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gemeine Name für Gott und göttliches Wesen überhaupt, welcher König und Herr bedeutete und bald jedem Planeten, bald vorzugsweise dem Sonnengotte beigelegt wurde.

Die Hauptgottheiten sind bei den Phöniziern und Karthagern ebenfalls Baal und Astarte, welche beide unter verschiedenen Namen im Cultus vorkommen und durch viele Attribute symbolisch bezeichnet wurden. Dem Baal als Moloch wurden von den heidnischen Stämmen Kanaans grauenvolle Menschenopfer dargebracht. Er war der Feuergott und darum im Opferfeuer selbst gegenwärtig, welches die Kinder verzehrte; denn die Kinder wurden zu Ehren des Gottes förmlich verbrannt.

Mit dem Dienste der Himmelskönigin Astarte, die dem Baal zur Seite stand, wurden ähnliche Verkleidungen der Geschlechter verbunden, wie bei den Chaldäern; ebenso ward sie durch Geschlechtsausschweifungen verehrt, wie die baby. lonische Mylitta.

Ein eigenthümlich phönizischer Gott, der auch in Karthago verehrt wurde, ist dagegen Melkarth, den die Grie chen mit Herakles verglichen. Ursprünglich ist auch dieser Gott wesentlich nichts anderes, als der Sonnengott, als Repräsentant der belebenden, bekämpfenden und besiegenden Macht des natürlichen Lebens, womit aber im phönizischen Bewußtsein, das sich über die bloß sinnliche Begehrlichkeit der Babylonier zu größerer Freiheit des Geistes erhoben hatte, noch weiter eine sittliche Bedeutung verbunden wurde. Der sittliche Gehalt des phönizischen Geistes wurde in der Gestalt dieses Gottes zu gegenständlicher Anschauung gebracht und auf dessen göttliches Wesen der sittliche Kampf des Bewußtseins und Willens, sich aus den Banden der Natur zur Freiheit zu erheben, übertragen.

Waren in den beiden großen Naturgöttern die allgemeinen Naturmächte als mythologische Wesen angeschaut, so tritt nunmehr in der Gestalt Melkarth's das Göttliche in die menschlichen Kreise ein und in Beziehung zu dem Genius dieses bestimmten Volkes; er ist die geschichtliche

und Nationalgottheit des phönizisch-karthagischen Handelsvolkes. Nach der tyrischen Mythe lehrte er die Phönizier Schiffe bauen und Purpur färben; er ist als Handelsgott der Stadtkönig von Tyrus und wird als solcher auf Münzen abgebildet.

In Karthago wurde dem Melkarth jährlich ein Fest gefeiert, bei welchem Gesandtschaften aller karthagischen Kolonien ankamen, die dem großen Nationalgotte, dem göttlichen Herrn und Repräsentanten des Volkes, huldigten, der sogar in Gades (Cadir) und auf Malta seine Tempel hatte.

Eine wichtige Stelle im phönizischen Cultus nimmt Adonis oder Thammuz, wie er in der Bibel der Juden heißt, ein. Der Begriff dieses Gottes ist nur eine lebensund inhaltsvollere Ausbildung Baal's, eine besondere Gestaltung der allgemeinen Naturgottheit, und zwar dieselbe, wie sie als positive, zeugende Lebensmacht zugleich in fortwährendem Uebergang zum Gegentheil, als verzehrende, negative Macht, sich darstellt. Er erscheint als leidender Gott und wurde besonders in Byblus als solcher verehrt. Auch im Propheten Ezechiel (8, 14) wird der Adoniscult mit den Worten erwähnt:,,Und er führete mich hinein zum Thor, an des Herrn Haus, das gegen Mitternacht steht; und siehe, da saßen Weiber, die weineten über den Thammus."

Das Adonisfest war theils ein Herbst- und Neujahrsfest, theils ein Frühlingsfest; seiner wesentlichen Bedeutung nach war es ein Trauerfest, und zwar von derselben Dauer und mit denselben Ceremonien, wie die im gewöhnlichen Leben herrschende Sitte der Trauer um Verstorbene. Sobald das rothgefärbte Wasser der syrischen Flüsse den blutigen Tod des Adonis verrieth, und sein angeblicher Leichnam von Frauen aufgefunden war, um dann mit allen gebräuchlichen Trauerceremonien, Wehklagen, Zerfleischen der Brüste u. s. w. bestattet zu werden. Nach dem fiebenten Tag ging das Trauerfest in ein Freudenfest über

den angeblich auferstandenen Gott über, das mit allerlei Ausschweifungen begangen wurde.

In dieser ersten Gestalt, als Herbst- und Neujahrsfest, schließt das Adonisfest eine doppelte Beziehung in sich, nämlich einmal die Beziehung auf die absterbende Kraft der Leben und Fruchtbarkeit spendenden Sonne, die als von der kalten Jahreszeit getödtet vorgestellt wird; dann die weitere zufällige Beziehung auf das neue Jahr, dessen Beginn in der angeblichen Auferstehung des Gottes versinnbildlicht wird.

Außerdem ist das Adonisfest ein Frühlingsfest, wobei über den von einem Eber getödteten schönen und jungen Königssohn getrauert wurde. Durch den Eber wurde die Gluth der Junisonne symbolisch angedeutet. In dem Tod des Jünglings Adonis wurde somit der Uebergang der milden, befruchtenden Maisonne in die Gluth der Junisonne betrauert und damit weiter eine Beziehung auf die Hinfälligkeit und das schnelle Verblühen des jugendfrischen Menschenlebens verbunden. Unbarmherzig greift der Tod in die Farbenpracht des frischen blühenden Lebensgenusses und der Mensch versinkt in schmerzliche Trauer über die hinwelkende Jugendfülle.

Sechstes Kapitel.

Die Religion der alten Perser.

§. 76.

Die Völker Jrans.

In dem großen Ländergebiete, welches zwischen dem persischen Meerbusen, dem kaspischen See und den Flüssen Tigris und Indus sich erstreckt, wohnten im Alterthume eine Anzahl stammverwandter Völker, welche unter dem Namen der Völker Irans - so hieß ein Theil dieses großen Landstriches zusammengefaßt werden. Sie bildeten den sogenannten persischen Völkerzweig, zu welchem namentlich die Baktrier, die Meder und die eigentlichen Perser gehörten. Nach der ältesten Sprache dieser Völker, in welcher auch ihre heiligen Bücher geschrieben sind, der Zendsprache, benennt man diese Völker auch mit dem gemeinsamen Namen des Zendvolkes oder Eeri, wie es im Zendavesta heißt.

Aus der Zendsprache, die schon lange vor Christi Geburt aufgehört hat, eine lebende Sprache zu sein, entwickelten sich nacheinander die altpersische Sprache, die Parsi- oder Guebri-Sprache und die neupersische Sprache, von welchen die erstgenannte die Sprache der Perser zur Zeit der Könige Cyrus, Darius und Xerres, die zweite die der Parsi's oder Guebern, auch Feuerarbeiter genannt, und die lehte die Sprache der heutigen Perser ist. Eine andere todte Sprache, die häufig unter den persischen mit aufgeführt wird, heißt die Pehlwi-Sprache, welche wahrscheinlich die Sprache der alten Parther war und zu der Zeit, als die Parther und die Sassaniden in Persien herrschten, die

heilige Sprache der Bekenner des Zoroastrischen Glau bens war.

In diesem Ländergebiete, das den nordöstlichen Theil der großen Hochebene Vorderasiens bildet, hatten die stammverwandten Bewohner schon in sehr früher Zeit eine gemeinschaftliche Religion und Cultur, welche ursprünglich von dem östlichen Theile der iranischen Hochebene oder dem alten Baktrien ausging und sich durch Vermittelung Mediens, das die Heimath der alten Zendpriester oder der Magier war, weiter in das eigentliche Persien verbreitete. Die Bildung und Religionseinrichtungen Baktriens gingen zu den Siegern über und erhielten sich dort.

Unter einem trocknen, heitern und klaren Himmel breiten sich, neben wasserarmen und vegetationsleeren Steppen und fahlen Felsenkämmen, wasserreiche und fruchtbare Ebenen aus. Die Bewohner dieses so beschaffenen Landes waren ursprünglich Nomaden, welche in den Ländern Irans umherzogen und eine Zeitlang mit dem altassyrischen Reiche lose verbunden waren. In der Zeit, als sich die Meder von Assyrien losrissen (um das Jahr 700 vor Chr. Geb.) und Dejoces (Dschemschid) zum König wählten, wurden die iranischen Nomadenstämme aus ihrer isolirten Eristenz herausgerissen, zum Ackerbau angeleitet und durch Dejoces einem geordneten staatlichen Leben zugeführt. Mit der Besiegung des letzten medischen Königs, Astyages, durch Cyrus (um das Jahr 560 vor Chr. Geb.) wurde das me dische Reich dem persischen einverleibt und durch die Erobe rungszüge der Perserkönige die Völker Frans in das weltgeschichtliche Leben des fünften vorchriftlichen Jahrhunderts in Vorderasien hereingezogen.

Auf diesem Boden beginnt für den asiatischen Völkergeist eine neue Entwickelung; es beginnt das Ringen des Geistes um freie Persönlichkeit; das thatkräftige, sittliche Element regt sich im Orient, das in den Völkern der vorhergehenden Stufen noch geschlummert hatte. Im Kampfe mit der Natur des Landes und mit widerstrebenden ge

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