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seine Lehre von Gott, von dem Menschen, von dem natürlichen und dem neugeborenen Menschen und vom Reiche Gottes darlegt, und an die Geschichte von dem Ausgang seines irdischen Personlebens die Geschichte seiner Jüngerschaft, seiner Gemeinde unter der Leitung und in der Kraft des heiligen Geistes anschliesst. Gegen die christocentrische Unterweisung lässt sich nichts einwenden. Wer sie beherrscht, wird mit ihr der Jugend auf das beste dienen. Ich gestehe, dass ich mich zu altmodisch gefühlt habe, um meinen Unterricht in vorgerückten Jahren von Grund aus gewiss nicht inhaltlich umzuändern, aber neu zu ordnen; ich habe mich dem herkömmlichen Gang angeschlossen, ich habe mich an den Katechismus und zwar an den Aufbau des kleinen lutherischen Katechismus angelehnt. Es hat eine Zeit gegeben, da war ich wohl der einzige Pfarrer in Frankfurt, welcher in seinem Unterricht den lutherischen Katechismus als Lehrmittel gebraucht hat. Die Mehrzahl der Kollegen hielt es mit Kalb's Spruchbuch bei den Reformierten wurde das ganz veraltete, theologisch unhaltbare (offiziell heute noch nicht abgeschaffte) Spiess'sche Lehrbuch gebraucht. Sudhoff hatte sein viel zu gelehrtes, zu inhaltreiches selbstverfasstes Lehrbuch benutzt. Ich habe den Katechismus nicht ganz, selbstverständlich nicht das 4. und 5. Hauptstück, wohl aber in seinen drei ersten Hauptstücken lernen lassen und den Unterricht daran angeknüpft, bei den Geboten mit Einschiebung des 2. Gebotes. Ich bin davon zurückgekommen, so tief ich davon durchdrungen bin, dass der kleine Katechismus Luther's ein klassisches Lehrbuch ist und bleiben wird. Aber das Auswendiglernen seiner Sätze hat mir je länger desto mehr als verlorene Liebesmüh erscheinen wollen. Ich bin auf Widerspruch gefasst, wenn ich sage, dass die beiden klassischen Lehrbücher, sowohl der kleine Luther'sche Katechismus wie der Heidelberger Katechismus mir für das heutige Geschlecht nicht mehr als die geeignetsten Lehrmittel erscheinen wollen. Welche Mühe haben die Kinder, die Sätze auswendig zu lernen, sie logisch zu ordnen und zu unterscheiden; und wie schwer fällt es ihnen, den religiösen Inhalt gerade in dieser Form sich anzueignen! Ich gebe zu, dass es Lehrer und Prediger gibt, welche mit dem Gebrauch des Katechismus vorzügliche Erfolge erzielen mir selbst ist diese Gabe nicht verliehen und die Früchte, die ich hundertfältig habe reifen oder vielmehr nicht reifen sehen, haben mich geradezu abgeschreckt. Ich vergesse nicht, dass es schliesslich nicht auf die Lehrbücher, auch nicht auf die Lehrmethode, sondern auf die Person des Lehrenden ankommt. Immer würde mir der Gebrauch des einen oder des anderen Katechismus vorzuziehen scheinen dem Gebrauch eines sog. Unionskatechismus, der sich aus Sätzen zusammensetzt, die den beiden klassischen Katechismen abwechselnd entnommen sind. Mir kommt das vor, wie wenn einer aus einer Beethoven'schen und einer Mozart'schen Symphonie einzelne Sätze herausnehmen und zu einer neuen Symphonie komponieren wollte. Ich sehe dabei von den Lehrunterschieden in Beziehung auf Taufe und Abendmahl ganz ab. Wenn ich das hier einfügen darf: ich halte dafür, dass man der Jugend ausser dem biblischen Geschichten-Buch, später der Bibel und zwar einer

Schul- oder Familienbibel nichts weiter in die Hand geben sollte, als ein Büchlein mit ganz kurzen Ueberschriften über die einzelnen Abschnitte und mit hinzugefügten Bibelstellen, welche die Konfirmanden im Unterricht aufschlagen und lesen; die ihnen erklärt werden, womöglich aus dem Zusammenhang, in welchem sie stehen, und die sie dann in ihr Spruchbuch schreiben und mit dem Gedächtnis sich aneignen Nägel, an welche die Lehrer bei aller Verschiedenheit der Auffassung im einzelnen, alle den Inhalt des Lehrstoffs anhängen, wie Prof. Bassermann das einmal in überzeugender Weise auseinandergesetzt hat. Was mich in meinen Bedenken gegen den Gebrauch des Katechismus von Luther bestärkt hat, ist die Thatsache, dass unter ich weiss nicht wie vielen Erklärungen und Auslegungen für alle möglichen und unmöglichen Bedürfnisse einzelner Schulen, Klassen, Altersstufen, Standpunkte, Richtungen, die ich im Laufe vieler Jahre nicht bloss oberflächlich durchgesehen habe, kaum eine war, für welche der Verfasser in seiner Einleitung sich nicht den Ruhm vindiciert hätte, dass er eigentlich der erste sei, der das richtige Verständnis dieses Katechismus vermittele.

Mir hat für meinen Unterricht ein solcher Spruchzettel, ein solches Spruchbüchlein genügt: Ueberschriften und ganz kurz gefasste Erklärungen, eigentlich nur Andeutungen. Ich würde mich freuen, wenn aus der Mitte dieser Konferenz heraus ein Büchlein entstände, das mit Berücksichtigung des Lehr- und Lernstoffs in den Schulen, und im Anschluss an denselben, auch im Hinblick auf den Unterricht in den oberen Klassen höherer Schulen, von sämtlichen Pfarrern im Konfirmandenunterricht benutzt werden könnte. Es würde nicht ausgeschlossen sein, dass aus beiden Katechismen bedeutsamste Fragen und Antworten unter dem fortlaufenden Text abgedruckt würden, z. B. aus dem Heidelberger Katechismus gleich die erste Frage mit. ihrer Antwort, aus Luther's Katechismus die Erklärung des 1. Gebotes, der GlaubensArtikel und des Herrngebetes. Aus alter Gewohnheit und um in möglichster Uebereinstimmung zu bleiben mit dem Gang des Religionsunterrichts in der Schule, bin ich also dem Luther'schen Katechismus gefolgt. Darnach wird das Gesetz vorwiegend als Spiegel verwendet, während es nach dem Heidelberger Katechismus vornehmlich als Regel oder Richtschnur für das neue Leben gebraucht wird.

Vorausgeschickt wird, was auf Grund Alten und Neuen Testamentes von Gott ausgesagt wird, dass der Unbegreifliche, Unausforschliche Geist, d. i. erhaben. ist über Raum und Zeit, allgegenwärtig und ewig, unbeschränkt im Können, Wissen, Wollen, allmächtig, allwissend, heilig und gerecht; die Liebe - gütig, barmherzig, gnädig, geduldig und langmütig, treu; der Schöpfer der Welt, der Urheber von Form und Stoff. Der Christ ist oder will doch sein: Theist, im Unterschied von Deisten, Pantheisten, Dualisten, Materialisten. Das vornehmste Geschöpf der Erde ist der Mensch, das Ebenbild Gottes; Gott hat dem beseelten Leibe seinen Odem eingehaucht, ihn befähigt, Gott zu erkennen und Gottes Willen zu erfüllen; der Mensch ist das sittliche, für Thun und Lassen verantwortliche Geschöpf. Das Gesetz im Gewissen

hat seinen klassischen Ausdruck bei dem Volke Israel durch Mose in den zehn Geboten erhalten. Die Erklärung der zehn Gebote und zwar nach der Auslegung Jesu in der Bergpredigt, nimmt wenigstens fünf Wochen in Anspruch. Sie fordern Uebereinstimmung nicht bloss der äusseren Handlungsweise, sondern der Gesinnung mit dem göttlichen Willen, nicht Gesetzlichkeit, sondern Sittlichkeit, nicht Zwang, sondern freie Zustimmung.

Es wird sodann nachgewiesen, wie sich die göttliche Pädagogie des Gesetzes als eines Zuchtmeisters auf Christus hin bedient, als einer Regel oder Richtschnur; als eines Spiegels oder Riegels, aber auch als Veranlassers von mehr Sünde. Das Gesetz ist in die Mitte getreten zwischen Verheissung und Erfüllung, Mose zwischen Abraham und Christus, „auf dass die Sünde mächtiger würde". Die Bedeutung des Gesetzes als eines Spiegels wird besonders betont. Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. Sünde ist jede Uebertretung göttlichen Gebotes. Von den einzelnen Thatsünden ist die Erbsünde zu unterscheiden, der habituelle Zustand des natürlichen Menschen, der nicht im Einklang ist mit Gott, sondern im Widerspruch mit ihm gegenüber seinen Gaben, Geboten, Führungen und Verheissungen undankbar, ungehorsam, misstrauisch, hoffnungslos. Die Entzweiung vollendet sich in Feindschaft; der Sold der Sünde ist der Tod, als leiblicher, als geistiger oder sittlicher, als ewiger Tod.

