ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

mung Plaß machte, wie bei Gideon, dem Priester Eli, dem Propheten Samuel und der Richterin Debora, die zugleich Prophetin war und uns ein Lied hinterließ (Richter 5.), worin der Nationalgott Jehovah sich durch seinen Engel offenbart.

In der Richterzeit herrschte noch ein einfacher, an die Naturreligion sich anschließender Cultus. Es werden mehrere heilige Drte erwähnt, als Gilgal (Richter 2, 1), Mizpa (20, 1. 21, 1. 11, 11), Ophra (8, 27), Bethel (1. Samuel 10, 3), Nobe (1. Samuel 21, 2. 22, 9), Silo (Richter 18, 31. 20, 23. 1. Samuel 1, 3. 3, 3. 4,3 f. 14, 3), an welchem letzteren Orte zu Ende der Rich. terzeit vorübergehend die Bundeslade sich befand. Außer diesen wurden auch an anderen Plähen, vorzugsweise Berghöhen, Opferaltäre gebaut und Gotteshäuser errichtet, d. h. zeltähnliche Hütten, welche das Bild Jehovah's umschlossen.

Denn der Bilderdienst war im Jehovahcultus der Richterperiode durchaus nichts Seltenes und Unerhörtes. Sogar der Richter Gideon, ein eifriger Jehovahdiener, machte (Richter 8, 24-27) aus der Beute von einer großen Anzahl Seckel Goldes ein Ephod, d. h. ein überzogenes Bild, das er in seiner Vaterstadt Ophra aufstellte, wobei erzählt wird, daß das Volk damit Gößendienst trieb. Ebenso wird erzählt (Richter 17, 3-5), daß ein Ephrai mite Micha dem Herrn ein Bildniß machen ließ und so in seinem Hause ein Gotteshaus hatte, wo einer seiner Söhne den Priester abgab, bis Micha einen Leviten als Priester annahm.

Selbst die Teraphim, die Spender des häuslichen Glückes, hatten noch in der Richterzeit Bilder, wie dieß aus den Stellen im Buche der Richter 17, 5 und 1. Samuel 19, 13 hervorgeht.

Das Priesterthum war in dieser Periode noch nicht an einen besonderen Stamm geknüpft, sondern es werden immer nur einzelne Priester erwähnt und die niederen Dienste durch Weiber verrichtet. Doch kam es schon vor, daß das

Priesterthum in einzelnen Familien erblich war (Nichter 18, 19 und 1. Samuel 22, 16). Während der Priester das Heiligthum zu bewachen hatte, brachte das Volk oder die Führer desselben die Opfer selbst dar.

Was den Opferdienst angeht, so war dieser ebenfalls noch sehr einfach. Brand- und Speiseopfer wurden bei verschiedenen Gelegenheiten, dargebracht; nach Beendigung der Weinlese oder Aernte erhielt Jehovah die Erstlingsgaben. Durch Klagen und Fasten gab man Trauer oder Schuld kund oder suchte den Zorn Jehovah's durch ein Opfer zu versöhnen. Auch Menschenopfer begegnen uns noch als etwas Unanstößiges. Jephta opferte Jehovah seine Tochter, einem Gelübde zufolge (Richter 11, 30 — 40).

In der Sage über die Richterzeit begegnen uns auch bereits einige Propheten (Richter 6, 8 und 1. Samuel 2, 27), aber erst zu Samuel's Zeiten werden besondere Prophetenvereine erwähnt und als Vorsteher eines derselben Samuel. Der Zweck derselben bestand in einem heiligen, enthaltsamen und Gott geweihten Leben. Die Träger des höheren religiösen Geistes der Jehovahreligion schlossen sich von der Masse auch äußerlich ab. Die älteren Propheten werden Seher genannt (1. Samuel 9, 9) und bei besonderen Gelegenheiten um Rath befragt.

In allen diesen Erscheinungen gaben sich nur die Keime fund, die erst in späterer Zeit zur weiteren Entwickelung gediehen.

§. 148.

Das davidisch - salomonische Zeitalter.

In Samuel, dem lehten Richter, hatte die Richterwürde bereits einen veränderten Charakter angenommen; er trat im Namen Jehovah's, als Organ des höheren religiösen Bewußtseins, als Mittler seines Willens und Gesetzes, mit einer Art von geistlicher Autorität und Machtvollkommenheit auf, deren Einfluß aber vorüber war, als sich das

Königthum aus dem im Volke erwachten Bedürfniß nach einer fortdauernden weltlichen Herrschaft bildete. Als Saul's Familie sich nicht behauptete, bestieg David den Königsthron, welcher erst den Grund zu einem geordneten Staatsverhältniß legte und durch seine Eroberungen die Macht des hebräischen Volkes begründete, während Salomo's Handel und Verbindungen mit auswärtigen Völkern den geistigen Gesichtskreis des Volkes erweiterten.

Die Zeit von Samuel bis Salomo ist wichtig für die Ausbildung des hebräischen Geistes; aber auch in diese Epoche hat die spätere Sage Elemente hineingetragen, welche sich erst als Folgen aus den in ihr gegebenen Keimen entwickelten. Namentlich trugen von den angeblich salomonischen Schriften ganz zu geschweigen die Bücher der Chronik die spätere, zum Theil erst nach dem Exil ausgebildete Form des Cultus in ähnlicher Weise in das davidisch-salomonische Zeitalter, wie der Pentateuch die priesterliche Gesetzgebung in die mosaische Zeit. Ebenso ungeschichtlich sind die erst viel später entstandenen Ueberschriften der Psalmen, nach welchen eine Menge levitischer Sänger und Musikmeister schon zur Zeit David's gelebt haben sollen, von welchen sonst keine geschichtliche Spur vorhanden ist.

