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Nach diesen Grundsätzen aber können die Pronomina keine Primitiva sein, denn man erkennt in ihnen selbst keinen Grund

an

und man wird finden, dass, wo dieselben etwas Ansprechendes haben, dieses ausschliesslich in der stattfindenden Onomatopoie liegt, dass aber auch in den Fällen, wo diese nicht statt findet, Verzerrung und Irrthum häufig recht handgreiflich ist. Insbesondre ist unbedingt zu behaupten, dass in der Grammatik, diesem Erzeugniss offenbar späterer Zeit, jede parallèle sanscritique ein pêle-mêle sans critique ist, häufig nur ein trauriger Beweis dafür, dass, wer muthwillig den festen empirischen Boden verlässt, unbedingt in die Schwindelsphäre excentrischer Phantasmen und den wirren Strudel eigener Hirngespinste geräth. Wer sich für hebräische Wortforschung interessirt, thut derselben einen ohne Vergleich bessern Dienst, wenn er den reichen Schatz der in semitischen Wörtern wirklich gegebenen Ideenverbindungen sorgfältig beobachtet, als wenn er in den ohnehin gegenwärtig sicher noch höchst unvollkommenen Sanscritvokabularien herumblättert. Es sieht sich ferner ein, dass diese angegebenen Principien die Lösung jeder gestellten etymologischen Aufgabe nicht selbst in sich tragen, dass vielmehr die Deduction der sprachgebrauchsmässigen Bedeutung eines Wortes nur von Anwendung dieser Principien auf empirischen Stoff zu erwarten ist, den aber die Principien selbst nicht geben. Das Aufsuchen empirisches Stoffes ist aber schwerer, als das Hinsetzen eines halbbesehenen Sanskritwortes, indem es hierbei darauf ankommt, bestimmte Ideenverbindungen den Hebräern undSemiten überhaupt mitSicherheit beizumessen, und dies nur mittelst Nachweisung dem Sprachgeist entnommener dichterischer Bilder und sprachgemässer Metaphern geschehen kann. Durch diese Principien ist nur soviel geholfen, dass jeder andere vermeintliche Weg zum Ziele als der durch dieselben bezeichnete als Irrweg bezeichnet ist, der in die Wüste sich verliert. Ob wir aber auf dem richtigen Wege an's Ziel selbst wirklich gelangen oder vielleicht unterwegs stillstehn müssen, wird davon abhangen, dass der Sturm der Zeit die Spuren nicht verweht hat. Die etymologische Untersuchung ist an ihrem Ende, wenn sie auf einen Laut mit einer gewissen Bedeutung stösst, die sich aus demselben selbst erkennen lässt. Weiter hinauszugehen muss wieder vom Ziele entfernen. Wenn daher, weil einfache Consonantenlaute zu wenig bestimmten bezeichnenden Stoff in sich tragen, ja ihre geringe Anzahl (literae unius organi sind hier in der Regel nur für verschiedene Modificationen und Härtengrade eines und desselben Consonantenlautes anzusehn) überhaupt nicht einmal hinreichte, um die dem Geiste zukommenden äussern Eindrücke wiederzugeben, mag man anfänglich die Verschiedenheit sich ähnlicher Eindrücke noch so ungenau beobachtet haben oder mit der Unterscheidung derselben durch verschiedene Laute noch so sparsam gewesen sein, wenn, sage ich, aus diesen Gründen man schon bei der zweibuchstabigen Wurzel auf dieses Ziel stösst; so darf man sie nicht weiter zerlegen und etwa nach der Urbedeutung der einzelnen sie constituirenden Buchstaben forschen wollen, als ob die äussern Eindrücke so bestimmtes Charakters wären, als der artikulirte Consonant. Die Aussenwelt, indem sie auf die Sinnlichkeit (das Gehör) auf die bestimmte Weise, die ihr der Mensch abhorcht, einwirkt, scheint zu derselben auf diese bestimmte Weise zu sprechen, und man hat sich die Grundbedeutungen folgender Ursylben, welche als hinlänglich sicher zum Beispiele geeignet sind, ursprünglich so zu denken:

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parrr machen d. i. prasseln (fragorem edere, schmettern); zerprasseln, zerschmettern, frango, pr. y raz machen rahzen, schnarzen, d. i. reissen. krr machen, d. i. krähen, gröhlen; kratzen, kehren. In haw machen, hauchen, hio, vivo. y matz machen, d. i. schmatzen,

der Verknüpfung von Laut und Bedeutung. Nun ist entweder überhaupt kein solcher Verknüpfungsgrund vorhanden, oder er liegt, da er nicht in ihnen selbst liegt, in andern Wörtern. Ersteres stritte gegen die Erfahrung und das auf sie begründete erste Princip, bräche auch aller Etymologie den Stab; 80mit ist nur das letzte richtig. Wir sind demnach zur etymologischen Forschung berechtigt, ja es wird sich zeigen, dass die Pronomina der Natur der in ihnen ausgedrückten Vorstellungen zufolge Primitiva nicht einmal sein können.