Hier ist der Ort, wo von den Engeln geredet wird, von guten und bösen wenn es nicht früher schon geschehen ist, wo von den Geschöpfen Gottes die Rede war. Wie es untermenschliche Geschöpfe gibt, so auch übermenschliche.

Ist die Sünde in ihrer Allgemeinheit („so wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns" es fehlt uns die Wahrhaftigkeit), ist die Sünde in ihrer Allgemeinheit, Gottwidrigkeit, Verderblichkeit, beides als Verhängnis und Schuld der natürlichen Menschheit erkannt, so wird die Jugend aufatmen, wenn der Unterricht anhebt, vom Erlöser und von Erlösung zu reden. Ich gestehe, dass die Behandlung des ersten Artikels, abgesehen von der Erklärung der zehn Gebote, also die Lehre von Gott, mir bis heute die grössten Schwierigkeiten bereitet. Es drängt sich mir dabei jedesmal übermächtig auf, dass wir von Geheimnissen stammeln und lallen: Gott wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann; unser Wissen und Weissagen bleibt Stückwerk; was wir von Gott sagen und bekennen, verhält sich zum Schauen Gottes wie kindische Klugheit, kindische Anschläge, kindische Rede zu der Klugheit, den Anschlägen, der Rede eines Mannes.

Der zweite Artikel redet allerdings auch von Geheimnissen, aber Lehrer und Schüler betreten hier wieder geschichtlichen Boden und beide fühlen sich auf ihm so viel mehr heimisch, als auf dem Boden der Spekulation. Aus der sündigen, dem Uebel verfallenen, todgeweihten Menschheit ragt die Gestalt Jesu Christi einzigartig, unvergleichlich auf. Ich möchte den Abschnitt aus Chamberlain's GrundProtestantische Monatshefte. 5. Jahrg. Heft 1.

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lagen des 19. Jahrhunderts nachzulesen empfehlen. Den Theologen ungünstig, den Priestern abgeneigt, ohne irgend ein dogmatisches Vorurteil, ein Mann von umfassenden Kenntnissen, von gründlicher Bildung, auf allen Gebieten der Naturwissenschaft, Philosophie und Geschichte bewandert, ein eleganter Schriftsteller, hat er für die Person Jesu, ihre Stellung, ihr Werk Worte gefunden, die jeden ergreifen, der sie mit einigem eigenen Verständnis liest. An der Person Jesu gemessen will es ihm scheinen, dass auch die heutige Christenheit nur erst in den ersten Anfängen des Anfangs steht. Im Konfirmandenunterricht bahne ich den Weg zu den Füssen dieser Persönlichkeit, indem ich die Quellen aufweise, aus welchen uns die Kunde von ihr zufliesst die Briefe des Neuen Testaments, insonderheit die immer siegreicher als echt erwiesenen des Apostels Paulus; die Evangelien; die geschichtlichen Notizen bei Sueton und Tacitus, bei Josephus und in den apokryphischen Evangelien. Dann folgt die Erzählung von Jesu Leben und Wirken, von der religiösen Erweckung im jüdischen Lande, zu welcher der Täufer Johannes den Anstoss gibt; die Taufe Jesu seine Vergangenheit in Nazareth, die Messiasweihe, die Versuchung in der Wüste Sieg über die irdischen Messiashoffnungen des jüdischen Volkes; Lehren und Heilen des Herrn; die Sammlung einer Jüngerschaft; die Begeisterung, die ihn anfänglich trägt, sich aber bald in Abneigung, Widerspruch, Hass und Verfolgung, zuletzt in Mord umwandelt. Alles das zieht in ergreifenden Bildern an der Seele der Jugend vorüber und das Beste davon dringt tief in ihre Seele ein.

Wer ist nun Jesus? Die kirchliche Sprache hat den Ausdruck gebildet: der Gottmensch. Verständlicher ist der Ausdruck: der gotteinige, gottinnige, gottgeeinte Mensch. Dazu führen seine Aussagen über sich selbst und seine Stellung inmitten seines Volkes, ja der Menschheit. Was alle in Zwiespalt setzt mit Gott, ist die Sünde er ist der Sündlose, einzigartig durch ursprüngliche Begabung und Veranlagung, durch die Normalität seiner sittlichen Entwickelung, durch die That seines Gehorsams und seines Erbarmens, die ihre Vollendung findet, ihren Höhepunkt in seinem Kreuzestod. Die Apostel begreifen diese seine mittlerische Stellung zwischen Gott und Mensch, indem sie ihn im Unterschied von allen Propheten den Christ nennen oder den zweiten Adam; oder das Fleisch-gewordene Wort Gottes, Offenbarung Gottes in einem Menschenleben; als das Ebenbild des unsichtbaren Gottes den Abglanz seiner Herrlichkeit, das letzte Wort Gottes an die Menschheit.