Weder Salomo, noch David haben einen solchen Gesammtgottesdienst und umfassende Cultuseinrichtungen ge= gründet, wie dieß die spätere Priestersage ihnen zuschreibt; so wenig als Samuel eine theokratische Verfassung geschaffen hat, die vielmehr erst nach dem Exil ausgebildet wurde. Auch die Blüthe der lyrischen Dichtkunst, der psalmodischen Literatur, fällt nicht in die davidisch - salomonische, sondern in eine viel spätere Zeit, kurz vor und nach dem babylonischen Exil.

David's Bedeutung für die Geschichte des hebräischen Volkes ist ganz anderer Art, er ist der Gründer eines we sentlich despotischen Königthums, der sich durch seine Kriegsthaten auszeichnete und sich eine Leibwache und ein Harem anlegte. Ebenso war Salomo's Regierung despotisch; er

neigte zu fremden Sitten, hielt ein stehendes Heer und gab durch seine Härte Veranlassung zum Abfall der zehn Stämme. Seine Weisheit war lediglich weltliche Herrscherweisheit, die in der späteren Priestersage im religiösen Sinne aufgefaßt und verklärt wurde. Priesterthum und Prophetenthum haben sich auch im davidisch - salomonischen Zeitalter noch nicht zu ihrer späteren Gestalt und Erscheinung ausgebildet. Auch einen abgeschlossenen Stand bildeten die Priester noch nicht, da noch die Könige priesterliche Handlungen verrichten, das priesterliche Gewand tragen, Opfer darbringen, wozu jeder Aelteste oder Familienvater das Recht hatte. Ebensowenig bestand damals eine geordnete Gerichtsbarkeit, sondern die Könige fällten nach ihrem Gutdünken Urtheil; erst später nahmen sich die Priester des Gerichtswesens an und bildeten eine förmliche Gerichtsbarkeit.

Im Cultus der Hebräer hat die Bundeslade oder (wie der ältere, klassische Ausdruck heißt) die Lade Jehovah's eine besondere Bedeutung. Sie war zur Zeit Samuel's und David's ein einfacher hölzerner Kasten, welcher als Behälter des gegenwärtigen Gottes gedacht wurde und bei der Mehrzahl des Volkes, sowie auch bei den feindlichen Philistern förmlich als Idol der göttlichen Gegenwart galt und deßhalb in's Lager-gebracht und in den Krieg mitgeführt wurde, weil man damit der göttlichen Hülfe gewisser zu sein meinte.

Von großem Einfluß auf den Cultus und die religiöse Vorstellung war der salomonische Tempelbau, der durch phönizische Künstler und in phönizischer Kunstform ausgeführt wurde. Symbolische Bezeichnung der unnahbaren göttlichen Gegenwart oder Heiligkeit waren die, ebenfalls aus Phönizien entlehnten, Cherubim, welche mit ausgebreiteten Flügeln das Göttliche verhüllen sollten. Der Tempel galt den frommen Jehovahverehrern nicht bloß als Symbol der göttlichen Nähe, sondern förmlich als Haus Jehovah's, als der Ort, an den dessen Gegenwart gebunden war. Da

gegen kam aber kein Jehovahbild hinein, sondern nur die alterthümliche Lade.

Während der Tempel zum Hauptheiligthume erhoben wurde, bestanden noch längere Zeit daneben die verschiedenen auf Bergeshöhen angelegten Heiligthümer fort. Erst allmälig entwickelte sich mit der Ausbildung des levitischen Priesterthumes, kurz vor dem babylonischen Exil, auch die Vorstellung vom Tempel als Centralheiligthum. Allmälig gewann durch den Tempel auch das Opferritual an Pracht; die Opfer bildeten den Mittelpunkt der heiligen Handlungen und waren mit Opfermahlzeiten, Gesängen, Tänzen, lär mender Musik, sowie kurzen Gebeten und Segenssprüchen verbunden. Als Sühnopfer für die zürnende Gottheit, die nur durch Blut versöhnt werden konnte, kamen die stellvertretenden Opfer auf.

Im religiösen Volksbewußtsein dauerte auch im davidisch - salomonischen Zeitalter der Gegensaß des höheren und niederen Princips, der Naturreligion und der Jehovahreli, gion noch fort; das lehtere erhielt mit dem ersteren zugleich Nahrung, da Salomo den Gößendienst begünstigte, der nach und nach im Reiche Juda auch außerordentlich überhand genommen hatte. Von Samuel's Zeit bis auf Sa lomo werden Baal und Astarte als diejenigen genannt, als welchen ein bedeutender Theil des Volkes ergeben gewesen. Lodtenbeschwörer und Wahrsager hielten sich im Lande auf. Salomo selbst baute dem Moloch und der Astarte auf den Bergen Tempel; der jüdische König Manasse, im sechsten Jahrhundert, opferte sogar noch dem Moloch seinen Sohn und stellte ein Bild der Astarte in den Vorhof des Tempels, und Ezechiel erzählte, daß Weiber den Tod des Thammuz (Adonis) beklagten.

Es ist also auch hierdurch bestätigt, was oben bemerkt wurde, daß nur am Gegensahe zur Naturreligion sich die geistige Religion Jehovah's entwickelte.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »