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Mann, der „ziemlich alt ist und in seinem Leben sehr viel Böses entdeckt hat, aber doch an das viele, viele Gute glaubt, das auch in der Welt ist, und an den Sieg dieses Guten und in diesem Glauben ein froher Mensch ist“, vor seinen Kindern stehen. Ich kann mir nicht denken, dass bei solcher Redeweise eins von den Kindern hätte können unaufmerksam sein. Aehnliches gilt von König's Predigt über „das rechte Grösserwerden" (Nr. 20) und Veeck's Rede über „Einmal ist keinmal“ (Nr. 15) u. a. Etwas zu hoch gegriffen scheint mir selbst für Hamburger Kinder die Tonart in Nr. 7, wenn es da im Anfang lautet: „Was heisst denn: ,sich selbst verleugnen'? Nun, das bedeutet: leugnen, dass sich in der Welt alles um das eigne Selbst zu drehen habe. D. h. also in seinem Denken, Fühlen und Wollen höhere Gesichtspunkte kennen und gelten lassen, als die ausschliessliche Rücksichtnahme auf den eigenen Vorteil oder den eigenen Schaden." Der Verfasser hat das auch selbst empfunden; denn er hebt im nächsten Absatz an: „Lasst uns recht deutlich und anschaulich miteinander reden!" Allein, wenn er hernach darauf zu sprechen kommt, dass sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Anschauungen über die einzigartige Persönlichkeit Jesu Christi geltend gemacht haben" und hieran die Mahnung knüpft: „Bleibet in eurer religiösen Anschauungsweise, gerade je stärker ihr von der Wahrheit der eigenen Ueberzeugung durchdrungen seid, umso verträglicher, umso duldsamer und versöhnlicher!", so scheint mir jener löbliche Vorsatz inzwischen vergessen zu sein. Immerhin finde ich dies alles erträglicher, als den hohlen Phrasenschwall, den man in nicht wenigen Darbietungen aus dem Kindergottesdienst und für diesen sich breit machen sieht.

Eine neue, hochbedeutsame Aufgabe tritt jetzt eben an die Verkündiger der christlichen Glaubens- und Sittenlehre heran, welche nur aus der Erfahrung schöpfen will, ich meine die religiöse Unterweisung in den hoffentlich bald allenthalben eingeführten obligatorischen Fortbildungsschulen. Sofern es sich hier nicht nur um Darstellung historischer Stoffe, sondern auch um gottesdienstliche Feier handeln wird, bin ich der Meinung, dass wir in Emde's Sammlung einen verheissungsvollen Anfang vor uns haben und bezeichne sie daher als einen Frühlingsgruss. Ich wünsche ihr eine weite Verbreitung und eine baldige bedeutend vermehrte Auflage. Dann aber sähe ich auf dem Titelblatt lieber statt „Junger Glaube" etwa „das Evangelium für unsre Jugend" und statt „namhafter": "protestantischer" Prediger.

Berlin.

Joh. Haupt.

Die Bibel, ihr Inhalt und geschichtlicher Boden. Ein Hülfsbuch von D. Paul Mehlhorn, Pastor an der evang. -reformierten Gemeinde in Leipzig. 5., teilweise umgearbeitete Aufl. Leipzig 1901, Joh. Ambr. Barth; VIII und 87 S. Grundriss der protestantischen Religionslehre von D. Paul Mehlhorn. 4., verb. und erweiterte Aufl. Leipzig 1901, Joh. Ambr. Barth; VII und 79 S. Uebersichtliche Anordnung des Stoffes, Klarheit der Gedanken, Präcision des Ausdrucks, sichere Unterscheidung von Bleibendem und Vergänglichem, Wärme des

