. -ka), wird aber noch endgiltig bestätigt durch die hier ebenfalls zum ersten Mal gegebene richtige Erklärung des bis jetzt räthselhaft gebliebenen tt „du (o Weib)", tm „dich (o Weib)". Ich konnte bis vor kurzem nur das babyl. kummu „dein" (fem. etwa kimmu, aber nicht belegt) als Analogie beibringen, fand aber dann in den Berbersprachen, deren Lexikon altlybisch, deren Grammatik und Syntax aber dem Ägyptischen aufs nächste verwandt ist, das entscheidende: nek, nekki; nek, nekku ich"

ket, keči; kai, kaiu „du" (masc.)

kem, kemmi; kem, kemmu „du“ (fem.)!

und die Possessivsuffixe u, in [cf. äg. wi]; i „von mir"

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Vgl. HANOTEAU, Essai de grammaire kabyle, Paris (1858), p. 49 ff. und Essai de grammaire de la langue Tamachek, Paris, 1860, p. 32 f. und RENÉ BASSET, Loqmân Berbère avec quatre glossaires, Paris 1890, p. 292 f.

Was speciell die Objectssuffixe anlangt, die im Ägyptischen noch loser mit dem Verbum verbunden waren als im Semitischen (vgl. ERMAN, Pap. Westcar, § 303), so bieten sie zum Teil vollere, sich mehr an die Personalpronomina anschliessende* Formen als die Possessivsuffixa, welche Erscheinung wir ebenfalls wieder im Babylonischen beobachten können; man vergleiche dort nur -ši „eam" gegenüber -šâ, naši (aus mijati) gegenüber -ni, -kunuši (aus -kunûti) gegenüber -kunu, -šunûti gegenüber -šunû.

Nun noch ein kurzes Wort über die ägyptischen Possessivsuffixa (vgl. schon oben S. 345, Anm. *). Jetzt, da als feststehend betrachtet werden darf, dass - aus -ki entstanden ist, giebt sich die Identität mit dem Semitischen als eine vollständige, einen einzigen Fall, der um so auffallender scheint, ausgenommen, nämlich das äg. Suffix der 3. sing. masc. -f. Gerade weil das Pluralsuffix nicht -fn, sondern -śn lautet, und auch alle andern übereinstimmen, tritt diese Anomalie um so mehr aus dem Rahmen des Ganzen heraus und hat mich schon längst auf die Vermutung gebracht, es möchte hier irgend eine lautliche Umgestaltung (entweder - im Auslaut zu ƒ, bezw.

, oder aber -św zu f) vorliegen. Eine genauere Analyse der ägyptischen Demonstrativpronomina bringt dieses Räthsel der Lösung um einen Schritt näher. Diese lauten bekanntlich p3; pw, pf „dieser", t3, tf diese" (fem.), n3, nf diese" (plur.), woneben dann auch noch Verkürzungen mit n, nämlich pn, tn, nn, herlaufen. Nun haben wir im Semitischen ein feststehendes Schema, welches für die älteste Zeit sich etwa so darstellt: masc. ta, tu (vgl. babyl. ša und dazu meinen Aufsatz ZDMG 32 (1878) S. 708 ff.), gewöhnlich da, di, dù; fem. tâ, ti; plur. nû, nâ, nî, meist aber in der jüngeren daraus entstandenen Form lû, la, li, bezw ulû, ulâ, uli**. Eine unbefangene.

* Vgl. z. B. 2. sing. f. -tm (statt -); 2. sing. m. -kw statt -k, vergl. mit tmt und twt (aus kwt); ebenso -śi 3. s. f., wozu man babyl. ši „sie“ (voller šiati), -ši Objectsuff. und dagegen â Possesivsuff. (äg. ·s d. i. -śâ) vergleiche. Auch ist interessant, dass im Babylon. jâti, ku’atu, ni'ati &c. eigentlich nicht,,ich“, „du“, „wir“, sondern vielmehr ,,mich“, „,dich“,,,uns" heissen; dass auch im Äg. twt urspr. „,,dich" hiess, sieht man deutlich daraus, dass die daraus abgekürzte Form tw als Objectssuffix fungirt.

