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Wänden von Grottentempeln, z. B. zu Salsette, kommen auch Abbildungen Buddha's vor, theils als einzelne Statuen, theils mit anderen Gruppen auf Basreliefs. Diese bildlichen Darstellungen zeigen ihn in kolossaler, aber rein menschlicher Gestalt, ohne phantastische Verzerrung, meist sihend und nachdenklich, mit unterschlagenen Beinen und verschlungenen Armen, einen Delzweig haltend.

§. 54.

Die Verbreitung des Buddhaismus.

Als im fünften und sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung von Seiten der indischen Brahmanen eine heftige und blutige Verfolgung der Buddhadiener eröffnet worden war, mußten diese aus Vorderindien auswandern, wo die alte Brahmanenlehre wiederhergestellt wurde. Der Glaube an Buddha verbreitete sich seitdem, nicht durch die Macht des Schwertes, sondern die Gewalt der Lehre und des Beispieles, über das ganze östliche Asien und zählt jezt noch, über zweitausend Jahre nach seiner Gründung, mehr als zweihundert und dreißig Millionen Bekenner, während man in Europa und Asien zusammen kaum ebensoviel Christen zählt.

Der Buddhaismus verbreitete sich nach China, Tibet, in die Mongolei, nach Nepal und Ceylon, wobei freilich die ursprüngliche Buddhalehre vielfache Veränderungen und Modificationen erlitt, indem sie sich theils wieder mit brahmanischen Elementen vermischte, theils an die verschiedenen volksthümlichen Culte und Religionsvorstellungen anschloß.

Das erste Reich Hinterasiens, in welchem die Buddhalehre Eingang fand, war China, wo sie Lehre des Schi oder Foe heißt und nach mehrfachen heftigen Verfolgungen sich als Foismus bis auf die neueste Zeit erhalten hat, obgleich es demselben niemals gelungen ist, die alte religiöse Grundlage des chinesischen Staatslebens zu erschüttern, die sich als die Reichsreligion oder Religion der Gelehrten fortwährend in Ansehen und Geltung erhielt. Es wanderten

Das Buch der Religion. I.

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aber nicht selten chinesische Buddhamönche nach dem Mutterlande des Buddhaismus, wo Sakyamuni's und so vieler Heiligen Fuß gewandelt hatte, um von dort Bücher, Bilder und Reliquien in die Heimath mitzubringen.

In Libet war der Buddhalehre der vollständigste Sieg beschieden, wenn sie sich hier gleich in anderer Entwickelung nach außen und innen entfaltete und die alte schamanenartige Landesreligion verdrängte. Der Buddha Amitabha galt als Sakyamuni's selbständiger Vertreter im Himmel und verkörperte sich als solcher auch auf Erden. Ebenso ein zweiter Buddha oder Boddhisatua Chongschim, welcher, so oft er zur Welt kommt, das Antlig des Amitabha, seines geistlichen Vaters, trägt. Als König SrongdsanGambo ist er Begründer der Lehre und Gesetgeber.

Zu Anfang des funfzehnten christlichen Jahrhunderts wohnte der Buddha Amitabha in dem damaligen Oberhaupte eines großen Theils der tibetanischen Geistlichkeit, und hat sich seitdem auch den Nachfolgern desselben für alle Zukunft eingekörpert. Etwas später that Chongschim dasselbe, indem er eine zweite Reihe geistlicher Oberhäupter, seine eigenen Verkörperungen beginnen ließ. In dieser awatarischen Erbfolge der beiden Patriarchen erreichte die buddhaistische Hierarchie in Tibet ihre höchste Vollendung.

Den beständigen Chubilghan (Menschwerdung) des Chongschim kennt man bei uns besser unter dem gleichbedeutenden, halbmongolischen Titel Dalai Lama. Beide Oberhäupter ordiniren sich gegenseitig; die beständige Menschwerdung des Amitabha hat aber den Vorrang vor dem Dalai-Lama, obgleich leßterer mehr praktisch-politische Bedeutung im Lande hat.

Auf solche Weise ist in Tibet die buddhaistische Religion ein förmlicher Menschencultus geworden, indem diese geistlichen Oberhäupter, welche die äußerliche, sichtbare Einheit der Hierarchie darstellen, sich einer göttlichen Verehrung zu erfreuen haben. Zum Unterschiede von dem Buddhaismus anderer Länder und namentlich vom chinesischen

Foismus heißt der tibetanische die lamaitische Religion oder der Lamaismus.

Der geistliche Oberherr hat die leidenschaftslose Ruhe des Insichseins, den Zustand des Nirwana darzustellen. Mit dem Tode des alten wird von den Priestern an ge= wissen äußeren Kennzeichen des Leibes bereits ein neuer, oftmals sogar ein Kind, gewählt und zur Würde des Großlama erhoben.

In dem Himalayalande Nepal hat sich der ursprünglichen Buddhalehre Brahmanisches beigemischt, indem Buddha eine Beziehung zur Weltschöpfung erhielt und als AdiBuddha das Schöpfungsverlangen des Weltgeistes in sich trug und fünf schaffende Wesen hervorbrachte, Buddha's genannt, deren Söhne die Bodhisatua's gewesen sind.

Viertes Kapitel.

Die Religion der Aegypter.

§. 55.

Land und Volk.

Aegypten ist ein langer, im Norden oder dem unteren Theil sich fächerartig ausbreitender Streifen Landes, welcher mitten in Wüsten liegt und dadurch ganz vom übrigen Afrika abgeschlossen ist. Aegypten würde selbst eine Wüste sein, wenn es nicht vom Nil durchflossen wäre, der den dort fast ganz fehlenden Regen erseht und das Land regelmäßig durch seine Ueberschwemmungen befeuchtet und durch seinen Schlamm düngt, sowie er auch den Bewohnern dieses Landes das Trinkwasser liefert.

Mit seiner ganzen physischen Existenz an den Nil und

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dessen regelmäßigen Verlauf gebunden, ist das schmale fruchtbare Nilthal ein wirkliches Geschenk des Flusses", wie es der griechische Schriftsteller Herodot nennt. Das Flußsystem des Nil, der durch seine Schlammablagerungen das Land nach dem Meere hin erhöht und vergrößert und außerdem das Land zu dem macht, was es ist, hat solcher gestalt eine von den übrigen afrikanischen Flüssen sehr verschiedene Bildung; seine Stromentwickelung trägt den Charakter der Allmählichkeit und Mäßigung und der festen Regel wiederkehrender Erscheinungen. Physische Geschlos senheit macht den Charakter Aegyptens aus, und gehört dieses Land schon durch seine physische Beschaffenheit, indem es durch Wüsten von seinem continentalen Stamme getrennt und durch den Isthmus von Suez und dessen Meere nach Asien gewiesen ist, wesentlich zum Orient.

Auch geschichtlich gehört Aegypten zum Orient und zur asiatischen Welt. Das Land war nicht bloß ein Be standtheil des persischen Reiches, sondern die Bewohner desselben, in ihrem körperlichen Typus dem indischen Stamme ähnlich und unzweifelhaft zur kaukasischen Rasse gehörig, find wahrscheinlich über Arabien nach Nubien gezogen und erst später von dort in Aegypten eingewandert.

Durch die bestimmte Schranke ihrer heimathlichen Lokalität selbst auf Geschlossenheit und Beschränkung gewiesen, erhielt auch der ägyptische Volkscharakter das Gepräge dü sterer Verschlossenheit und berechnenden Verstandes. Alte Schriftsteller heben den Ernst, die düstere Melancholie, den ungaftlichen Sinn der alten Aegypter, ihren abschließenden Stolz gegen Fremde hervor, der erst in späteren Zeiten ihrer Geschichte überwunden wurde. Die berechnende Verständigkeit des ägyptischen Geistes wurde durch die Nothwendigkeit der Berechnungen des Kalenders, durch die Messungen und Kanalbauten, die Leitung, Regelung und Benuhung der Ueberschwemmungen des Nil noch geschärft.

In partikulärer Verschlossenheit nach außen blieb das ägyptische Volk ein vorwaltend passives, geschichtsloses,

das in thatloser Unterwerfung an der freien Kraft ethischer Völker zu Grunde ging. Die physisch-lokalen Verhältnisse der Landesnatur sind auch der natürliche Grund der Trennung der Stände, deren Unterschiede übrigens hier nicht mehr die starre Schroffheit und das ausschließende Wesen der indischen Kasten theilen, sondern der Individualität und ihrer Wechselberührung schon mehr Spielraum lassen. Das heiße Klima, der Nil und die Ueberschwemmungen desselben scheiden die arbeitenden Klassen von der Intelligenz und Bildung, und beide scheiden sich wieder nach den Beschäftigungen und Lebensbedürfnissen. Veränderte Verhältnisse erzeugten neue Stände.

Die Kenntniß der Natur, Sternkunde, Feldmeßkunst, Wasserbauten und Baukunst, Arzneikunde und Gesundheitslehre war vorzugsweise das Eigenthum des Priesterstandes; die unter der Leitung der Priester stehenden Tempelbezirke bedurften des Schußes einer bewaffneten Macht, der Kriegerkaste. Priester und Krieger waren die gutsherrlichen Stände, die das Grundeigenthum besaßen. Die Ackerbauer bildeten eine Art Erbpächter; der bürgerliche Verkehr ruhte in den Händen der Gewerbtreibenden; die Schweinhirten waren die niedrigste und verachtetste Klasse, weil das Schwein als unrein galt. Der auswärtige Verkehr veranlaßte unter Psammetich die Entstehung der Dolmetscherkaste; durch die Nilschifferkaste wurde, besonders zur Zeit der Ueberschwemmung, der Verkehr vermittelt.

So erscheinen hier in Aegypten die Kasten als die Specification und natürliche Eintheilung des Volkslebens; der Staat ist hier zuerst die Einheit des in sich gegliederten Volkslebens, er weiß sich als das Volk. Indem sich derselbe aus den alten Priesterkolonien, die von Meroë herkamen, entwickelte, wurde das ursprüngliche hierarchische Element einerseits durch das sich dagegen erhebende und geltend machende Element der Priestermacht, andererseits und hauptsächlich durch die ganze freiere Bewegung der

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