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Die intensive Arbeit, welche in den beiden letzten Jahrzehnten der Erforschung der nachklassischen hellenistischen" Kultur gewidmet worden ist, hat die überaus erfreuliche Erscheinung gezeitigt, dass mehr und mehr die so lange Zeit hindurch streng gesonderten Werkstätten der Philologen und der Theologen in freundschaftlichen Verkehr getreten sind, und dies gegenseitige Verstehenlernen eröffnet die sichere Zukunftsaussicht, dass, wenn unser Volk einmal wieder in ernster Zeit nach geistigen Waffen rufen sollte, dann auch wie einst in den Tagen der Reformation der Theolog mit dem Philologen Hand in Hand arbeiten werde. Für die Gegenwart hat dies von beiden Seiten auf die Erreichung des gleichen Zieles gerichtete Bestreben bereits den Erfolg gehabt, dass zunächst durch die Sammlung von Inschriften und Papyri sowie durch die Neuherausgabe hellenistischer Schriftsteller ein ungeheures Material teils erstmalig beschafft, teils bequem zugänglich gemacht worden ist, sodann aber auch eine grosse Anzahl der wichtigsten Einzelprobleme der Sprach-, Kultur- und Religionsgeschichte, insbesondere der jüdischen und altchristlichen Theologie, aufs neue und von neuen Gesichtspunkten

soweit er einer kühlen, vorurteilsfreien und durch keinerlei kirchenpolitische Nebenzwecke beeinflussten Kritik Stand hält, für die Erklärung der neutestamentlichen Schriften nutzbar zu machen, ist das uns vor Augen stehende wissenschaftliche Ziel des Handbuches. Wir haben deshalb von theologischer „Richtung“ ganz abgesehen und nach solchen Mitarbeitern gesucht, die das Ideal einer unparteilichen Wissenschaft erstreben. Damit verbinden wir aber zweitens die Absicht, dem Studenten sowohl wie dem Pfarrer und Lehrer ein Hilfsmittel zum Studium des Neuen Testaments zu schaffen, das infolge eines geringen Umfanges sowohl gekauft als auch durchgearbeitet werden. kann, aber dabei doch alles Nötige und Wünschenswerte enthalten soll.

Um dies zu erreichen sind im ersten Bande die zum sprachlichen und historischen Verständnis notwendigen zusammenhängenden Ausführungen vorangestellt: eine nicht bloss die Tatsachen registrierende sondern ein lebendiges Bild der neutestamentlichen Sprachentwickelung anstrebende Grammatik eröffnet den Band. Die Behandlung der urchristlichen Litteraturformen bespricht die originalen christlichen Formen und ihre Ausgestaltung zu grösseren Kompositionen, jüdische Vorbilder (Apocalypsen, Gleichnisreden), den wachsenden Einfluss hellenistischer Kunstformen. Reichliche Proben aus der zum Vergleich herangezogenen Litteratur werden mitgeteilt und erläutert werden. Als dritten Teil hoffen wir an Stelle der üblichen auf das Judenvolk beschränkten neutestamentlichen Zeitgeschichte eine in grossen Zügen entworfene Kulturgeschichte der hellenistisch-römischen Zeit (mit besonderer Berücksichtigung des jüdischen Hellenismus) bieten zu können.

Der Commentar (Band II-IV) soll durchgehends eine Uebersetzung enthalten, die überall, wo es wünschenswert ist, den Charakter einer Paraphrase annimmt und dadurch den eigentlichen Commentar entlastet. In der Erklärung selbst sollen nur die Sachen zum Wort kommen, und Namensnennung der Vertreter bestimmter Exegesen oder polemische Auseinandersetzung mit ihnen grundsätzlich unterbleiben. Nur in vereinzelten Fällen wird von dieser Regel abgewichen werden. Da ein den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft wiederspiegelndes Lexikon zum Neuen Testament nicht existiert, so werden wir auf die Ermittelung der Wortbedeutung und des Sprachgebrauches unter Heranziehung des ganzen erreichbaren Materials besonderen Wert legen: soweit Indices vorhanden sind, sollen die Inschriften, Papyri und Schriftsteller von Aristoteles bis zu den Kirchenvätern herangezogen werden. Für

Hinsicht besonders nahe stehen, sind sämtliche Worte von Bonner Schülern des Herausgebers verzettelt worden und das ausgearbeitete Register wird später als „Concordantiarum Novi Testamenti Supplementum" im Druck erscheinen. Aus den gleichen Quellen sollen ebenfalls so weit als möglich die in Betracht kommenden Sachparallelen beigebracht werden. Da nun bekanntlich die Mehrzahl dieser Quellen dem Studenten oft nur mit Schwierigkeiten, dem Geistlichen oder Lehrer überhaupt nicht zu erreichen ist, so soll regelmässig wenigstens die wichtigste Belegstelle im Commentar abgedruckt werden: in allen Fällen, wo dies zuviel Platz erfordern würde, werden die betreffenden Texte im Original und wenn nötig mit Uebersetzung und Erklärung als „Beilagen" am Ende jedes Bandes vereinigt. Die Einleitungsfragen sollen im Zusammenhang am Ende jedes Bandes kurz erörtert werden.