**

Belege zu geben ist kaum nötig. Vgl. nur 13, 15, l, äth. se, sâ, hebr. −1, syr de; arab. ¿3, J, All, äth. #î in za-fi (hebr. Fir), babyl. -ti in šiati (danach vielleicht erst durch falsche Analogie šuatu „er“ &c. gebildet); Y,,,,, AV,!, IM,

الالى اولائك اولو

äth, ellû, ella, hebr. s, syr. hä-lēn, há-lok (aber ha-nök, talm. u. mand. !) und

Vergleichung zeigt sofort, dass auch hier wieder nur das dem Suffix f der 3. sing. nahverwandte des masc. aus dem Rahmen tritt, und dass sonst die Übereinstimmung eine vollständige wäre. Ich schliesse demnach, dass (oder ) des masc. im Ägyptischen zunächst zu ƒ wurde, indem ja ƒ und lautphysiologisch betrachtet fast die gleichen Laute sind, und dann weiter eine Verhärtung zu þ erfuhr. Ist das aber richtig, so muss auch für das Suffix 3. sing. -f eine ähnliche Entstehung angenommen werden, zunächst aus und dies weiter aus s (bezw. sw), wie ja umgekehrt „zwei“ im Ägyptischen

u. a.) darstellt*, und der andrer

als śn erscheint. Das ägyptische ƒ ist überhaupt ein secundärer Laut, der entweder eine Verdichtung aus w (vgl. pw und pf „dieser“) oder eine Variante eines ursprünglichen oder eine Erweichung aus (vgl. äg. nf wehen" und semit. seits, wie wir gesehen, selbst zu p verhärtet werden konnte, ausser man müsste annehmen, dass umgekehrt im äg. pa „dieser" (vgl. semit. pa „da“ in arab., hebr.) die älteste Form vorliegt, dass schon früh daraus fa wurde, und dass statt dessen die semitischen Sprachen ihr, als Demonstr.stamm der 3. sing. eintreten liessen. Auf jeden Fall aber sind der Pronominalstamm s (sû „er“, sunû „sie“, westsemit. hû, humu) und der Demonstrativstamm, auseinander zu halten; die äusserliche Annäherung des äg. Suffixpronomens f und des äg. Demonstrativstamms verdankt einem secundären Vorgang ihr Dasein.

Um noch einmal zusammenzufassen, so haben wir also zweierlei Reihen auseinander zu halten, nämlich (1) die an die Verbalwurzel zum Zwecke der Perfectbildung antretenden Elemente, welche die Reste der Personalpronomina darstellen, (2. sing. -ta, fem. -ti, plur. tunû) und (2) die eigentlichen Suffixa (2. sing. -ka, fem. -ki, plur. -kunû). Man darf ja nicht deshalb, weil die mittel- und neuägyptische Entsprechung von -ki und -kunû sich als -t und -tn darstellt, dieselbe von vornherein mit den Perfectendungen -ti und -tini (semitisch -ta -ti, plur. tunû) identificiren; denn letztere haben auch schon im Altägyptischen reines t, erstere aber (deutlich davon unterschieden) den secundären Laut (tj), der erst aus einem Guttural (vermittelt durch kj) entstanden ist. Oder mit andern Worten: wir

für die Verstärkung mit n, bezw. jüngerem 7 arab. dâlika, tilka (aus tili-ka, und dies aus tini-ka), ulâlika.

* Auch in äg. nfr „Jüngling“, nfr-t „Jungfrau“ wird ƒ zunächst auf oder zurückgehn; wir haben dann einen ähnlichen Fall wie in ERMAN'S Lautgesetz: äg. d sem. » (ndm, nds me, śḍm c) da ja doch "" für nfr in dieser Bedeutung zu nahe liegt.

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