religiösen Empfindens und Ernst des sittlichen Urteils, dazu eine nicht gewöhnliche theologische Schulung, gelehrte Kenntnisse und eine reiche Belesenheit, die das apostolische Alles ist Euer" der Unterweisung in evangelischer Wahrheit dienstbar macht, endlich eine ausgezeichnete Begabung, schwierige Probleme in leichtverständlicher Weise zu erörtern all' diese Vorzüge hat einst D. Ehlers den Mehlhornschen Hülfsbüchern für den protestantischen Religionsunterricht in der Prot. Kirchenzeitung mit Recht nachgerühmt. Die verdiente Anerkennung, die die Arbeiten des Verf. bei den nicht von der Tradition beherrschten Fachgenossen allgemein gefunden haben, war ihm nur ein Sporn zu strenger Selbstkritik und sorgsamer Nachbesserung bei jeder Neubearbeitung. Seine Kirchengeschichte für höhere Schulen" konnte. D. Paul Mehlhorn schon vor zwei Jahren in fünfter verbesserter Auflage herausgeben. Jetzt ist auch das Bibel-Hülfsbuch in fünfter, die Glaubens- und Sittenlehre in vierter Auflage erschienen.

„Die Bibel, ihr Inhalt und geschichtlicher Boden" zeigt von § 2 an, der die Ueberlieferung und Gliederung des Bibeltextes behandelt und in der neuen Auflage um eine ganze Seite erweitert ist, nicht wenige und nicht unbedeutende Umgestaltungen. Wir heben aus dem alttestamentlichen Teile hervor die Abschnitte über Jeremia (S. 23 ff.), über die Entstehung der Bücher der Chronik, Esra und Nehemia (S. 28), über den Inhalt des Hiob-Buches (S. 33); aus dem neutestamentlichen Teile den vollständig umgearbeiteten § 78, der Anfang des Evangeliums: Johannes der Täufer und Jesus der Messias; „die für uns wichtigste Grundlage dieses Berufsbewusstseins" zu dem er sich erst allmählich durchgerungen hat

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,, ist seine Gotteskindschaft im religiösen Sinne“; „je klarer schliesslich die Notwendigkeit des Leidens und Sterbens für Jesus in Sicht trat, desto mehr Bedeutung gewann für ihn die an das Buch Daniel anknüpfende Erwartung, dass er nachher als des Menschen Sohn als wirklicher Messias auf den Wolken des Himmels (wieder-)kommen werde". Der ebenso ganz neu geschriebene folgende Abschnitt über den Inhalt der Predigt Jesu" (S. 54-57) ist gleichfalls viel reichhaltiger geworden. Desgleichen § 87 (Galaterbrief) und § 90 (Römerbrief). Das Lucas-Evangelium ist jetzt dem nach Matthäus vorangestellt und das Logos-Evangelium nicht mehr so kurz, wie noch in der 4. Aufl., behandelt.

Der Grundriss der protestantischen Religionslehre ist in der neuen Auflage namentlich im ethischen Teile erweitert worden, besonders stark § 41 („Christliche Vollkommenheit“) und § 44 („Die Familie“). Der Schluss dieses Abschnittes über die Familie beschränkt sich zwar jetzt nicht mehr, wie noch in der letzten Ausgabe von 1896, auf eine blosse Erwähnung der Freundschaft. Aber auch das nun citierte Geibel'sche Wort, dem wir das treuherzige von Simon Dach (Der Mensch hat nichts so eigen") vorgesetzt sehen möchten, wird der hohen ethischen Bedeutung der Freundschaft nicht gerecht, die im kirchlichen Christentum leider immer zu kurz gekommen ist.

Wir schliessen mit einem herzlichen Glückauf für weitere Verbreitung der Mehlhorn'schen Hülfsbücher auf unsern höheren Schulen, besonders den preussischen. J. W.

Das 19. Jahrhundert. 24 Aufsätze zur Jahrhundertwende, herausgegeben von Georg Wolf. Strassburg, IV u. 150 S.

