Da ließ er, hoch von Grimm entbrannt, Den Herold 'nein trompeten: Ihr Schurken, komm' ich 'nein, so wißt, Soll hången, was die Wand bepißt. Drob, als er den Avis also Hinein trompeten lassen, Gab's lauter Zetermordio Zu Haus und auf den Gassen. ,, weh mir armen Korydon! weh mir!" die Pastores Schrien: Kyrie Eleyson! Wir gehn, wir gehn kapores! weh mir armen Korydon! Es juckt mir an der Kehle schon.” Doch wenn's Matha' am letzten ist, Ein junges Weibchen lobesan, Den ihr, sofern ihr anders wollt, Belachen und beklatschen sollt. Zur Zeit der stillen Mitternacht Die schönste Ambassade Von Weibern sich in's Lager macht, Sie bettelt sanft, sie bettelt süß, ,,Die Weiber sollten Abzug han Schleicht die Gesandtschaft trüb davon. Drauf als der Morgen bricht hervor, Mit ihrem Männchen schwer im Sad, - Manch' Hoffchranz suchte zwar sofort Das Kniffchen zu vereiteln; Doch Konrad sprach:,,Ein Kaiserwort Soll man nicht drehn noch deuteln. Meint' unsre Frau es auch nur so!" Er gab Pardon und ein Bankett Den Schönen zu Gefallen. Da ward gegeigt, da ward trompet't, und durchgetanzt mit allen, Wie mit der Bürgermeisterin, So mit der Besenbinderin. Ei! sagt mir doch, wo Weinsberg liegt? Ist gar ein wackres Städtchen. Hat treu und fromm und klug gewiegt, Ich muß, kommt mir das Freien ein, Drei Lieder von L. Fr. G. v. Göcking. 43. Krank für Liebe. Meine Mutter fragt mich immer: ,,Trinkst du auch den Mandeltrank? Trink ihn! tåglich wirst du schlimmer! -" Ach! die Liebe macht mich krank! ,,Nimm doch, spricht sie oft bei Tische, Wirst so mager, wirst so matt, Noch ein Stückchen von dem Fische! -" Ach! die Liebe macht mich satt! „Sahst du nicht die Scheere liegen? „Bist so still? was mag dir fehlen? „Ei, ich möchte fast dich schlagen, " Zieh den Schlepp auf! was für Staub? O! die liebe Langeweile! 44. Nachts, zwölf Uhr. Der Himmel, ist so trübe, Es scheint nicht Mond, nicht Stern, Der aber, den ich liebe, Ist jest so fern, so fern! Und schwor an meinem Munde Bei'm Auseinandergehn, Gerad um diese Stunde Zum Mond hinauf zu sehn. Und du willst nicht erscheinen, Daß unsre Blicke sich Wenn Liebe nicht zu sprechen Denn selbst nach tausend Küssen Fühlt jenes keinen Schmerz. Nur Sehnsucht schleicht mit Schmerzen Sich jest zu mir heran; Doch steckt ihr eure Kerzen, Orion! Hesper! an: Dann fållt mit einem Male 45. Die Nuß. Geröthet von der Sonne, hing Ich war ein Knab', und so ein Ding Ich kletterte den Baum hinan, Mit Tugend auf der Stirne, stand Ein Mädchen einst am Bach'; Ihr Herz war sanft, ich bat darum; Drauf nahm sie mir's, weiß nicht, warum? Mit Weisheit auf den Lippen, saß Ein Autor einst bei mir; Ich war ein Mann und hört und las Die Weisen mit Begier. Ich warb um seine Freundschaft zwar, Mein ward sie auch, darauf Gab aber mich sein Golddurst gar, Jeht seh' ich erst bei Nüssen zu: L. Fr. G. v. Göcking. |