ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

hin, daß die hebräische Religion aus chaldäischer Wurzel entsprungen und dem Naturdienste der übrigen aus Chaldäa herübergewanderten kanaanitischen Stämme nahe verwandt ist.

Das Sternenheer des Himmels erschien der sinnlichen Anschauung als Compler freundlicher und schüßender Mächte des Heerdes, deren waltender Einfluß im Feuer des Heerdes als gegenwärtig vorgestellt wurde. In Gestalt einer Feuerflamme, so erzählt das erste Buch Mose (15, 17), ging Gott durch die Opferstücke Abraham's. Doch wird auch in der biblischen Mythe der mosaische Gott, d. h. die später durch Mose geltend gewordene Vorstellung Gottes, unbewußt von dem Gott der Erzväter unterschieden und ausdrücklich bemerkt, daß der Name Jehovah, d. h. aber zugleich auch die mit diesem Namen verbundene Vorstellung, den Patriarchen noch nicht offenbar geworden sei. (2. Buch Mose 6, 3.)

Die unmittelbare natürliche Anschauung der über dem Leben waltenden Gestirnmächte hatte sich bei den Patriarchen an die freundliche Erinnerung der Geister der Vorfahren angeknüpft, welche als Spender des häuslichen Glückes und als schüßende Mächte der Familien verehrt wurden. Sie waren die Teraphim, die als menschenähnlich gestaltete Götterbilder in den Wohnungen verehrt (1. Buch Mose 31, 19. 1. Samuel 19, 13 und 16.) und auch noch in späteren Zeiten (Richter 18, 5 ff. 17, 5. Zacharia 10, 2) als Privatorakel befragt wurden.

An die religiösen Elemente des semitischen Sabäismus erinnern auch die Steine, die beim Schließen eines Bundes zum Denkzeichen errichtet und durch Salbung mit Del ge= weiht wurden. (1. Buch Mose 28, 18. 35, 14.) Mit der Zeit wurden aus solchen heiligen Steinen Altäre, auf denen Trank- und Brandopfer errichtet wurden.

Die ursprüngliche Anschauung der freundlich waltenden und schüßenden Sternmächte schloß sich in der religiösen Vorstellung zu einem oberflächlichen Einheitsbegriffe von schützender Macht zusammen, welche persönlich gedacht und

Eljon oder El Schaddai genannt wurde. In dieser Gestalt erscheint der Gott Abraham's und der Gott Melchisedek's, des Königs (Emir's) und Priesters von Salem (dem späteren Jerusalem). Vgl. 1. Buch Mose 14, 18 ff. Diesen göttlichen Einheitsbegriff, als Einheit einer Mehrheit von göttlichen Mächten, drückt auch der in einigen Urkunden der sogenannteu Bücher Mosis zur Bezeichnung Gottes vorkommende Ausdruck Elohim aus, welcher sich aus der Anschauung der Gestirne als Einheit und Gesammtheit göttlicher Mächte erklärt.

Wenn die biblische Sage den Abraham seinen Glauben dadurch bewähren läßt, daß er auf das göttliche Gebot seinen Sohn zu opfern bereit ist, so hat darin die Sage unbewußt das wahre und ursprüngliche Verhältniß der Sache angeschaut, sofern dieser Act an den allgemein semitischen Gebrauch der Menschenopfer, die dem Baal-Moloch_ge= bracht wurden, erinnert. Im Uebrigen trägt in der biblischen Sage das Leben der Erzväter das Gepräge der Einfachheit und Kindlichkeit, zeigt aber neben edeln und einfach sittlichen Zügen auch rohe Natürlichkeit und nackte Sinnlichkeit, Beispiele des Mordes, der Unzucht und andere Verbrechen. Vielweiberei, Ehe mit der Sklavin, neben der Hausfrau, fand statt, und in Aegypten ließ Abraham seine Frau Sarah für seine Schwester gelten, daß sie dem Könige zu Diensten stand.

§. 144.

Der Naturdienst der Hebräer in Aegypten.

Während die Hebräer im Lande Gosen an den Grenzen von Aegypten und Arabien, als rohe Nomaden, in zwölf Stämme getheilt und durch Aelteste geleitet, wohnten, war die Mehrzahl des Volkes, wie die einstimmige Sage berichtet, dem sabäischen Naturdienst ergeben, dem sie auch während des Zuges in der Wüste huldigten. Der Prophet Amos, dessen Schrift um das Jahr 780 abgefaßt

und älter, als die ältesten Bestandtheile der Bücher Mose ist, legt Jehovah die Worte in den Mund (5, 26):,,Habt ihr mir Schlachtopfer und Gaben dargebracht in der Wüste? Ihr truget die Hütte eures Königs und Kijun, euer Gößenbild, den Stern eures Gottes, den ihr euch gemacht!" Diesem Gotte, dessen Bild die Israeliten wahrscheinlich in Gestalt eines Stiers in einem Zelte mit sich durch die Wüste führten, wurden die erstgebornen Kinder geopfert, eine Sitte, die Mose abzustellen bemüht war.

Ohne Zweifel ist dieser Gott dem Moloch verwandt, dessen Dienst auch später noch bei den Israeliten vorkam und sich auf die verzehrende Naturmacht bezog. Wie Moloch unter dem Namen Melkarth Bundesgott der phönizischen Städte war, von denen namentlich Sidon schon zur Zeit des Auszugs aus Aegypten und der Einwanderung in Kanaan blühte; so war der Kijun-Moloch der semitischen Hebräer als Bundes- und Schuggott der israelitischen Stämme verehrt. Auch Ezechiel redet (20, 7 und 8; 23, 3 und 8) von dem ägyptischen Gößendienst der Hebräer. Auch ein Schlangencultus wird von den alten Hebräern in Aegypten erwähnt (2. Buch der Könige 18, 4 und 4. Mose 21, 5 ff.) Die eherne Schlange, welche sie in der Wüste verehrten, scheint ein Sinnbild des Göttlichen als wohl thätiger Heilkraft gewesen zu sein, wie bei den Aegyptern die Schlange Symbol des Kneph und der Heilkraft war.

An die Vorstellung des Göttlichen als verzehrender Naturmacht, als Feuermacht, schloß sich die mosaische Gottesanschauung an. Die verzehrende Macht alles einzelnen Daseins innerhalb der Natur selbst ist das Feuer; die Feuersäule, die dem Zug der Israeliten durch die Wüste voranging, wurde zum Symbol des Nationalgottes Jehovah. Diese Anschauung des Feuers als der verzehrenden Naturmacht ist für die spätere Religionsanschauung der Hebräer von der größten Bedeutung; sie ist gewissermaaßen das geistige Element innerhalb der semitisch-sabäischen Naturreligion selbst, aus welchem sich die geistige Gottesan

schauung der Hebräer als Erhabenheit des Göttlichen über die Natur allmälig entwickelte, ein Begriff, wie ihn der Molochcultus der heidnischen Semiten vergebens erstrebt hat. Der durch Moloch und Melechet (Moloch als weib. liche Gottheit) und die Naturgottheiten der Semiten überhaupt vertretene Inhalt wird in die geistige Gottes anschauung in der Weise aufgenommen, daß Jehovah seine Eigenschaften eben aus der Natur und endlichen Welt erhält, ohne welche er nichts ist.

Mose hat das Ansehen des älteren Nationalgottes Kijun-Moloch befestigt, den Dienst anderer Götter zu verbannen und die aus dem Naturdienst im Volke vorhande nen Elemente der religiösen Vorstellung und des Cultus zu vergeistigen gesucht und dadurch den Grund zu einem reineren sittlichen Leben des Volkes gelegt. Der Gegensat und Kampf des natürlichen und geistigen Princips, welche ihre Vertreter in der Masse und in den derselben gegen= überstehenden Propheten hatten, bildete den wesentlichen Inhalt der israelitischen Geschichte vor dem Eril. Das natürliche, niedere Element der hebräischen Religion wurde allmälig zum förmlichen Gößendienst, während das erstere sich immer "reiner entwickelte, das weiter fortgesette Werk Mose's.

[ocr errors]

§. 145.

Der Stifter des Judenthums.

Mose ist der Reformator des religiösen Bewußtseins der Israeliten geworden und dadurch der Ausgangspunkt einer reichen Entwickelung in den nachfolgenden Jahrhunderten. Die Jugendgeschichte dieses Mannes, wie sie in der späteren Priestersage des Volkes (2. Buch Mose 2.) erzählt wird, ist in ähnlicher Weise, wie die Jugendgeschichte anderer großer Männer des Alterthums, mit sagenhaften Elementen ausgeschmückt, aus welchen sich das GeschichtlichThatsächliche nicht mehr ermitteln läßt. Von hoher Be

deutung ist dagegen der geistige Entwickelungsgang des Mannes, seit zum ersten Mal in demselben das Nationalgefühl erwacht war. Der biblische Bericht hat uns den ersten gewaltsamen Ausbruch dieses Gefühls treu überliefert, zugleich aber den übeln Erfolg, den das erste Auftreten des Mose bei seinem Volke hatte.

Als Jüngling (so heißt die Erzählung am angeführten Orte) ging Mose aus zu seinen Brüdern, den Kindern Israel, und sah ihre Last und wie sie über ihre Arbeit seufzten. Und er ward gewahr, daß ein Aegypter seiner hebräischen Brüder einen schlug, und da er sah, daß kein Mensch da war, erschlug er den Aegypter und verscharrte ihn in den Sand. An einem anderen Tage ging er auch aus und sah zwei hebräische Männer sich mit einander zanken und sprach zu dem Ungerechten: Warum schlägst du deinen Nächsten? Und der Andere sprach: Wer hat dich zum Richter über uns gesezt? Willst du mich auch erwürgen, wie du den Aegypter erwürget hast? Da fürchtete sich Mose und sprach: Wie ist das laut geworden? Und es kam vor den König, der trachtete nach Mose, daß er ihn ers würgete; aber Mose floh vor ihm in's Land Midian, in der arabischen Wüste, und hielt sich erst bei einem Brunnen auf, dann aber bei einem nomadischen Stammfürsten und midianitischen Priester Jethro, dessen Tochter Zipora Mose zum Weibe nahm. Hier hütete Mose die Schafe Jethro's in der Wüste.

In der Einsamkeit der Wüste reifte sein Nationalgefühl zu einer tieferen Gestalt, es erhielt einen religiösen Hintergrund und es tauchte in Mose's Geiste der Gedanke auf, seines Volkes Befreier zu werden und dasselbe zugleich mit der Freiheit auf eine höhere Stufe des Geistes zu heben. Der Gott Israel's offenbarte sich Mose in der Feuerflamme, als verzehrende Macht gegen die Unterdrücker seines Volkes. Als Mose (so berichtet die Sage im 2. Buch Mose 3, 2 ff.) in der arabischen Wüste, am Berge Horeb (einer Spiße des Sinai), seines Schwiegervaters Schafe

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »