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und Veränderungen fittlich anzuführen gesuchet

hätte.

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Ich übergehe andere dergleichen Vorzüge mehr, welche auch ihren Verächtern groß scheinen müssen. Nur muß man bei diesen Lobsprüchen nicht so wol auf die rauhen Lehrsäße eines Zeno und Chrysippus, als die gesäuberten Werke des Seneka, Epiktetus und Antoninys sehen. 13

In Ansehung der beiden erstern mögen iho die Zeugnisse angesehener Männer mein Urteil unterstüßen;

12S. Barbayraks Vorr. zu f. franz. Uebers. des Puf. auf der 108 Seite. Nur Aristo ist hierinn ohne gnugsamen Grund von seinen Vorgängern abgegangen. S. Sext. Empir. adverf. Matth. VII. B. 12 §. G. Buchners Arift. chium vita & doctrina notum Jena 1725. X §. 30. Seite.

"Diese haben das Rauhe der alten Stoiker, nach aller Geständniß sehr gemildert. Ich weiß aber nicht, ob man mit so vieler Gewißheit sagen könne, daß sie ihre Verbesserungen von den Christen entlehnet haben, wie der berühmte Brukker in f. Abb. de ftoicis fubdolis chriftianorum imitatoribus, welche in dem III B. der tempe helvèt. von der 260 S. an befindlich ist, behaupten wollen. Mögte man doch zeigen, daß sie einige Achtung für die Christen geheget hätten. Die bloße Aehnlichkeit der Worte und Gedanken scheinet mir von der Meynung keinen dringenden Beweis zu geben. Haben nicht die Stoiker zum Teil schon vor dem Anfange des Christenthums dieselbe Sprache gehabt? Und lassen sich nicht die Säße, welche sie von den Christen haben sollen, ohne Mühe aus ihren eigenthümlichen Lehren begreifen? Wie gerne machen wir die Heiden armseeliger an Gedanken, als sie wirklich find!

stüßen; 14 von dem leztern finde ich es überflüssig zu feyn. Sein vorgelegtes Werk kann von ihm selbst am allerbesten zeugen. Und ich glaube, daß man nicht leicht ein Blatt von demselbigen aufschlagen werde, wo man nicht einige Spuhren von dem Grunde meiner Hochachtung gegen ihn finden sollte.

Ich habe daher die Bemühung des berühmten Uebersetzers jederzeit für sehr löblich gehalten. Mich dünket auch, daß der gute Abgang des teutschen Antonimus ein wahrscheinlicher Beweis von dem Beifalle vieler andern sey. Es tritt derselbe nunmehro, in einem Bezirk von wenigen Jahren, zum viertenmahl an das Licht. Anfangs hatte der Hr. Hofmann die Uebersetzung zu seinem Vergnügen gemacht. Die französis. des Hn. Dacier war ihm so angenehm vorgekommen, daß er versuchen wollte, ob das an sich dunkele und kurzgefaßte Griechische sich mit gleichem Erfolg in unsre teutsche Sprache schikken würde. Nachgehends hatte er sich seiner Arbeit in dem beliebten Werke von der Zufriedenheit an vielen Orten mit gutem Nachdrukke bedienet. Dieses erwekkte die Begierde der Teutschen,den Antoninus ganz zu lesen. Und so ließ er sich überreden, seine Ueberseßung mit einigen Anmerkungen in den Drukk zu geben, ob er gleich dazumahl keine Musse hatte, dieselbe wiederum mit Fleiß zu übersehen.

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Siehe die 18 und 19 Diss, in Lipsius man. ad phil. ftoicam; des so gelehrten als redlichen Stolle Hist. der heidn. Mor. auf der 454. 512. 525 S. Epiktetus hat auch das Glükk gehabt, dem großen Brukker besonders zu gefallen, in des II B, setner hist. philof. 570 S.

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In dieser Gestalt ist sie bis dato unverändert geblieben. Nunmehro aber hat der Hr. Verleger dieselbe aus Liebe zum guten Geschmakk, durch einen sehr geschikkten und berühmten Mann mit aller Sorgfalt durchsehen, und, so gut als möglich, verbes fern lassen. Die alte Schreibart ist mit der neuen verwechselt, die unteutschen oder dunklen Wörter find gänzlich ausgemerzet, und der Verstand selbst ist nach dem Griechischen, wo es die Noht erfodert hat, besser ausgedrukket worden. Kurz, es ist weit mehreres geschehen, als man von dergleichen Bemühungen gemeiniglich zu vermuhten pfleget.

Geehrter Lefer! siehe diese wohlgemeynte Arbeit mit geneigten Augen an, und bediene dich derselbigen zu deinem Nußen. Würdige das kluge und tugendhafte Leben eines grossen Kaisers und Weltweisen deiner Aufmerksamkeit, und laß dich durch seine Lehren zur unermüdeten Nachfolge ermuntern. Du wirst es schon sehr weit in der wahren Glükkseeligkeit gebracht haben, wenn du dich dem Antoninus gleichschäßen kannst. Unterdessen will ich dir von Herzen wünschen, daß du ihn durch höhere Gaben übertreffen mögest. Lebe wol! und deute meine Erinnerungen zum Besten.

Des

Marcus Aurelius Antoninus

V

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on meinem Großvater Verus habe ich gelernet, leutselig zu seyn, und mich nicht zu erzürnen.

II.

2 Der Nachruf und das Andenken meines Vaters hat mich gelehret, bescheiden und månnlich zu werden.

III.

Von 3 meiner Mutter habe ich die Gottesfurcht

samt

Von meinem Großvater Verus] In des Annis us Berus, als seines Großvaters, Hause ward Antoninus erzogen, weil er seinen Vater sehr frühe verlor. Davon siehe den Jul. Capitolinus. Der Kaiser war aus einem sehr alten Hause, und erwähnet doch seiner Ahnen keinen über seinen Großvater. So gar wenig Werks machte er von einem Dinge, darauf viele unserer Zeit so eitel trogen.

2 Der Nachruf und das Andenken] Er hatte seinen Vater zeitig verloren; darum redet er von ihm mehr aus dem Gerüchte, als aus der Erfahrung.

3 Meiner Mutter] Sie hieß Domitia Cavilla Lucilla,

samt der Freygebigkeit. Sie hat mich ermahnet, nicht nur nichts Böses zu thun; sondern es auch nicht einmal zu denken. Ueberdieses hat sie mich zur Mäßigkeit gewöhnet, und von dem verschwenderischen Ueberfluß der Reichen abgemahnet.

IV.

Mein 4 Aeltervater wollte nicht, daß ich die öffentlichen Schulen besuchen, sondern daß ich die geschicktesten Lehrmeister daheim haben sollte; weil man hierauf niemals zu viel verwenden könne.

V.

5 Mein Hofmeister hat mich gewöhnet, in den • Ritterspielen unparteyisch zu seyn, und den Fechtern keinem vor dem andern anzuhangen. Er hat mich zur Arbeit und zur Vergnüglichkeit mit weni

gem

eine Tochter des Calvisius Lullus, davon in seinem Leben ein mehrers. 4 Aeltervater] Nach Daciers Muthmaßung redet er hier von seinem Aeltervater mütterlicher Seite, Catilius Severus, dessen Namen er in der Jugend führete, weil er von ihm an Kindes statt angenommen war.

5 Mein Hofmeister] Er nennet denselben nicht. Das cier meynet, daß er Charilaus geheissen habe; andere, daß es der Apollonius, deffen; er im VIII § gedenket, gewesen sey.

6 Unparteyisch in den Ritterspielen] Dieses ist die Meynung. Nach dem Griechischen lautet es anders, und sind die Banden von den unterschiedlichen Farben, Völkern oder Uebungen genennet, welches in des Gatakers Anmerkungen weitläuftiger kann nachgelesen werden.

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