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hatten, von seinem schweren Amte. Wir erfahren, dass der schlichte schlesische Pfarrerssohn, als er seinen ehren- und dornenvollen Posten an Bismarck's Seite aufgab, auch für seinen Sohn und zwar mit dessen Zustimmung die Erhebung" in den Adelstand nicht gewünscht hat. Der alte Kaiser meinte aber: „Der Sohn kann es doch brauchen“ (er war damals Gardeleutnant). Nach drei Jahren unerfreulicher Musse in Berlin ging Falk nach Hamm in Westfalen als Präsident des Oberlandesgerichts. Diesem hohen Richteramte widmete er sich fortan unter Verzicht auf jede politische Thätigkeit und Kundgebung mit unermüdlichem Arbeitseifer und, wie selbst die Ultramontanen rühmend anerkannten, mit wahrer Gerechtigkeitsliebe und Unparteilichkeit, zeigte darum auch im ausseramtlichen Verkehr eine gewisse Zurückhaltung bei wohlgemeinten Ovationen, die seiner kriegerischen Vergangenheit galten. Von solchen Huldigungen der Lehrerschaft, die ja ihrem ehemaligen Unterrichtsminister zu ganz besonderem Dank verpflichtet war, berichtet unsere Schrift öfter und ausführlich. Das Vorkommnis auf dem Westfälischen Lehrertage im Mai 1880 verdient Erwähnung. Falk war im Sommer vorher zurückgetreten und die westfälischen Lehrer sorgten sich mit ihren Kollegen in den andern Provinzen um die Zukunft der preussischen Volksschule unter Falk's unglücklich gewähltem Nachfolger von Puttkamer. Da erhebt sich auf diesem Lehrertage in Bielefeld, den auch der Herr Regierungs-Präsident mit seiner Anwesenheit verherrlichte, der Schulrat Hielscher und spricht zu Dank und Ehren des in treuen Lehrerherzen unvergessenen Ministers Falk, wagt sogar auf das Gewurm zu deuten, das jetzt wieder aus seinen dunkeln Löchern hervorkomme. Ein ahnungsvoller Hörer prophezeit sofort, dass Hielscher's Rede nach Gumbinnen rieche und richtig, etwa drei Wochen später berichteten die Blätter von der Versetzung des Schulrats Hielscher nach Gumbinnen“ (S. 29)! Mit den nicht wankelmütigen Lehrern in ganz Preussen haben auch die westfälischen ihrem alten Minister, dem tapfern und treuen Manne, die Treue gehalten. Bei seinem goldnen Dienstjubiläum 1897 haben sie öffentlich die Zeit seiner Unterrichtsverwaltung als „die sieben fruchtbaren Jahre nach einer langen Zeit der Dürre" gepriesen. Auf der ersten preussischen Generalsynode von 1879 aber hatten nicht einmal die mittelparteilichen Häupter Schrader, Beyschlag, Rogge und Genossen ein Wort mannhaften Protestes gegen die geistlichen Klagelieder über „die sieben mageren Jahre der Falk'schen Verwaltung gefunden!

Das sehr gut ausgestattete kleine Buch bringt mancherlei Ansprachen und Glückwunschschreiben an Falk, auch einige Tischreden des Gefeierten, die doch vornehmlich seine grosse Zurückhaltung erkennen lassen. Wenn aber hervorgehoben wird, dass ihn beim 50jährigen Dienstjubiläum am höchsten ein Festgruss erfreut habe mit der Unterschrift „Der Ihrige v. Bismarck", so sollte doch nicht, wie leider durch einige Wendungen geschieht, der Eindruck der Ungerechtigkeit des grossen Kanzlers gegen Falk erweckt werden. Fürst Bismarck hat gar manchen seiner Amtsgenossen rücksichtslos behandelt, aber Falk ebenso wenig wie Roon. Bedauerlich ist auch, dass bei Falk's Rücktritt vom Kultusministerium der durchaus begründete Bismarck'sche Hinweis auf weibliche Einflüsse in stärkster Weise bezweifelt wird (S. 17), obgleich der Verf. selbst auf S. 71 nach Karl Hackenberg's Buch Der rote Becker" treulich berichtet, dass die Kaiserin Augusta dem Minister Falk als dem Schöpfer eines die katholische Kirche beeinträchtigenden Gesetzes nicht hold gesinnt war und während seiner rheinischen Rundreise 1875 den Oberbürgermeister von Köln zu sich nach Koblenz zur Tafel befahl, damit er beim Kölner Empfange Falk's nicht zugegen sein könne (der rote Becker" hielt aber nach der Rückkehr aus Koblenz doch noch abends beim Gürzenich-Bankett eine begeisterte Rede auf den Minister). Der Unterzeichnete muss

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bei dem bleiben, was er über die

gegen Bismarck und Falk sehr energisch bethätigten katholisierenden Neigungen der Kaiserin Augusta im Nachruf an Falk im Deutschen Protestantenblatt 1900 No. 47 und 48 ausgeführt hat.

Aus Falk's freundschaftlichem Verkehr in den stillen Jahren zu Hamm und aus seinem Familienleben berichtet Fischer Schönes und Erhebendes, auch Erheiterndes, wie die Scene im Hammer Ratskeller S. 75. Aber beim Leiter einer Tageszeitung hat uns gewundert, dass in dem Schlusskapitel „Falk und die Nachwelt" die beste Würdigung fehlt, die Falk in der politischen Presse gefunden hat: durch den Strassburger Philosophen Theobald Ziegler in Nr. 323 und 324 der Münchener Neuesten Nachrichten.

J. W.

Vom Theologischen Jahresbericht,

der von H. Holtzmann und G. Krüger herausgegeben wird, ist seit Januar auch die 5. (Schluss-) Abteilung des 19. Bandes (Literatur des Jahres 1899) erschienen: das RegisterHeft, bearbeitet von Pfarrer Funger in Heichelheim bei Weimar. Verlag von C. A. Schwetschke und Sohn in Berlin. Einzelpreis dieses Hefts 2 M., Subskriptionspreis des ganzen 19. Bandes 30 M.

Berichtigung.

Im vorigen Jahrgang dieser Zeitschrift S. 465 Z. 9 v. o. habe ich mit Unrecht den Namen Hilgenfeld auf gleiche Linie mit den Namen H. Ewald und Beyschlag gestellt. Es geschah dies in Erinnerung an seine Aeusserungen in der Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie 1888, S. 197-199, wo er gegen diejenigen polemisiert, welche in εἰ καὶ ἐγνώκαμεν κατὰ σάρκα Χριστόν etwas anderes als persönliche Bekanntschaft mit dem historischen Christus angedeutet finden. Ebenso wie ich hat sich darnach auch Heinrici Hilgenfeld's eigene Ansicht konstruiert (bei Meyer VI, 8. Aufl. S. 209). Erst nachträglich bemerke ich und bringe das hiermit zur Kenntnis, dass Hilgenfeld aus der in jener Stelle herrschenden ersten Person der Mehrzahl gerade den Paulus selbst ausschliessen will. H. Holtzmann.

Aus anderen Zeitschriften.

Zeitschrift für Kirchengeschichte, herausgegeben von D. Theodor Brieger und Lic. Bernhard Bess. 1901, Heft I, ausgegeben den 1. März.

Inhalt.

Untersuchungen und Essays: 1. Erbes, Petrus nicht in Rom, sondern in Jerusalem gestorben. 2. Bess, Die Annatenverhandlung der „natio gallicana" des Konstanzer Konzils. 3. Köhler, Lutherana. 4. Ribbeck, Die Herzoge von Brieg und die geistlichen Patronatsherren. I. 5. Brosch, Die Ermordung der Veltliner Protestanten im Jahre 1620.

Analekten: 1. Barge, Neue Aktenstücke zur Geschichte der Wittenberger Unruhen von 1521/22. 2. Clemen, Zwei Gutachten Franz Lambert's von Avignon. 3. Köster, Beiträge zur Reformationsgeschichte Naumburgs von 1525 bis 1545. I. 4. Goetz, Ein ungedruckter Brief Calvin's.

Für die Redaction verantwortlich: D. Websky in Berlin W., Lutherstrasse 51.
Druck und Verlag von Georg Reimer in Berlin W., Lützowstrasse 107-8.

Verlag

Mutterschaft

Lützowstr. 107-8.

und geistige Arbeit

Eine psychologische und soziologische Studie

Auf Grundlage einer internationalen Erhebung mit Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung

Von

Adele Gerhard und Helene Simon.