Im Interesse der Einheitlichkeit des Unternehmens ist die Zahl der Mitarbeiter am eigentlichen Commentar beschränkt worden: auf diese Weise denken wir der sonst unvermeidlichen Ungleichmässigkeit der Exegese am wirksamsten zu begegnen und hegen dabei doch die Hoffnung, ein regelmässiges Erscheinen der Lieferungen aufrecht erhalten zu können.

Wir

Während die vier ersten Bände des Handbuchs mit bewusster Ausschliesslichkeit einem rein wissenschaftlichen Ziele zustreben, soll der letzte Band (V) ebenso ausschliesslich der Praxis dienen. hoffen einem häufig geäusserten und gelegentlich bis zum Vorwurf gegen die rein theoretisch arbeitenden Gelehrten gesteigerten Wunsche entgegenzukommen, wenn wir einen praktischen Theologen ersucht haben, im einzelnen darzulegen, in welcher Form und in welchem Umfang nach seiner Meinung die wissenschaftlichen Ergebnisse des Commentars sich in der Praxis verwerten lassen. Nicht als ob dieser Band die nach Ansicht der theoretischen Bearbeiter allein richtige Gebrauchsanweisung liefern sollte, vielmehr haben wir es für das einzig zweckdienliche gehalten, unsern praktischen Mitarbeiter in vollster Unabhängigkeit walten zu lassen, in der festen Ueberzeugung, dass nur so in diesem seiner Natur nach subjectivsten Teil eine Arbeit aus einem Guss entstehen kann, die wirklich befruchtend wirkt und geeignet ist, das nur zu oft mit dem Uebergang des Studenten in das Amt zereissende Band zwischen Theorie und Praxis zu stärken und, wo es nötig sein sollte, aufs neue zu knüpfen. Aus der von den andern Mitarbeitern herausgestellten geschichtlichen Auffassung der Stellen wird also der Bearbeiter des V. Ban

denen man den Sinn und Willen des Schriftwortes heute in entsprechende oder ähnliche Lagen hinein rufen kann. Er gedenkt dies nach folgenden Gesichtspunkten durchzuführen: Die Hauptsache ist die Predigt. Darum wird es die Hauptaufgabe sein, die Leser so in den neutestamentlichen Text hineinschauen zu lehren, dass sie gleich merken, wo die Ansatzpunkte für eine ebenso schriftgemässe wie praktische Behandlung zu finden sind, etwa im Sinn und Geist seines Buches „Wie predigen wir dem modernen Menschen?" An zweiter Stelle steht der Konfirmanden-Unterricht. Ihm sollen Winke von dieser Art etwa dienen: Wie macht man diese Stelle den Kindern verständlich, wenn man sie behandeln muss? Welche Begriffe kann man mit ihr anschaulich machen? Welche Stelle soll sie in dem Bibellesen einnehmen? An dritter Stelle soll die Liturgik kommen. Dabei lauten die Fragen so: Zu welchem Predigtgedanken oder zu welchem Sonn- und Festtag passt dieser Abschnitt als Lektion? Wie verhält er sich überhaupt zur liturgischen Verwertung? Auch auf die Seelsorge wird an manchen Stellen Rücksicht zu nehmen sein mit folgenden Fragen: Welchen Gewissens- oder Seelenzuständen kann der Pfarrer Hilfe und Heilung anbieten, wenn er diesen Abschnitt zum Studium empfiehlt? Wie kann man die Bedenken und Zweifel bekämpfen, die jener zu erwecken pflegt? Natürlich wird man nicht alle diese Gesichtspunkte durch die ganze Arbeit hindurch berücksichtigen, sondern bald den einen, bald den andern, wie es sich gerade am besten macht. Aber die ganze Behandlung soll die Pfarrer zu einem wirklich praktischen Gebrauch der Schrift erziehen, wie er sich nicht nur mit einer echt wissenschaftlichen Theologie auch verträgt, sondern sich als die notwendige Folgerung aus ihr ergiebt und ihren besten Rechtstitel bildet.

Der Herausgeber.

Die Verlagsbuchhandlung.

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Angaben über Preis, Erscheinungsweise u. s. w. folgen im

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Vorläufige Uebersicht:

Band I: 1 Grammatik des neutestamentlichen Grie

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chisch von Prof. Dr. L. Radermacher-Greifswald.

2 Die urchristlichen Litteraturformen von Prof. Dr. P. Wendland - Kiel.

3 Die hellenistisch-römische Kultur.

II: 1 Die Synoptiker unter Mitwirkung von Lic. Dr.
H. Gressman n-Kiel erklärt von Prof. Lic. Dr. E.
Klostermann-Kiel.

2 Johannesevangelium erklärt von E. Kloster

mann-Kiel.

III: 1 Die vier paulinischen Hauptbriefe erklärt von Prof. Lic. H. Lietzm a n n-Jena.

2 Die neun übrigen paulinischen Briefe erklärt von E. Klostermann und H. Lietzmann.

IV: 1 Die Apostelgeschichte

V:

2 Katholische Briefe erkl. von E. Kloster3 Hebräerbrief

4 Apokalypse

mann u. H. Lietzman n.

Praktische Auslegung des Neuen Testamentes von Lic. F. Niebergall-Heidelberg.

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