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kurz der Begünstiger und Schußgott aller Anfänge, die Erweiterung der Vorstellung des Genius. Seine Tempel waren nur ein Durchgang, und seine bildliche Darstellung ein Kopf mit zwei oder vier Gesichtern.

Eine höhere Vollendung und gehaltvollere Ausbildung des Janusbegriffes ist Jupiter, dessen Verehrung die Römer von den Latinern und Etruskern überkommen hatten. Er galt nicht bloß als der Gott der Bliße, des Regens, durch den er die Aecker befruchtete, der Wettererscheinungen, sondern auch als der auf dem capitolinischen Hügel wohnende und von da aus die Stadt Rom schirmende und schüßende Gott, als höchster Hort der Stadt und des Staates. Mit der Erweiterung von Roms Macht und Herrschaft wurde Jupiter als Schußgott und Repräsentant von Roms Weltherrschaft, als der Beste und Größte verehrt. Er ward politischer Gott und Kriegsgott, ebenso Sieg und Frieden bringender Gott, überhaupt als Lenker der Schicksale der Einzelnen und des ganzen römischen Staates, und erschien so im Laufe der Zeit als der religiöse Ausdruck und Mittelpunkt alles dessen, was nur das römische Volk im häuslichen, bürgerlichen und öffentlichen Leben anging, so daß er allmälig fast die Bedeutung des alleinigen Gottes erhielt.

Als die weibliche Vertreterin der göttlichen Machtund Wesensfülle Jupiters stand ihm Juno zur Seite, deren göttliche Gestalt ursprünglich aus der Zusammenfassung der weiblichen Schußgeister oder Junonen hervorging, im Laufe der Zeit aber in verschiedenen Beziehungen erweitert und als Ehefrau, als Schließerin der Ehe, als Heimführerin der Bräute, als Geburtshelferin verehrt wurde. Diana und Juno waren ursprünglich Ein Wesen und zwar latinischen Ursprungs, als Licht- und Lebenspenderin angesehen, zugleich als Vorsteherin des latinischen Bundes gedacht. Erst später wurde das Wesen beider getrennt und auf Diana die griechische Vorstellung der Artemis übertragen, so daß sie nun, wie diese, als Göttin des Wildes, mit Köcher, Pfeil und Bogen, und endlich als Göttin des

Mondes, Luna, vorgestellt wurde, während sich der Begriff der Juno in einseitiger Selbständigkeit ausbildete, in Beziehung auf die Familie und das politische Leben.

Schon bei den Latinern galt Juno als Schußgöttin der Stadtgemeinden und hatte als solche die Lanze zum Symbol. Als capitolinische Göttin nahm sie Theil an der Verehrung des Jupiter und galt als Schirmerin der Stadt und des Reiches, mit vorwaltender Beziehung auf die Frauen. Jede Frau schwur bei der Juno, als bei ihrem Schußgeist; sie beschüßt die Ehen, segnet den Weg der Braut zum Hause des Bräutigams, führt die Frau durch alle Lebensstufen hindurch, worauf sich ihre zahlreichen Beinamen beziehen.

Als Schußpenatin der Stadt und des Staates, nach einer anderen Seite dieses Schußbegriffes, stand Vesta neben Jupiter. Sie war der personificirte städtische Heerd, dessen Feuer ihre Priesterinnen, die vestalischen Jungfrauen, niemals erlöschen lassen durften. Vesta war schon vor der Gründung Noms eine latinische Gottheit. Der Tempel der Göttin mit dem Heerd und heiligen Feuer galt als ein Heiligthum der Stadt und des ganzen Staates, und ihr jährliches Fest wurde sehr feierlich begangen. Bei ihr beschwor man öffentliche Verträge.

Auch Minerva gehörte zu den städtischen Penaten, und auf dem Kapitol stand ihr Bild unter Einem Dache neben den Bildern Jupiters und der Juno. Der Name und Cult dieser Göttin war sabinischen und etruskischen Ursprunges. Sofern zur Schirmung der Stadt auch Krieg und Kampf gegen die Feinde gehörte, war sie zugleich Kriegsgöttin. Später wurde sie mit der griechischen Pallas Athene als ein und dasselbe göttliche Wesen angesehen.

Sonst war der altsabinische Kriegsgott Mavors oder Mamers, in Rom Mars genannt, als der Repräsentant des römischen Kriegergeistes und der kriegerischen Lapferkeit betrachtet und später mit Ares als Ein Wesen angesehen. In Gebeten wurde er mit Janus, Jupiter und den Laren

zugleich angerufen um Sieg im Kriege.

Seine Priester, das patrizische Collegium der Salier, erschienen mit Schild und Speer bewaffnet und hatten die Obhut über die vom Himmel gefallenen heiligen Schilde, die Ancilien.

§. 123.

Die Götter des Feldbaus.

Unter den römischen Gottheiten traten seit den ältesten Zeiten besonders auch die Gottheiten des Ackerbaues und der Viehzucht als derjenigen friedlichen Beschäftigungen hervor, denen die Römer Anfangs vorzugsweise oder allein oblagen, ehe ihr kriegerischer Genius erwachte.

Auch Mars war von den Latinern als Gott der Feldfrucht nach Rom gekommen und in ältester Zeit nach dieser Seite verehrt worden. Seine Priester, die sogenannten Arvalbrüder, d. h. Feldbrüder, flehten den Mars um Fruchtbarkeit für die Felder an, indem sie einen feierlichen Umgang durch die Felder hielten, welches Fest Ambarvalien, d. h. Feldumgangsfest, hieß. In diesen Arvalgesängen war Mars zu den zwölf ländlichen Laren gerechnet und ihm auch die Viehzucht, die Sorge für die Heerden an's Herz gelegt.

Als der Gott des Säens und Beschüßer der Saaten ward Saturn verehrt, der die alten Bewohner Italiens den Ackerbau und namentlich das Düngen der Felder lehrte und ein Gartenmesser und eine Sichel als Symbol hatte. In dieser Beziehung wurde er auch mit der Dps, der Göttin des Ackersegens, verehrt. Ihm zu Ehren wurden die Saturnalien als allgemeines Aerntefest gefeiert, womit auch die Opalien, das Fest der Ops, zusammenfiel. Auch den Weinbau lehrte Saturn und die Veredlung des Obstes.

Mit der Verehrung des Mars als Gottes des Ackerbaues hängt der Dienst des Silvanus zusammen, welcher Name ursprünglich nur ein Beiname des Mars war, und dessen Beziehung auf die Wälder, sowie auf den Schuß der

Frucht- und Obstbäume in Gärten und Baumpflanzungen andeutete. Auch als Schüßer der Grenzen wurde, nachdem die andere Seite des göttlichen Wesens des Mars, die Be ziehung auf den Krieg bei der Vorstellung desselben allein festgehalten worden war, nun Mars - Silvanus verehrt und als ein heiliger Lar des Feldbaues verehrt.

Ein anderer ländlicher Gott, den die Römer von den Latinern überkamen, war Faunus, dessen Aufenthalt in den Feldern und Wäldern gedacht wurde, von wo aus er die Menschen in den Wohnungen beschleiche und sie durch böse Träume und schreckende nächtliche Erscheinungen ängstige. In dieser Beziehung wird sein Wesen auch vervielfältigt und von mehreren Faunen gesprochen. Ihm wurden bei seinem Feste, den Luperkalien, Ziegen und Böcke geopfert und der Gott in gewissen Gebräuchen als Spender der Fruchtbarkeit der Heerden sowohl, als der Menschen vor. gestellt.

Ueber die Grenzen waltete der Gott Terminus, dem Opfer gebracht und Feste gefeiert wurden, und dessen Wesen auch auf die Grenzen des Staates ausgedehnt wurde, so daß derselbe zur Zeit der großen Ausdehnung des römi schen Reiches eine besonders hohe Bedeutung erhielt.

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Ceres war Getreide und Brotgöttin, welcher die Ce realien gefeiert wurden und zwar vorzugsweise von den Plebejern. Später wurden die religiösen Vorstellungen der Griechen von der Demeter auf Ceres übertragen und auch bei der Festfeier manche Elemente des mystischen Demetercults eingeführt. Ebenso wurde das Wesen des hellenischen Dionysos und der Persephone auf die römischen Gottheiten Liber und Libera, der Gottheiten der Fruchtbarkeit des Erdgefildes, übertragen und namentlich Liber als Gott der Weingärten verehrt, dessen Fest, die Liberalien, das Wesen der üppigen Bacchanalien annahmen, während die Libera zur förmlichen Göttin der Geschlechtsluft wurde.

Dem Jahresgott des Ackerbaues, dem Vertumnus, der den Gartensegen des Frühjahrs, die Aernten des Sommers

und des Herbstes spendete und zum Zeichen dieses seines Wesens ein Gartenmesser in der Hand und einen Achrenfranz auf dem Haupte trug, wurde das Aernte-Dankfest der Vertumnalien gefeiert und ihm Ceres zur Seite gestellt. Als Fruchtgott charakterisirt ihn eine schöne Liebesgeschichte mit der Pomona, der Göttin des Obstes.

Als Mehrerin der Heerden galt die Hirtengöttin Pales, welcher zu Ehren das, zugleich als Fest der Gründung Roms gefeierte, Hirtenfest der Palilien begangen wurde, welches als eine Art Sühnungsfest der Heerden und Hirten erschien, wobei Feuer angezündet und gewisse Bannungs- und Süh. nungsformeln angewandt wurden.

§. 124.

Die Gottheiten personificirter Begriffe.

Dem Wesen der römischen Religion, als nüchterner Verstandesreligion, war es eigenthümlich, nicht bloß das Naturleben und menschliche Verhältnisse, Zustände und Beschäftigungen in der Vorstellung zu persönlichen Göttergestalten zu erheben, sondern auch geistige Eigenschaften und allgemeine Begriffe durch oberflächliche Personification als göttliche Wesen anzuschauen, die dann durch Feste verherrlicht wurden. An solchen meist weiblich gedachten Gottheiten personificirter Begriffe der verschiedensten Art ist die römische Religion besonders reich. Ja, man nahm dabei sogar auf die Stände Rücksicht, so daß es eine besondere Göttin der plebejischen Keuschheit und Sittsamkeit und eine solche der patrizischen Keuschheit gab.

So wurde das Quellwasser als Fontus göttlich verehrt; der Gott der Häfen und der Schifffahrt war Portunas; Salacia die Göttin des Meerwassers; Tranquillitas die Göttin der Meeresstille und Venilia die Göttin der Welle, die an das Geftade kommt.

Der Limentinus und die Lima waren Vorsteher der Schwelle, Forculus Vorsteher der Thüren, Cardea Schuß.

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