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Ueber Jugend und Alter.

14.

Wenn der Jüngling absurd ist,
Fällt er darüber in lange Pein;
Der Alte foll nicht absurd sein,

Weil das Leben ihm kurz ist.

15.

Die Jugend verwundert sich sehr,
Benn Fehler zum Nachtheil gedeihen;
Sie faßt sich, sie denkt zu bereuen!
Im Alter erstaunt und bereut man nicht mehr.

16.

,,Sag nur wie trågst du so behäglich Der tollen Jugend anmaßliches Wesen ?" Fürwahr sie wären unerträglich,

War' ich nicht auch unerträglich gewesen.

17.

Kann man bei solchen Wirkungen, welche Jahrhunderten angehören, sich auf die Zeit verlassen und

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die Gelegenheit erharren; so giebt es dagegen andere Dinge, die in der Jugend, frisch, wie reife Früchte, weggenossen werden müssen.

18.

Die stille Fruchtbarkeit solcher Eindrücke, die man genießend, ohne zersplitterndes Urtheil in sich auf: nimmt, ist unschäßbar. Die Jugend ist dieses hdchsten Glücks fähig, wenn sie nicht kritisch sein will, sondern das Vortreffliche und Gute, ohne Untersuchung und Sonderung auf sich wirken läßt.

19.

Was man in der Jugend wünscht, das hat man im Alter die Fülle.

20.

Die ächte Conversation

Hält weder Früh noch Abends Stich;

In der Jugend sind wir monoton,

Im Alter wiederholt man sich.

Ueber Jugend und Alter.

21.

Die Sorge geziemt dem Alter, damit die Jugend eine Zeit lang forglos fein könne. Das Gleichgewicht in den menschlichen Handlungen, kann leider nur durch Gegensäße hergestellt werden.

22.

Wer in einem gewissen Alter frühere Jugendwünsche und Hoffnungen realisiren will, betrügt sich immer; denn jedes Jahrzehend des Menschen, hat sein eigenes Glück, seine eigenen Hoffnungen und Aussichten. Behe dem Menschen, der vorwärts oder rückwärts zu greifen, durch Umstände oder durch Wahn veranlaßt wird.

23.

Es ist thdricht, in spåten Jahren eine alte Lebensweise gegen eine neue zu vertauschen! Wie sollen wir das, was wir immer getrieben und gesucht haben, aus unsern Gedanken, ja unsern Gliedern wieder herans bringen.

24.

Ich tadle nicht gern, was immer dem Menschen Für unschädliche Triebe die gute Mutter Natur gab; Denn was Verstand und Vernunft nicht immer ver mögen, vermag oft

Solch ein glücklicher Hang, der unwiderstehlich uns leitet.

Lockte die Neugier nicht den Menschen mit heftigen

Reizen,

Sagt! erführ er wohl je, wie schön sich die weltlichen Dinge

Gegen einander verhalten? Denn erst verlangt er das Neue,

Suchet das Nüßliche, dann mit unermüdetem Fleiße; Endlich begehrt er das Gute, das ihn erhebet und werth macht.

In der Jugend ist ihm ein froher Gefährte der Leicht

sinn,

Der die Gefahr ihm verbirgt, und heilsam geschwinde die Spuren

Tilget des schmerzlichen Uebels; sobald es nur irgend vorbeizog,

Freilich ist er zu preisen, der Mann, dem in reiferen

Jahren

Sich der gesezte Verstand aus solchem Frohsinn ent

widelt,

Der im Glück, wie im Unglück, sich eifrig und thatig bestrebet;

Denn das Gute bringt er hervor und erseßet den

Schaden.

25.

Das Alter muß doch Einen Vorzug haben, Daß, wenn es auch dem Irrthum nicht entgeht, Es doch sich auf der Stelle fassen kann.

26.

Benn wir in früherer Zeit leidenschaftlich unseru eigenen Weg gehen, und um nicht irre zu werden, die Anforderungen Anderer ungeduldig ablehnen, so ist es uns in spätern Tagen höchst erwünscht, wenn irgend eine Theilnahme uns aufregen und zu einer neuen Thätigkeit liebevoll bestimmen mag.

27.

Ich weiß zwar recht gut, daß gegen das brave und hoffnungsreiche altdeutsche Wort: Was Einer in der Jugend wünscht, hat er im Alter ge=.

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