Das Pronomen hat mit dem Substantiv Bezeichnung desjenigen gemein, was wir uns als Ding (Person oder Sache) denken. Aber wir bemerken leicht, dass beide in der Art ihres Gebrauchs sich scharf gegenüberstehen. Die einzelnen Substantiva nämlich bezeichnen gewisse Arten von Dingen, beziehen sich also auf besondre Art des Seins, d. h. auf Beschaffenheit dessen was ist, und enthalten somit objektive Bestimmungen, die mit der realen Erscheinung der Dinge selbst äusserlich gesetzt und dem erkennenden Subjekt geboten sind. Die Pronomina dagegen beziehen sich nicht auf diese besondre Natur der Dinge, welche äusserlich gegeben mit der realen Erscheinung der Dinge selbst zusammenhinge, enthalten demnach subjektive Bestimmungen der Dinge, die in jedem Augenblicke von dem Subjekt selbst gesetzt werden. Wie sich demnach der Gebrauch jedes einzelnen Substantivs allemal auf die besondere Klasse von Dingen beschränkt, welchen die Merkmale des mit dem Substantiv verknüpften Begriffs zukommen, so bezeichnet es hinwiederum seine bestimmte Art von Dingen unabhängig von den möglichen subjektiven Bestimmungen, die das Subjekt denselben geben könnte. Umgekehrt beschränkt sich der Gebrauch jedes einzelnen Pronomen keinesweges auf eine besondere Art von Dingen, sondern, indem es dieselbe ganz dahingestellt sein lässt, kann es sich gleichmässig auf alle beziehen (manche natürlich nur auf erkennende Wesen), welcherlei Artbegriffen sie immer entsprechen mögen, andererseits aber ist der Gebrauch jedes einzelnen Pronomen eingeschränkt auf die einzelne Bestimmung, unter welcher das Subjekt das jedesmalige Objekt erkennt, so dass zur Bezeichnung eines und desselben Dinges je nach Verschiedenheit dieser Verhältnisse verschiedene Pronomina anzuwenden sind. Wenn hiernach einerseits die Pronomina auf besondere Natur und Beschaf fenheit der Dinge sich nicht beziehen, andrerseits die Gebiete des Gebrauchs der einzelnen Pronomina sich nicht nach objektiven, äusserlich gegebenen, sondern nach subjektiven, innerlich

schmecken, schmatzhaft d. i. schmackhaft, wohl schmecken im Gegensatz des nicht Schmeckenden. Die Ausbildung der zweibuchstabigen Wurzeln zu dreibuchstabigen stützt sich auf genauere Unterscheidung (Specificirung), der sich ähnlichen Eindrücke und deren Uebertragung (Vergleichung).

gesetzten Bestimmungen abgrenzen, so enthalten demnach die Pronomina von der einen Seite abstrakte Begriffe, von der anderen Seite ideale Bestimmungen, von denen weder die einen noch die andern sinnlich und unmittelbarer sinnlicher Bezeichnung fähig sind. Daher können die Pronomina in ihrer vollkommenen Pronominalgestalt gar keine Primitiva sein, sondern müssen für das Produkt der Abstraction und der Metapher angesehen. werden, und sind folglich ihrer geschichtlichen Entwickelung nach von den Substantiven nicht verschieden.

