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Deshalb muß es råumen, wenn Er einziehen soll. Es geht nicht anders.

Menschen freilich, in Entfremdung von dem Leben, das aus Gott ist, haben diese Unabdinglichkeit nicht begriffen. Sie haben von allen dahinschlagenden Reden Jesu geradezu gesagt:,,Das sind harte Reden! wer mag sie hören"? Sie haben auch wohl nur Redensarten darin gefunden, mit denen es weiter nichts bedeute. Sie haben nach eigenem Gutdünken einen Preis geseßt. Es hilft ihnen aber nicht. ,,Viele, spricht der Herr, werden trachten, auf allerlei Wegen und durch allerlei Thüren, wie sie hinein kommen; sie werden es nicht können". Der Preis ist hoch, das ist unlåugbar. Und gleich jenem reichen Jüngling gehen die Getäuschten, wenn sie hören wie hoch er sei, davon. Aber wie der Herr Jenen weil Er ihn nicht halten konnte, mußte gehen lassen, wenngleich mit laut klagendem Herzen : so muß Er auch sie gehen lassen, und kann sie nicht halten, noch ihnen helfen.

Die Unabdinglichkeit des Preises ist nicht minder unlåugbar als seine Höhe.

Dabei die Billigkeit nicht minder auffallend als die Unabdinglichkeit.

Nur vor dem Kauf erscheint der Preis hoch. Nach dem Kauf hat er noch keinen gereuet. Dies mögen wir um so mehr bemerken, als wir hiebei nur die Zeugnisse der Käufer, so lange sie auf Erden waren, folglich den Schah noch nicht ganz in Hånden, die Hebung vielmehr erst angefangen hatten,

beruksichtigen können. Wir mögen es überdieß um so wahrer finden, als eine neue Bestätigung für die alte Erfahrung darin liegt, daß, was viel kostet, durch die Höhe des Preises eben so köstlich werde, als es kostbar ist.

Doch einer solchen Unterlage bedarf die Köstlichkeit des Himmelreichs nicht. Sie ist in sich selbst so groß, daß alle Bilder von Perlen und Lebensbäumen in der Schrift (Spr. Sal. 3, 15. 18. 8, 11. u. a.) nicht an sie reichen! Wie billig erscheint neben dieser Größe der große Preis! An Kleinigkeiten große Dinge wenden, ist thörigt. Darum nennet es thörigt, den unsterblichen Geist, der von Natur ewige Güter sucht, in den Dienst des irrdischen Bedürfens bannen und verkommen lassen in dieser Gefangenschaft. Aber an das nothwendige Eine wenden, was man aufbringen kann, das ist nicht thörigt. Das ist vernünftig. Der Mensch giebt nicht zu viel, wenn er sich selbst an Gott giebt, und dafür des Himmelreichs theilhaftig wird.

Noch deutlicher sehen wir die Billigkeit des Preises von der Seite auf welche die Weihnacht uns stellt. ,,Also hat Gott die Welt geliebet, daß Er Seinen eingebohrenen Sohn gab, auf daß alle die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben": (Joh. 3.) das sagt der Meister. Und der Jünger an Seinem Herzen Ihm nach: Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott Seinen eingebohrenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch Ihn leben sollen. Nicht darinnen steht die Liebe, daß wir Gott geliebt hätten, sondern daß Er uns geliebet und

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gesandt Seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünde“ (1 Joh. 4, 9. 10.). An unser Höchstes, das Himmelreich, hat Gott Sein Eigenstes gefeßt, den Sohn. Nur,,,um mit Diesem uns alles zu schenken, hat Er des Eigensten, Einigen, nicht verschont, sondern Ihn für uns alle dahingegeben" (Röm. 8, 32.). Ift etwas billiger, als Liebe um Liebe, als Opfer für Opfer? Ist etwas billiger, als daß wir unser Alles an Gott geben, nachdem Gott uns Sein Alles zuvor gegeben, den Sohn, und in dem Sohn uns dargeboten Seine Herrlichkeit und Seligkeit?

