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an den Ort gestellet werden sollte, den die Kaiserini bey Lebzeiten einzunehmen gewohnt gewesen; imgleichen, daß alle römische Matronen um diese Seule. her ihren Sig nehmen sollten. Doch diese Schmeicheley wurde von einer noch weit größeren übertroffen; indem der Rath des Antoninus und der Faustine silberne Bildseulen in der Venus Tempel zu stellen befahl, auch ihnen einen Altar aufrichtete, auf dem alle verlobte Römerinnen an dem Tage ihrer Hochzeit, eine jede mit ihrem Bräutigam, opfern sollten.

Antoninus dankte dem Rathe für alle diese seiner Gemahlinn erwiesene Ehre; stiftete auch für seine Person derselben zu Ehren eine Gesellschaft von Jungfern, die er nach ihrem Namen die Faustinerinnen nennete, und auf seine Unkosten erziehen ließ. Ferner errichtete er seiner Gemahlinn in dem Flecken, da sie gestorben war, einen Tempel, der (wie diese so unreine Göttinn verdienete) nachmals dem Kaifer Heliogabalus, als dem rechten Gott aller Unreinigkeiten, gewidmet wurde. 29

So bald Antoninus die morgenländischen Unruhen gestillet hatte: so war er auf seine Rückreise nach Rom bedacht. Zuvor aber verweilte er eine Zeitlang zu Smyrna; und als ihm daselbst jedermann aufwartete: fo erinnerte er sich, daß er den Aristides noch nicht gesehen habe; denn es war feine Gewohnheit, der Tugend die gebührende Ehre wiederfahren zu lassen, und einen jeglichen nach

29 Capitolinus in Marco, cap. 26,

Bera

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Verdienst anzusehen. Er bezeigte hierüber seine Unruhe gegen seine Hofbedienten,vornehmlich aber gegen die Quintilianer, die damals Statthalter in Griechenland waren. 30 Diese versicherten, Aristides sey noch nicht da, sonst würde man ihn leicht unter der Menge erblicken, und vor den Kais ser bringen können; wie sie dann auch folgendes Tages diesen Mann zu ihm führeten.

So bald ihn Antoninus sahe; so fragte er ihn: Wie komint es, Aristides, daß du so lange aufgeschoben hast, uns zu sehen? Ich arbeite, antwortete Aristides; und sie wissen, daß das menschliche Gemüth die Unterbrechung seiner guten Gedanken ungerne ertråget. Dem Kaiser gefiel diese freye Antwort so wohl, daß er fortfuhr,ihn zu fragen: Wann sollen wir euch denn hören? Sie können mir nur, verseßte Aristides mit gleis cher Freyheit, heute eine Materie aufgeben: so sollen fie mich morgen hören; denn ich bin nicht von denen, die reden, was ihnen in den Mund kommt, sondern, die sich Zeit nehmen zu denken, was sie sagen wollen. Doch wollte ich gerne, daß meine Bekannten und guten Freunde mit dabey seyn möchten. Das will ich gerne verstatten, antwortete der Kaiser. Aber mit dem Bedinge, fuhr Aristides fort, daß sie, ungeachtet dero hohen Gegenwart, mit den Hånden klatschen und so frey schreyen mö gen, als wenn sie nicht zugegen wären. Ey!

30 Philoftratus in Ariftide.

antwor

antwortete der Kaiser mit lachendem Munde, das
kommt auf dich an. Hierauf hielte Aristides
an dem folgenden Tage, mit besonderer Zufrieden-
heit seiner Zuhörer, die Lobrede von der Stadt
Smyrna, die wir noch unter seinen Werken le-
sen. 31

Von Smyrna gieng der Kaiser nach Athen,
da er nach seinem Wunsche in die großen Geheim-
nissen der Göttinn Ceres eingeweihet wurde, die
die allerheiligsten von dem ganzen Gottesdienste
der Heiden waren. Denn wer dazu gelassen wer-
den wollte, der mußte ein ganz unschuldiges und
von allen Lastern unbeflecktes Leben geführet ha-
ben. Ja, man mußte sich vorher einer genauen.
Untersuchung seines ganzen Wandels unterwerfen,
die von einem dazu verordneten Priester angestellet
wurde: um zu urtheilen, ob die sich angebenden
Personen dieser Geheimnisse würdig seyen.

