Göthe's Faust

in seiner Einheit und Ganzheit

wider seine Gegner dargestellt.

Nebst Andeutungen über Idee und Plan des Wilhelm Meister
und zwei Anhängen: über Byron's Manfred
und Leffing's Doktor Fauft.

Lon

H. Düntzer,

Doktor der Philosophie.

Seid ihr verrückt, was fällt euch ein,
Den alten Faustus zu verneinen?
Der Teufelskerl muß eine Welt sein,
Dergleichen Widerwärtiges zu vereinen.

Göthe.

Köln 1836.
Verlag von F. C. Eisen.

Dem geistreichen Alterthumsforscher,

dem Freunde und Schätzer Göthischer Dichtung,

Herrn

F. G. Welcker,

Profeffor und Oberbibliothekar in Bonn, auswärtigem Mitgliede der K. Societät der Wissenschaften in Göttingen,

Aesthetische Beurtheilung hielten die Alten mit Recht für den Haupttheil der Kritik, den die neuere Philologie leider zu sehr vernachläßigt hat. Der bloße Buchstabe tödtet, der Geist allein gibt Leben. Leider liefert auch unsere Philologie noch jetzt zum großen Theile einen traurigen Beleg zum ersten Theile dieses Sages. Darum müssen wir diejenigen um so höher halten, die, wie Sie, verehrter Lehrer, mit glücklichem Talente ausgerüstet, den Geist des Alterthums zu erkennen, den Sinn für die künstlerische Vollendung seiner Werke zu wecken und zu beleben wissen. Viele dankbare Schüler freuen sich der glücklichsten Anregung, die sie von Ihnen erhalten und schreiten muthvoll die von Ihnen gezeigte Bahn!