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132.

Es giebt keinen größern Troft für die Mittelmäßigkeit, als daß das Genie nicht unsterblich sei.

133.

Die größten Menschen hängen immer mit ihrem Jahrhundert durch eine Schwachheit zusammen.

134.

Man hält die Menschen gewöhnlich für gefähr licher als sie sind.

135.

Thoren und gescheute Leute sind gleich unschädlich. Nur die Halbnarren und die Halbweisen, das sind die gefährlichsten.

136.

Durch Nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter, als durch das, was sie lächerlich finden. Das Lächerliche entspringt aus einem sittlichen Kontrast, der, auf eine unschädliche Weise, für die Sinne in Verbindung gebracht wird.

Der sinnliche Mensch lacht oft, wo nichts zu lachen ist. Was ihn auch anregt, sein inneres Beha= gen kommt zum Vorschein.

Der

Der Verständige findet fast alles lächerlich, der Bernünftige fast nichts.

137.

Es ist mit den Geschäften, wie mit dem Tanze; Personen, die gleichen Schritt halten, müssen sich une entbehrlich werden; ein wechselseitiges Wohlwollen muß nothwendig daraus entspringen.

138.

Die Leidenschaften sind Mängel oder Tugenden, nur gesteigerte.

139.

Unfre Leidenschaften sind wahre Phönire.

Wie

der alte verbrennt, steigt der neue sogleich wieder aus der Asche hervor.

140.

Große Leidenschaften sind Krankheiten ohne Hoff. uung. Was sie heilen könnte, machte sie erst recht gefährlich.

141.

Die Leidenschaft erhöht und mildert sich durchs Bekennen. In nichts wäre die Mittelstraße vielleicht D

Ir Bd.

wünschenswerther als im Vertrauen und Verschweigen gegen die, die wir lieben.

142.

: Man läßt sich seine Mångel vorhalten, man läßt sich strafen, man leidet manches um ihrer willen mit Geduld; aber ungeduldig wird man, wenn man sie ablegen soll.

143.

Gewisse Mängel sind nothwendig zum Dasein des Einzelnen. Es würde uns unangenehm sein, wenn alte Freunde gewisse Eigenheiten ablegten.

144.

Man sagt: er stirbt bald, wenn einer etwas gegen seine Art und Weise thut.

145.

Was für Mängel dürfen wir behalten, ja an uns cultiviren? Solche, die den andern eher schmeicheln als sie verlegen.

146.

Wir sind nie entfernter von unsern Wünschen, als wenn wir uns einbilden das Gewünschte zu besißen.

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147.

Das Jahres måhrchen wiederholt sich immer von vorn. Der Frühling ist sein artigstes Capitel, Veile Hen und Maiblumen sind wie Ueberschriften und Vignetten dazu. Es macht uns immer einen angenehmen Eindruck, wenn wir sie in dem Buche des Lebens wieder aufschlagen. Warum nur das Jahr manchmal so kurz, manchmal so lang ist; warum es so kurz scheint und so lang in der Erinnerung! Mir ist es mit dem Vergangenen so, und nirgends auffallender, als im Garten, wie Vergängliches und Dauerndes in einander greift. Und doch ist nichts so flüchtig, das nicht eine Spur, das nicht Seinesgleichen zurücklasse.

Man läßt sich den Winter auch gefallen. Man glaubt sich freier auszubreiten, wenn die Bäume fo geisterhaft, so durchsichtig vor uns stehen. Sie sind nichts, aber sie decken auch nichts zu. Wie aber einmal Knospen und Blüten kommen, dann wird man ungeduldig, bis das volle Laub hervortritt, bis die Landschaft sich verkörpert und der Baum sich als eine Gestalt uns entgegen drängt.

Alles Vollkommene in seiner Art muß über seine Art hinausgehen, es muß etwas anderes Unvergleichbares werden. In manchen Tönen ist die Nachtigal noch Vogel; dann steigt sie über ihre Klasse hinüber und scheint jedem Gefiederten andeuten zu wollen, was eigentlich singen heiße..

148.

Indem uns das Leben fortzicht, glauben wir aus uns selbst zu handeln, unsre Thätigkeit, unsre Vergnügen zu wählen; aber freilich, wenn wir es genau ansehen, so sind es nur die Plane, die Neigungen der Zeit, die wir mit auszuführen genöthigt sind.

Wer widersteht dem Strome seiner Umgebungen ? Die Zeit rückt fort und in ihr Gesinuungen, Meinun= gen, Vorurtheile und Liebhabereien. Fällt die Jugend eines Sohnes gerade in die Zeit der Umwendung, so kann man versichert sein, daß er mit seinem Vater nichts gemein haben wird. Wenn dieser in einer Periode lebte, wo man Lust hatte, sich manches zuzueig= nen, dieses Eigenthum zu sichern, zu beschränken, ein zuengen und in der Absonderung von der Welt, seinen Genuß zu befestigen; so wird jener sodann sich auszu= dehnen suchen, mittheilen, verbreiten und das Verschlossene eröffnen.

Ganze Zeiträume gleichen diesem Vater und Sohn. Von jenen Zuständen, da jede kleine Stadt ihre Mauern und Gråben haben mußte, da man jeden Edelhof noch in einen Sumpf baute, und die geringsten Schlösser nur durch eine Zugbrücke zugänglich waren; davon können wir uns kaum einen Begriff machen. Sogar größere Städte tragen jeht ihre Wälle ab, die Gräben selbst fürstlicher Schlösser, werden ausgefüllt, die Städte bilden nur große Flecken, und wenn man

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