Und hier ließ Antoninus abermals die ganze
Stadt Athen den Vortheil seiner Gegenwart ge=
niessen; indem er daselbst verschiedene öffentliche
Lehrer in allerhand Wissenschaften bestellete, ihnen
ansehnliche Besoldungen beylegte, reiche Geschenke
unter die Athenienser austheilete, und sie mit aller-
hand Freyheiten begnadigte. Er gieng von da zur
See weiter, und lief wegen entstehenden Ungewit-
ters Gefahr seines Lebens. So bald er zu Brun-
dufiuim angelanget war: so legte er, samt seinen

31 Ariftides Tom.1. Orat. 15.

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bey sich habenden Völkern, die Soldatenkleider a als die während seiner Regierung niemals in der gleichen Kleidern in Italien erschienen. 32

Ganz Rom nahm seinen Kaiser mit Freuden auf, der, weil er ganze acht Jahre lang mehrentheils in fremden Låndern zugebracht hatte, bey dieser seiner Ankunft einem jeden Bürger acht Goldstücke reichen ließ. Dabey erließ er der ganzen Bürger: schaft alles, was sie in sechszig Jahren der Kammer schuldig geblieben war; befahl auch, ihre Hand: schriften auf öffentlichem Markte zu verbrennen. Sein Sohn Commodus mußte den männlichen Rock anlegen, und würde mit dem Titel eines Prinzen der Jugend beehret. Der Vater erwählete ihn zum Mitregenten; ließ ihn zugleich mit sich triumphiren; ernennete ihn zum Bürgermeister auf das folgende Jahr; und folgte in Person des sen Wagen in den circensischen Spielen zu Fuße, um auf solche Weise dessen Bürgermeisteramt desto ansehnlicher und geehrter zu machen. 33

Nach diesem gehaltenen Triumphe begab sich der Kaiser nach Lavinium, um daselbst, nach so langen und großen Beschwerlichkeiten vieler Kriege, sich in den Armen seiner angenehmsten Mutter zu erquikken. Verwundere dich nicht, geneigter Leser, daß ich des Antoninus Mutter gedenke, die doch bereits vor vielen Jahren gestorben war, Denn unser Kaiser

32 Capitolinus in Marco, cap. 27. Philoftratus in Vita Adriani.

Xiphilinus 1. c.

33 Capitolinus in Marco, c. 27. & in Commodo, c. 6.

Kaiser pflegte mit diesem angenehmen Namen das Liebste, das er auf der Welt hatte, zu belegen, und die Philosophie, oder Liebe zur Weisheit, seine Mutter, das Hofleben aber seine Stiefmutter zu nennen. Und ob ihm gleich sein hohes Amt die lehtere verehren hieß: so hieng er doch mit seinem Herzen und seiner ganzen Neigung dergestalt der ersteren an, daß er des Plato Worte öfters im Munde führete: daß alsdann die Völker glücklich seyn würden, wann entweder die Weisen im Lande Könige, oder die Könige weise Leute seyen, 34

Es wußte auch der kluge Antoninus wohl, daß ein siegreiches Volk, wann es die Waffen niederges legt hat, einige Ergögungen vonnöthen habe, sich Damit zu beschafftigen, um alle unruhige Gedankent durch unschuldige Lustbarkeiten zu vertreiben. Daher stellete er allerhand Schauspiele an, nicht, als ob er für seine Person in dergleichen Eitelkeiten ein Vergnügen suchte; sondern, damit er durch allers hand kostbare Aufzüge dem Pöbel die Neigung zur schädlichen Neuerungen benehmen möchte.

A.C.

177.

Indem nun Rom sich solchergestalt an der Gegenwart seines Kaisers ergdgete, der, nach vielen überstandenen Beschwerlichkeiten, Friede und Ruhe mit sich gebracht hatte: so lief die Zeitung ein, daß die Stadt Simyrna durch eine heftige Feuersbrunst in die Asche geleget, und durch ein dazu gekommenes Erdbeben der Rest der

34 Antoniņus, lib. 7. § 3.

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