ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Mit diesem Entschlusse führe Er Selbst uns der Weihnacht entgegen, unser Herr und Helfer, unser Vater in Christo! Er fülle mit festlicher Vorfreude alle Herzen! Er segne in ihr Hohe und Niedere, Reiche und Arme, Alter und Jugend, Gesunde und Kranke! Die aber nach einem frommen Leben das Christfest auf Erden nicht mehr erleben sollen: ihnen gebe Er zu erkennen, ihr seliger Tod sei eine bessere Christbescheerung, als die Welt geben kann. Der Heiland wird ihnen gebohren, und sie sterben in Ihm.

Hochgelobt sei der Name des Herrn!

20.

Die wahre Heimath.

(Am heiligen Abend vor Weihnacht.)

Die großen Tage der Kirche haben, wie die Kirche selbst, ihr Gebiet im Herzen; wer nicht im Herzen feiert, feiert gar nicht.

Darum ist die ganze Adventzeit heiliger Abend vor Weihnacht gewesen, und hat in allerlei Melodieen das Eine Lied gesungen und abermals gesungen: ,,Mit Ernst, o Menschenkinder!

Das Herz in Euch bestellt”!

O våterliche Mahnung Gottes!!

Habet Ihr sie gehört? Mit Sorge für Eure Seele gehört? Nun, so höret wieder, und immer wieder, damit wieder und immer wieder der himmlische Tropfenfall dieselbe Stelle treffe. Und wer nicht hörte, der fange zu hören an! Es ist nicht zu spåt, so lang es heute"! heißt. Ja! Thut euch auf, Herzen! Menschenherzen, an euch wird geklopft. Euch hat zur Heimath Seines Reichs der Herr ersehen. In euch will Er wohnen. Deffnet euch zu Seinem Empfang und lasset den König der Ehren einziehn!

Noch einmal *) kehren wir in der Reihe unserer Betrachtungen zurük zu der Schriftstelle im Evangelio Lucă: 17, 20-22.

,,Da Jesus gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete Er ihnen und sprach: das Reich Gottes kommt nicht mit ausserlicher Gebehrde. Man kann nicht sagen: hier, oder da, ist es. Denn sehet! Das Reich Gottes ist inwendig in euch. Zu den Jüngern aber sprach der Herr: es wird die Zeit kommen, daß ihr werdet begehren zu sehen einen Tag des Menschensohnes und werdet ihn nicht sehen“.

Die Pharisåer wissen nichts vom Reich Gottes, obgleich es da ist. So fragen sie Jesum: wann es

kommen werde.

Da erhalten sie die vorliegende Antwort.

Man hat die Antwort zuweilen so fassen wollen: „Wie könnet ihr nach dem Reiche Gottes fragen? Es ist in eurer Mitte". Auch sagt die Antwort, so gefaßt, dem Geist des Herrn zu. Giebt Er doch Johannes Jüngern, als diese zu wissen wünschen, „ob Er Der sei, der da kommen solle", einen ähnlichen Bescheid, indem Er auf die Zeichen und Beweise des vor ihren Augen und Ohren anhebenden Gottesreichs hinweiset. Dennoch streitet diese Deutung sowohl gegen den Ausdruk: „inwendig“, den der Heiland hier wählt, als gegen den Zusammenhang der Textstelle. Der Ausdruk spricht für sich selbst. *) Siehe S. 89 ff.

Was den Zusammenhang betrifft, so lag Jesu bei den Pharisåern daran, ihre in der Welt umher schweifenden Blikke nach innen zu wenden, in die Gegend des Menschenlebens und Menschenglüks, die für sie noch unentdektes Land war. Sonach erklärt Er: ihre Art nach dem Retter zu fragen (vergl. Matth. 24, 23. 24.) sei der großen Errettung, die es gelte, unangemessen. Das Reich Gottes komme nicht mit Geprånge. Bei seinem Erscheinen heisse es nicht: hier ist es! da ist es! das Reich Gottes sei inwendig; die Herzen seien des Reichs wahre Heimath.

Wie oft beschleicht uns dieselbe Frage, welche die Pharisåer thun! Sie stehen vor dem Angesichte des himmlischen Königs und fragen nach Seinem Reich. Wir leben unter dem Scepter des himmlischen Königs und fragen nach Seinem Reich. Sein Auge sieht uns. Seine Macht schüßt uns. Seine Kirche sammelt uns. Seine Feste ziehen uns voran, wie Sterne, und weisen den Weg. Sein Wort predigt Tag und Nacht. Sein Reich mithin steht und besteht in eben so kräftigen als vielfachen Einrichtungen und Erweisungen. Und wir? fragen nach Seinem Reich; bald trauernd, daß nichts davon zu sehen sei; bald bitter, wie wenn es, auch damit, am Ende auf Träumerei hinauslaufe.

Fühlet, solche Stellung beschämt uns. Fühlet, alles Fragen nach dem Reich hat ein Ende, seit die Heimath des Reichs in den Herzen gefunden und die Antwort gegeben ist:

das Himmelreich ist inwendig in Euch.

Diese Wahrheit gehört eben so sehr in den Weihnachtsabend als in den Kreis unserer Betrachtungen. Lasset uns ihr nachdenken.

Gewöhnlich wird die Sache nur von der Seite gesehen, der Mensch sei im Himmel zu Hause. Es ist lehrreich, auch die andre Seite zu betrachten, daß der Himmel im Menschen zu Hause sei.

Der Herr öffne uns das Verständniß und sei uns nahe mit allem Segen Seiner Liebe!

1.

Das Himmelreich ist inwendig in Euch. Vor allem mogen wir das Gotteswort zu verstehen suchen.

1. Was meynt der Heiland mit Seiner Behauptung? Was meynt Er im Allgemeinen?

Der inwendige und auswendige Mensch werden in der Schrift einander entgegengeseht wie Geist und Leib. Also meynt der Heiland den Geist, den wir, weil er unser Leben beseelt, die lebendige Seele nennen.

Aber auch bei der Seele meynt Er wieder ihr Inwendigstes, folglich das, was tiefer liegt als die Vorstellung und der Begriff, als das Wissen und Erkennen: den Willen also und das Gefühl, die Richtung des ersten und die Stimmung des legten, was in unserer Sprache Herz heißt. Das Herz ist das Wahrhaftinwendige des Menschen. Da wohnt Gott. Da kommt Sein Reich. Darum wohnt Gott hier und kommt Sein Reich hier, weil das Herz, als das Allerinwen

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »