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4. Die lehte Lehre des Gleichnisses ist vielmehr eine Stärkung für unsern Muth. So nehmet fie auf.

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In eine große Masse Teiges wird das kleine Stük Sauerteig gemengt; dann bringt es seiner Kleinheit ungeachtet die gewaltigste Gährung hervor. Getroft also! wen bei Vergleichung der Kleinheit seines Könnens mit der Größe seines Sollens Furcht und Zagen anwandeln will. Ist die Kraft Gottes und Seines Reichs in uns wirksam, nach Sauerteigs Art: so vermögen wir mehr, als wir hoffen, mehr als wir berechnen, mehr als wir sehen, mehr als wir faffen und begreifen. Nicht durch uns vermögen wirs als durch uns selber. Mit Gott können wir Thaten thun. Keinem war dieser Glaube zusammt dem Muthe, den er wekt, nöthiger, als den ersten Gemeinden. Darum konnten die Apostel nicht oft genug wiederholen:,,liebe Brüder! Sehet an euren Beruf! Nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle sind berufen; sondern was thdrigt vor der Welt ist, das hat Gott erwählet, um die Weisen zu Schanden zu machen; und was schwach vor der Welt ist, das hat Gott erwählet, um zu Schanden zu machen, was stark ist; und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählet und das da nichts ist, um zunicht zu machen, das etwas ist, auf daß sich kein Fleisch rühme vor Ihm, von Welchem auch ihr herkommet in Christo Jesu, welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung; sondern, wie geschrieben steht, wer sich rühmet, der rühme sich des Herrn"! 1 Cor. 1,26 ff.

Nein! dieser Glaube, zusammt dem Muthe, den er wekt, war Keinem in der Welt nöthiger, als den ersten Glaubensbothen. Darum gab eben ihnen der freundliche Menschen-· sohn, auf daß sie es kühn mit der Welt aufnåhmen, das Bild zu betrachten:,,Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und mengte ihn, unter drei Scheffel Mehls, bis der ganze Teig durchsäuert ward".

Auch Euch lasset das Bild Muth geben, Christen! Ihr seid wohl klein, Ihr fühlet Euch wohl schwach, Ihr stehet wohl tief mit Euren Mitteln und Kräften unter dem, was Ihr nach Gottes Rath und Schluß, leisten und tragen, dulden und ausrichten, bekämpfen und überwinden sollet. Aber, wenn die Gotteskraft des Evangeliums, der Sauerteig, in Euch wirksam wird und immer wirksamer:,,fürchtet Euch nicht"! dann werdet Ihr groß seyn, Ihr werdet gewaltig seyn, Ihr werdet siegreich seyn,,,Ihr werdet alles vermögen durch Den, der Euch mächtig machet, Christum".

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Das lasse an uns allen der Herr wahr werden zum Preise Seines herrlichen Namens!

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Die Gleichnisse vom Reich Gottes sind wie ein Bildersaal, und wir wandeln in demselben, jedes einzelne Stük zu betrachten.

Nur dürfen wir nicht vergessen, es sind himmlische Bilder, die uns umgeben. Himmlische Dinge sehen wir dargestellt. Ein himmlischer Ausleger geht uns zur Seite. Einen himmlischen Sinn brauchen wir, wenn wir faffen wollen, was wir hören und sehn. Entwikkelt in uns das Schauen diesen Sinn, so, daß et vor jedem Bilde klarer und schärfer wird: dann wartet unser noch viel Freude; denn der himmlische Bildersaal ist groß.

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Erst vor drei Gemålden standen wir still. Sie hießen:

das Senfforn,

die Saat,

der Sauerteig.

Wir sahen in ihnen des Himmelreichs kleinen Anfang, stilles Wachsthum, gewaltige Kraft.

Jeht treten wir vor ein viertes, ein Doppelbild, von besonderem Reichthum. Sein Inhalt: des Himmelreichs seltsame Mischung.

Gebe uns der Geist die Sammlung, deren wir bedürfen, und lasse von der Nothwendigkeit, in die Geheimnisse des Gottesreichs eingeweiht zu werden, ein erhöhetes Gefühl in unser Herz fallen!

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Matth. 13, 24-30. 47-51.

Ein ander Gleichniß legte Jesus vor. Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Saamen auf seinen Akker såete. › Da aber die Leute schliefen kam sein Feind und såete Unkraut zwischen den Waißen und gieng davon. Als nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da tra= ten die Knechte zu dem Hauspater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Saamen auf deinen Akker gesået? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat der Feind gethan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn daß wir hingehn und es ausjåten? Er aber sprach: Nein! Auf daß ihr nicht zugleich den Waißen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjåtet. Lasset beides mit einander wachsen bis zur Ernte! Um der Ernte Zeit werde Ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bundlein, daß man es verbrenne; aber den Waiten sammelt Mir in Meine Scheuern.

3u anderer Zeit sprach Jesus: das Himmelreich ist gleich einem Neß, das ins Meer gewor= fen ist, damit man allerlei Gattung fånget.

Wann es aber voll ist, so ziehen sie es heraus an das Ufer, sihen und lesen die guten in Ein Gefäß zusammen, aber die faulen werfen sie weg. Also wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden, und werden sie in den Feuerofen werfen: da wird Heulen und Zähnklappen seyn".

,,Und Jesus fragte Seine Jünger: Habet ihr das verstanden? Sie sprachen: Ja, Herr“!

Das eine der Bilder vor uns ist ein Akker. Das andre ein Meer. Dort Waißen und Unkraut mit einander aufgewachsen. Hier gute Fische und allerlei Gattung mit einander aufgezogen.

Aeuffere Verschiedenheit, aber innere Aehnlichteit in beiden. Beide stellen dieselbe Wahrheit dar, und beweisen, wie Jesus nach den Anlåssen, die Ihm gegeben wurden, einerlei Gedanken manchfaltig einkleidete. Beide Bilder, deren erstes, als das vornehmste, besonders wird in Betracht kommen müssen, zeigen: des Himmelreichs seltsame Mischung. Lasset uns den wichtigen Gegenstand anschauen.

Voran gehe der Betrachtung ein bestimmter Begriff von dem, womit sie es zu thun hat.

Waißen und Unkraut, gute Fische und nichtswerthes Mancherlei unter einander bezeichnen eine doppelte Mischung auf dem Gebiete des Himmelreichs: theils

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