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Vorstellung vom Sturze des Zeus ausgedrückt. Der tra= gische Dichter Aeschylus läßt nämlich den Prometheus aussprechen, daß den Zeus einst sein eigner Sohn vom Throne stoßen werde. Und der Komödiendichter Aristophanes läßt den Dionysos zu Herakles sprechen: Wenn Zeus mit Lode abgeht, beerbst du ihn.

Die im Leben untergegangenen Götter versammelten sich in dem prächtigen Tempel aller Götter, dem Pantheon, zu Rom, bis ein höherer Menschensohn menschliches und göttliches Wesen in einem neuen Lichte, in ihrer ewigen, unendlichen Einheit zeigte. Wie die Schönheit vergänglich ist, trugen auch die schönen Wesen der olympischen Götterwelt den Keim des Todes in sich. Darum hat unser deut scher Dichter in wehmüthiger Klage den Untergang der ,,Götter Griechenlands" betrauert:

,,Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder,
Holdes Blüthenalter der Natur!

Ach, nur in dem Feenland der Lieder
Lebt noch deine fabelhafte Spur!
Ausgestorben trauert das Gefilde,
Keine Gottheit zeigt sich deinem Blick,
Ach, von jenem lebenwarmen Bilde
Blieb der Schatten nur zurück!
Alle jene Blüthen sind gefallen
Von des Nordens schauerlichem Wehen;
Einen zu bereichern unter allen
Mußte diese Götterwelt vergehen.
Aus der Zeitfluth weggerissen schweben
Sie gerettet auf des Pindus Höhen;
Was unsterblich im Gesang soll leben,
Muß im Leben untergehen.“

Das Buch der Religion. I.

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Achtes Kapitel.

Die Religion der Römer.

§. 114.

Die altitalischen Religionen.

Ihrer Abkunft nach gehören die älteren italischen Völker wahrscheinlich zumeist zu dem pelasgischen Völkerstamme, also mit den alten Griechen in eine und dieselbe Völkergruppe. Unter diesen Völkern der vorrömischen Zeit Italiens sind für die spätere Geschichte nur drei von besonderer Wichtigkeit, weil dieselben als die Elemente sich darstellen, aus denen der römische Staat hervorgegangen ist. Es sind dieß die Etrusker, Latiner und Samniten, welche schon Jahrhunderte lang vor der Gründung der Stadt Rom einen ziemlich hohen Grad von Bildung erreicht hatten, welche später mit der, zur Zeit der Gründung Roms, im südlichen Italien durch griechische Kolonien verbreiteten hellenischen Bildung vermischt wurde.

Die Elemente der altitalischen Religion und Bildung sind hiernach theils pelasgische, die sich von Dodona und Nordgriechenland aus nach Italien verbreitet hatten, theils auch hellenische, welche sich durch Vermittlung der griechischen Kolonien in Unteritalien geltend machten. Die genannten drei wichtigsten altitalischen Volksstämme bestanden aber jedes aus einzelnen selbständigen Städten und Gauen, die mit einander zu einer Art von Staatenbund vereinigt waren und gewisse gemeinschaftliche Feste und Opfer besaßen.

Das Volk der Etrusker ist der bedeutendste dieser Stämme, der in Norditalien wohnte. Von den Griechen. wurden sie Tyrrhener genannt; sie haben aber ihre pelas

gische Eigenthümlichkeit nicht rein erhalten, sondern mit andern altitalischen Volkselementen vermischt. Die noch vorhandenen Reste altetrurischer Cultur bieten wenig Ausbeute für die Kenntniß der frühen Bildung dieses merkwürdigen Volkes; die Reste alter etrurischer Baudenkmäler sind stumme Zeugnisse der Cultur und des Wohlstandes, die schon in vorrömischer Zeit dort zu Hause waren. Die alte etruskische Verfassung trug einen orientalischen Charakter und beruhte auf der Herrschaft einer besonderen aristokratischen Priesterkaste. Die Patrizier oder der Adel war zugleich der eigentliche Priesterstand. Die Mitglieder dieses priesterlichen Adels, welche Lukumonen hießen, bildeten die regierende Behörde, aus der die Könige auf Lebenszeit ge= wählt wurden, und zugleich die Verwalter des Cultus.

Das Volk waren die Leibeigenen dieses Priesteradels, der aus dem vom Volke bebauten fruchtbaren Boden, sowie aus dem Ertrage des blühenden Handels und der noch gewinnreicheren Seeräuberei große Reichthümer und Wohlstand erlangte und um 800 vor Chr. Geb. in höchster Blüthe des Staats- und Volkslebens stand. Die noch übrigen etrurischen Bauwerke sind das Werk des im Dienste dieser gebietenden Kaste arbeitenden Volkes; sie waren kolossal, Wasserbauten und Riesenmauern, mit geheimnißvoller und bedeutsamer Skulptur versehen.

Das Volk der Latiner war ursprünglich ein pelasgischer Stamm, der sich später mit einheimischen Stämmen vermischte und dann in dreißig Städten oder Republiken, die zu einem Staatenbunde vereinigt waren, den Küstenstrich an der Liber längs dem tyrrhenischen Meer bewohnte. Die Staatseinrichtungen der Latiner waren, den etrurischen ähnlich, auf Kastenwesen und Priesterschaft begründet, aus deren Einflusse auch hier ungeheure Bauten hervorgegangen waren. Auch dieser Theil des alten Italiens gehörte schon lange vor der Zeit der Römer zu den blühendsten Ländern von Europa.

Am adriatischen Meere, von der Grenze der Etrusker

bis zum Süden Italiens, wohnten die samnitischen Völkerschaften, die einem und demselben Stamme angehörten und besonders die eigentlichen Samniten und die Sabeller oder Sabiner in sich schlossen. Auch ihre Verfassung und bürgerliche Lebenseinrichtung beruhte, wie bei den Etruskern, auf einem priesterlichen Adel, der den Cultus nach alten, in heiligen Büchern niedergelegten Vorschriften besorgte. Der samnitischen Aristokratie standen indessen keine Leibeignen gegenüber. Ackerbau und Viehzucht waren die allge= meine Beschäftigung des samnitischen eben so wie des latinischen Volkes, und die ganze Einrichtung ihres Cultus, ihrer Ceremonien und Volksfeste diente dazu, den Landbau unter obrigkeitlich-priesterlicher Aufsicht zu erhalten. Landwirthschaft ging von den Samniten auf die Römer über. So war die Regierung und Religion der samnitischen Bergvölker auf Familienleben, Ackerbau und Sitteneinfalt begründet.

Die

Diese drei alten Bundesstaaten Italiens standen durch die Verwandtschaft ihrer Religion und ihres Cultus in naher Verbindung zu einander und war dadurch ihr späteres Verhältniß zum jungen römischen Staate schon vor bereitet, welcher nämlich aus diesen drei Völkern zugleich hervorging und ihre besten Elemente in sich vereinigte.

Was die Religion betrifft, so waren, wie die altita= lischen Völker mit den pelasgisch-hellenischen, so auch die italischen Göttervorstellungen mit den ältesten griechischen, der dodonäische Cultus mit dem der altitalischen Völker nahe verwandt. Wie in Dodona dem Zeus die Dione entsprach, so in Italien die Juno oder Jovia oder Jovino dem Jupiter oder Djovis oder Jovius.

§. 115.

Die Religion der Etrusker.

Die etrurischen Götter hießen Aesar und zerfallen in drei Hauptordnungen; die oberen oder verhüllten Götter,

die namenlosen, im Dunkel des Geheimnisses waltenden Naturmächte, welche der Gott Linia befragt, wenn er die Veränderungen des gegenwärtigen Zustandes durch die Blize verkündigen will, dann die zwölf Götter, Consentes oder Complices genannt, welche den Rath Tinia's bilden und sechs männliche und sechs weibliche waren, welche die ganze gegenwärtige Ordnung in Natur- und Menschenwelt beherrschend gedacht wurden; endlich die Penaten, Laren und Manen, die über bestimmte Kreise des irdischen Lebens walteten.

Im Mittelpunkt der großen Götter steht Tina oder Linia, der dem Jupiter entspricht, der höchste der Götter, welchen jede etruskische Stadt verehrte und Rom seit den Zeiten der Tarquinier, der etruskischen Könige. Der Blik ist seine Waffe, und bei feierlichen Aufzügen trugen die Lukumonen seinen Kranz und seine Gewänder.

Ihm zur Seite steht Kupra, welche der Juno oder Dione entspricht und ebenfalls nach Rom verpflanzt wurde. Sie wirft Blite, wie Linia, und hat die Lanze als ihr Symbol, weshalb sie auch die Lanzengöttin, Kuritis oder Quiritis hieß.

Menerfa oder Menfra, deren Cult ebenfalls nach Rom verpflanzt wurde, warf ebenfalls Bliße und hatte im März ihr Fest.

Vertumnus oder Vortumnus war der Gott des Landlebens und der Jahresfrüchte, daher die Sage den Gott fich häufig verwandeln läßt, wegen der Mannichfaltigkeit und bunten Fülle der Jahreserscheinungen im Naturleben des Ackerbaues. Sein Fest, die Vertumnalien, wurden im October gefeiert.

Nortia entspricht der Fortuna.

Neptunus war der See- und Wassergott, der als Stammvater der Könige und Herren von Veji angesehen wurde.

Matuta war die Göttin des Tageslichtes und zugleich Geburtsgöttin, welche die Menschen an's Licht der Welt bringt.

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