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Sinne, wenn auch nicht ohne Einschränkung, werden die konfirmierten Christen als mündig angesehen und beurteilt.

Der Konfirmanden-Unterricht hat die Aufgabe, diesen Akt der Aufnahme in die Gemeinde der Erwachsenen vorzubereiten durch Unterweisung in dem Evangelium, in dem Wort der Wahrheit, welches den Glauben weckt, reizt, stärkt. Der Konfirmanden-Unterricht treibt an seinem Teile dasselbe Werk, welches vorher Haus und Schule an den in christlicher Gemeinschaft heranwachsenden Kindern auszurichten haben, und welches nach der Konfirmation das Leben unter göttlicher Leitung und in beständiger Wechselwirkung mit der Gemeinde fortsetzt. Seine Aufgabe ist Vermittlung des göttlichen Wortes, beides als Gebot und als Verheissung; Einführung in das Verständnis Christi und seines Evangeliums; wir könnten sagen: Predigt im allerweitesten Sinne des Wortes. Die Aufgabe, die ihm gestellt ist, kann er dem eigensten Sinn des Protestantismus entsprechend nicht besser erfüllen, als wenn er die Jugend mit der heiligen Schrift bekannt macht, ihre Entstehungsverhältnisse, so weit das kindliche Verständnis reicht, darlegt und ihren Inhalt dem Herzen des Kindes nahe bringt.

Die Bibel vergleicht sich einem Fernrohr, durch welches wir eine neue himmlische Welt entdecken und beobachten. So wird man zuallererst die Jugend anweisen müssen zu richtigem und sicherem Gebrauch des Instrumentes. Die Bibel ist eine Sammlung von Büchern, welche im Laufe von bald zwei Jahrtausenden entstanden sind; die einzelnen Bücher zum grossen Teil unabhängig von den übrigen. Die ganze Sammlung zerfällt in zwei dem Umfang nach ungleiche Teile, in das Alte und das Neue Testament; jener hat geschichtliche, poetische und prophetische Bücher; dieser enthält geschichtliche Bücher, Lehrbücher und ein prophetisches Buch. Die Geschichtsbücher des A. T. erzählen die Geschichte Israels von dem Stammvater bis zur Rückkehr des Volkes aus der Babylonischen Gefangenschaft. Vorauf geht eine Urgeschichte der Menschheit. Das Eigentümlichste an ihr ist bei vielfacher Uebereinstimmung mit den religiösen Traditionen anderer Völker der Monotheismus. In kurzen Zügen wiederholt der Unterricht die Hauptmomente der jüdischen Geschichte; er verteilt die Abschnitte dieser Geschichte auf die einzelnen Bücher; er deutet an, wie und wann die einzelnen Bücher entstanden sind; wie sich aus mündlicher Ueberlieferung Sage und Mythus und in poetischer Ausgestaltung desselben das Epos herausbildet; wie dann die Chronik aus der Gegenwart für die Zukunft berichtet und auf einer hohen Kulturstufe, bei dem Volke Israel unter den letzten Königen und nach dem Exil eine eigentliche Geschichtsschreibung sich entwickelt. Die früheren Bücher werden als Sammelwerk beschrieben. Ich habe vorgeschrittenen Kindern die deutsche Uebersetzung der Genesis von Kautzsch gezeigt; in ihr sind mit verschiedenen Lettern die Urkunden kenntlich gemacht, aus welchen das erste Buch Mose's in seiner jetzigen Gestalt erwachsen ist. Verstehen die Kinder das auch nur annähernd, so wird doch der Sinn für solche Dinge geweckt; späteres geschichtliches Verständnis wird an

gebahnt, jedenfalls der Vorwurf unmöglich gemacht, der Pfarrer habe der Jugend vorenthalten, wovon in vielen Büchern und gelegentlich in jeder Zeitung zu lesen ist. Jedenfalls wird solches Verfahren richtiger sein, als die allerdings bequemere Weise, welche der Jugend die Versicherung gibt, die fünf Bücher Mose's seien von Mose geschrieben, wahrscheinlich sei die Erzählung von Mose's Tod von Josua hinzugefügt worden. Wenn wir den Kindern das A-B-C geschichtlicher Betrachtung vorenthalten, unhaltbare Weisheit oder richtiger Unweisheit vortragen, wenn wir ihnen geschichtliches Verständnis der Bibel verschliessen, so danken sie uns das im späteren Leben nicht. Im Gegenteil, sie werden nur zu bald irre an unserer Wahrhaftigkeit, sie werfen uns Unkenntnis und Unwissenheit vor. Was wir versäumen, holen hundert Bücher, Zeitschriften und Zeitungen nach, nicht zum wenigsten die Einleitungswissenschaft, wie sie vom socialdemokratischen Standpunkt aus gelehrt zu werden pflegt. Nur zu bald geht da auch der letzte Respekt vor der heiligen Schrift und ihrem Inhalt verloren, wo wir mit heiliger Scheu von der Bibel reden, obwohl wir wissen, dass es ganz menschlich zugegangen ist bei der Entstehung, Ueberarbeitung und Sammlung ihrer Bücher. Psalter und Spruchsammlung werden durch Mitteilung einzelner Lieder und Sprüche charakterisiert; das hohe Lied als eine Sammlung von Liedern, die ursprünglich von bräutlicher und ehelicher Liebe und Treue singen, und allegorischer und prophetischer Deutung ihre Aufnahme in die alttestamentliche Schriftensammlung verdanken. Höchstens das Frühlingslied lese ich vor, damit die Kinder nicht auf den Gedanken kommen, ich wollte ihnen das Büchlein vorenthalten, und dann, neugierig geworden, es erst recht lesen, trotz meiner Warnung, dass niemand das hohe Lied recht würdigen könne, er habe denn vorher orientalische Poesie gründlich studiert. Der Prediger Salomonis wird mit seinen Betrachtungen über Zeit und Welt und deren Refrain „es ist alles eitel" als der Pessimist des Alten Testaments charakterisiert. Dabei kann von dem relativen Recht des Pessimismus die Rede sein. Das Buch Hiob bedeutet eine Etappe auf der aufwärts führenden Strasse des Optimismus, es ist ein dichterischer Versuch, die alten ewig neuen Fragen nach Menschenlos und Menschenbestimmung, nach dem Verhältnis von Sünde und Uebel zu beantworten. Es gibt keine Höhe und keine Tiefe im Menschenherzen, für welche im Buch Hiob nicht ergreifendster, für jeden Menschen verständlicher Ausdruck gefunden würde. Die Uebersetzung von Reuss ist sehr empfehlenswert, und Herder Vom Geist der hebräischen Poesie" und seine Briefe über das Studium der Theologie sind heute noch klassisch und sollten von jedem jungen Theologen wieder und wieder gelesen and studiert werden.

Ausführlicher wird von den alttestamentlichen Propheten geredet. Abgewiesen wird das weit verbreitete Vorurteil, der Prophet sei ein Wahrsager, der die Zukunft enthüllt. Seine Bedeutung ist vielmehr die, Mund Gottes zu sein. In der zweimal erzählten Berufungsgeschichte Mose's wird dem Zögernden und Zagenden einmal gesagt: Aaron soll dein Mund sein, du sein Gott; das andere Mal: Aaron soll dein

Prophet, du sein Gott sein. Gott redet durch ihn, Gott offenbart sich durch den Propheten; der Prophet steht im Dienste Gottes, im Dienste des religiösen Berufes, welcher das Volk Israel von allen Völkern des Altertums unterscheidet und über alle hinaushebt. Der Prophet wahrt und stärkt den Glauben an den einen lebendigen Gott; er bekämpft Götzendienst, Veräusserlichung des Gottesdienstes und unheiligen Lebenswandel, der mit dem Bekenntnis des Mundes nicht übereinstimmt; er tritt ein für den Glauben an den Einen Gott, für die Innerlichkeit der Frömmigkeit, für Uebereinstimmung des Wandels mit dem innerlich werdenden und wachsenden Leben in Glauben und Hoffnung. Den Gottlosen wird die Rede des Propheten zu einer göttlichen Drohung; den Frommen, die um ihres Glaubens und ihrer Gerechtigkeit willen verfolgt werden, zur Verheissung: jenen kündet er das Gericht, diesen eine neue Zeit, in welcher Glaube und Gerechtigkeit der Frommen siegreich sein werden - entweder in der Gesamtheit des Volkes oder in einem Teil des Volkes, oder zunächst in einer königlich-priesterlichen Einzelpersönlichkeit; die Propheten sehen die Gestalt wie in weiter Ferne, in Nebel gehüllt; jeder sieht sie anders als die anderen; aber was sie erschauen, das findet alles seine Verwirklichung in der Person Jesu von Nazareth; er ist der Christ. Abschnitte aus den Propheten Joel, Jesaia, dem älteren und dem jüngeren, werden gelesen und dienen zur Erläuterung, z. B. die Reden bei dem zweiten Jesaia und bei Jeremia gegen Götzenmacher und Götzenanbeter; bei dem älteren Jesaia gegen Opferunwesen, Trunksucht der Männer und Fraueneitelkeit und -hoffart. Sehr instruktiv ist der Prophet Joel. Warum von dem heiligen Geist gesagt wird, er werde ausgegossen, wieso er einem Frühlingsregen gleicht, wird der Jugend hier zur Klarheit gebracht. Sehr brauchbares Material findet sich in Zittel's Geschichte der Bibel; Cornill's Vorlesungen über die alttestamentliche Prophetie sollte jeder studieren, der alten oder jungen Christen das Verständnis des A. T. zu erschliessen hat.

