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IG I, suppl. p. 175, 272d und IG I 261. Die drei zuerst genannten passen untereinander nach folgendem Schema an:

suppl. 272e

I 250

suppl. 272 d

Abb. 1. IG. I 250. suppl. 272e u. d.

Oberhalb von I 250 ist I 261, das nicht anpaßt, einzusetzen; I 250 und suppl. 272d haben rechts Rand. Das Lemma Z. 2 Mvoivaīο лα- reicht bis an diesen Rand; ebenso geht Z. 5 von 272d Aïde twv Xegoorn- bis an den Rand. Die Ergänzungen im Corpus sind daher in der dort gegebenen Weise aus Raumrücksichten unmöglich; die Kolumnenanfänge sind ja erhalten. Genauere Untersuchung zeigt jedoch, daß wir hier einen der seltenen Fälle vor uns haben, wo der Schreiber um die Ecke" schrieb; (Larfeld I, S. 201).

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MYPINAIOI setzt sich auf der rechten Seitenfläche des Steines fort. AKYMEN, also Mvoivatoi пna[g]à Kvμŋv, wie schon ergänzt wurde. Z. 5 von 272d hat als Fortsetzung auf der rechten Seitenfäche ΣΙΟΙΣ, also Aἵδε τῶν πόλεων Χερρονησίοις ovrtekɛis ovoαi, wobei der Dat. eine gramm. Korrektur gegen die bisherige Ergänzung gibt.

Eine andere Liste ergibt sich durch die von A. Wilhelm a. a. O. p. 49 als zusammengehörig erkannten Fragmente: IG I 263 a u. b und I suppl. p. 72, 272a u. 272 c.

I, 263 a

suppl.272a

Abb. 2. IG. I 263 a u. b. suppl. 272a u. c.

I,2636

Suppl. 272 c

I, 263a u. b und suppl. 272c haben Rand, suppl. 272a paßt nahezu im Bruch an. Die linken Bruchstücke gehören dem ion.-kar., die rechten müssen dem thrakischen Bezirk angehören. Demnach ist ΝΕΙΕΣ zu ΜΑΡΟ]ΝΕΙΕΣ (einen anderen thrak. Namen aut ΝΕΙΕΣ gibt es nicht), Ζ. 1 ΜΕΣ zu ΣΕΡ]ΜΕΣ zu ergänzen, Z. 3 ist vor EIOI Taλeq-, Oα-, Ovo- oder Exaq- zu schreiben. Daher ist im Corpus die Bemerkung, daß suppl. 272c dem ion.-kar. Bezirk angehört, zu berichtigen nnd das Fragment in der angegebenen Weise zu ergänzen.

III.

Neues Bruchstück.

Unter den Néa Eloeozóueva des Nat.-Museums in Athen befindet sich ein Fragment Néov Evontholov Nr. 253, im Asklepieion gefunden; pentelischer Marmor, allseits gebrochen, unbearbeitete Rückseite erhalten. 0,22 m hoch, 0,22 m breit,

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Abb. 3. National-Museum Athen, Neóv Evontηolov Nr. 253.

Photographie nach Abklatsch.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XV 1/2.

13

0,13 m dick. Buchstabenhöhe 0,012 m, orondóv. Vgl. Abb. 3. Sorgfaltige Schrift aus der Zeit zwischen 440-430. Andere zugehörige Fragmente konnte ich trotz eifrigen Suchens in Athen nicht finden.

Offenbar handelt es sich um einen Bündnisvertrag zwischen Athen und einer anderen Macht. Wer der zweite Vertragschließende war, läßt sich aus Z. 4 vermuten. Das Vorhandene läßt sich keinesfalls anders ergänzen als [tàv πολέμιοι ἴοσιν (oder ähnlich) ἐπὶ τὴν γῆν; darnach müßte nun nach den Analogien und nach der Grammatik tv wiederholt werden und der Besitzer im Genetiv folgen. Da aber Є^^EN anders nicht ergänzt werden kann und unmittelbar darauf folgt, werden wir anerkennen müssen, daß die Wiederholung des Artikels nicht stattgefunden hat und 1 wahrscheinlich den Anfang des Eigennamens des Beherrschers jenes Landes darstellt. Unter den Möglichkeiten bleibt als ziemlich einzige innov] übrig.

