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bei welchen die Sieger mit Kränzen von Delzweigen geschmückt wurden.

Von den drei anderen wurden die pythischen Spiele bei Delphi zu Ehren des Apollo gefeiert, wobei der Preis der Sieger in einem Lorbeerkranze bestand; die nemeischen Spiele bei der Stadt Nemea in Argolis zu Ehren des Zeus, und war der Preis in denselben ein Epheukranz; die isthmischen Spiele wurden auf dem Isthmus oder der korinthischen Landenge zu Ehren Poseidon's gefeiert und die Sieger mit einem Fichtenkranze gekrönt.

In diesen Festen zeigte der Hellene dem Gott und dem Volke seine Kraft und Schönheit; die Kampfspiele selbst waren ein Gottesdienst, wobei das Volk an seinem Reichthum, dem Adel seiner Stände, der Kraft und Schönheit seiner Jünglinge und Jungfrauen, seiner Rosse und Rinder sich erfreute. So in der Selbstdarstellung und der Anschauung der schönen Persönlichkeit die Gegenwart der Götter hervorzubringen und sich durch eignes Thun dieselbe gegenständlich zu machen, darin bestand die religiöse Bedeutung der hellenischen National-Götter-Feste.

Diesen eigentlichen Festen der Thätigkeit traten in jüngeren Zeiten des hellenischen Lebens die an den Drient und seine wilde betäubende Festfeier anklingenden Dionysien, die Feste zu Ehren des Dionysos, gegenüber; aber (wie ein geistreicher Kenner des Alterthums sehr richtig bemerkt) die höchste Trunkenheit hielt noch das Band der Schönheit fest und gab selbst dem Wilden, dem Frechen jenen Rhythmus, der als Zakt haltendes Maaß auch die Wuth der Bacchantin beherrschte.

In den griechischen Festen tritt, wie schon oben be= merkt worden, das eigentlich Mystische, das Innere der Religion hervor, wodurch das Fest erst seinen rechten Inhalt erhält. Das Innerste der Religion wird in einem bestimmten Zeitpunkte äußerlich dargestellt. Obgleich nun aber alle einzelnen Götterculte mystischen Inhalt haben, so haben sich doch bei den wenigsten eigentliche Mysterien dar

aus entwickelt, d. h. bestimmte Institute, um die mystischen Ideen der Religionsculte wirklich mit Absicht und Bewußtsein anzuregen und fortzupflanzen. Schon die alten Pelasger hatten in den samothrakischen Mysterien ein solches Religionsinstitut, über dessen Eigenthümliches aber großes Dunkel herrscht; das vollkommenste Institut der Art waren die eleusinischen Mysterien.

§. 110.

Die eleusinischen Mysterien.

Die eigentliche tiefere Bedeutung der, weniger der Mythologie als dem Cultus angehörenden, Feier der eleusinischen Mysterien gehört einer Zeit an, wo das religiöse Bewußtsein bereits angefangen hatte, wenn gleich noch nicht mit zweifelnder, skeptischer Tendenz, sondern noch mit_unbefangen gläubigem Sinne (und dieß ist eben der Begriff des Mystischen), über den Inhalt der mythologischen Vorstellung zu reflectiren, den Inhalt von der Form, das Innere vom Aeußeren, die Idee vom Bilde zu unterscheiden. Dieses wichtige Institut für die Pflege mystischer Ideen blühte seit der Zeit der Perserkriege besonders kräftig auf, war aber schon einige Jahrzehnde vorher in Griechenland bedeutungsvoll hervorgetreten.

Das mystische Bewußtsein sieht in dem religiösen Mythus eine tiefe und bedeutungsvolle Symbolik religiöser Ideen und ist also die gläubige Erhebung über das eigent= lich Mythologische in der Religion, die Rückkehr der religiösen Gesinnung aus der mythologischen Vorstellung zur Einheit der darin ausgedrückten Idee. (Vgl. Einleitung §. 9.) In unbefangener, gläubiger Weise wurde in den griechischen Mysterien die innere Bedeutung, der Sinn des mythologischen Volksglaubens gelehrt, auf die Wohlthaten hingewiesen, die der Mensch der Gottheit zu danken habe.

Diese Anregung war der Zweck der mystischen Festfeier der Eleusinien, an welcher darum auch nicht das ganze

Volk Theil nahm, sondern nur einzelne besonders Geweihte Zugang hatten. Den Ungeweihten war es nicht vergönnt, das Innere des Heiligthums zu schauen. Darum ist auch der Religionsdienst der eleusinischen Mysterien niemals zu öffentlicher Geltung im Staate und zu der allgemeinen Bedeutung für ganz Griechenland, wie früher das delphische Drakel, gelangt.

Die Eleusinien sind aus den Festen der Demeter hervorgegangen und haben ihren Namen von dem in der Landschaft Attika, nicht weit von der Stadt Athen, gelegenen Orte Eleusis, wo die Demeter einen Tempel hatte, der mit eingefriedigtem Hof und (seit Perikles' Zeiten) einem großen Cultusgebäude verbunden war. Seit Herodot's Zeiten wurde hier alle Jahre ein großes Fest, die großen Eleusinien (zum Unterschied von den in Athen selbst ge= feierten kleinen Eleusinien), gefeiert, durch Vorbereitungen, Einweihungen, Opfer, Reinigungs- und Sühngebräuche, Tänze, Lieder, Umzüge, nächtliche Gelage. Das Merkwürdigste war dabei eine feierliche Prozession von Athen nach Eleusis, woran viele Tausende Antheil nahmen. Die Priester und Vorsteher des Heiligthums und die Schaar der Eingeweihten, mit Myrthen und Epheu bekränzt, führten Aehren, Ackergeräthe und Fackeln in der Hand.

An heiliger Stelle angelangt, feierte man die ganze Nacht fastend mit Suchen und Trauern um die verschwindende oder verschwundene Fruchtbarkeit der Erde, symbolisch dargestellt: mit dem Suchen der Demeter nach der verschwundenen Tochter. Der Genuß eines aus Mehl, Wasser und Polei gemischten Trankes bildete den Uebergang von der Trauer zur Freude, vom schmerzlichen Suchen zum frohen Finden und zu seliger Anschauung für die Geweihten. Den Schluß bildete eine Wasserspende.

Der Mittelpunkt der ganzen Feier waren die heiligen Gebäude im cleusinischen Tempelbezirke selbst. Hier wurden den Epopten, d. h. Schauenden, den eigentlichen Eingeweihten, hauptsächlich Anschauungen gewährt, die mit größter

Pracht und Glanz dargestellt wurden. Es bestanden dieselben in einer mimisch-symbolischen Darstellung der ganzen heiligen Geschichte von der Demeter und Persephone, mit Ausrufungen, Hymnen, Liturgien und Klaggesängen der Göttin über den Verlust ihrer Tochter. Dieselben wurden von den priesterlichen Beamten des Festes, den Hierophanten, d. h. den Vorzeigern der heiligen Symbole, den Fackelträgern und heiligen Herolden, aufgeführt.

Die Darstellung der Geschichte des Raubes der Persephone bildete den Mittelpunkt des Ganzen. In den Leiden der Gottheiten Demeter, der Mutter, und Persephone, der Tochter, wurde das Schicksal der Welt symbolisch angeschaut. An die Geschichte der Einkehr der Persephone in die Unterwelt und ihrer Rückkehr aus derselben knüpfte sich die Hoffnung der Unsterblichkeit des Menschen. Das allgemeine Leben der Natur ist ewig, nur die Erscheinung des einzelnen Endlichen wechselt; das Schicksal der menschlichen Seele gleicht dem Leben der Pflanzenwelt. In Beziehung auf diese Naturanschauung, die sich an den Dienst der eleusinischen Göttinnen knüpfte, erweckten die Eleusinien die Hoffnung für das Leben nach dem Tode.

Die Symbolik und Mythologie bemächtigte sich dieser Ideen, um dieselben in einem großen Kreis von Sagen, die sich auf die eleusinischen Mysterien beziehen, auszubilden. Es treten darin besonders folgende Personen auf: Triptolemos, der bei Eleusis eine Tanne zum Dreschen hatte, wurde zum Todtenrichter in der Unterwelt in der mystischen Anschauung erhoben. Eumolpos, d. h. der Schönfänger, war als vermeintlicher Stammvater der Eumolpiden, des angesehenen atheniensischen Priestergeschlechtes, bei welchem die Würde des Hierophanten erblich war, ange= sehen. Keleus sollte König in Eleusis gewesen und auf ihrer Wanderung Demeter zu diesem gekommen und im Hause desselben gaftlich aufgenommen worden sein, weßhalb sie dem Sohne desselben, Demophoon, d. h. symbolisch: dem Menschensohne überhaupt, die Unsterblichkeit mitzutheilen

versprach. Sie trug das Kind den Tag über im Busen und hielt es des Nachts in's Feuer. Bei diesem Geschäfte wurde sie aber durch die ängstliche Mutter des Kindes gestört, welche in der Nacht, da Demeter im Feuer alles Irdische an Demophoon vertilgen wollte, hindernd dazwischen trat. Demophoon bedeutet im Zusammenhang dieser symbolischen Sage den nach Unsterblichkeit ringenden Menschensohn; an seine Stelle trat später im eleusinischen Dienst, unter dem Namen Zagreus oder Jackchos, der Gott Dionysos, der unter den eleusinischen Gottheiten als Befreier gepriesen und verehrt wurde.

Nach allem diesem haben die eleusinischen Sagen und Mysterien die gedoppelte symbolisch-mystische Beziehung, einmal auf die an den Dienst der Demeter geknüpften Segnungen des Ackerbaues und die damit verbundene Erziehung der Menschen zu höherer Gesittung und religiöser Verklärung des Menschenlebens, dann aber zugleich die Beziehung auf den Gegensatz zwischen Leben und Tod und die Vorstellung von der im Wiederaufleben der Natur symbolisch angedeuteten Erlösung des Menschen vom Lode.

§. 111.

Tod und Schattenleben.

Während in der unbestimmten Vorstellung der ältesten Pelasgerzeit der einfache tröstliche Glaube herrschte, daß den Erdenbewohner die Geister der Verstorbenen leise umschwebten, hatten sich in späterer geschichtlicher Zeit der Griechen über Tod und Leben nach dem Tode Vorstellungen gebildet, welche den schmerzlichen Gegensatz zur diesseitigen Wirklichkeit aus lebendiger Empfindung ausdrückten, und deren düstere Strenge erst in jüngerer Zeit von Eleusis aus und durch die sogenannten orphischen Weihen einigermaaßen gemildert wurde.

Der hellenische Geist hat sich auf der Erde zu heiterem, frohem Lebensgenusse eingebürgert und den irdischen Stoff

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