ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

unserm Besten gewählt haben. Ich weiß, daß dieser gnädige Gott auch diejenige Liebe in mein Herz pflanzen wird, die er selbst fordert, nach der ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen soll, um seinem Weibe anzuhangen, und sie werden sein Ein Fleisch."

,,Gebrechlichkeit — Thorheit — dein Nam' ist Mensch!“ Auch in diesem Stück sollte unserm Hamann nichts Menschliches fremd bleiben, in diesem und anderm. Die Natur für Gott, und die göttliche Herablaffung zu unsrer Schwachheit für den göttlichen Willen und Liebesvorsaß zu nehmen wie sehr menschlich, wie gemein menschlich ist das!

Der Schreiber fährt fort:,,Sie bekommt nichts mit mir, ich fordere aber auch nichts von ihr. Wir haben beide nicht nöthig, an ein eigen Etablissement zu denkeu. Sie soll die Haushälterin ihres Bruders Carl bleiben, und ich sein Handlanger. Wenn es Gott gefällt, eine Aenderung zu machen, dann wird es auch meine Schuldigkeit sein, sie zu ernähren, und dafür wird Er auch Rath schaffen... Sie ist in meinen Augen schöner als die stolzeste Lilie; wenn sie es nicht wäre, so würde sie meine Liebe dazu machen, daß sie es für mich wenigstens sein wird. Und sie wird es immer sein, so lange ich sie lieben werde und ich werde sie ewig lieben.

,,Ungeachtet ich heute im Stande wäre, den Ring zu bestellen, so wird mir doch Gott auch im Gegentheil die Gnade geben, Hand und Herz zurückzuziehen, wenn er mir seinen Willen dazu zu erkennen geben wird. Er wird mich denselben lehren Lieben, und Kräfte schenken, ihn zu erfüllen.“

Er wird mir alles

Zu Anfang des Briefes hieß es: Gott hat mich den lezten Tag des vergangenen Jahres mit vielem außerordentlichem Segen beschließen, und das neue eben so denkwürdig anfangen lassen. Er läßt meinen Becher überlaufen. schenken, was mir selig und nöthig ist; er nießen, aber auch alles verleugnen lehren, wenn es Hein gnädiger Wille ist."

wird mich alles ge

Hiskia sagte Scheltens und

„Der letzte Tag des 1758. Jahresso steht aber auch im Lebenslaufe -war voller außerordentlicher Auftritte zwischen Hrn. Arend [dem ältesten der Brüder Berens] und mir, den ich wie Saul unter den Propheten mit mir reden hörte. von einem Tage: Das ist ein Tag der Noth und Lästerns. Die Kinder sind kommen an die Geburt, und ist keine Kraft da zu gebären. 2 Kön. 19, 3. Ich wurde durch die Sinnesänderung und die Eindrücke der Gnade, die ich in ihm wahrzunehmen schien, ungemein gerührt, hatte keine Ruhe unten, wo ich Abendbrot gegessen, und ging den letzten Abend dieses Jahres mit einer Freudigkeit, die Nacht zu sterben, ins Bett, wenn Gott so gnädig sein wollte, die Seele dieses Bruders zu retten. Was Naturliebe nicht thut, und wundersam, wozu Gott sie nicht gebrauchen kann! Aber von der Rührung des Gefühls bis zur Umwendung des Willens ist ein weiter Schritt.

"

So sicher war Hamann seiner Sache oder wähnte es zu sein, und so überzeugt von dem göttlichen Willen und dessen Erfüllung nach seinen Wünschen, daß er an den Schluß seiner „Gedanken über meinen Lebenslauf" diese ernsten und frommen Worte sehen konnte:

1759. Versöhnter Vater, durch das Blut deines lieben. Sohnes laß dieses Jahr an unser aller Seelen gesegnet sein. Schenke uns fleischerne Herzen in demselben, einen neuen Sinn und einen neuen gewissen Geist. Verwirf uns nicht von deinem Angesicht und nimm deinen h. Geist nicht von uns. Laß durch seinen Finger den ganzen 51. Psalm in mein Herz eingeschrieben sein und erbarme dich meiner. Du willst unsre Sünden mit der Ruthe heimsuchen, und unsre Missethat mit Plagen. Aber deine Gnade willst du nicht von uns wenden, und deine Wahrheit nicht lassen fehlen [2c. Ps. 89, 33-38. Pf. 86, 16. 17]. Laß meinen Vater, Bruder, Wohlthäter und Freunde, denjenigen und diejenige besonders, mit denen ich lebe, deiner Liebe und reichen Segens sich zu erfreuen haben. Erhalte sie nach deinem gnädigen

