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nöthig sei. Am meisten jedoch richtet Er den Blik des in die Schwierigkeit der Sache Versenkten auf die alles entscheidende Frage an sein eigenes Herz: Hast du Lust und fühlst du Muth, dir selbst abzusagen? Siehe da den Hauptpunkt! Siehe da die Grundbedingung aller Gemeinschaft des Menschen mit dem Gottesreich! Wie lange Jemand auf eigene Weisheit fußen, mit eigener Gerechtigkeit glänzen, nach eigener Glükseligkeit laufen will, gelingt's nimmer. Nie wird er mit Zehntausend begegnen Dem der über ihn kommt mit Zwanzigtausend. Hofft er aber auf Gott: das täuscht nicht. Indem hierauf Jesus verweiset, hat er nichts verschwiegen, und alles ans Licht gezogen. Die Schwierigkeit liegt vor Augen. Aber auch die Möglichkeit sie zu besiegen. Das Ziel ist fern. Aber der Weg ist gezeigt.

Ernste Beziehung des Wortes Jesu! Wir wollen nicht ablaffen sie zu beherzigen.

Das Reich Gottes steht unter allen Dingen im Menschenleben, welche schwierig seyn mögen, oben an, und wer noch nicht einmal den Blik auf diese Schwierigkeiten aushält, vermag noch gar nichts. Wir wollen dies erkennen und fühlen.

Schwierigkeiten sollen nicht ent muthigen. Sie sollen ermuthigen. Sie sollen den Eifer anregen und mehren. Sie sollen ein Reiß seyn zu begeistertem Kraftgebrauch, und sind es für edlere Gemüther. Wir wollen uns hieran erinnern so oft es Noth thut.

Wohl weiß jeder, die Menge will sich nicht anstrengen. Sie will spielen. Im Spiel will sie's gewinnen. Anstrengungen, wenn sie dazu sich versteht, sind blos die

Frucht åufferer Nothwendigkeit, nie die Folge inneren Triebes und eigenen Willens. Der Glaube, daß an die wichtigste Sache der meiste Ernst müsse gewendet werden, ist nicht jedermanns Ding. Wir wollen hierin eine Warnung finden, der Menge uns nicht gleich zu stellen.

Eben so wenig, als Lässigkeit, die Nichts thut, führt zum erwünschten Ziele jener Eifer, der mit dem Allesthun die Sache zwingen, in gewisser Zeit das Werk gefördert sehen, bestimmte Grade der Vollkommenheit erreichen will, und wenn nicht geschiehet, was er begehrt, die Hoffnung sinken läßt und die Hände mit ihr. Hier wollen wir besonders auf unserer Huth seyn, damit die Hand, die sich an den Pflug gelegt hat, in Gottes Namen liegen bleibe wo sie liegt und durch Gottes Kraft sich andrükke, fröhlicher, stärker. Dies ist schwer. Wer kann es läugnen? Eine Menge Fragen bleibt unbeantwortet, wie viel wir forschen. Eine Menge Råthsel bleibt ungelöst, wie ruhig wir warten. Eine Menge Dunkelheiten bleibt ungelichtet, wie kindlich wir trauen. Eine Menge Berge bleibt unabgetragen, wie gern wir alle Lükken füllen, alle Hökker ebnen, allen Mißstand abstellen, alle Festungen und Bollwerke des Feindes zerstören mögten. Doch, je schwerer es ist, dabei Geduld zu beweisen und Zuversicht zu behalten: desto mehr wollen wir darauf uns verlassen, nöthiger, pflichtmäßiger, edler sei nichts als Geduld und Zuversicht. Gott Selbst hat Sein Reich an unser Herz gelegt. E muß unsere Angelegenheit bleiben, wenn wir Menschen bleiben wollen und Gottes Bild.

Hievon wollen wir überzeugt werden. Wir wollen der Sache, die so schwierig als wichtig ist, Kopf und Herz weihen. Kopf und Herz verlangt sie. An das Höchste wollen wir das Höchste sehen, und mit dem Bewußtseyn, daß wir dies wollen und nichts Geringeres wollen, des Herrn harren, der uns zu der Verheissung, dem Reiche, das Pfand, den Geist! gegeben hat.

Ihm sei ewige Anbetung!

4.

Die Aufgabe.

Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes"!

Heiliges Wort! Geht das Herz mit dir um, so wird es bald mit dir eins, und legt sich der Mensch mit dir nieder, so steht er mit dir wieder auf! Du heiliges, du wunderbares Wort!

Nicht aber, daß wir dem Reich Gottes gegenüber in Träumen uns ergehen, mit Fragen uns abmüden, durch Sehnsüchtelei uns verzehren, ist die Meynung. Sondern, daß wir die wichtigste und schwierigste Angelegenheit zur wirklichen Angelegenheit für uns machen, und als solche das Reich Gottes behandeln: das ist uns aufgegeben.

Der Herr lehre uns die Aufgabe in ihrem Umfang kennen! Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch Ihn!

Luc. 14, 15.

,,Selig, wer das Brød isset im Reich Gottes"!

,,Ja! Auch ich mögte zu diesen Seligen gehören; auch ich!! wenn mir jemand den Weg zeigte! Meister, Du kannst es. Dich sehe ich darauf an".

So liegt es in der Seele des begeisterten Tischgenossen. So stralt sein auf Jesum gerichteter langer Blik, der die Worte begleitet.

Und wie er wünschet, geschieht. Er empfångt seine Aufgabe.

Lasset uns sehen, was sie ihm zumuthe, was uns.

3 uvdrderst:

Was muthet sie ihm zu?

1.

Selig, wer das Brod isset im Reich Gottes!

Mit diesen Worten stellt der Schüler seine Aufgabe, wie er sie fühlt, vor den Meister hin. Gemeinschaft mit dem Gottesreich sucht er.

Nun läßt sich die Gemeinschaft als eine doppelte betrachten; als eine Gemeinschaft des bloßen Begriffs, als eine Gemeinschaft des ganzen Lebens.

Das Reich Gottes geht als Gedanke in der Seele auf. Der Gedanke wird durch Unterricht erläutert, be= gründet, entwikkelt, gestaltet. Der Mensch lernt, was er sich als das Reich Gottes vorzustellen habe und wie daffelbe, weil die Bedingung seiner Wohlfahrt, zugleich das Herz seiner Ahnungen, das Haupt seiner Be = dürfnisse, die Seele feiner Angelegenheiten sei. So hat er mit dem Reich Gottes, mit der Natur und Beschaffenheit, dem Gebiet und Geset, den Einrichtungen und Gütern desselben, eine Gemeinschaft des Begriffs.

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