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menschlich zu seyn! Gewiß waren es Männer gött: licher Natur, die dies zuerst lehrten, die ihr Leben damit zubrachten, die Ausübung möglich zu machen und zu beschleunigen. Des Schönen sind die Menschen felten fähig; öfter des Guten.

-91.

Die Frommen haben innigern Zusammenhang als die Bösen, ob es ihnen gleich, dem Aeußern nach, nicht immer so wohl geråth.

92.

Ber schnell aus einem Zustande in den andern übertritt, fühlt sich wirklich in einer Art von Taumel. Die Erde scheint sich für den zu bewegen, der aus dem Schiffe steigt, und das Licht zittert noch im Auge dessen, der auf einmal in's Finstere tritt.

.93.

Sehröhre haben durchaus etwas Magisches. Bären wir nicht von Jugend auf gewohnt, hindurch zu schauen, wir würden jedesmal, wenn wir sie vor's Auge nehmen, schaudern und erschrecken. Wir sind es, die erblicken, und sind es nicht. Ein Wesen ist's, dessen Organe auf höhere Stufe gehoben, dessen Beschränkt: heit aufgelöst, das ins Unendliche zu reichen, berechtigt €

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ward. Belauschen wir z. B. Weitentfernte durch ein folches Mittel, sehen wir sie harmlos, unschuldig vor sich hin, als einsam, unbeobachtet, handeln; so kann es uns wirklich bange werden, sie möchten uns ent decken, und wegen verrätherischer Zudringlichkeit belei digt, züruen.

94.

Der Mensch har gar eine eigene Luft, Prose= Iyten zu machen: dasjenige, was er an sich schäßt, auch außer sich, in Andern zur Erscheinung zu brinə gen, sie genießen zu lassen, was er selbst genießt, und sich in ihnen wieder zu finden und darzustellen. Fürwahr, wenn dies auch ein Egoismus ist; so ist er der liebens- und lobens - würdigste; derjenige der uns zu Menschen gemacht hat, und uns als Menschen erhält.

95.

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Ein Kind, das, Almosen erbittend, uns einen Zet= tel hinreicht, auf welchem fünf Lotto Nummern ge= schrieben sind, weisen wir nicht leicht ab; und es kommt auf den Augenblick an, besonders, wenn es kurz vor dem Termin der Ziehung ist, ob wir nicht mit zufåls lig erregter Hoffnung, ganz gegen unsere sonstige Weise, gerade diese Nummern stark besehen.

96.

Es ist Nichts natürlicher, als daß uns vor einem großen Anblick schwindelt, vor dem wir uns unerwartet befinden, um zugleich unsre Kleinheit und unsere Größe zu fühlen. Aber es ist ja überhaupt kein ächter Genuß, als da, wo man erst schwindeln muß.

97.

Den Menschen ist nicht zu helfen und sie hindern uns, daß man sich selbst hilft. Sind sie glücklich, so soll man sie in ihren Albernheiten gewähren lassen; sind sie unglücklich, so soll man sie retten, ohne diese Albernheit anzutasten, und Niemand fragt uns jemals: ob du glücklich oder unglücklich bist? Wenn du nicht kuppeln und Schulden bezahlen kannst, so bist du unter ihnen nichts nüße. Unterhaltender sind sie noch mins der, als die starren Felsen; denn diese sind wenige. stens nicht zu begreifen.

98.

Aller Anfang ist schwer. Das mag în einem gewissen Sinne wahr seyn; allgemeiner aber kanu man sagen: aller Anfang ist leicht und die lehten Stufen werden am Schwersten und Seltenften ersticgen.

99.

So lange wir allein sind, bilden wir uns ein, das Betrachtungswerthe sey unendlich; hat man aber eine Weile gesprochen, und zwar recht von Herzen, so sieht man, wie geschwind sich das Alles erschöpft. Nichts ist unendlich als die Albernheit.

100.

So groß ber hohe Werth des Grundbesißes und aller auf den Boden gegründeten Verhältnisse von Eltern, Kindes:, Bürger- und Vaterlands-Liebe, als der eigentlichen Grundfeste alles Daseyns und als das Erste und Beste, was dem Menschen werden kann, auch ist; so bestehen die Meisten und Höchsten Güter, doch in dem, was er that und leistet, also im beweglichen und in dem, was durch das bewegte Leben gewonnen wird.

101.

Bleibe nicht am Boden heften,

Frisch gewagt und frisch hinaus!
Kopf und Arm, mit heitern Kräften
Ueberall sind sie zu Havs,

Wo wir uns der Sonne freuen
Sind wir jede Sorge los.
Daß wir uns in ihr zerstreuen,
Darum ist die Welt so groß.

102.

Eine wandernde Thätigkeit findet sich nun unter den Menschen überall. Von der Schiff: fahrt nicht einmal zu reden, sieht man große Strekken des Landes von Nomaden durchzogen; ganze Völker sich vor einander hertreibend, sind von Nordosten nach Südwesten gewandert, ja Gott der Herr selbst hat dem Menschen den Anlaß zum Wandern ge= geben, indem er, den Babylonischen Thurmbau verhindernd, das Menschengeschlecht in alle Welt zer= streute. Dieser Seegen ist nun auf alle Geschlechter übergegangen, und in allen Klassen der bürgerlichen Gesellschaft erblickt man fortwährend zahlreiche Wanderer als Studenten, Naturforscher, Rei= sende (nach den verschiedenen Gattungen, wie sie uns Yorik gar zierlich auseinander seht) Hand. werksburschen, Marktbauern, Kramer, Kaufleute, Juden (als dasjenige Volk, was sich den Seegen des ewigen Wanderens vor allen Andern zugeeignet hat, und von dem weder Gutes, noch Böses zu sprechen ist), Künstler, Professo ten, (die von einer Universität auf die andere beru

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