Wohlgefallen, schenke ihnen deinen Frieden, Leben und Wohlthat. Laß das gute Werk, das du in den Seelen Einiger angefangen hast, durch deinen Geist vollendet werden, und stärke dasjenige, was in mir und Andern schwach werden sollte. Laß uns nicht die erste Liebe verlassen! Gieb uns Ohren zu hören, hilf uns streiten und überwinden, gieb uns zu essen von dem verborgenen Manna, laß uns ein gut Zeugniß empfahen, und mit dem Zeugniß einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, denn der ihn empfähet. Wache du selbst, Gott der Liebe! über mein Herz und das Herz unsrer Schwester. Heilige und reinige es von allem fleischlichen Sinn, durch deinen h. Geist. Wenn es dein gnädiger Wille ist, so laß auch an uns die Ver= heißung des 128. Psalms erfüllt werden. Laß alle, die vorübergehen, uns zurufen: Der Segen des Herrn sei über euch, wir segnen euch, wir segnen euch im Namen des Herrn! Rühmen und freuen müssen sich, die mir gönnen, daß ich Recht behalte, und immer sagen: Der Herr müsse hochgelobt sein, der seinem Knechte wohl will! Laß uns bald diesen Glückwunsch aus dem Munde unsers abwesenden Bruders hören, und laß ihn die Wahrheit und Kraft desselben in seinem Herzen fühlen! Amen.“

Hamann schloß seinen Brief an den Vater: „Erhalte ich heute Briefe, herzlich geliebtester Vater, so bin ich vielleicht mit Gottes Hülfe im Stande, Ihnen mit nächster Post den Tag meiner Verlobung zu bestimmen. Sie werden nicht unterlassen denselben zu feiern und einige Arme an Ihrer Freude theilnehmen zu lassen. Berathen [benachrichtigen] Sie unsre nächsten Blutsfreunde wenigstens in der Stille; es wird ihnen besser als ein Notificationsschreiben schmecken."

Allein es kam anders, und von eben der Seite, von wo er der Einwilligung schon so gewiß sein zu können glaubte von Seiten des bisher ihm engbefreundeten Bruders seiner Erwählten - kam die Verweigerung. Christoph Berens wollte dem in seinen Augen zum Mucker und Schwärmer Gewordenen, vielleicht

29

für das Geschäft wenig Fähigen und dazu Besit= ester nicht geben, die andern Brüder am Ende auch zog lettere, wohl aus dieser Familienrücksicht, ihr ort zurück; wofern sie nicht auch selbst bei ernsterer 3 Innern erkannt hatte, daß was sie zuerst für (ten, es im Grunde nicht war, und daß sie an te den Frieden ihres Lebens doch nicht würde finden ug, letterer mußte auch an diesem Vorgang inne ein Weg, den er für Gottes Weg gehalten, dieses i ein Irrweg war, von welchem ihn aber derselbe ige Gott zurückführte durch eines Menschen Hand, aß der Irrende selber den Rückweg sonst nicht finden ernst aber war die Zurückweisung, daß, als Hamann, in vieler Hinsicht ausgezeichneten, übrigens unverheibenen Fräulein eine freundliche Hochachtung immer e seiner späteren Druckschriften ihr widmen wollte, mung wie die Schrift selbst dankend ablehnte.

2. Arbeitsvolle Musse.

Wir werden uns nicht wundern dürfen, wenn die vorerwähnten Erfahrungen, zu allermeist die Erkältung des Verhältnisses zum Berensschen Hause, dem doch im Grunde Amts- und Geschäftslosen den ferneren Aufenthalt in Riga etwas verleidet haben sollten. So bot denn eine Erkrankung seines Vaters ihm keinen unwillkommenen Anlaß, die bisherige Fremde, die zur zweiten Heimath ihm nicht werden sollte, zu verlassen und zur ersten zurückzukehren. Der Vater selbst forderte ihn jezt dazu auf. Schon am 1. Decbr. 58 hatte der Sohn geschrieben: „Wir sehnen uns nach guter Nachricht von Ihrer Besserung. Gott erhöre unser Gebet und erhalte Sie nach seinem gnädigen Willen, und helfe Ihnen das Joch und die Last dieses Lebens tragen. Schonen Sie Ihr schwaches Haupt so viel als möglich, und seien Sie wegen Ihrer zärtlichen Zuschriften an Ihre Kinder unbekümmert. Wir verstehen selbige vollkommen. . . Ich bin heute auch zum ersten Mal diese Woche ausgegangen, weil ich seit acht Tagen mit starken Flüssen beschwert gewesen. Ich danke aber Gott, daß ich jetzt an meinen lezten Feind und Wohlthäter [genannt Tod] eben so oft und mit eben so viel Freude als in meiner ersten Jugend denken kann. Wir wollen uns durch dieses. finstre Thal, liebster Vater, an einem Stab und Stecken halten, der uns beide trösten soll, und mit dem unsre selige Freundin [eine kurz zuvor Verstorbene] vor uns über diesen Jordan gegangen ist..."

Am 24. Januar 59: „Die Nachricht von Ihrer fortdauern

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »