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strenge; Christen! Gegen Euch selbst seid unerbittlich strenge. In Eurem eigenen Wachsthum duldet kein Aufhalten. Alle Mittel der Heiligung wendet an. Dem Einfluß des Bösen wehret. Bis aufs Blut widerstehet in Kämpfen gegen die Sünde. Diese Urt Krieg ist Christen-Beruf. Dazu tragen wir den Harnisch Gottes, den Helm des Heils, das Schwerd des Geistes. Mit solchen Waffen gehen wir nicht sowohl unter die Menschen und auf den Markt, wie wenn wirs da auszufechten håtten, als vielmehr in unser Inneres, in das geheimste Triebwerk unsers Lebens, unser Herz. Da nistet der Feind, gegen den wir streiten sollen. Wer das nicht thut, der würde, wenn das Unkraut in der Welt ausgejåtet werden sollte, unter den Ersten seyn müssen, die zu vertilgen wåren.

3. Doch, wie lange soll die Mischung von Waiten und Unkraut auf dem Gebiet des Himmelreichs dauern? Wie lange dieser unharmonische Zustand der Kirche, dieser Kriegsstand, der in ganz eigenthümlicher Art das Wort bestätigt: „Ich bin nicht kommen, Frieden zu senden, sondern das Schwerd"? Wie lange? Und wo ist der Ausgang?

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Jesus zeigt bei dieser Frage, im Gleichniß vom Akker, auf die Ernte. Lasset beides mit einander wachsen bis zur Ernte". „Um der Ernte Zeit werde Ich zu den Schnittern sagen: sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Waizen sammelt Mir in Meine Scheuern". In

des Gleichnisses Auslegung lehrt Er: (v. 39-43.),,Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Gleichwie man das Unkraut ausreißt in der Ernte Zeit und mit Feuer verbrennt: so wird es am Ende der Welt gehen. Des Menschen Sohn wird Seine Engel senden und sie werden sammeln aus Seinem Reich alle ergernisse und die da Unrecht thun und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird seyn Heulen und Zahnklappen. Die Gerechten aber werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich". Auf ähnliche Weise bestimmt das Bild vom Neße Termin und Art des Ausgangs (v. 48-50.). Wenn es nun voll ist, ziehen fie es heraus ans Ufer, siten und lesen die Guten in Ein Gefäß zusammen, aber die Faulen werfen sie weg. Also wird es am Ende der Welt seyn. Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden, und werden sie in den Feuerofen werfen. Da wird seyn Heulen und Zähnklappen".

Auszulegen ist bei diesen Schilderungen nichts. Jeder Bug spricht für sich selbst.

Denken aber an sie können wir nicht genug, und nicht genug bewegen in unsern Herzen ihre doppelte Wahrheit:

1. Es wird eine Scheidung vorgehen, die da trennt, was seltsam gemischt war; Böses und Gutes.

2. Mit dieser Scheidung wird sichs entscheiden, für die Einen zu der verdienten Strafe, für die Andern zu dem bereiteten Lohne.

Nicht genug vorhalten können wir uns das Gericht, von welchem der Heiland der Sünder hier Zeugniß giebt. Nicht genug eindrükken können wir uns die Gewißheit, daß diesem Gericht nicht auszuweichen, und von diesem Gericht, als dem entscheidenden, jüngsten! keine Appellation ist an einen höhern Urtheilsspruch. So liegt es im Wort der Offenbarung;,,des Herrn Wort aber ist wahrhaftig und was Er zusagt, das hålt Er gewiß“.

So liegt es zugleich in der Natur der Gerechtigkeit. Recht geschieht den Bösen, den Guten; wie darin, daß sie in der Zeit ihrer Entwikkelung bis zur Reife gemischt leben und in dieser Mischung ihre Verschiedeńartigkeit an den Tag bringen; so darin, daß, wenn sichs ausgewiesen hat, was jeder sei, ein jeder,,offenbar wird vor dem Richterstuhle Deffen, der nicht irret, um zu empfahen, je nachdem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sei gut, oder böse", und während die Bösen die Freiheit verlieren zu långerer Verspottung des Allbarmherzigen, die Guten loskommen aus einer Gefangenschaft, darin sie so schwer geseufzt. Nicht genug können wir dies alles in unsre tiefste Seele prågen.

Was wir denn nicht genug thun können, das laffet uns täglich thun.

Die Farben glühen, in welche der Heiland Seine Bilder taucht; man sieht, zwingen mögte uns die Liebe, mit Furcht und Zittern unsere Seligkeit zu schaffen. Wenn es nun doch nicht gelånge und selbst das Feuer der Liebe und Wahrheit sich uns nicht einbrennete: weffen wåre die Schuld? O laffet uns diese Schuld nicht aufladen.

Wer Ohren hat zu hören, der höre"! so schließt die Erklärung des Gleichnisses vom Akker, als wenn in der Wichtigkeit der Sache nicht schon Aufruf genug låge. Müßten wir denn nicht mit tausend Ohren hören, wenn wir sie håtten?

Nach dem Gleichniß vom Neße heißt es:,,Habet ihr das nun verstanden"? Die Jünger sprechen : „Ja! Herr“. So werden auch wir heute vom Herrn gefragt: „Habet ihr Mich verstanden"? Und,

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Nein"? können wir nicht sagen. Es leuchtet die Wahrheit, mitten in der Nacht dieser Wintertage, wie himmlischer Schein.

selig dann! Selig!! fo wirs wissen, wenn wirs thun!

18.

Das Alte und Neue.

Matth. 13, 52.

Jesus sprach:

,,Darum! Ein jeglicher Schriftgelehrter, zum Himmelreich gelehrt, ist gleich einem Hausvater, der aus seinem Schate Neues und Altes hervorträgt".

Diese Worte schließen sich mit ihrem „darum”! an die zulet betrachteten Gleichnisse. Die Jünger hatten darin aus Altem Neues gelernt. So geht es im Himmelreich, spricht ihr Meister. Nicht Gutes und Böses allein ist da gemischt, auch Altes und Neues. Das Himmelreich gleicht hierin einem geordneten Haushalt. Da giebts Vorrath aus allerlei Zeit und der Hausvater theilt davon mit nach Bedürfniß. Nicht anders macht es der Schriftgelehrte, der von des Himmelreichs Schäßen haushält. Altes und Neues, wie es eben recht und nůß ist, bringt er für seine Schüler in Gebrauch.

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Lasset uns darauf das Himmelreich ansehen.

Lasset uns bedenken, meyne ich, wie sich im Himmelreich Altes und Neues zu Einem Segen für unser Leben verbinde.

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