Nach

Testamentes

einer kurzen Besprechung der apokryphischen Bücher des Alten dass sie in den Ausgaben der britischen Bibelgesellschaft fehlen, ist zu beklagen folgt die Einführung in das Neue Testament. Zuerst die geschichtlichen Bücher. Die Entstehung der Evangelien, der Unterschied zwischen den Synoptikern und dem vierten Evangelium fesselt die Aufmerksamkeit auch der Jugend; sie lässt sich gern sagen, warum erst verhältnismässig spät, um das Jahr 70, das Verlangen nach schriftlicher Erzählung von Jesus entstand; dass Evangelisten mit häufiger Wiederholung der Worte Jesu und der hauptsächlichen Thatsachen aus seinem Leben dem Bedürfnis nach Bekanntschaft mit Jesu Lehren und Thaten entgegenkamen; dass den ersten Jüngern die literarische Verwertung ihrer Einsichten und Erfahrungen zunächst ganz fern liegen musste; sie waren der schriftstellerischen Kunst unkundig und für wen hätten sie schreiben sollen? Das geschichtliche Leben Jesu hatte für sie nur die Bedeutung eines Vorspiels; das eigentliche grosse weltgeschichtliche Drama sollte erst mit der nahe geglaubten Wiederkunft ihres Herrn

anheben. Das Abscheiden der Apostel, die Ausbreitung und das Wachstum der Messiasgemeinde, die Möglichkeit, dass die mündliche Ueberlieferung Wahres und Falsches mischte, machten die Entstehung einer Evangelienliteratur notwendig; ihren Niederschlag besitzen wir in den synoptischen Evangelien; jedes hat seinen Vorzug und seine Eigentümlichkeit, alle wollen sie dem Glauben und dem Aufbau der Gemeinde dienen. Der Anfang des Lucasevangeliums gibt uns einen Einblick in diese Verhältnisse. Das vierte Evangelium steht ganz für sich da; es will uns nicht sowohl Geschichte erzählen, als vielmehr uns einen Einblick gewähren in das Innerste Jesu, uns das Heiligtum seiner Persönlichkeit, das Geheimnis des Fleisch gewordenen Wortes voll Wahrheit und Gnade in dem eingebornen Sohn erschliessen.

Die Apostelgeschichte erzählt die Geschichte von der Gründung und Ausbreitung der ersten christlichen Gemeinde. In der apostolischen Zeit überragt die Persönlichkeit des Apostels Paulus alle anderen. Seine Geschichte wird erzählt: Tarsus das Judenviertel in der abergläubisch-ungläubigen Stadt mit lebhaftem Handel, erfolgreicher Industrie und sophistischem Klatsch; Jerusalem Gamaliel Stephanus; das stürmische Vorgehen des Eiferers gegen die Bekenner der neuen Lehre, Damaskus, die Bekehrung auch hier wird die Jugend lebhafteste Teilnahme zeigen; noch mehr interessiert sie die Geschichte von Paulus Reisen, Kämpfen, Siegen. Die Briefe des Apostels werden in die Erzählung eingereiht; sie werden nach Veranlassung, Hauptinhalt und Erfolg kurz charakterisiert. Die Apostelgeschichte gibt anschauliche Bilder aus Paulus' Leben und Wirksamkeit. Die kleinen Briefe von Petrus und Johannes werden charakterisiert, zuletzt wird die Entstehung der Apokalypse erklärt aus den Kämpfen, welche der Zerstörung Jerusalems vorhergingen, aus den Hoffnungen und Befürchtungen, welche die Gemüter erregten und in Spannung hielten, als eine alte und eine neue Welt miteinander um den Sieg und die Herrschaft stritten.

