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8.

Der König.

Wir haben in die Natur des Gottesreichs einen

Blik gethan.

Daß es ein geistiges Reich sei, Wahrheit sein Element, ein überirrdisches, hoch über Zeit und Staub, deffenungeachtet ein wirkliches, nicht in der Einbildung, sondern in der Welt vorhanden und durch unwidersprechliche Zeugnisse bestätigt: das haben wir gesehen.

Es erwarten uns nun die Erläuterungen des gewonnenen Begriffs.

Wir wollen die wichtigsten einander folgen lassen.

Joh. 6, 15.

,,Da Jesus merkte, daß sie kommen würden und Ihn haschen, daß sie Ihn zum König machten, entwich Er abermal auf den Berg, Er Selbst, allein“.

Mit fünf Gerstenbrodten und zween Fischen hatte Jesus viel Volks gespeiset (v. 9-12.). Das bringt die Menschen in Bewegung. Sie wollen Ihn zwingen, ihr Messias zu seyn. Er aber entzieht Sich dem Andrang,

wie Er unter solchen Umstånden pflegte (vergl. Matth. 16, 20. u. a.) und eilt auf eine stille Höhe.

So wie Jesus war, mußte alles, was Ihm nahe kam, ergriffen werden von Seiner Herrlichkeit. Man mußte Ihn verehren, Ihn bewundern, Ihm vertrauen. Man mußte, wenn man des Verheissenen gedachte, der Israel erlösen und schöner, als es jemals geblühet, Davids Reich herstellen sollte, den Glauben gewinnen: Dieser ist es!,,Er ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll" (v. 14.). Und konnte man Ihm nicht ungewöhnlich anhangen, so mußte man Ihn ungewöhnlich hassen.

Allein, so begreiflich auf der Einen Seite ist, wie bei ihren Begriffen vom Meffiasreich, die Volkshaufen wähnen konnten, die Sache lasse sich damit thun, daß Jesus von ihnen zum König gemacht“, als König ausgerufen, und, ob auch wider Willen, die Krone des Gesalbten zu tragen genöthigt werde: so begreiflich ist von der andern Seite, daß, bei der wirklichen Beschaffenheit Seines Reiches, nach welcher keineswegs augenblikliche Wallungen und willkührliche Machthandlungen, sondern pflichtmäßige Gesinnungen und Lebenslange Gotteswerke den Bürger des Reichs bezeichnen, Jesus diesen Volkshaufen nicht nachgeben konnte.

Er entweicht ihnen. Und zwar nicht allein für diesmal, wie wenn Er blos auf günstigere Zeit gewartet håtte. Er entweicht ihnen, weil Er für Ein- und allemal, auf ihre Weise, mit ihnen Sich nicht einlassen kann. Sie meynen,,was menschlich", Er will,,was göttlich ist“.

Daffelbe, was Ihn einst bewog, den Versucher zurükzuweisen mit seinem: „dies alles will ich Dir geben, so Du niederfållst und mich anbetest"! treibt Ihn auch von Anhängern, wie diese sind, weg.

Die Messiaswürde Jesu zeigt dies Verfahren in ihrer vollesten Eigenthümlichkeit.

Nicht wir machen Ihn zum König, Er aber macht uns zu Königen, weil zu Bürgern in Seinem Reiche.

Diese Wahrheit lasset uns durchdenken und anwenden.

Nachdenken fordert

1.

Zuerst das Urtheil, daß nicht wir Jesum zum König in Seinem Reich machen können. 1. Schon die Natur des Reichs lehrt das.

