hat. Ohne Zweifel ist es das, was Einem Jeden lehrt, daß ein Gott ist. 44. Meine Seele hat nur Fühlhörner und keine Augen; fie tastet nur und sieht nicht; ach! daß sie Augen bekáme und schauen dürfte! 45. So angenehm uns der Anblick eines wohlgestalte ten Menschen ist, so angenehm ist uns eine ganze Einrichtung, aus der uns die Gegenwart eines ver: ständigen, vernünftigen Wesens fühlbar wird. Schon in ein reinliches Haus zu kommen, ist eine Freude, wenn es auch sonst geschmacklos gebauet und verziert ist; denn es zeigt uns die Gegenwart, wenigstens von einer Seite, gebildeter Menschen. Wie doppelt angenehm ist es uns also, wenn aus einer menschlichen Wohnung, uns der Geist einer höhern, obgleich auch nur sinnlichen, Kultur ent gegen spricht. 46. Wenn wir uns als möglich denken können, daß der Schöpfer der Welt selbst die Gestalt seiner Kreatur angenommen, und auf ihre Art und Weise sich eine Zeitlang auf der Welt befunden habe; so muß uns dieses Geschöpf schon unendlich vollkommen erscheinen, weil sich der Schöpfer so innig damit vereinigen konnte. Es muß also in dem Begriff des Menschen kein Widerspruch mit dem Begriff der Gottheit liegen, und wenn wir auch oft eine gewisse Unähnlichkeit und Entfernung von ihr empfinden; so ist es doch um desto mehr unsere Schuldigkeit, nicht immer, wie der Advokat des bösen Geistes, nur auf die Blößen und Sch wå chen unserer Natur zu sehen, sondern eher alle Vollkommen: heiten aufzusuchen, wodurch wir die Ansprüche unserer Gottähnlichkeit bestätigen können. 47. Ihr Götter, die mit flammender Gewalt Ideen über die Religion. 48. Du hast Wolken, anddige Retterin, Einzuhüllen unschuldig Verfolgte, Und auf Winden dem ehrnen Geschick sie Und wohin es dir gut dünkt, zu tragen. Und sie fristen das flüchtige Leben 49. Die Götter pflegen Menschen menschlich zu erretten, Auf ihren Fingerzeig kommt Alles an. 50. Der mißversteht die Himmlischen, der sie 51. Es ziemt sich nicht für uns, den heiligen Gebrauch mit leicht beweglicher Vernunft Nach unserm Sinn zu deuten und zu lenken. 52. Götter sollen nicht Mit Menschen, wie mit Ihresgleichen, wandeln; 53. Wie man den König an dem Uebermaß Der Gaben kennt, denn ihm muß wenig scheinen Was Tausenden schon Reichthum ist; so kennt Man Euch, Ihr Götter, an gesparten, lang' Denn Ihr allein wißt, was uns frommen kann, 54. Wer darf Ihn nennen? Und wer bekennen: „Ich glaub' an Ihn.“ Wer empfinden ? Und sich unterwinden, Zu sagen:,,ich glaub' Ihn nicht." Der Allumfaffer, 3r D. Der Allerhalter! Faßt und erhält er nicht Dich, mich, sich selbst? Wölbt sich der Himmel nicht da droben? C |