Somit wäre die Möglichkeit vorhanden, das vorliegende Bruchstück auf ein bestimmtes historisches Ereignis zu beziehen. Zur Zeit der Affäre mit Potidaia 433/2 erzählt Thuk. I 57: Περδίκκας τε ὁ ̓Αλεξάνδρου Μακεδόνων βασιλεὺς ἐπεπολέμωτο ξύμμαχος πρότερον καὶ φίλος ὤν. ἐπολεμώθη δὲ, ὅτι Φιλίππῳ τῷ ἑαυτοῦ ἀδελφῷ καὶ Δέρδα κοινῇ πρὸς αὐτὸν ἐναντιουμένοις οἱ Ἀθηναῖοι ξυμμαχίαν ἐποιήσαντο.

Bei dem geringen Umfang des Bruchstückes kann diese Beziehung natürlich nur als Vermutung hingestellt werden. Denselben Schwierigkeiten begegnen wir bei einem Ergänzungsversuch. Z. 1 wird ɛ]o[i zu schreiben sein; Reste der unteren Querhasta des E sind noch zu erkennen über dem / von Z. 2; die Überschrift verwendete demnach einen doppelt so großen Abstand zwischen den Zeichen als der folgende Text; Z. 2 und 3 gestatten in keiner Weise, ein Präskript zu ergänzen, das ja auch in anderen derartigen Urkunden fehlt (z. B. IG I suppl. p. 14. 46b.) Da Z. 2 und Z. 3 Reste des Wortes 'A9nvaio enthalten, dürfte Z. 2 zu einer Überschrift Χσυμμαχία Αθ]εναίον [καὶ Φιλίππο zu ergänzen sein. Das ergibt eine ungefähr symmetrische Stellung zu Oɛoi in Z. 1, beweist aber für die Zeilenlänge des Folgenden leider gar nichts, denn die folgenden Zeilen können sehr wohl länger gewesen sein als die Überschrift. Schon die kürzeste aller Ergänzungsmöglichkeiten im Folgenden wird uns zeigen, daß wir unter 44 Buchstaben nicht auskommen.

Unter der Voraussetzung nämlich, daß unser Bruchstück wegen der Stellung von Oɛoi ungefähr aus der Mitte der Stele stammt, ergibt sich folgende Anordnung:

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χσυμμαχια α θ Ν Α Ι Ο Ν καιφιλιππο

καταταδεχσυμμαχιανειΝΑΤΑΘΕΝ αιοισκαιφιλιπποιε

ανπολεμ οιιοσινεπιτΕΛΛΕΝΦΙλιππο

ΤΟΣΑΘΕΝΑ

χσυμμαΧΟΙ ΣΚΑΤΕ,

ΠΙΣΤΑΣΜΕΗ

ΤΟΣΙΕ ΙΕσθαι

ΛΑΙΜΕΤ
ΜΕ Δ

1

5

10

Da Z 3 nach '49qvaios noch der zweite vertragschließende Teil und dann die Formel ἐὰν πολέμιοι ἴοσιν ἐπὶ τὴν γῆν folgen mus, erhalten wir mindestens 44 Buchstaben in der Zeile; daß es aber nicht mehr gewesen sein könnten, läßt sich nicht nachweisen.

Die folgenden Reste gehören offenbar alle noch dem ersten Teil an, der die Verpflichtungen Athens dem, nennen wir ihn, Philippos gegenüber, enthält; der zweite entsprechende Teil ist nicht mehr auf dem Stein.

Der Möglichkeiten, eine Ergänzung zu geben, sind zu viele; bemerkt sei nur noch, daß Z. 8 ini¿eodaι stand (das sich ebenfalls in einem Bündnisvertrag IG I suppl. p. 21, Nr. 71 leider auch in unerkennbarem Zusammenhang vorfindet), wonach dann in Z. 7 vermutlich λɛ]torag zu schreiben wäre. Doch entziehen sich diese und alle anderen Details unserer Kenntnis. Immerhin möge hiermit die Aufmerksamkeit auf dieses bedeutsame Bruchstück gelenkt sein.

Wien.

Zur älteren griechischen Historiographie und Chronologie.
Von Friedrich Pfister (zur Zeit im Felde).

1. Zu den Γενεαλογίαι des Hekataios.

In seinem reichhaltigen Artikel Hekataios bei Pauly - Wissowa1), der hoffentlich endlich einmal zu der äußerst wichtigen Aufgabe anregt, die beiden Werke des Hekataios zu rekonstruieren, gibt F. Jacoby auch eine Stammtafel der Nachkommen des Deukalion, wie sie sich aus den Fragmenten des Hekataios herstellen läßt. Dazu fügt Jacoby Sp. 2745 noch vermutungsweise einige weitere Glieder; doch läßt sich über die Berechtigung dieser Zuweisungen streiten. Auf Grund der direkten Überlieferung) wird als hekatäische Genealogie mit Sicherheit gegeben:

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Wenn aber Jacoby weiterhin als Sohn des Aitolos den Physkos und als Enkel den Lokros bezeichnet, so ist dies kaum richtig; ferner stellt Jacoby fest, daß man hier den Amphiktyon, den Hekataios doch wohl genannt habe, nicht unterbringen könne. Dieser Amphiktyon gehört nach einstimmiger Überlieferung unter die Vorfahren des Physkos: er ist entweder sein Großvater3) oder sein Vater1). Dem widerspricht aber Jacobys Stammtafel, soweit sie nicht bestimmt als hekatäisch überliefert ist; daher muß Physkos, den Jacoby vermutungsweise als Sohn des Aitolos nennt, gestrichen werden. Da aber der Vater des Aitolos nach Hekataios sicher Oineus war, ist Hekataios der zweiten bei Plutarch und Eustathios vorliegenden Tradition gefolgt, nach welcher 1) Siehe auch die abweichende Ansicht von Lehmann-Haupt bei GerckeNorden, Einl. III 76f., 81ff.).

2) Athen. II p. 35b; Schol. Thuk. I 3.

3) Steph. Byz. s. v. Þíozoç.

4) Plut. qu gr. 15; Eust. zu Il. II p. 277.

13*

Amphiktyon Vater des Physkos war. Wie ist aber Amphiktyon und sein Sohn Physkos in die Genealogie einzuordnen?

Hier hilft, wie ich glaube, eine bisher bald absichtlich beiseite gelassene, bald durch Konjektur verunstaltete Notiz weiter: Herodian. лɛoì μov. λéž. Η p. 41: Εκαταῖος· Ἴων δὲ πρεσβύτερος Λοκρὸς ἦν Φύσκου παῖς. Also kannte Hekataios neben dem allbekannten ') Ion, dem Sohne des Xuthos, Enkel des Hellen, noch einen zweiten, älteren Heros dieses Namens, einen Lokrer, Sohn des Physkos, Enkel des Amphiktyon. Daß er Lokrer genannt wird, ist richtig; denn die Familie des Amphikty on herrscht in Lokris (Ps.-Skymnos 587 ff.). Da nun der jüngere Ion als Enkel des Hellen in die gleichzeitige yɛvɛά des Aitolos fällt, muß Amphiktyon, wenn sein Enkel Ion älter als der Enkel des Hellen sein soll, in die yɛveά des Deukalion oder dessen Söhne oder noch weiter vorher angesetzt werden. Für Amphiktyon existiert eine doppelte Überlieferung: entweder wird er Sohn des Deukalion oder autoz9wr genannt. Chronologisch würde beides zu den bis jetzt ermittelten Angaben des Hekataios passen. Da aber der Scholiast zu Thuk. I3 nach Hekataios ausdrücklich sagt: 4ɛvzaλiwv τρεῖς παῖδας ἔσχε, Πρόνοον, Ορεσθέα καὶ Μαραθώνιον, also Amphiktyon nicht darunter ist, wird wohl auch Hekataios den Amphiktyon als Autochthon und als Zeitgenossen des Deukalion oder dessen Söhne betrachtet haben.

Daß dieser ältere Ion so völlig verschollen ist, widerspricht nicht; findet sich doch auch von dem Marathonios des Hekataios keine Spur mehr: nur bei den auf Apollodor und Kastor beruhenden späteren Chronographen) findet er sich eingeschaltet in die sikyonische Königsliste als Zeitgenosse des Kekrops, während sein Name in der bei Pausanias (II 5, 6 ff.) stehenden, auf eine sikyonische Lokalhistorie zurückgehenden Königsliste fehlt. Den Grund für diese Doppelung des Ion werden wir gleich kennen lernen.

Verbinden wir nun mit dieser so festgestellten hekatäischen Genealogie die vor allem aus Herod. II 145 und VI 52 zu erschließende hekatäische Chronologie"), so können wir diesen Teil des hekatäischen Gutes in folgender Tafel darstellen:

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Die beigeschriebenen Jahreszahlen sind annähernd die des Hekataios: ca. 1250 der Fall Trojas, ca. 1170 die dorische Wanderung, ca. 1090 die ionische

1) Nach den Hesiod. Katalogen und Herod. VII 94. Diesen hat die spätere

Ionersage allein gekannt; vgl. m. Reliquienkult I 72ff., II 565 f.

2) Eus. Chron. ed. Schöne II 24f.; FHG I 442.

3) Vgl. hierzu die grundlegenden Ausführungen von Ed. Meyer, Forsch. I 153 ff.

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