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Auf der Oberseite, 6 cm von der Vorderkante abstehend, ist ein ovales Einlaßloch erhalten (712 breit, 91, lang, 7 tief), anscheinend von dem linken Fuß der Statue des Opuntiers, die nach dem Fundort zu schließen an demselben Orte stand, wie das vorige Anathem. Ihre Unterschrift gehörte wegen der kurzen Fassung eigentlich zu Nr. 78ff., sollte aber hier nicht von Nr. 93 getrennt werden. Außerdem ist die Proxenie für Δαμοκλῆς ̓Αντιδώρου Οπούντιος vom J. 312 (α. Εὐβουλίδα, Fouill. III 1, nr. 92) unseren Weihgeschenken etwa gleichaltrig und ebenso die Statue des boiotischen Feldherrn Peisis, der Opus im J. 313/12 befreit hat (Neue Jahrbb. 1897, 796 sq. Bull. 24, 170 f.).

96. Anathem des Königs Ptolemaios (Philadelphos?), um 278 (?).

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Da die Buchstaben des Götternamens doppelt so hoch sind und dreimal so weit stehen (10,7 Achsweite) als die von Z. 1 (Achsweite 3), so wird man folgern, daß ersterer die Hauptsache bildet, das Weihgeschenk also nicht die von einem Staat oder sonstwem gesetzte Statue des Königs enthielt, sondern von Ptolemaios selbst gestiftet war. Darauf weist auch das Fehlen jeder Formel wie doetas Eveza usw. Darum wurde nicht der Akkus. Basikia usw. ergänzt, sondern der Nominativ. Obwohl es nun nicht ausgeschlossen ist, daß der König seine eigene Statue geweiht habe, kann man auf die Paralleldenkmäler der Ptolemaeer in Olympia hinweisen, wo Euergetes den bekannten Glaukon (Chremonides' Bruder) weihte (1. v. Olymp. n. 296), oder der Samier Kallikrates den König Philadelphos und die Arsinoë auf hohen Säulen aufstellte (ebda. n. 306/7), während Philadelphos selbst den König Areus von Sparta und ebenso den König Kleomenes geweiht hat (ebda. 308 u. 309). Da wir

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die Proxenie für König Areus in Delphi besitzen, die nach Bourguet in ganz feinen, festen Buchstaben (9 mm) geschrieben ist1), und da auch unsere Z. 1 sehr feine, dünne Zeichen aufweist, so habe ich daran gedacht, beides zu kombinieren, so daß die Delphier die Proxenie auf ein von Ptolemaios II gestiftetes Parallelmonument für Areus geschrieben hätten. Jedoch war das olympische ein Säulendenkmal und trug die lange Aufschrift: [Βασιλεὺς Πτολεμαῖος βασιλέως Πτολεμαίου | Αρέα Ακρο]τάτου Λακεδαιμονίων βασιλέα, | εὐνοίας ἕνεκεν τῆς εἰς αὐτὸν καὶ εἰς τοὺς ξύμπαντας Ἕλληνας. Διὶ [Ὀλυμπίωι [ανέθηκεν], während sowohl unsere Quader (26,3 hoch) als auch die jener Proxenie (34,5 hoch) auf eine Stufenbasis zu deuten scheinen. Auch kann eine so lange Weihinschrift nach Ausweis der Länge von Z. 2 auf dieser Basis nicht gestanden haben, selbst wenn man die Fortsetzung von Z. 1 in eine kurze Mittelzeile verweist, die links weggebrochen wäre.

Aus diesen Gründen ist oben die denkbar kürzeste Fassung ergänzt, die auf eine Basisbreite von etwa 1,10 m führen würde und ihre Parallele in der Weihinschrift der Plinthe einer Rundbasis (oder Säule) hat, die in der Klio VII 443 ediert war als: [Πλείσταινος Εὐρυδάμου | [Αἰτωλὸς Απόλλωνι. Äußersten Falls könnte man unseren Text noch um ανέθηκε in Z.1 und Пvdio in Z. 2 vermehren.

