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Indenthum

in seinen

Gebeten, Gebräuchen, Gefeßen und
Ceremonien.

Dargestellt

von

Bonaventura Mayer,
Verfasser der Juden unserer Zeit“.

Regensburg, 1843.
Verlag von G. Joseph Manz.

177080 B

Vorrede.

Die Veranlassung zu gegenwärtigem Buche war dieselbe,

die den Verfasser schon im vorigen Jahre bewog, eine Anschauung des Zustandes der „Juden unserer Zeit" in religiöser und politischer Beziehung zu liefern.

Obwohl nun der Verfasser weiß, daß diesem Werke schon tüchtige Vorarbeiten vorangegangen, so glaubte er doch keinen unwesentlichen Dienst zu erweisen, wenn auch er denselben Gegenstand bearbeite; da einerseits jene Bücher vergriffen, oder wenigstens mehr oder minder unbekannt sind, andererseits aber der Verfasser das Judenthum in allen Beziehungen genau kannte, und es bekanntlich um so leichter ist, eine Nation recht zu schildern, wenn man längere Zeit in deren Mitte verweilte und sie aus ihrem Kerne kennen lernte, wie dieß beim Verfasser der Fall war.

Zudem glaubte er, schon deßhalb sey eine solche Arbeit wünschenswerth, da die Juden eine so welthistorische Bedeutung erlangten; denn welche Nation könnte sich einer ältern Abkunft rühmen, als Abrahams Nachkommen? sie waren allein gewürdigt, das Volk Gottes zu heißen und es auch zu

seyn; ihre Gebote von wem anders stammen sie, denn von Gott? Wo ist ein zweites Volk, das wahre Propheten aufzuweisen im Stande wäre? Und war endlich nicht auch der Erlöser aus dem Geschlechte Juda's? Bis auf Ihn, den Gesalbten, haben wir nichts Heiligeres, denn die gottherufenen Männer Ifraels, und selbst beim Erlösungswerke waren Israels Kinder noch gewisser Maßen betheiligt; denn waren es nicht Juden, die den Heiland kreuzigten? Darum ist uns das Judenvolk ein hehres Volk, und darum verdient es um so mehr, "genauer gekannt zu werden, zudem Chriftus selbst sagte: „Ich bin nicht gekommen, das Gesez (der Juden) aufzuheben, sondern es zu erfüllen;" darum glaubte der Verfasser, eine fromme Pflicht zu erfüllen, wenn er jenes Gesetz zeigt, wie es war, damit jeder sähe, was der göttliche Lehrmeister daran erfüllte.

Aber auch den Juden dürfte dieses Buch erwünscht kommen; auch sie werden Vieles in demselben finden, was ihnen werthvoll ist, zudem Alles unpartheiisch behandelt wurde. Keine Controverse, keine Sammlung rabbinischer Spißfindigkeiten, keine Erzählungen fabelhafter Geschichten und keinen Aufwand gelehrten Wissens wollte der Verfasser schreiben; sondern das Judenthum einfach und kunstlos, aber genau und wahrheitsgetreu darzustellen, dieß war sein Plan. Leidenschaft und Partheilichkeit blieb dem Verfasser fremd er fannte keine Parthei, als die der Wahrheit, wie er sich schon beim vorigen Werke aussprach.

Oh nun dem Autor diese Arbeit vollständig gelungen, wie er es so sehr wünscht, dieß möge der gütige Leser entscheiden; sein Lob und seine Zufriedenheit wird dem Verfasser als ehrenhafte Aufmunterung zu ähnlichen Werken gelten.

München, am 16. Mai 1843.

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