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Saturn war der gewaltige Erdgott.
Mars schwang ebenfalls die Blize.

Janus ist der Gott der Thüren und des Durchgangs und der Aufseher jeglicher Handlung.

Vejovis oder Vedius ist ein gefährlicher Gott, als blißschleudernder und pfeilbewaffneter Jüngling vorgestellt. Summanus schleudert seine Blize in der Nacht und die Arvalbrüder opferten ihm schwarze Hämmel, zur Sühne vom Blik getroffener Bäume.

Voltumna ist die Göttin des Bundestempels der zwölf Staaten in Volsinii.

Manus und Mania waren die Götter der Unterwelt und lehtere als die Mutter der Manen vorgestellt, auch der Laren.

Die Penaten bewohnten, nach etruskischer Vorstellung, die Vorrathskammer des Hauses und wurden als Segen, Gedeihen und Nahrung spendende Wesen verehrt. Auch die übrigen Götter können als Penaten oder Schußgötter des Hauswesens, dann weiter der Städte verehrt werden, und so waren denn unter den etruskischen Gottheiten einige, welche als gemeinsame Schußgötter aller etrurischen Städte, und solche, welche bloß in einzelnen Städten verehrt wurden. Ihrem Wesen nach gingen diese Penaten aus der Erinnerung an die Verstorbenen, also aus einem Geisterglauben hervor, und es vermischte sich mit denselben auch die Vorstellung von solchen Geistern, welche die einzelnen Kreise des Naturlebens beherrschten.

Jede Stadt, jedes Haus, jeder Einzelne hatte seinen Schußgeist oder Genius, d. h. seinen göttlichen Erzeuger, und wie der Mann seinen Genius, so hatte jede Frau ihre Juno. Solche Genien wurden dann auch Laren genannt und dieselben als Wächter des Hauses und der Familien, der Städte und Gemeinden, der Felder und Fluren, der Straßen und Kreuzwege und der Pfade des Meeres verchrt. Man dachte sich dieselben in der Luft, zwischen Mond und Erde hausend.

Die Geister der Verstorbenen hießen Manen, die als in der Unterwelt hausend und entweder als freundliche, schüßende Geister oder als böse, feindselige Wesen vorge= stellt wurden.

Ein unterirdischer Geist war auch Tages, auf welchen die etruskische Sage den Ursprung der ganzen etruskischen Priesterweisheit, des Augurien- und Divinationswesens zurückführt, was zusammen gewöhnlich unter dem Namen der etruskischen Disciplin begriffen wird.-Was von diesem Tages, der, aus dem Schooße der Erde aufsteigend, die Weissagung brachte, verkündigt wurde, ist in den sogenannten Lagetischen Büchern aufgezeichnet. Dieselben enthielten theils die Wissenschaft der Bliße und Weissagungen allgemeiner Art, theils Vorschriften über die Versöhnung der Götter, der Hinausschiebung des Schicksals und Anderes der Art.

Wesentliche Bestandtheile der etruskischen Disciplin, in deren alleinigem Besiße der erbliche Priesteradel war, waren, neben der Theorie des Blizes, die Wahrsagung und Zeichendeuterei aus den Eingeweiden der Opferthiere, aus dem Vogelflug, aus der Stimme und dem Fressen der Vögel. Ebenso machten Lufterscheinungen, Erdbeben, Spalten in der Erde, unterirdisches Getöse, Mißgeburten von Menschen und Vich bei den Etruskern einen Gegenstand der sorgfältigsten Beobachtungen aus.

§. 116.

Die Religion der Latiner und Samniten.

Unter den Gottheiten der Latiner werden besonders folgende Namen genannt: Jupiter und Juno, die auch unter den Namen Janus und Diana vorkommen und als Licht und Leben spendende Wesen verehrt wurden. Auch als Vedius, entsprechend dem etruskischen Vejovis, kommt ersterer vor. Saturn mit seiner Gemahlin Ops wurden als Gottheiten des Ackerbaues, entsprechend dem altpelasgischen Kronos, verehrt.

Faunus wurde in den heilige Schauer erregenden Wäldern verehrt, dem Fauna Fatua als Göttin zur Seite steht. Jener weissagt den Männern, dieser den Frauen.

Mars, dessen heiliger Vogel der Specht war, weßhalb der Gott geradezu Picus (Specht) heißt, war ebenfalls ein weissagender Gott. Beide, Picus und Faunus, waren agrarische Gottheiten, segenbringende Wesen.

Auch Vesta, die Göttin des häuslichen Heerdes und der Ansässigkeit, war eine altlatinische Gottheit, die von den Latinern zu den Römern überging. Unter dem Namen Lubitina verehrten die Lateiner eine Art von Aphrodite, die später von den Römern Venus genannt wurde. Sie galt als große fruchtbare Naturgöttin.

Ferentina und Feronia waren Bundesgöttinnen der latinischen Städte.

Der Nationalgott der Sabiner war Sancus, der Gott der Blize und des Vogelfluges, der mit Jupiter eine und dieselbe Gottheit ist und auch als Quirinus vorkommt. Mamers ist der sabinische Kriegsgott, der dem wilden Kriegsgetümmel, in der Weise, wie bei den Griechen Ares, vorstand. Die Waffen des Gottes, Lanzen und Schilde, wurden unter dem Namen Ancilia verehrt.

Außerdem enthielt die sabinische Religion viele Personificationen von Begriffen, wie Salus (Heil, Glück), Fides (Treue), Fors (Zufall, Geschick), Fortuna (Glück) u. a., eine Eigenthümlichkeit der sabinischen Religion, die sich auch der römischen mittheilte.

§. 117.

Die Elemente des römischen Volksgeistes.

Wie die Anfänge des römischen Staates aus der Vereinigung von Latinern, Sabinern (Samniten) und Etruskern entstanden, so ist auch die Religion der alten Römer aus einer Vermischung latinischer, samnitisch-sabinischer und besonders etruskischer Elemente hervorgegangen.

Der römische Staat ist in seinem Ursprunge nicht von einer natürlichen, angebornen, patriarchalischen Einheit des Volksgeistes ausgegangen, sondern durch ein willkürliches, absichtliches Zusammentreten verschiedener Volksstämme entstanden; auf gegenseitige Webereinkunft und Vertrag, nicht auf unmittelbare volksthümliche Lebensgemeinschaft, gründete sich der römische Staat. Im etruskischen Element vereinigte Rom in sich das orientalische Princip, im pelasgischen das griechische und im sabinisch-lateinischen Wesen das eigenthümlich italische Leben zu einem politischen Ganzen, in welchem sich der römische Volks charakter seinen bedeutsamen Ausdruck gibt.

Der männliche Ernst und die gereifte Besonnenheit des nüchternen Verstandes, mit der vorwaltenden Richtung auf praktische, patriotische und kriegerische Thätigkeit, und einem ebensowohl auf Besiß und Privateigenthum, als auf das öffentliche Gemeinwesen sich beziehenden Ordnungsgeiste, find hervortretende Züge des römischen Charakters. Hart, eigenwillig und gewaltsam schließt sich der Römer nur durch die strenge Unterordnung und Arbeit der Pflicht an das Ganze an und hat in sich den Trieb, sich selbst als das Ganze aufzuwerfen. Im Vergleich mit dem griechischen Geiste fehlt dem Römer die bewegliche Phantasie und der poetische Natursinn; er ist nicht reich an innerem Geistesleben, an Ideen, nicht productiv und originell auf dem Gebiete der Wissenschaft, Kunst und Literatur, aber durch und durch praktisch. Namentlich lag in der römischen Natur der Rechtsgeist, weßhalb auch bei den Römern das Recht reichlich ausgebildet worden ist.

Die Römer waren ein wesentlich politisches, ein durch und durch militärisches Volk, nach innen und außen auf Kampf gewiesen. Die innere Geschichte Roms stellt uns den Uebergang aus der Monarchie zur Republik und von dieser zur Diktatur und zum Despotismus des Kaiserreiches dar. Auf der Grundlage des bürgerlichen Privatlebens ruht hier das politische Leben; die altrömische Tugend er

zeugte große Helden- und Feldherrnnaturen, erhabne Gestalten; aber das Familienleben blieb rauh und hart, die väterliche Gewalt beherrscht Weib und Kind wie Sachen; im Privatleben zeichnet sich die Würde der Matronen, die Ehrfurcht der Kinder, das Wachen über Familienehre aus. Im politischen Leben endet der Streit zwischen Patriziern und Plebejern, zwischen Adel und Volk nur, um den blutigen Bürgerkriegen Plaß zu machen, in welchen die großen, gewaltigen Diktatornaturen im Kampf mit den leßten Republikanern hervortreten; die politische Entwickelung endigt mit dem Principat, worin die Person des Einen das Ganze, der Kaiser der Staat ist.

Parallel mit der inneren Entwickelung des römischen Staats läuft der Fortschritt der Eroberungen: auf die Herrschaft Roms über Italien folgt die Herrschaft zur See, wodurch der Weg nach allen Theilen der alten Welt gebahnt, aber auch der Verfall der römischen Welt, ihr innerliches Verfaulen vorbereitet wurde. Ein Volk wurde nach dem andern zermalmt durch die großen Weltschlachten; Asien, Griechenland, der Norden Europa's wurden dem Leibe Roms als Glieder eingefügt. Aber im römischen Kaiserreich zeigt sich die ungeheure Auflösung alles sittlichen Lebens, die furchtbarste Entfesselung des Bösen, neben äußerlicher Pracht und Glanz innerliche Gebrochenheit, Wolluft und Verderbniß, der raffinirteste Genuß ohne Befriedigung.

§. 118.

Der Grundharakter der alten römischen Religion.

Nur in den früheren Zeiten des römischen Lebens tritt die Religion lebendig und wirksam im Staate hervor, und von diesen Zeiten der römischen Könige und der älteren Republik gilt das, was hier über die römische Religion gesagt werden soll.

Die religiösen Vorstellungen und Götterculte der drei

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