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dazu an. Aus eigenem Interesse geht seine Aufmerksamkeit. In keine Weise übrigens benimmt er sich wie ein Neugieriger. Auf den Grund zu kommen dem, was der Grund alles menschlichen Glüks und zugleich dessen Gipfel ist, daran liegt ihm. Und wie lange wohl schon hat er dies gewünscht! Wie viel mit seinem Ahnen, seinem Bedürfen, sich herumgetragen, Gesetz und Propheten in seiner Seele bewegt und nach Dem, der alles vollenden werde, ausgesehen! Kurz, ergriffen von dem was er sagt, spricht er: Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes! Am Reich Gottes liegt für

ihn Alles.

Ihrer Bedeutung nach lassen sich auch die Worte nicht ohne dies Gefühl sprechen. Der ganze Himmel liegt in ihnen. Was ist natürlicher, als daß die ganze Seele sich in fie lege? Viel Dinge sind wichtig. Auch Geringes hat sein Maaß von Wichtigkeit. Wo aber alle Intereffen zusammen kommen, da ruhen alle Gewichte. Und wo vereinen sich alle Interessen der Vernunft und der Sinne, des Geistes und Herzens, der Erde und des Himmels, der Zeit und der Ewigkeit, als im Reich Gottes? Dafür besteht alles. Darauf zielt alles. Dahin führt alles, wie die Strome ins Meer. Was in der Menschenwelt dem Gottesreich widerstrebt, das taugt nicht; und wer nicht durch das was er treibt, es betreffe Haus und Staat, oder Nahrung und Kleidung, oder Kunst und Wissenschaft, oder Krieg und Frieden, selig zu werden sucht, selig zu machen sucht, treibts nicht menschlich. Nur für das Reich Gottes leben heißt leben. Meyne die Welt, es sei genug, wenn der Mensch „zu

Brod" ist. Sie irret, ob man ihr gleich Recht geben mögte. Selig allein, wer das Brod isset im Reich Gottes! Er ist wahrhaftig zu Brod gekommen.

Ohne es zu wollen müssen selbst Solche, deren Leben diesen Grundsat verspottet, seine Wahrheit beweisen. Denn gehen sie nicht zuleht, nachdem sie alles gehabt haben und an sich gebracht, durchgeschmekt und verschmekt, und es blieb nun nichts übrig, als der Schmerz einer unerträglichen Sattheit, verbunden mit dem Schimpf einer Leerheit, die, wo möglich, noch unerträglicher ist, gehen sie dann nicht aus der Welt, und feufzen: „was kriegt doch der Mensch von aller Mühe und Arbeit seines Herzens, die er unter der Sonne hat, als Noth, Gråmen und Leid sein Lebtage, daß auch des Nachts sein Herz nicht ruhen kann“ (Pred. 2, 22. 23.)? Wie schlagenden Beweis führt diese Selbstbestrafung!

Doch es giebt auch Beweise, welche die Menschheit ehren. Und Ihr kennet sie. Wenn fleissige Schriftforscher in den Tiefen der göttlichen Offenbarung von jeher nichts suchten, als Aufschluß über die Versöhnung des Sünders mit Gott; wenn scharfsinnige Weltweise in den Tiefen des menschlichen Gemüthes von jeher nichts suchten, als einen Bescheid auf die Frage: was muß ich thun, daß ich das ewige Leben ererbe? wenn vielgeprüfte Glaubenshelden in den Tiefen der dunkeln Zukunft von jeher nichts suchten, als das wahrhaftige Heil, das in der Gegenwart ihr Wünschen nicht erwünschen, ihr Harren nicht erharren konnte: nicht wahr? dann läßt sich nicht läugnen: das Reich Gottes hat Gewicht im Menschenleben, es hat unter allen Dingen das größte, immer gab's Menschen,

die dies Gewicht fühlten und nach seinem Gewicht den Gegenstand zu ihrer Angelegenheit machten? Gehet noch weiter auf diesem Wege, blikket hinter Euch, sehet um Euch; empfanget von allen Seiten, aus den Kreisen der Menschen, aus den Geschikken der Völker, Zeugniß: das Reich Gottes, wenngleich ganz erkannt zu keiner Zeit, und mißkannt zu jeder Zeit, darum aus einer Zeit in die andre vertagt, abgeseht von der Tagesordnung durch die menschliche Willkühr, sei dennoch, zu seiner Zeit, immer wieder zurükgekehrt in die Reihe der Dinge, welche für wichtig gelten. Und ob die Menschen zuweilen ihr gegebenes Wort vergessen håtten: " ich gelegene Zeit habe, will ich dich wieder lassen rufen“ (Act. 24, 25.)! so sei die Sache, die unverlierbare und unvergeßliche, durch ihre eigene Kraft oder durch den höhern Willen, von neuem hervorgetreten an das Licht des Tages und der menschlichen Tagesordnungen

wenn

zu einer Stunde, da man es nicht meynte". Erinnert Euch hieran zur Ehre des Worts: Selig,, wer das Brod isset im Reich Gottes!

Als Angelegenheit des Menschen, als wichtigste Angelegenheit unseres Lebens, stellt sich darin das Gottesreich dar.

Was thut nun Jesus, wie der Tischgenoß also gesprochen?

„Er sprach zu ihm (v. 16. ff.): Es war ein Mensch, der machte ein groß Abendmahl und lud Viele dazu. Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommet! Denn es ist alles

bereit. Und sie fiengen alle an, übereins, sich zu entschuldigen. Der Erste sprach: ich habe einen Akker gekauft und muß hinausgehn und ihn besehen; ich bitte dich entschuldige mich. Und der Andre sprach: ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und ich gehe jest hin, sie zu prüfen; ich bitte dich entschuldige mich. Und ein Dritter sprach: ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen. Und der Knecht kam und sagte es seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig".

Bis hieher trete das Wort in unser Andenken! Erklärung bedarfs keine. Nur die Beziehung haben wir uns vorzustellen.

,,Wie viel am Reich Gottes für dich liege, erkennst du. Wohl dir, so du dieser Erkenntniß folgst! Laß nichts dich zurükhalten. Für den Bedarf und die Verhåltnisse des Augenbliks leben die Kinder der Welt, und was nicht handgreiflich damit zusammen hångt, geht sie nicht an. Werde nicht irre durch solche Verkehrtheit. Gieb jedem Dinge, was sein ist, Kleinem, wie Großem. Besonders hüte dich vor jener Verblendung, die da wähnet, sie schlage alles Unrecht nieder mit der Redensart: ich bitte Dich, entschuldige mich! oder mit dem Vorwand: ich kann nicht! Der Mensch soll, was ihm aufgegeben ist, und kann, was er soll. Das Gegentheil wird der Leichtsinn nie beweisen. Falle nur das ganze Gewicht der Ueberzeugung: dies soll ich, darum kann ichs! auf deine Seele, und du wirst keine Vorwånde zum Widerstreben suchen. Was sind überdies Vorwände,

fåndest du noch so viele? Der Mensch baut sie auf. Gott schauet dahinter. Was sind alle Versuche, eine Schuld, die auf dir liegt, von dir zu wälzen? Selbstbetrug find sie. Die Schuld bleibt liegen auf dem Menschen, ob auch der Mensch sie ablüge. Gott läßt sich nicht spotten".

"

Ernste Beziehung des Worts Jesu! Wir wollen fie beherzigen.

Das Reich Gottes hat vor allem, was wichtig seyn mag, das größte Gewicht, und wer noch keinerlei Theil an ihm hat, hat noch gar nichts. Wir wollen dies erkennen und fühlen. Von der Menge wird es nicht erkannt noch gefühlt. Was über ihren Landbau, ihre Viehzucht, ihre Schifffahrt, ihren Handel, ihre Manufacturen, ihre Kunstausstellungen, ihre Staatsverhältnisse, ihren Hausbedarf, weg liegt: davon weiß sie nicht, darnach fragt sie nicht, darum regt sie keine Hand, darauf wendet sie kein Auge. Höchstens verschleiert sie ihre Gleichgültigkeit durch Höflichkeiten: ich kann nicht; ich kann diesmal nicht, wie gern ich wollte; ich bitte Dich, entschuldige mich. Ob wir zu der Menge gehören, die also thut, haben wir zu fragen.

An Einladungen zum Sieg über die Gleichgültigkeit fehlt es nicht. Sie sind dringend wie die Sache, die es gilt. Sie werden andringender, je ålter die Menschheit wird. Und wenn schon zu Seiner Zeit Jesus sprach:

"

Die Königinn von Mittag wird auftreten vor dem Gericht mit den Leuten dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam von der Welt Ende zu hören die Weisheit Salomonis; und siehe, hie ist mehr denn

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