Ist nun so die Bibel in viele einzelne Bücher zerlegt, so wird sie als ein doch einheitliches Buch aufzuweisen sein. Die altprotestantische Inspirationslehre (die menschlichen Schriftsteller mechanische Werkzeuge; der eigentliche Schriftsteller Gott, sein heiliger Geist) wird dargelegt und widerlegt; die beste Anleitung dazu gibt Rothe's Aufsatz, den er seinen Beiträgen zur Dogmatik voraufgestellt hat. Zwei unleugbare Thatsachen, vor denen die alte Inspirationslehre nicht besteht: 1. die Thatsache, dass wir den biblischen Text in einer Gestalt haben, welche tausende von verschiedenen Lesarten zulässt; 2. die Thatsache, dass der eigentliche Sinn der Schriftsätze oft so verborgen ist, dass sich 5, 10, 20 verschiedene Auslegungen an seinem Verständnis versuchen. Die Inspirationslehre wird aufgewiesen als ein Versuch, die Erfahrung zu erklären, welche die protestantischen Gemeinden in der Reformationszeit machten und welche jeder heute macht, der die Bibel wohlvorbereitet andächtig mit frommem Sinn, zum Thun des Wortes entschlossen, liest. Es ist, als thäte sich der Himmel auf; als käme Christus, seine Propheten vor ihm, seine Apostel neben ihm, wieder auf die Erde, das Evangelium von dem Reiche zu

bringen, welches über alle Reiche dieser Welt das Reich der Himmel, das Reich Gottes ist. Was musste das Solchen sein, die die Bibel vorher nicht gekannt hatten, denen ein Christentum gepredigt und eingeprägt war, welches vielfach das gerade Gegenteil von dem Evangelium in der heiligen Schrift war!

Die unvergleichliche, unersetzliche bleibende Bedeutung der heiligen Schrift ist die, dass sie die geschichtliche, zum Teil urkundlich bezeugte Kunde vermittelt von der Offenbarung Gottes im Alten und Neuen Bunde die Bibel macht vergangene Geschichtsthatsachen gegenwärtig; wir erleben, wenn Gott es uns offenbart, durch Vermittlung der heiligen Schrift die göttliche Offenbarung in Christus nach und wieder; wir lernen durch sie und aus ihr Gott kennen, wie er sich in Israel, wie er sich in der Fülle seiner Wahrheit und Gnade in Christus offenbart, so wie mit wachsendem Verständnis die Frommen des Alten Testaments ihn geschaut haben, wie Jesus ihn erkannt, geschaut, gepredigt, geoffenbart hat in Wort und That, wie die Jünger, die Apostel die Offenbarung Gottes in Jesus sich angeeignet und jeder in seiner Weise wieder verkündigt haben. Die Bibel erschliesst ihren göttlichen Gehalt nur dem frommen Sinn und auch ihm nur dann, wenn der Hörer des Wortes sich entschliesst und bestrebt, das Wort nicht nur zu hören, sondern es auch zu thun.

Die Unterscheidung von Offenbarung und heiliger Schrift, die Betonung, dass wir vermittelst der Bibel Gott sollen kennen lernen und zwar so, wie er in Christus lebt und aus ihm redet, handelt, leidet, dass wir lediglich Gottes Offenbarung zu unserer Seligkeit herauslesen sollen und nicht allerlei naturwissenschaftliche, geographische, geschichtliche Erkenntnisse ihr entnehmen sollen, wenigstens nicht zu unserem Heil entnehmen müssen, ist von ausserordentlicher Wichtigkeit. Naturwissenschaft und Bibel können dann nicht in Konflikt kommen, wenn jede die Grenze der anderen respektiert. Ob Gott sei und wer er sei, kann die Naturwissenschaft niemals entscheiden. Ebenso aber hat der Mensch, weil er ein frommer Christ ist, keine besonderen Einsichten in die Entstehung des Weltalls, über das Alter der Erde und die Entwickelung, der sie ihre gegenwärtige Gestalt verdankt. Wie viel Zweifel würde vermieden werden, wenn uns Lehrern bei der Besprechung dieser Fragen das rechte Wort gegeben würde wie viel Verständigung würde gefunden, wenn Naturwissenschaft und Religion weise, fromm, schonungsvoll auseinander gehalten würden!

Ist nun die Bibel die Kunde, teilweise Urkunde der göttlichen Offenbarung, so entsteht die Frage, was wir auf Grund dieser Offenbarung von Gott auszusagen haben.

Vielleicht wird später einmal die Person Christi so ganz, so ausschliesslich im Mittelpunkt der christlichen Unterweisung stehen, dass der Unterricht sogleich mit einer Lebensgeschichte oder doch mit der Zeichnung eines Lebensbildes Jesu einsetzt, bei der Schilderung seiner Lehrthätigkeit, ihrer Art und Weise und ihres Inhalts

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