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ihrer weiten Entfernung zu dem Aitolis-Denkmal oder zu dessen Antochos-Stein gehört, das vor dem Opisthodom des Tempels stand und in Delphica III 139 ff. (Berl. ph. W. 1912, 542ff.) beschrieben ist. Denn sowohl die Höhe (74) wie die Tiefe (52) stimmen genau zu den AitolisQuadern, und nur zu diesen, während sonst kein anderes Denkmal im Temenos beide Maße zeigt. Hinzu kommt, daß unsere Inschriftzeile an derselben Stelle steht, wie die Weih- und Künstlerinschriften jener Aitolis: 8-9 cm unter dem Oberrand, und daß auch die Klammerzahl und -stellung dieselbe ist. Wenn bei unserem Stein das schwache Oberprofil fehlt, so kann das daran liegen, daß er von der Rückseite des Denkmals stammt, die kein Profil hatte, aber aus ebenso tiefen Quadern bestand, wie die Vorderseite. Dann würde sich auch die verschiedene Quaderbreite erklären (0,79 gegen 1,02-1,15), obwohl auf sie wenig ankommt, sobald Höhe und Tiefe übereinstimmen. Wahrscheinlich war die Rückseite aus zahlreicheren, aber schmaleren Blöcken zusammengesetzt; denn oben bei Text 63 u. 64 (S. 42) war gezeigt, daß auch jener Stein zum Aitolisdenkmal gehört hat, obwohl auch er ohne Profil ist und nur 74 Breite hat. Auch die Möglichkeit, daß unser Block zu einer unteren Reihe gehöre, auf der die Aitolissteine standen, natürlich im Verband, daher die Verschiedenheit der Breite, ist erwogen worden, mußte aber abgelehnt werden, weil die Inschriftstellung dazu nicht recht paßt.

Denn entweder haben wir in unserer Textzeile Statuenunterschriften vor uns, die mit den Signaturen abwechseln, derart, daß neben jedem Namen der Dargestellten nach einem kleinen Zwischenraum derjenige des betr. Künstlers eingehauen war oder aber: man hat hier nur Signaturen zu erkennen. Denn jetzt wird klar, daß auch der erwähnte, sogen. Antochos-Stein (Delphica III 143 Berl. ph. W. 1912, 543), dessen Textdisposition Schwierigkeiten machte, ähnlich zu ergänzen ist:

[ὁ δεῖνα καὶ ὁ δεῖνα]
[ethnikon ἐποίησαν

"Αντοχος Τα[υρίωνος? od. - αγρατος]

Allerdings ist zu bemerken, daß auf diesen beiden Quadern die Signaturen mit etwas kleineren Buchstaben geschrieben sind, als die Eigennamen Χάρης Σινωπεύ[ς] und "Αντοχος Τα . . . . ., und daß falls man auch letztere für Künstler halten wollte, die Statuen eine Achsweite von nur 58-60 cm (d. h. 24+18+16) erhalten würden. Das erscheint etwas eng, besonders wenn man die Tiefe der Doppelorthostate erwägt (52 +52 1,04), zu der noch die vorn (und hinten?) überstehende Standplatte hinzukommt, so daß die Tiefe der letzteren auf wenigstens 1,20 m zu taxieren ist. Oder war hier eine Doppelreihe von stark unter lebensgroßen Statuen aufgestellt? Inhaltlich würden natürlich an einem Denkmal auf dem eine Aetolerin ihre Eltern und Brüder [und sich selbst?] aufstellte, andere Personennamen, wie Chares aus Sinope oder Antochos nichts zu suchen haben, außer wenn sie die Künstler waren, und darum wird mancher bis zur endgültigen Rekonstruktion des Ganzen diese Namen gleichfalls für Signaturen ansehen, bei denen die betr. Bildhauer nicht immer dieselbe Buchstabenhöhe zu wählen brauchten.