Die Zeitbestimmung hängt ganz von dent Schriftcharakter ab, darum wird ein Faksimile in Abb. 5 hinzugefügt. Er weist in den kleinen Querstrichen, die z. B. bei E und 2 die Hastenenden begrenzen, schon auf die 2. Hälfte des III. Jhdts., ist aber nicht entscheidend, so daß vorläufig sowohl Philadelphos (285-247), als auch Euergetes (247-221), als auch Philopator (221-205) in Frage kämen. Da jedoch bisher nur von Philadelphos die Verbindung mit Delphi bezeugt ist, muß man zunächst an ihn denken und darf dann in unserm Anathem den Dank des Königs sehen für die Annahme der von ihm im J. 280/78 gestifteten Ptolemaia durch die Amphiktyonen2). Die späteren Ehrungen vieler Alexandriner im J. 188 unter Epiphanes (205--181) oder die delphische Theorensendung im J. 157 unter Philometor (181-146) kommen nicht mehr in Betracht3). Hoffentlich helfen auch hier spätere Fragmente weiter.

97. 98. Zwei Statuen von Amphissensern (Vater und Sohn), deren Grundstücke im J. 190 89 durch M'. Acilius expropriiert werden (s. unten Teil IV, Text Nr. 118).

1) Ediert Bull 35, 488, vgl. hierzu GGA 1913, 150 ff., wo diese Proxenie auf 267 datiert wird.

2) Seine Gesandten in Delphi 280, 78 und die Annahme der neuen Ptolemaia durch die Amphiktyonen s. GGA 1913, 170 n. 2. Die Proxenieverleihung an die Alexandriner im J. 276 und des Delphiers Sotion Soterienverkündung in Ägypten ebda. p. 180.

3) Vgl. die Proxenieen in der Liste Syll. 268, 132-140; die Theoren in dem Dekret Bull. 18, 248.

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Inv.-Nr. 3839. Gefunden am 29. Mai 1896 auf der Dorfstraße oberhalb des Schuppens des Kastopulos [d. h. in den Thermen südl. der Agora, s. Klio IX 174 zu Inv. 3838]. Basis aus Kalkstein; an der Front und den zwei Seiten Umrahmung durch 3 cm breiten vertieften Rand; hinten fein gekrönelt. Unterseite größtenteils abgeschlagen, desgleichen die Vorderseite an linker Kante. H. 351⁄2, Br. 712, Tiefe 642. - Liegt jetzt vor der Ephorie (neben Museum) als 4. Stein von Westen. Buchstaben 2 cm.

97.

Inv.-Nr. 3839.

Εὔδικος, Οξύμαχος

του πατέρα Δαμαίνετον. Εὐδίκου

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Αμφισσέα ἀνέθηκαν.

(um 190 v. Chr.)

Auf der Oberseite die Fußlöcher einer lebensgroßen Bronzestatue (23-24 lang, 52 breit, 3-4 tief). In Z. 2 ist das Patronymikon nachträglich in enger, etwas schiefer Schrift eingeklemmt. Die ganze Inschrift ist ziemlich verloschen.

Der Name 'Oguayos kommt m. W. nur noch ein einziges Mal vor; vgl. Ὀξούμαχος Λούκωνος Ορχομένιος in IG VII 3174. Der Geehrte selbst ist bekannt als Zeuge Aauairetos in den Jahren 186 (W-F 370) und 183 (Bull. V 419 nr. 32). Im J. 189 sind drei seiner Grundstücke oder Äcker (opia), die in der krissaeischen Ebene lagen, von den Delphiern expropriiert worden, s. in Teil IV die Grundstücksliste Nr. 118 I, Z. 6. 21. 24. Sein Vatername und damit die Verbindung mit der folgenden Statue und der Eudikosfamilie wird erst durch unsere Weihinschrift bekannt.

98. Inv.-Nr. fehlt. Liegt auf dem Westfeld (westl. des Stratiotenfeldes. nördl. des Museums). Basis aus Kalkstein, an der Front und den zwei Seiten Umrahmung durch unterschnittenen, 31⁄2 cm breiten Rand; die oberen Ecken der Vorderseite abgeschlagen, Rückseite glatt. H. 33/2, Br. 602, Tiefe 65. Buchstaben 11⁄2-2 cm.

98.

Inv.-Nr. fehlt.

[Α] πόλις τῶν Φυσκέων ἀνέθηκε
Εὔδικον Δαμαινέτου 'Αμφισσέα
εὐνοίας ἕνεκεν καὶ εὐεργεσίας
τ]ᾶς εἰς αὐτούς.

(um 160 v. Chr.)