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Das so gewonnene Resultat biblischer Erkenntnis dient zur Verständigung über die Aussagen des apostolischen Glaubensbekenntnisses. Gegenüber denen, welche Jesu Menschheit betonen und seine Gotteinigkeit verleugnen, bekennt die Christenheit, dass er empfangen sei vom heiligen Geist und geboren von der Jungfrau Maria“, aus Gott geboren ; gegenüber denen, welche Person und Leben Christi doketisch entmenschlichen, wird die wahrhaftige Menschheit bekannt: gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben, begraben, niedergefahren zur Hölle. Der das Uebel überwindet, besiegt auch den Tod: „auferstanden von den Toten, aufgefahren gen

Himmel, sitzend zur rechten Hand Gottes, von dannen er wiederkommen wird“ wieder Geheimnisse, die nur langsam und allmählich dem Glauben, und nur dem Glauben, offenbar werden; aber auch herangewachsene Kinder können lernen zu unterscheiden zwischen der Thatsache, der geheimnisreichen, und den verschiedenartigen Auffassungen und Erzählungen von ihr; zwischen dem, was Gottes Geschenk ist an den schwachen erschütterten Glauben eines Jüngers Christi und dem, was fürwahrhalten ist auf Grund geschichtlicher Forschung.

Das Werk Christi ist als Versöhnung oder als Erlösung zu bezeichnen. Was ihn befähigt, der Erlöser, der Versöhner zu sein, ist seine Persönlichkeit, ist die That seines Lebens, seiner Gottes- und Menschenliebe, seines Gehorsams und seines Erbarmens; alles was er vollbringt als Prophet, Priester und König, lehrend und durch vorbildliches Thun, lebendig sich selbst opfernd, fürbittend, segnend als Gesetzgeber, Regent und Richter. Die Bedeutung der Anselmischen Versöhnungslehre springt in die Augen, wenn ihrer Darstellung voraufgeschickt wird, wie tausend Jahre lang die mythologische Vorstellung von einem Vertrag zwischen Gott und dem Teufel, bei welchem der betrogene Teufel den kürzeren zieht, dem grösseren Teil der Christenheit genügt hat. Anselmus argumentiert aus der Voraussetzung mittelalterlicher Rechtsanschauungen, die sich heute noch bei den Chinesen finden. Seine Widerlegung findet er aus dem Neuen Testament.

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Der heilige Geist, der Geist des verklärten Christus, Christus in seiner Gemeinde gegenwärtig im heiligen Geiste, wirkt das Werk der Versöhnung, der Erlösung, das Jesus in seinen Erdentagen ermöglicht und begonnen hat; er wirkt Wiedergeburt oder Bekehrung, er schafft neue Menschen in Busse und Glauben; die Gemeinschaft der Wiedergebornen, der Bekehrten ist das Reich Gottes die unsichtbare Kirche sie gibt sich Ausdruck in immer neuen wechselnden Gestalten, in Lehre, Kultus, Verfassung und Stellung zu der sittlichen Welt. Die eine heilige. Kirche, das Reich Gottes, ist geheimnisvoll vorhanden in der irdischen Erscheinung der Einzelkirchen; keine von ihnen ist die Kirche, keine unfehlbar und alleinseligmachend. Die Gegensätze zwischen katholisch und evangelisch, zwischen erzwungener äusserlicher Einerleiheit, welche jene Kirche erstrebt, und der Einigkeit im Geist, welcher diese nachjagt, sind unschwer aufzuweisen; die Gebilde der lutherischen, reformierten, unierten Kirche sind in ihrer Uebereinstimmung und in ihrer Verschiedenheit, in ihren Vorzügen und in ihren Schranken aufzuweisen; der selig machende Glaube, lebendige Frömmigkeit findet sich in allen, der Gerechtfertigte muss geheiligt werden, das Volk Gottes aus zarten Anfängen durch den Tod werden und wachsen, in jeglicher Selbstverleugnung und erstarkendem Glauben, hinein in die Gemeinschaft der vollendeten Kirche. Der werdenden Kirche sind zu Entstehung, Erhaltung, Ausdehnung, Vollendung das Wort und Taufe und Abendmahl vertraut; was ihnen Kraft gibt, ist die Gnade Christi, ist die Liebe Gottes, ist die Gemeinschaft des heiligen.

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