Aus welchen bestimmten concret - sinnlichen Vorstellungen sich die Pronómina gegebener Sprachen entwickelt haben, lässt sich, wie bei allen Wörtern, nur unter Beobachtung ihrer Wortformen zeigen, sofern dieselben noch genug Momente zur Beurtheilung in sich tragen. Aber da anzunehmen ist, dass die Pronomina, wie sie die ursprüngliche Form ihrer Vorstellungen verändert haben, so auch von der ursprünglichen Form ihrer Laute zurückgegangen sind, die Gesetze der Lautveränderungen aber mannichfach durch einander laufen; so dürfen wir nicht hoffen, an ein bestimmtes Ziel zu kommen, wenn wir nicht schon vor Beginn der Untersuchung selbst im Allgemeinen die Richtung kennen, nach welcher hin gesucht werden müsse. Bedenken wir nun, dass die Substantiva, als auf die Qualität der Dinge bezüglich, an sich eigentlich objektive Bestimmungen (ein hervorstechendes Merkmal) der Art bezeichnen, der der bezeichnete Gegenstand angehört, so schliessen wir ganz der Erfahrung gemäss, dass, da durch das Pronomen Dinge in gewissen subjektiven Bestimmungen (Beziehungen ihres Wesens zum erkennenden Subjekt) gedacht und nach ihnen bezeichnet werden, die Pronomina selbst eigentlich Ausdrücke dieser Bestimmungen sind, nach welchen demnach jeder in denselben die wirkliche Bestimmung eines Dinges und ein bestimmtes Ding wirklich bezeichnet fand. Da jedoch, wie bemerkt, diese subjektiven Bestimmungen idealer Art und als solche an ein Wort als dessen Bedeutung nur vermittelst Uebertragung geknüpft sein können, so werden wir bis auf die nächste sinnliche Bedeutung desselben zurückzugehen haben, welche demnach eine entsprechende physische Beziehung des Objektes als Körpers zum Körper des Subjektes enthalten wird.

Um nun zur hebräischen Sprache überzugehen, so ist dieselbe an abstrakten und übersinnlichen Begriffen arm, wenige Wörter dürften sein, bei denen eine abstrakte und übersinnliche Bedeutung sich schon so fest gesetzt hätte, dass die ihr zu Grunde liegende concrete und sinnliche darüber ganz verloren gegangen wäre. Das zeigt sich nun auch an den Pronominibus. Allerdings sind den Hebräern der grösste Theil der Pronominalvorstellungen bekannt, aber noch werden die zusammengesetztern Verhältnisse durch keine eigenthümlichen Wortformen be

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zeichnet, sondern durch Nomina in übergetragener Bedeutung, worin das beredteste Zeugniss für die Entstehung der Pronomina aus übergetragenen Nominibus liegt. Einige sind im Uebergange begriffen, d. h. sie werden ausschliesslich uneigentlich gebraucht, ohne dass ihre anderweite Etymologie doch einem Zweifel unterworfen wäre, wie *). Erst die drei Pronomina personalia, und drei andere in einer ähnlichen Beziehung untereinander stehende, für welche jedoch einen passenden gemeinschaftlichen Namen zu geben schwer ist, nämlich das Demonstrativum, Interrogativum und Relativum, haben eigenthümliche Wortformen für ausschliesslichen Prominalgebrauch.

*) Gesen. unter d. W. Ewald kr. Gramm. S. 519. Dass das Wort eine Contraction aus sei, ist so unwahrscheinlich als nur etwas sein kann. Denn 1) dürfte man nicht

מאוּמָה

sondern man misste ,מָה וּמָה כָּל דוֹר וָדוֹר וְהֵנָּה וָהֵנָּה כֹּה וָכֹה מִי וָמִי voraussetzen, wie es מָה וָמָה

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heisst würde dies eben so wenig contrahirt worden sein, wie diese Wörter, und hätte es contrahirt werden sollen, würde es doch wohl natürlicher oder geworden sein ohne N, mit dem es constant geschrieben ist. 3) hätte dieses eine andere Bedeutung als das analoge 21 Exod. 10, 6, für die das einfache an sich schon genügt hätte. 4) würde bei dieser Bedeutung von quidquid (die es genau besehn nicht einmal hat) gesagt worden sein ohne die Copel, wie im Arab. Jedem nicht geblendeten Auge muss es einleuchten, dass N' nicht einfach nichts (N), sondern nicht das Mindeste, nicht im mindesten ist (s. m. Abh. de part. p. 20). Demnach ist in an sich dem Sinne nach das Mindeste, res minima. Nun weiss man aber aus allen Sprachen, semitischen und nichtsemitischen, dass dergleichen Ausdrücke herrschend von gewissen Dingen von sehr kleinem Volumen, Ausdehnung, Schwere u. s. w. entlehnt sind (vgl. im Hebr. ai, n) Auf gleiche Weise ist nun anser Wort nichts als das uneigentlich gebrauchte Femininum von a,, ein Spritzel, Sprenkelchen, ein (dunkles) Fleckchen, ein Punkt, vgl. d. arab.' punctum, macula; particula rei. ♬ res exigua punctum. Man hat aber zu Ableitung dieses Wortes keine Radix ND oder zu erdichten, sondern dasselbe von DINDAN, ON on leise murmeln abzuleiten, wonach es einen Muck (lat. mu), d. h. einen kleinen dunkeln Laut, yev, und, nach gleicher Uebertragung mit 7, von Wort auf Sache, ein kleines dunkles Ding, Fleck, Punkt, Pocke (vgl. arab. O pass.), mucor (arab, шNN Rauch), auch mit dem Nebenbegriffe des Fehlerhaften, macula, Versehr,