Erwåget die Billigkeit zuleht in der Hinsicht, wie unendlich unser menschliches Gegen opfer hinter dem göttlichen Voropfer zurükbleibt. Was ist es denn, das wir fahren lassen? Uns selbst, saget Ihr! Nun ja, Uns selbst. Aber welch ein Selbst? Unser wahres Selbst nicht. Dies sollen wir eben in Gott und Seinem Reich gewinnen. Es ist also ein falsches Selbst. Es ist unsere eingebildete, nichtige, schlechte Ichheit. Es ist das Fleisch mit seinen Lüsten und die Welt mit ihren Freuden. Es ist etwas, das nicht verdient unser Liebstes zu heissen, wenn wir es auch tausendmal so genannt haben. Es ist eine offenbare Armseligkeit, die wir für die Reichthümer des Himmels geben; eine unåchte Perle, gegen die wir das åchteste aller Kleinode im Himmel und auf Erden eintauschen.

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Wahrlich! Uns ist ein billiger, ein bei aller scheinbaren Größe billiger, Preis gefeßt.

Bedenket drittens: Gleichwie Niemand, der ihn zahlte, den Preis bereut hat, so hat auch Niemand, der das Kleinod suchte, den Preis geweigert. Wo Ihr

fragen möget die Geschichte derer, die da trachteten nach dem ewigen Leben: Niemand. Der Preis ist der übliche Preis.

Schon fromme Heyden, die doch nur dunkel ahnten, was hinter der Gegenwart liege, und wie der Kaufmann im Gleichniß, weil sie von der köstlichen Perle keinen Begriff hatten, nur gute Perlen suchten, wir sehen sie das Zeitliche für das Ewige willig aufgeben. Zu dem neugebohrenen König, von dem es noch ungewiß ist, ob sie Ihn finden werden, wallfahrten aus fernem Morgenlande, nicht scheuend Weg und Gefahren, die Weisen, gleichsam Stellvertreter der Völker, die noch in Todesschatten sizen, und kommen, Ihm Huldigung zu bringen und Geschenke.,,Siehe! wir haben alles verlassen und find Dir nachgefolgt", spricht Petrus, zu einer Zeit, als ihm die wahre Herrlichkeit des Himmelreichs noch verborgen ist, woraus die nachmals nie wieder vorkommende Frage:,, was wird uns dafür"? sich hinreichend erklärt. So lebte in der Folge kein Apostel, der nicht, mit Paulus, „alles für Schaden geachtet håtte gegen die überschwängliche Gemeinschaft Christi Jesu“. Und keine aufrichtige Christenseele hat jemals gelebt, die nicht gewußt hätte, was sie zu wählen habe, wenn es an einem Scheidewege hieß: Gott, oder die Welt. Der Eine hat, wie jener französische Kaufmann, alle seine Güter verkauft zur Austheilung an die Armen und ist mit dem gewonnenen Himmel im Herzen herumgezogen, einen gleichen Sinn zu erwekken. Ein Anderer hat, wie jener böhmische Geistliche, für das Evangelium vom Reich die Flamme des Scheiterhaufens ohne Zagen

erduldet. Der hat für das Kleinod großen Ehren, Der zårtlichen Verbindungen, Der glänzendem Reichthum, Der behaglicher Ruhe entsagt. Jeder hat, auf die verschiedenste Weise, wie es innere Eigenthümlichkeit und aussere Verhältnisse mitbrachten, aber mit dem entschiedensten Sinne, gezahlt, was er für die Perle zahlen mußte. Ohne den Kaufpreis ist keiner in den Besitz gelangt.

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Täuschungen zwar sind auch vorgegangen. Manche haben das Himmelreich durch den üblichen Kaufpreis zu bezahlen gemeynt, während das Erbe dadurch doch nur möglich gemacht werden soll und werden kann; nicht aufgewogen, als welches unmöglich ist; denn siehe! hier ist mehr als Silber und Gold, als Onyx und Saphir, Korallen und Bernstein, Krystall und Topasier aus Mohrenland (Hiob 28.). Und so haben sie denn, selbst mit den größten Opfern, die sie brachten, doch nicht das wahre Opfer gebracht, die Aufopferung ihrer selbst in Vertilgung aller Eigensucht und Eigenwillkühr. Eben das aber sei uns warnend! Auch nach dem Ziel laufend kann man sich verlaufen. Auch das Edelste Größte läßt sich aus einem Werke des Geistes der da lebendig macht zu einem Werke des Buchstabens herabwürdigen der da tödtet. Auch wer alle seine Habe den Armen giebt und läßt seinen Leib brennen und hat doch der Liebe nicht: ist ein Thor und ficht als aufs Unge= wisse, und nimmer erlangt er das Kleinod. (1 Cor. 13.) Ihn richtet das Wort:,, Viele, die da sind die Ersten, werden die Lehten, und die Lehten werden die Ersten seyn" (Matth. 20, 16.).

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