Die Zeit des Aitolerindenkmals war auf 260-250 veranschlagt; unsere Signaturen machen nach der Schrift einen etwas jüngeren Eindruck. Χάρης Σινωπεύς ist unbekannt, aber "Αντοχος Τα[υρίωνος] würde auf Amphissa weisen. Vgl. den lokr. Naopoios "Arroyos 'Augioões von 346-330 (Syll. Tafel zu n. 237), sowie Tavoion 'Aug166. nebst Sohn Targiozos im J. 189 (Bull. V 424 nr. 38). Damals auch herzustellen in Naupaktos -oias Tavoi[oros] IG IX 1, 363, 8 und Zevoitas Arrózov Oážios Metoike im benachbarten Oiantheia (a. 185; W-F 286). Beide Namen sind also ausgesprochen westlokrisch. Indessen kann Ta- geradesogut Ethnikon sein (Ta-varpaios).

74. Ein wenig jünger, c. 200 v. Chr., ist Sopatros aus Theben. Die Basis scheint verloren, ich ergänze die Inventarmaiuskeln Kontoleons. Inv.-Nr. 641. Gefunden im Juni 1893, Fundort fehlt. Basisfragment „aus Kalkstein, rechts gebrochen. H. 32, Br. 19“.

Inv.-Nr. 641.

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(etwa 200)

Die Ergänzung der Weihinschrift ist nur beispielsweise gegeben, vgl. den Text Nr. 97. Über die Künstler Menekrates und Sopatros ist ausführlich gehandelt Delphica II 90 ff. (Berl. ph. W. 1909, 795 ff.), wo fünf Signaturen von ihnen zusammengestellt sind. Ebenda war der Überzeugung Ausdruck gegeben, daß noch andere delph. Stücke sich auf diese thebanischen Künstler werden zurückführen lassen", was hiermit geschieht. Denn eine andere Ergänzung, z. Β.: [Σώπατρος Θεοδώρου Δημητριεὺς ἐποίησε] vgl. über diesen Künstler Delphica Il 96, 6 wäre im Verhältnis zu Z. 1-3 zu lang. Wenn ich bis dahin Menekrates und Sopatros für Brüder hielt (a. a. O. 97), so erscheint es jetzt, angesichts unserer Signatur vielmehr möglich, daß sie Vater und Sohn waren, vgl. genau so unten Text Nr. 77. Denn wenn Sopatros jetzt hier das einzigemal ohne Patronymikon steht, so liegt die Vermutung nahe, daß Menekrates inzwischen gestorben war und ersterer allein weiter arbeitete.

Wir würden klarer sehen, wenn die noch unergänzte Signatur aus Skarpheia IG IX 1, 317 vollständig wäre. Auch sie muß man m. E. auf unsere Künstler beziehen und so ergänzen: [Μενεκράτης Σωπάτρου | [Θηβαῖος ἐποίησε, oder dem Raume wohl besser entsprechend: [Σώπατρος Σωπάτρου | [Θηβαῖος ἐποίησε.

75. 76. Ein anderer thebanischer Künstler, Krateros (?), sei hier angeschlossen, obwohl sich über seine Zeit nichts genaueres ermitteln läßt.

Inv.-Nr. 2092. Gefunden im Sept. 1894 östlich der oberen' Tarentiner und des Großen Altars nahe einer alten Mauer. Kalkstein-Basis, rechts und hinten gebrochen, linke und Unterseite glatt, Oberseite charriert. H. 36, Br. 311⁄2 max., Tiefe 2012 max. Museumskeller. Buchst. 12 mm (Signatur nur 9 mm).

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Die Schrift ist ziemlich verloschen und besonders in dem Signaturanfang ganz undeutlich. Der Künstlername bleibt darum durchaus unsicher; Klaffenbach las außer Κράτερος bisweilen auch -ενος oder - ερεβος; auch an [oлaroos habe ich gedacht. Wäre es Krateros, so ließe er sich vielleicht mit dem bei Plin. 36, 5, 21 genannten identifizieren, dessen Vaterland und Vatersname ebenso unbekannt sind, wie seine Zeit; vgl. Overbeck, Schriftquellen Nr. 2300.

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Auf den stark verstümmelten Text Nr. 75 möchte ich hier kaum eingehen. Es kann sich um einen Brief des lokrischen Koinon an das boiotische handeln, oder um ein Ehrendekret des ersteren usw. Sicher ist nur, daß auf unserer Basis die in Z. 4 erwähnte Statue stand, und wahrscheinlich, daß der Geehrte ein Boeoter gewesen ist. Die Bezeichnung Borlagos findet sich m. W. bisher nur in Amphissa (IG IX 1, 1069), während Bovλagzéortes im Koinon der Oitaeer, in Naupaktos usw. vorkommen. Als Zeit kommt die Mitte des II. Jhdts. in Betracht nach Wiederherstellung der kleinen zowά im J. 167.

77. Von den Bildhauern Xenophilos und Straton stand auch in Delphi ein Werk, von dem ein leider eingebauter Postamentblock vorhanden ist.

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Inv.-Nr. 3523. Gefunden am 20. April 1896 zwischen den Häusern Gerogles und Triantes; steht eingemauert als linker (westl.) Türpfeiler an einem der Gemächer oder Magazine, welche als Hinterwand der einstigen Säulenhalle die Nordseite der Agora, d. h. des sogen. römischen Vorplatzes vor dem Temenoseingang bilden, etwa in der Mitte dieser nördl. Agoraseite. Kalksteinblock, rechte obere Ecke abgebrochen; linke Seite glatt, rechte unzugänglich, Rückseite glatt; Oberseite trägt im Abstand von 8 cm von den Schmalseiten in der Mitte je ein Dübelloch (3 × 4 cm). H. 622; Br. 4212; Tiefe 88 [im Inv. nur 42]. (Text siehe S. 111.)

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Von den Künstlern haben wir aus der Argolis drei identische Signaturen: Ξενόφιλος καὶ Στράτων Αργεῖοι ἐποίησαν (IG IV 489. 657. 1248), wozu vielleicht noch eine zu ergänzende tritt (n. 430). Darnach hatte man

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.

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[Λ]κίνος Αριστοδάμου, Τιμάνθης τοῦ δεῖνος]
[Αντίπατρος Διοκλέος - Αθηναῖο[ι ὁ δεῖνα .
[Ασκληπιάδου Νικομηδείς, Ερμων Πιο od. - od. -
[Ε]λεάτης.

vacat 8 cm

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sie für Brüder gehalten (Brunn2 p. 294). Und als Nr. 1148 mit dem Wortlaut Ξενόφιλος Στράτωνος Αργῆος ἐποίησε gefunden wurde, erklärte Fränkel diesen Xenophilos für den Sohn jenes ersten Straton. All diesen Hypothesen macht der delphische Text ein Ende. Die Künstler sind Vater und Sohn, und naturgemäß arbeitete der Vater erst lange allein, ehe der Sohn sein Kompagnon wurde. Aus jener ersten Zeit stammt also Nr. 1148. Auch betreffs der Zeit ist der Herausgeber von IG IV in die Irre gegangen. Mit Recht hatte man aus dem Schriftcharakter auf die 'Mitte des II. Jhdts.' (A. Schmidt bei Loewy Nr. 261) oder „nicht vor Mitte II. Jhdt., vielleicht noch später" (Loewy Nr. 260) geschlossen; denn auch der delphische Text gehört nach der Schrift etwa c. 130-80 v. Chr. Fränkel dagegen setzt die argivischen Buchstaben nicht vor den Beginn des I. Jhdt. nach Chr.' (zu Nr. 489), was sicherlich viel zu spät ist.

Genauer könnten wir urteilen, wenn sich die von derselben Hand eingehauene Weihinschrift vollständig ergänzen ließe. Da aber die rechte Steinseite unzugänglich ist, bleibt zunächst unentschieden, ob andere Blöcke anschlossen und die Inschrift sich auf ihnen fortsetzte; jedoch ist letzteres recht unwahrscheinlich, weil man sonst schwerlich die Signatur in zwei Zeilen eingemeißelt hätte, sondern sie in éiner langen Zeile geschrieben haben würde. Ein Kollektivanathem war es jedenfalls, bei dem freilich die angeführten Namen sowohl die der Weihenden sein könnten als auch von denen, deren Statuen hier standen (?): vielleicht sogar von Beiden. Leider ist es noch nicht gelungen, einen der Namen zu identifizieren'). Trotzdem Lykinos 2) und Aristodemos, Antipatros und Diokles athenische Namen sind, läßt sich ihre Vereinigung bei je éinem Träger noch nicht nachweisen, und die nichtattischen Formen 'Aqtoτodάuov und Atozλios könnten die Ergänzung A9nraio[1] widerraten3) und eher an den Eigennamen '49ývalos denken lassen; hinter ihm müßte dann freilich Patronymikon + Ethnikon + Eigenname folgen, wozu der Stein

1) Bei Athenaios (?), Asklepiades, Hermon könnte man an Philosophen oder Ärzte denken (Hermon als Epikureer eine der Hauptpersonen in Lucians Symposion), aber die Beziehungen bleiben vollständig hypothesenhaft.

2) Vor KINOX glaube ich noch die Reste von Y zu sehen. Darum kann man nicht gut der in Delphi häufigen, in Athen fehlenden Namen [A]zīvog ergänzen. 3) Vor 'A9nraio ist leerer Raum gelassen in Breite eines Buchstaben.

selbst zu schmal ist. Und schließlich unterliegt das völlige Fehlen der Weiheformel ebenso großen Bedenken, wie die Aufstellung von mindestens 5 Statuen auf unserm Block und seinen etwaigen Nachbarn, weil man die Namen der Dargestellten dann in großen Buchstaben dicht unter die betr. Statuen gesetzt hätte.

C. Kurze Statuenunterschriften und Grabsteine.

78. Inv.-Nr. 985. Der Stein ist avisiert Beitr. z. Topogr. v. Delphi p. 92, n. 22: „Oblonge Basis aus H. Eliasstein, in der inneren Ostwand des Kellergeschosses von Haus 123, rechts der Tür, eingemauert". Seitenflächen erhalten, H. 40, Br. 45. Jetzt wird im Inventar die damals unsichtbare Dicke festgestellt auf 14 cm [unversehrt?] und hinzugefügt, der Stein sei oben und unten gebrochen. Buchstaben 2-2, cm hoch. (Der Text ist bearbeitet in den Scheden von IG VIII n. 380).

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Wegen der Dicke von 14 cm würde man an einem Grabstein denken, was jedoch wegen des Ausländers und der sonstigen Einzelnamen, die unter Statuen standen, wenig wahrscheinlich ist. Die Schrift stammt aus bester Zeit, wahrscheinlich von dem Steinmetzen des Arkadischen Weihgeschenks (a. 369) und des Hippokrates-Epigramms (siehe Teil III), gehört also wohl vor den heiligen Krieg. Damals war seit Aufstellung der ArkaderHeroën der Verkehr mit Delphi besonders lebhaft, wie auch die zahlreichen Arkader in den delph. Argyrologoi-Listen (Syll. 3 n. 239) beweisen. Da in ihnen die Angehörigen des arkadischen Koinon bis kurz vor der Schlacht bei Mantinea stets die Bezeichnung 'Αρκάς oder Αρκάς Φιγαλεύς usw. tragen, während von 361 ab nur noch die Stadtnamen angegeben werden, weil der Bund auseinandergebrochen war'), wird man unsern Stein mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Jahre 361-357 verlegen dürfen.

Der Name 'Ayoontos scheint nur hier vorzukommen und ist zu dem späten attischen 'AyooLotos zu stellen, der im J. 174-177 n. Chr. als Ephebensophronist bezeugt ist (IG III n. 1138 v. 10, Col. II).

79. Inv.-Nr. 3876. Gefunden am 5. Juni 1896 eingemauert in moderner Mauer, wohl beim Schuppen des Kostopulos [d. h. an der Agora]. Quadratische Basis aus Kalkstein, links, hinten, unten glatt; rechts Anathyrosis. H. 24, Br. 592, Tiefe 61. Liegt vor der Ephorie (neben Museum), 20. Stein von Westen. Buchstaben 16 mm.

Inv. 3876.

Θεότιμος
Ερυμνίωνος.

(2. Hälfte d. IV. Jhdts.)

(Abbildung 2 siehe S. 57.)

Wir haben die linke Eckquader einer Stufenbasis vor uns, die zu einem unbekannten Reihenanathem gehörte. Leider haben sich

1) Das Genauere s. in dieser Zeitschrift VIII 193, 1 und IG V, 2 p. XIX sq.

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