nichts, so heisst pang nh, mang

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nicht das Mindeste, non gry,

überh. heisst לֹא כָל-דָּבָר לֹא דָבָר bezeichnet. Und wie nun ,אים .arab

אישׁ אֶל יֵדַע מְאוּמָה אֶת־הַדָּבָר :13 ,21 .Vgl. bes. 1 Sam

ne-point.

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gleichs, keine Sylbe. Analoga sind you, nyn (vgl. yp floccus) Exod. 32. 25, wo die von einigen alten Versionen gegebene Bedeutung die richtige ist, und das aramäische □ von 27, 077.

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1. Vom Personalpronomen.

un Wenn wir durch das Pronomen überhaupt Dinge nach ihrer jedesmaligen Beziehung zum erkennenden Subjekte bestimmt bezeichnen, so setzt dies für unsern jetzigen Standpunkt voraus, dass jedes erkennende Subjekt die, wenn auch noch so dunkel vorhandene, Ueberzeugung 1) von seinem eigenen Sein 2) von einem Sein von Dingen ausser sich 3) von einer Gemeinschaft zwischen, sich und diesen Dingen im Allgemeinen habe und folglich, wenn auch noch so undeutlich, die drei Begriffe 1); eines Ichs d. h. eines, was man selbst ist 2) eines Nichtichs d. h. eines von dem, was ausser uns ist und 3) eines mit dem Ich in Gemeinschaft stehenden Nichtichs d. h. eines der Aussendinge, mit welchem man sich in gegenseitigem Gedankenverkehr befindet, unterscheide. Die Sprachen, als die historischen Documente der Begriffswelt der sie redenden Völker enthalten die Ausdrücke dieser drei Vorstellungen in den drei Personalpronominibus der ersten, dritten und zweiten Person.

Auf welche Weise nun haben sich diese sublimen Vorstellungen aus dem rohen Element entwickelt? Wie bemerkt, lässt sich die Frage nicht beantworten, wenn nicht die Pronominalformen der einzelnen Sprachen uns Data dazu an die Hand geben, und wir wenden uns daher zur hebräischen Sprache, um aus ihren Pronominalformen zu sehen, wie sie sich bei den Hebräern und bei den Semiten überhaupt entwickelt haben.

a) Pronomen der dritten Person.

Es ist wohl unwidersprechlich, dass dem sinnlichen, auf den empirischen Weg ausschliesslich angewiesenen Menschen der weit über aller Geschichte hinausliegenden Urzeit diese drei Vorstellungen in einer andern Reihe zugekommen sind, als sie bei der Reflexion auf unser Bewusstsein auftreten. Auf sinnlichem Wege konnte der Mensch nur die Vorstellung von dem Sein der Aussendinge erhalten, da das Ich sich der Sinnlichkeit nicht ankündigt. Während dieser Zeit, während welcher er von seinem eigenen Sein noch nichts wissen konnte, schien ihm natürlich nur die Aussenwelt Realität zu haben, und das, was wir im Bewusstsein unseres eigenen Seins, unseres Innern, Aussending nennen, war ihm daher Ding überhaupt, und er konnte es demnach auch nicht anders nennen als Ding, Wesen, Sein. Daher ist das hebräische Pronomen No für nichts anderes zu halten, als für den Infinitiv des Verbi nın sein.

TT

Die herrschende Form dieses Verbi heisst zwar mit Jod als mittelstem Radikal, nicht aber mit Vav, wie das Pronomen, dies ist aber erst spätere Veränderung. Denn dass , nicht

, Grundform des Wortes ist, zeigt, dass die verwandten Sprachen nur in ihr übereinstimmen, dass nur sie die ursprüngli

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