Der Leiter der erst seit dem Herbst 1899 bestehenden „Strassburger Zeitung“, Georg Wolf, der 22 von diesen 24 kurzen Aufsätzen für den vorigen Jahrgang seines Blattes erbeten hatte, hat sich mit der Herausgabe in Buchform ein Verdienst erworben. Denn die Aufsätze sind es wert, das Eintagsdasein von Zeitungsartikeln zu überdauern und den Leserkreis eines Provinzialblattes zu überschreiten. Für unsere Leser haben die folgenden Säkular - Berichte besonderes Interesse: 10. Die deutsche Schule im 19. Jahrhundert, von Theobald Ziegler; 12. Die Philosophie und die allgemeine Bildung, von Albert Schweitzer; 13. die protestantische Theologie, von Paul Lobstein; 14. Die Innere Mission, von Paul Grünberg; 15. Die evangelische Heidenmission, von E. R. Eichler; 16. Der Katholicismus, von Gustav Lasch; 17. Die Entwickelung des Christentums, von Friedrich Naumann; 18. Die evangelische Kirchenmusik, von Friedrich Spitta. Von diesen acht Autoren hat nur einer, Naumann, seine Heimat nicht an der „Strasse für geist frisches Streben, der Burg der Weisheit am Rhein“, wie Scheffel vor einem Menschenalter die neuerstandene Hochschule grüsste. Wie es scheint, leben auch die Verfasser der übrigen Referate, mit Ausnahme des Pfarrers von Kurzel Fritz Hoffet und der tapfern und doch massvollen Verfasserin des Rückblicks auf „Die Frau im 19. Jahrhundert“ (M. W.), alle in Strassburg. Leider können wir auch nicht einmal auf die acht hervorgehobenen Aufsätze mit ihrem reichen Inhalt in knappster Form hier eingehn. Nur ein kurzes Wort zu Prof. D. Paul Lobstein's vorzüglicher Skizze der protestantischen Theologie des letzten Jahrhunderts (S. 69–75). Dieser selbst nicht zu den „Liberalen" gerechnete Gelehrte erkennt die bleibenden Verdienste der heutzutage auch von modernsten Geistern hochfahrend bespöttelten liberalen - manche sagen; „altliberalen" - Theologie unumwunden an: „Die Methode streng wissenschaftlicher Arbeit, wie sie vor allem auf die historische und biblische Kritik angewendet wurde, hat der Liberalismus mit Energie und Konsequenz gehandhabt, und auch die Konservativen haben sich den Grundsätzen, die hier geübt werden, nicht zu entziehen vermocht. Man mag die „rückläufige Einsicht der letzten zwei Decennien" noch so geräuschvoll preisen auf die Einzelheiten kommt es hier viel weniger an, als auf das Princip, und dass dies Princip in allen Lagern der theologischen Welt anerkannt und mit mehr oder weniger Glück durchgeführt wird, gehört in nicht geringem Masse zu den Errungenschaften des Liberalismus“ (S. 73). Lobstein scheut sich auch nicht, die schwachen Seiten der Theologie Ritschl's, als dessen Schüler er gilt, unbefangen hervorzukehren: Zunächst rief Ritschl's Stellung zu den biblischen Urkunden, seine im Dienste seines Systems arbeitende Exegese, seine historisch-kritische und religionsgeschichtliche Betrachtung des Alten und Neuen Testaments, berechtigten Widerspruch hervor. Dann erwiesen sich seine erkenntnistheoretischen Voraussetzungen als schwankend und unfertig, und seine Absperrung der vom Standpunkt der christlichen Gemeinde entworfenen Theologie gegen alle Gebiete des Geisteslebens erschien je länger desto mehr als theoretisch bedenklich und praktisch undurchführbar“ (S. 74). Nicht richtig ist es, wenn Lobstein S. 72 (ähnlich wie Dorner Vater und Sohn gethan haben) die Theologie Karl Hase's dem ästhetischen Rationalismus De Wette's zuzählt. Hase selbst hat sich schon 1842 ausführlich darüber geäussert, dass ihm alles, was den ästhetischen Charakter von De Wette's systematischer Theologie bildet, von Anfang an fremd gewesen sei. Hase's Dogmatik bestätigt das,

J. W.

Für die Redaction verantwortlich: D. Websky in Berlin W., Lutherstrasse 51.
Druck und Verlag von Georg Reimer in Berlin W., Lützowstrasse 107-8.

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Die neue Ausgabe bietet zum ersten Mal einen Text der Werke des Novalis, der den Anforderungen moderner Wissenschaft in jeder Weise entspricht. Sie giebt zum ersten Mal den wortgetreuen Text, von den überaus zahlreichen Fehlern und Entstellungen der bisherigen Ausgaben befreit; die >>Hymnen an die Nacht«< in der ursprünglichen, grösstentheils metrischen Fassung; das >>Tagebuch vollständig ohne Auslassungen; die >> Fragmente« in ihrem ursprünglichen Zusammenhang.

Novalis der Romantiker

von

Preis brosch. M. 3.

gebd. M. 4.

ERNST HEILBORN

Auf Grund reichhaltigen, bisher unveröffentlichten Quellen- und Briefmaterials ist diese neue Biographie des Novalis gestaltet. Dem psychologischen Interesse ist in erster Linie Rücksicht getragen. Gleichzeitig kennzeichnet der Verfasser in Novalis innerem Entwicklungsgang und in seiner Weltanschauung die Tendenzen der deutschen Romantik überhaupt.

Die Rechtsverhältnisse

der

Hochschullehrer in Preussen.
Zum praktischen Gebrauche

dargestellt von

CONRAD BORNHAK.

Preis brosch. Mk. 2,40.

Zum ersten Mal erfahren hier die Rechtsverhältnisse der preussischen Hochschullehrer eine, zum praktischen Gebrauche geeignete Darstellung, für die dem Verfasser die Benutzung des amtlichen Materials vom Ministerium gestattet war. Nur auf Grund dieses Materials war es bei der grossen Bedeutung der Verwaltungspraxis für das Universitätsrecht dem Verfasser möglich, die Materie erschöpfend zu behandeln.

Da bis jetzt eine zusammenfassende Arbeit über die Rechtsverhältnisse der Hochschullehrer fehlte, wird Bornhak's Buch jedem an einer preussischen Hochschule im Lehramt Thätigen äusserst willkommen sein.

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M. 28.

Physikalische Abhandlungen. Mit 22 Tafeln, kart.
Philosophische und historische Abhandlungen. Mit 1 Tafel, kart. M. 9.50

Ausserdem erschienen aus obigen „Abhandlungen" nachstehend verzeichnete Separat-Ausgaben:

Schulze, Hexactinelliden des Indischen Oceans. III. Theil. Mit 7 Tafeln, kart. M. 7.Waldeyer, Die Kolon-Nischen, die Arteriae colicae und die Arterienfelder der Bauchhöhle, nebst Bemerkungen zur Topographie des Duodenum und Pankreas. Mit 4 Tafeln, kart. M. 4.50

Diels, Aristotelis qui fertur de Melisso Xenophane Gorgia libellus.

Dümmler, Radbert's Epitaphium Arsenii. Mit 1 Tafel, kart.
Vahlen, Ueber die Versschlüsse in den Komödien des Terentius.
Schaudinn, Untersuchungen über den Generationswechsel von Trichosphae-
rium sieboldi Schn. Mit 6 Tafeln, kart.
Schumann, Die Verbreitung der Cactaceae im Verhältniss zu ihrer syste-
matischen Gliederung. Mit 2 Tafeln, kart.
Krause, Untersuchungen über den Bau des Centralnervensystems der Affen.
Mit 3 Tafeln, kart.

M. 2.-
M. 4.50
M. 2.50

M. 7.

M. 5.50

M. 3.50

Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Jahrgang 1900. Preis M. 12.--.

Sonder-Abdrücke der Mitteilungen daraus sind zum Preise von M. 0.50 bis 2.einzeln käuflich.

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