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Gott hat das Reich gestiftet und die darin geltende Ordnung gemacht. Sein sind die Güter, Sein die Bedingungen des Besizes und Genusses. Sein also das Reich selbst in Ewigkeit. Wie Gottes das Reich ist in Ewigkeit, so ist auch Sein die Kraft und die Herrlichkeit. Und nur Gott konnte in Dem, durch welchen Er Sich den Menschen offenbarte, diese Kraft und Herrlichkeit erscheinen lassen. Sie ist in Jesu erschienen. Der von Gott gesandt ist in die Welt, daß Er die Wahrheit zeuge, Der ist von Gott gesalbet, daß Er das Reich, welches in der Wahrheit steht, regiere. ,,Ihm ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Ist Ihm aber von Dem, der sie hat, die Gewalt gegeben: so besitt Er sie damit; und nicht anderswoher braucht

Er sie zu erhalten. Jesus ist König. Er wird nicht zum König gemacht.

Indeß, selbst wenn Er es noch nicht wäre: wir könnten Ihn nicht dazu machen. Denn nicht unser ist Reich, Kraft, Herrlichkeit in Ewigkeit. Gelobet aber sei Gott, der Vater unsers Herrn, Jesu Chrifti, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum, (Eph. 1, 3.) wie Er uns denn erwählet hat durch Denselbigen, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir sollten seyn heilig und unstråflich vor Ihm in der Liebe (v. 4.), und hat uns verordnet zur Kindschaft gegen Ihn Selbst; (v. 5.) gelobet sei Gott! Er hat uns wissen lassen das Geheimniß Seines Willens nach Seinem Wohlgefallen (v. 9.) und hat es predigen lassen da die Zeit erfüllt war, auf daß alle Dinge, zusammen, unter Ein Haupt verfasset würden in Christo, beides, das im Himmel und auf Erden ist, durch Ihn Selbst" (v. 10.). Gelobet sei Gott!! Der da sprach: Du bist Mein Sohn, heute hab' Ich Dich gezeuget"! (Hebr. 1, 5.) hat gesprochen:,,Sehe Dich zu Meiner Rechten"! (v. 13.) Uns ziemt nur das Bekenntniß:,,Darum hat Dich, o Gott, Dein Gott gefalbt mit dem Del der Freuden über Deine Genoffen"(v.9.).

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Weiset doch auch die allerzeit üblich gewesene Salbung der Erdenkönige durch Menschenhand zu Gott empor, als der allein Salbung zu geben vermag durch Seinen Geist! Haben doch Eroberer sogar die Schmeichelei gelten laffen, daß zu ihrer Weihe für die Herrschaft über eingenommene Länder das heilige Sel,,vom Himmel gekommen" sei!

Werden doch überhaupt die Gewalthaber auf Erden angesehen nicht als von Menschengunst, sondern als von Gottes Gnaden, zu ihrer Würde erhoben, nach dem Grundsak:,,es ist keine Obrigkeit ohne von Gott"; erscheinen auch nur abseßbar durch den Volkswillen, wiefern sie aufgehört haben nach Gottes Ordnung zu regieren! Da nun weltliches Regiment „von Gott verordnet“ ist und selbst im heydnischen Alter= thum Personen, welche die Gottheit bezeichnet hatte, vorzugsweise an die Spite gestellt wurden: wie viel weniger kann der König im Himmelreich ein Gemächt der Menschen seyn! Bleibt aber für die Menschen darum nun gar nichts hiebei zu thun? Zwar fast viel. Sie sollen den von Gott gemachten König, Jesum, als König gelten lassen. Nicht in der Welt; die können sie Ihm nicht verschließen, und Versuche gegen Gott zu streiten rächen sich an dem der sie wagt. Aber in ihren Herzen; die sollen sie Ihm öffnen und bereiten. Und wo noch Seelen,,in Finsterniß und Todesschatten sizen", weil sie noch nicht aufgegangen sind für Ihn, sollen sie, als Seine Geretteten, auch diesen zurufen: ,,Machet die Thore weit und die Thüren in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe"!

Uns selbst an Christum geben können wir. Den Thron Ihm geben können wir nicht. Das beweiset die Natur Seines Reiches.

2. Seine ausdrüklichen Behauptungen lehren es gleichermaßen.

Bemerket zum Beispiel neben jener Versicherung an Seine Jünger: „Ich weiß welche Ich erwählet habe'

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