Philosophie trug, um diesen Affen der Theosophie ans Licht zu ziehen... Denn das war eben das Werk der alten Theosophie, in welches auch Hamann eintrat, das ist ihre Aufgabe: daß sie die Fülle des Geister- wie des Naturreiches, daß sie das Univerfum in seinen Gegensätzen zu einem erhabenen Lobpreis des Eingebornen voller Gnade und Wahrheit stimmt; daß sie das zerstreute und zerstückelte spröde Wissen aus seiner Einseitigkeit erlöst, und die selbst scheinbar todten Gebiete durch das Hohelied der Gottesliebe zum Einklang, zu einem die ganze Welt umfassenden Tempelleibe gewinnt, dessen Herz die heilige Menschwerdung des Wortes ist und das erhabene Geheimniß des Blutes auf Golgatha." Jeder, sagen wir, hat seine eigene Gabe, und eines jeden Schauen und können hienieden ist beschränkt und unvollkommen, auch das des Begabtesten. Wer mit der größten Gabe der Erkenntniß das größte Maß der Demuth, als der himmlischen Liebe Thron und Krone, vereinigt, hat den Preis. Was man heute, auch von firchgläubiger Seite vielfach, christliche Erkenntniß nennt, ist so oft nur die auf Gegenstände des Glaubens und das Schriftwort angewendete Verstandes- und Vernunftthätigkeit mit ihren Ergebnissen. Der denkende Verstand aber und die sinnende Vernunft, auch wenn dem Glauben unterstellt, können nie eine andere als äußere Erkenntniß göttlicher Dinge zu Stande bringen, aber keine wahre, lebendig kräftige Erkenntniß geben. Lettere ist allein die Frucht betender Verleugnung und herztiefer Hingebung, sie ist die Blüte des Lebens in Gott und der also erfahrenen Gottesliebe. Diese Erfahrung vermag auch allein die h. Schrift recht zu lesen, zu verstehen, auszulegen und anzuwenden. Auf diesem Wege war Hamann zu seiner Erkenntniß gekommen. Dem Bußfertigen, dem Demüthigen ward die Weisheit des Glaubens mit der Gnade des Glaubens zu Theil. Sie ist nicht an das kirch liche, verstandesmäßig geformte und daher immer einseitige Glaubensbekenntniß, nicht an die Confession gebunden. Wo der rechte Geist aber ist, findet er auch seinen Leib Christus seine Kirche, bei welcher Er auch bleibt bis an das Ende der Welt, wie er ver heißen hat. Ehre und Anbetung Ihm allein mit dem Vater und dem heiligen Geiste! i Inhalt. I. Lehr- und Wanderjahre. 1. Spiel- und Lehrjahre in der Schule 2. Lehr- und Spieljahre auf der Hochschule 4. Zwei weitere Lehrjahre 5. Muße und letztes Lehrjahr 6. Frrweg und Warnungszeichen 7. Abgrund und Errettung Seite 5 22 32 54 73 90 102 133 Aus: Biblische Betrachtungen eines Christen II. Dienst- und Ruhejahre. 1. Abfällige Versuche III. Lehr- und Lebenssprüche. A. Die Vorhalle. I. Das menschliche Erkennen 1. Erkenne dich selbst. Insgemein S. 23. Ursprung des 2. Wahrheit und Wissen S. 60. B. Das Innere. II. Gott und seine Offenbarung 1. Gott in der Natur. Wesen Gottes S. 93. Schöpfung 2. Gott in der Geschichte. Insgemein S. 112. Heiden- 7 30 85 117 159 200 236 21 91 III. Das menschliche Leben . 1. Das natürlich - sittliche Leben. Aufrichtigkeit S. 161. 2. Das staatliche und gesellschaftliche Leben. Staat 3. Das geistliche Leben. Insgemein S. 191. Neue Ge- IV. Das menschliche Wirken 1. Erziehung und Unterricht. Erziehung und Erzieher 2. Dichtung und Kunst. Dichtung und Dichter S. 234. S. 240. Geschichtliches S. 241. 3. Schriftthum und Schriftsteller. Insgemein S. 245. C. Der Werkmeister. V. Johann Georg Hamann . 1. Hamann über Andere. Insgemein S. 259. Luther 2. Hamann über sich selbst. Als Mensch S. 272. Als 3. Andere über Hamann. Goethe S. 301. Lessing S. 304. 159 217 257 Druckfehler, welche der Leser nicht sogleich selbst zu verbessern im Bd. I. S. 3. 3. 9 von oben lies: Petri und Poël. II. 163. 10 " zu Ihrer Stärkung. " " " " von mir schämen. 7 " oben " " der das ganz kann. -- 1759 u. dgl. |