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Nachrichten

aus der

Brüder-Gemeine.

1851.

55fter Jahrgang.

Gnadau,

im Verlag der Buchhandlung der evangelischen Brüder - Unität
bei H. 2. Menz,

so wie

in allen Brüder: Gemeinen; bei Eduard Kummer in Leipzig
und bei Felir Schneider in Basel.

1282

V.33/1851

Nachrichten

aus ber

Brüder Ge me i ne.

1851.

Erstes Heft.

Rede

des Bruders Christlieb Reichel an die Gemeine in Herrnhut am 16. Februar 1845.

Gef. O hilf, Chrifte, Gottes Sohn ic. 117, 8.
O daß ich der Sünde sterben 2c. 745, 1.

Text: Er hat unsre Sünden selbst geopfert an
Seinem Leibe auf dem Holze, auf daß wir,
der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit
leben. 1 Petr. 2, 24.

O daß ich der Sünde sterben und nur Christo leben möcht'! 745, 1.

Unter den mannichfachen Betrachtungen, meine lieben Brüder und Schwestern, zu welchen in der gegenwärtigen Passionszeit wir Alle, so viele unser von dieser Zeit einen wahren Segen für ihr Herz davon zu tragen wünschen, uns aufgefordert fühlen follten, gehört wohl zu den allerwichtigsten das Gebet und der Herzenswunsch, den wir in den,

vorhin von uns gesungenen Versen ausgesprochen haben: daß es uns geschenkt werden möge, das Leiden und den Tod unsers Heilandes und dessen Ursache recht fruchtbar für unsre Herzen zu bedenten; so fruchtbar, daß wir dadurch uns nicht nur gedrungen, sondern zugleich auch gekräftiget fühlen, der Sünde abzusterben und unserm Herrn und Heiland allein zu leben. Es ist ja allerdings ein unendlich reiches Feld, was sich bei der Betrach= tung des Leidens und Todes unsers Heilandes vor einem jeden nachdenkenden Gemüthe ausbreitet; es müssen da tief ergreifende Gefühle in einem jeden gefühlvollen Herzen rege werden, herz-hinnehmende und herz- zerschmelzende Empfindungen, solche Gefühle, bei denen uns wohl wird und weh im Herzen, und denen auch wir uns so oft und so gern, zum Beispiel in unsern Passions - Singstunden und Passions - Liturgien, ganz hingeben. Nun, m. 1. Brr. u. Schwn., lasset uns über folchen Gefühlen nie vergessen, daß, wenn sie für den Augenblick uns auch noch so tief und innig ergreifen, sie doch nicht die Hauptsache ausmachen, daß etwas mehreres gehört zu dem fruchtbaren Bedenken,, des Wunders ohne Maaßen, daß sich Selbst hat der wahre Gott für uns verlorne Menschen gegeben in den Tod." Soll aus Soll aus einer Betrachtung dieses größten aller Liebeswunder für unser Herz eine wahre Frucht für's ganze Leben erwachsen, so muß diese Betrachtung uns tief in unser Inneres dringen und fest darin haften. Da gilt es vor allen Dingen, daß wir uns die Frage recht zu Herzen nehmen:,,Was war die Ursach' aller dieser Plagen?!' und daß zugleich mit dieser Frage durch den tiefen, uns in unser Herz geöffneten Blick sich uns die Antwort aufdrånge:,,Uch! meine Sünden

haben Dich geschlagen! ich, ach! Herr Jesu, habe das verschuldet, was Du erduldet!" Wenn dann uns vor Augen schwebt das Bild des unschuldigen Lammes, des am Kreuze Sein Blut aus tausend Wunden ergießenden Heilandes, o! so bleibt es dann nicht bei dem ein jedes gefühlvolle Herz ganz hinnehmenden Eindruck, den das Bild des schuldlosesten aller Menschensöhne erregen muß, wie Er die herbsten Leiden, den schmachvollsten Tod wie ein geduldiges Opferlamm so willig auf sich nimmt; sondern,,,was gehet dies Leiden mich an?" das ist dann für uns die Frage aller Fragen, das ist diejenige Betrachtung, in die wir uns mit unserm Denken und Sinnen verlieren, in die wir bei jeder neuen wiederholten Erwägung Seines Leidens uns billig immer aufs Neue und immer tiefer hinein versenken.

Eben diese Betrachtung ist es ja aber auch, welche durch das Wort unsers heutigen Tertes uns gar nahe ans Herz gelegt wird. Das vollgültige Versöhnopfer unsers Heilandes für die Sünden einer ganzen Welt, von Ihm an Seinem Leibe am Holze des Kreuzes dargebracht, und der Zweck und die Frucht dieses Opfers, daß wir der Sünde absterben und der Gerechtigkeit leben sollen, das, m. l. Brr. u. Schwn., sind ja die zwei großen Stücke, welche der Apostel Petrus den Gläubigen, an welche er schreibt, als von einander unzertrennliche Stücke darstellt, indem er ihnen zugleich zu Gemüthe führt, daß ja auch,, sie durch Seine Wunden heil geworden sind, sie, die vorher in der Irre gingen wie die Schafe, und nun bekehrt sind zu dem Hirten und Bischof ihrer Seelen." (1 Petr. 2, 25.) Und seit der Apostel Petrus diese Worte niederschrieb, o! wie überschwänglich groß

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