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Widerstand, den der Mensch zu rechter Stunde fich felbft leistet, rettet sein Heil, sichert ihm Ehre und Ruhe, Freiheit und Wohlstand, ein Leben voll Unschuld und eine Todesstunde voll Hoffnung. Wie groß daher immer; der Preis ist klein gegen das Kleinod; die Arbeit ist unbedeutend gegen den Lohn; die Trübsal steht in keiner Vergleichung mit der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. Werdet voll Geistes, Christen, indem Ihr dies bedenket, und seid um so geneigter, das Höchste zu wagen, da auch Euer Höchstes wie nichts ist, wie gar nichts, gegen das Gut woran Ihr es seht.

Und ist selbst dieser Blik vormårts nicht begei= sternd genug: thut einen Blik rükwärts! Das Heil gleicht dem Senfkorn; es läßt Großes werden aus Kleinem. Das Unheil gleicht ihm nicht minder. Auch hier wird aus Kleinem Großes. Ein böser Gedanke, wenn er aufläuft in der armen Seele, ist mächtig genug fie in die Hölle zu verderben. O indem Ihr dies bedenket, werdet voll Geistes, und zittert um so mehr vor jedem ersten Tritt auf Unheilswegen, da mit dem ersten auch schon die andern Schritte zu einem nahen Fall gethan sind.

Das Leben ist in ewiger Bewegung. Ungleich sind die Umstände. Verschiedener noch sind die Stimmungen. Kein Tag ist wie der andre. Wer heute noch sicher war, kann morgen schon gefallen seyn. Werdet voll Geistes! Werdet durch Gebet und Flehen voll Geistes, damit Ihr stark im Geiste seyn möget, die Zügel des vielbewegten inneren und åuffern Lebens zu fassen, zu halten, zu regieren.

Es stehen Zeugen um uns her in dichten Haufen, auch um Euch, deren Verhältnisse zu den Menschen nur untergeordnet sind. Uns allen, uns allen! hat Gott manche Seele auf die Seele gebunden. Diese von Gott an uns Gewiesenen lasset uns ansehen. Sie sind Mahner an das, was wir ihnen schuldig sind und uns selbst. Ihr Glük hångt an unserm Glük. Ihre Frömmigkeit nährt sich an unserer Frömmigkeit. Ihre Kraft lehnt sich an unsre Kraft. Auch zur Sünde entbrennen sie an unserer Sünde und aus kleinen Funken wird verheerende Brunst. Hilf Gott, und wehre Unglük ab! Hilf Gott, und mache Du Selbst uns voll Geistes, damit der Saame Deines Reichs in uns gedeihe, und so wie unsre Zweige weiter sich dehnen und dichter sich lauben und reicher sich schmükken, auch mehr Raum und Fülle sei für alle die Du berufen hast in unsern Schatten zu wohnen.

15.

Das stille Wachsthum.

Was ist natürlicher, als, daß wir auf den Blik in das erste Kommen und in den kleinen Anfang des Gottesreichs den Blik in das stille Wachsthum desselben folgen lassen? Was ist angemessener in dieser Zeit, wo die Wintersaat auf dem Felde, so oft wir an ihr vorüber gehen, ein Spiegel des göttlichen Wortes ist?

Lasset uns hören, Mitchristen, was über das stille Wachsthum Seines Reiches der Herr sagt. Und damit es gelinge, laffet uns hören mit aller Freudigkeit der Zuversicht: „Der in uns angefangen hat Sein gutes Werk, der werde es auch vollführen durch Seinen Geist“. Markus 4, 26-29.

,,Das Reich Gottes ist so beschaffen, wie wenn ein Mensch Saamen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag, und der Saame geht auf und – wächst daß er es nicht weiß. Denn die Erde bringet von ihr selbst zum ersten das Gras, darnach die Aehren, zuleht den vollen Waißen in den Aehren. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schikt er bald die Sichel hin; denn die Ernte ist da".

Der Evangelist Markus, der sonst nur ins Kurze zieht, was die andern heiligen Erzähler berichten, hat das Bild allein, worauf unsre Blikke sich vereinigt haben. Wir können ihm nicht genug danken für diesen Schat. Abermals sehen wir das Himmelreich verglichen mit einem Saamenkorn. Nur in anderer Beziehung, als das vorige Mal. Im Bilde vom Senfkorn war der Vergleichungspunkt der kleine Anfang. Im vorliegenden Bilde ist der Vergleichungspunkt das stille Wachsthum. Dort hieß es: Beim Himmelreich entwikkelt sich Ansehnliches aus unscheinbarem. Hier heißt es: Beim Himmelreich geschieht die Entwikkelung unbemerkt und unmerklich.

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Diesen Gesichtspunkt für unsre Betrachtung fassen wir auf.

1.

Zunächst fordert unsre Blikke das Bild selbst.
Ein lebenvolles Gemälde!

Erst Saatzeit. Der Landmann viel

Der Landmann viel beschäftigt. Vor allem mit dem Erdreich daß ers zur Saat bestelle, ,,Land" daraus mache, fruchtbaren Akker, durch Umreissen, Düngen, Pflügen. Dann mit dem auszusåenden Korn, daß ers sichte und durch Sichtung,, den Saamen" gewinne. Hierauf mit der Saat selbst, daß sie geschehe, órdnungsmåßig, und nachdem sie gestreut ist, das Feld wohl zugeegget werde. Eine Arbeit folgt der andern, drångt die andre.

Jeht aber ist alles besorgt und der Landwirth fertig. Weiteres liegt ausser seiner Macht. Unbekümmert um den Akker,schläft er ein und steht auf, Nacht und Tag", zu andern Werken sich wendend, während das Gedeihen der Saat dem Herrn der Natur anheimfällt. Und sein Vertrauen täuscht nicht. „Der Saame geht auf, daß ers nicht weiß". Das Wachsthum geschieht, daß ers nicht merkt. Der Segen waltet, daß ers nicht fasset, und kein sterblich Auge den Entwikke= lungen folgen kann.

Nun die Geschichte dieser Entwikkelungen. „Die Erde bringt von ihr selbst, zuerst das Gras, darnach die Wehren, zuleßt den vollen Waißen in den Wehren".

,Von ihr selbst"! Das heißt im Zusammenhange des Bildes nicht: ohne Zuthun des Menschen. Wir haben gesehen, wie viel dieser zu thun habe, und wie die Ordnung fortdaure, nach welcher „im Schweiß seines Angesichts" der Mensch sein Brod iffet. Von ihr selbst! Das bezeichnet lediglich den Gedanken, wie die Erde, nachdem der Mensch das Seine gethan, das Ihre thue, und durch die ihr von Gott verliehene Kraft den Saamen in ihrem Schooß entfalte.

Nach der Aussaat vergeht eine Weile; und die Felder, vorhin leer und dunkel, schmükt „junges Gras“, ein hellgrüner Teppich. Der Landmann weiß nicht, wie es geschehe, begreift auch nicht wie schnell, und in der Schnelle wie vollkommen. Es ist gleichwohl geschehen und ist ein Wunder vor seinen Augen".

Wieder eine Zeit eilt vorüber; und aus dem Teppich

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