Auf der Oberseite sind die Fußlöcher einer fast lebensgroßen Bronzestatue erhalten (22 lang, 4-5 breit). Die Inschrift ist ziemlich verloschen. Wir haben offenbar den Sohn des Damainetos der vorigen Statue vor uns, denn unsere Schrift scheint etwas jünger. Da aber das Denkmal kleiner und dürftiger erscheint als jene, auch die Einmeißelung der Buchstaben weniger kalligraphisch ist, so könnte der jüngere Eindruck der Schrift vielleicht von der schlechteren Ausführung herrühren, und man statt an den Sohn auch an den Vater des vorigen Damainetos denken. Und weil in jener Zeit ein homonymer Εὔδικος Χαριξένου in Amphissa lebte, der als Bürge im J. 190 (W-F 339) und im J. 185 (W-F 287)

fungierte, läßt sich bei den patronymikonlosen Eudikosstellen als Bürge im J. 195 (W-F 416), als Zeuge im J. 160 (Ostmauer VII, Philol. 58, 59) und im J. 143 (Polygonm. (55); Dial. I. 2202) - nicht entscheiden, ob sie sich auf den Sohn des Charixenos oder den des Damainetos beziehen. Dasselbe gilt von dem in Z. 55 der Häuserliste (s. Teil IV, Text Nr. 118 II) expropriierten Eudikos-Hause in Delphi vom J. 189. An sich ist es aber sehr wahrscheinlich, daß nur die zwei letzten Belegstellen vom J. 160 u. 143 auf unseren Eudikos, die älteren einschl. des Hauses auf den Charixenossohn gehen, weil auf diese Weise etwa eine Generation zwischen die beiden Statuen zu liegen kommt.

99. Statue des Prokonsuls Q. Ancharius, 55 v. Chr.

Basis aus

Inv.-Nr. 1222. Gefunden am 5. April 1894 westlich vom Opisthodom des Tempels nahe der Westseite der Großen Polygonmauer. Kalkstein, rechts und links glatt, hinten gebrochen; die vordere rechte Ecke (bis zu 2 der Front) ist abgebrochen, aber das fehlende Stück wurde von uns aufgefunden und angesetzt. H. 25. Br. 98, Tiefe 70 max. Standort: Stratiotenfeld, 3. Reihe. Buchstabenhöhe 2-21⁄2 cm.

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Inv.-Nr. 1222.

Τ]ὸ κοινὸν τῶν ̓Αμφικτυόνων Κόϊντον
Ανχάριον Κοϊντου υἱόν, στρατηγὸν ἀνθύπα

τον Ρωμαίων Απόλλωνι Πυθίωι.

(a. 55 v. Chr.)

Auf Oberseite vorn rechts ovales Fußloch (7 x 8 cm; tief 7 cm), 20 und 23 cm von den Kanten entfernt; links dahinter ein kleineres (5 cm Dm., 12 cm tief). Einfache Stufenbasis.

Q. Ancharius, Q. f. verwaltete als Nachfolger des L. Piso im J. 55 als Prokonsul die Provinz Makedonien; in sein Prokonsulat fällt der Empfehlungsbrief Ciceros an ihn (Cic., ad fam. XIII 40). Auch in Olympia stand seine Statue als avτitauias, also pro quaestore, Klebs, RE I 2102; vgl. Inschr. Olymp. 328. - Die Ungewißheit, die über sein Verhältnis zu dem Q. Ancharius herrschte, der als Senator und Praetorier im J. 87 auf Marius Befehl getötet wird, hat Klebs a. a. O. beseitigt; wahrscheinlich war dieser der Vater unseres Geehrten. Und die Unklarheit darüber. wem die olympische Statue gelte und wann sie errichtet sei, wird erst durch die delphische Weihinschrift gelichtet. Die olympische war von Dittenberger (1. v. Olymp. 328 und Syll. 330 not. 4) irrig auf den älteren Ancharius bezogen und auf kurz vor 90 v. Chr. datiert worden, während sie Klebs gleichfalls irrig mit dem Prokonsulat in Makedonien (55) in Verbindung zu bringen scheint. Es erhellt jetzt vielmehr, daß Q. Ancharius dessen erste Anwesenheit in Griechenland neuerdings auf 72 v. Chr. fixiert worden ist (nach Wilhelm und Kolbe IG V 1, 1146), damals avtitauias war und die Olympia-Statue erhielt, daß er aber später, nachdem er 59 Tribunus pl. und 56 Praetor gewesen, im J. 55 als Prokonsul von Makedonien mit der delphischen Statue als or garnyòs ár díaτos von den Amphiktyonen geehrt wurde.

100. 101. Das Denkmal des Hermesianax aus Tralles und seiner Töchter Tryphosa, Hedea, Dionysia, c. 47 n. Chr. (Texte siehe S. 73).

Inv.-Nr. 1823. Gefunden im Aug. 1894, Fundort fehlt, doch ist nach den folgenden Inv.-Nummern die Gegend zwischen der Argosnische und dem Siphnierthesauros anzunehmen. Große Basis aus Kalkstein (H. Elias), an der Ober- und Unterkante stark bestoßen, rechte Seite glatt, linke ähnlich, bzw. fein gekrönelt, Rückseite gekrönelt. H. 36, Br. 1,21 m, Tiefe 59,8. Standort: Stratiotenfeld, 1. Reihe von Süden. Buchstaben 18 mm (Z. 1 u. 2), dann 13-14 mm (Z. 3ff.). Inv.-Nr. 2385. Gefunden im April 1895 östlich nahe beim Sikyonierthesauros, vor (nördl.) dem Hellenikó, innerhalb in der Tiefe. Basis aus Kalkstein, links jedenfalls Anathyrosis, da hier auf Oberseite 2 U-Klammern. H. 33, Br. 66,6, Tiefe 77. Standort: östlich neben voriger Nummer. Buchstaben: 2 cm.

Rekonstruktion (s. Abb. 7). Die größere Basis (Inv. 1823) trägt eine viel sorgfältigere Weihinschrift als die zweite (Inv. 2385), freilich zeigt auch sie schon rundes sigma, epsilon, omega, so daß man, ehe die Datieruug gelang, versucht war, das Weihgeschenk in das II. Jhdt. n. Chr. zu setzen. Sodann schien die Länge der zweiten Basis, die nach Klammer- und Dübellöchern eine Unterstufe war, zu der ersten merkwürdig zu stimmen, insofern jene etwa halb so groß war als diese, die durch die oberen Fußspuren als Standplatte erwiesen wurde. Darnach war anzunehmen, daß zwei solcher Basensteine wie 2385 die Unterstufe bildeten, die mit 2 × 66,6 1,33 m Länge das passende Auflager für die große, 1,21 m lange Standplatte (1823) abgab. Hierbei blieben rechts und links je 6 cm Rücksprung, - und genau soviel hat die Abtreppung auch vorn betragen, da ein auf der Oberseite von 2385 vorhandener, zu einem Dübelloch führender Gußkanal, erst 6 cm von der Vorderkante entfernt beginnt. Daß zwei U-Klammern an der linken Seite von 2385 das Anstoßen einer 2. Platte beweisen, ist in der Steinbeschreibung gesagt. Und wenn der Rücksprung der Standplatte hinten größer sein müßte als vorn, nämlich c. 11 cm (77 60 17, davon ab vorn 6 11), so brauchte das nichts auf sich zu haben, da man hinten wohl kaum an die Statuen herangehen konnte. Denn ihr Aufstellungsort scheint zwischen dem SikyonThesauros und den Epigonen vor dem Hellenikó gewesen zu sein, sei es hinter den Tarentinern, sei es östlich von ihnen.

Mit dieser Rekonstruktion schienen jedoch die Fußlöcher auf unserer Standplatte insofern nicht zu vereinigen, als die des Vaters fehlen. Vorhanden sind nur 23, sie entsprechen also den 3 Mädchenstatuen, variieren aber in Größe und Gestalt. Nur eine ist von 2/3 Lebensgröße (Fußlänge 16 × 8 cm), die anderen sind kaum halb so groß (9,3 × 4; 5 × 9; 8 × 5; 62 X 42; 5 X 4). Das Ganze macht den Eindruck, als seien die Mädchen etwa in halber Lebensgröße als Wettläuferinnen mit weit vorgesetzten Standbeinen dargestellt gewesen. Aber wo stand der Vater Hermesianax, der laut Text Nr. 101 doch von der Stadt selbst nebst den Töchtern aufgestellt war? Und ist wirklich anzunehmen, daß letztere zweimal errichtet waren, zuerst von ihrem Vater, dann mit diesem zusammen von den Delphiern? Die städtische Aufschrift ist schlecht ge

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