Preis brosch. M. 5.- geb. M. 6.—

Einteilung.

I. Teil: Die körperliche Natur der Frau, der Mutterberuf und die geistige Arbeit der Frau.

II. Teil: Das Verhältnis der Mutterschaft zu den verschiedenen Arten geistiger

Arbeit.

III. Teil: Gesamtergebnisse.

Die vorliegende Arbeit versucht auf Grundlage eines weiteren Erfahrungsmaterials das durch die Ergebnisse einer internationalen Erhebung und geschichtlichen Betrachtung gewonnen wurde, das bedeutungsvolle Problem des Verhältnisses höherer geistiger Arbeit zu der körperlichen Natur der Frau und den aus ihr erwachsenden Funktionen und Aufgaben der Mutter zu prüfen. Berücksichtigt wurden vor Allem Frauen, die Leistungen in Wissenschaft und Kunst (einschliesslich der reproduktiven Künste und der praktisch-wissenschaftlichen Bethätigung), in Essay, Agitation und Journalismus aufzuweisen haben. Bild, das aus den Ergebnissen der Erhebung und der geschichtlichen Betrachtung gewonnen ist, geht eine Skizzierung der spezifischen, nur für das Weib in Betracht kommenden physiologischen Vorgänge und Funktionen, der Aufgaben des Mutterberufs und der bisherigen weiblichen Leistungen innerhalb der in den Rahmen der Arbeit fallenden Thätigkeitsgebiete voraus.

Dem

Heinrich Heines

Krankheit und Leidensgeschichte.

Eine kritische Studie.

Von

Dr. med. S. Rahmer.

Preis M. 1.20.

Die Krankheit Heinrich Heine's ist nicht eine Episode in seinem Leben, sie bildet nicht den mehr oder wenigen langdauernden Abschluss seines Erdendaseins, sondern sie begleitet ibn in allen Phasen seiner Entwicklung. Die ergiebigste und massgebendste Quelle für das Studium seiner Krankheit ist die umfangreiche Korrespondenz des Dichters; hier gibt er sich, wie er wirklich war, wie er dachte, fühlte, lebte und litt. Das Werkchen bildet eine Ergänzung zur Leidensgeschichte Heines und will zur Vertiefung des psychologischen Verständnisses des Dichters beitragen.

aus dem Verlage von Georg Reimer, Berlin W 35.

Israelitische

und

Jüdische Geschichte

von

J. Wellhausen.

Vierte Ausgabe. 1901.

Preis brosch. M. 10.-, gebd. M. 11.80.

Aber der historische Scharfblick Wellhausen's weiss die Trümmer echter Ueberlieferung überall so zu verwerten, dass sie uns von der geschichtlichen Wirklichkeit Israels und der jüdischen Gemeinde eine zuverlässige und lebendige Vorstellung geben. Glänzend sind in dieser Beziehung die Kapitel über die Richterzeit, die Kultur des alten Israel und die Zustände der jüdischen Gemeinde im persischen Zeitalter..

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(Aus Deutsche Literaturzeitung“ 1895 Nr. 2.)

Grundriss

der Encyklopädie der Theologie

von

D. Dr. A. Dorner.

Preis Mk. 3.

Die Oden des Horaz.

In Reimstrophen verdeutscht und zu einem Lebensbilde des Dichters

geordnet.

Von

Prof. Dr. Karl Staedler.

Preis M. 2.-, geb. M. 2.80.

Eine wahrhafte Verdeutschung des Lyrikers Horaz scheint ein fast hoffnungsloses Unternehmen, zumal angesichts des weiten Abstandes zwischen seiner Welt und der unsrigen. Dieses Werk bietet einen Versuch den ersten dieser Art. Nicht die Worte noch die Versweisen des Originals, sondern was die Seele des Dichtenden empfand und schaute, soll wiedergegeben werden in Worten, die ebendasselbe den deutschen Leser schauen und empfinden lassen, und in Versweisen, die, seinem Ohre vertraut, ihn unmittelbar in des Dichtenden Stimmung versetzen.

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Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. Postzeitungsliste für 1901 Nr. 6074. Preis halbjährlich Mk. 4.-.

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