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Pragmatische Psychologie

oder

Seelenlehre in der Anwendung
auf das Leben.

Von

Dr. Eduard Beneke,

Brofessor an der Universität zu Berlin.

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Druck und Verlag von E. S. Mittler und Sohn.
(Zimmerstraße No. 84, 85.)

89332 OCT 1. 1905

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orrede.

Mit der Herausgabe der vorliegenden Schrift trage ich

eine sehr alte Schuld ab. Schon bei dem Erscheinen meiner „Psychologischen Skizzen“, vor nun beinah einem Vierteljahrhunderte, war es meine Absicht, der Theorie unmittelbar die Anwendung auf das Leben folgen zu lassen. Mancherlei Ursachen haben mich hieran verhindert; aber während dieses ganzen Zeitraumes habe ich diese Aufgabe fortwährend im Auge behalten, und für ihre Lösung vorgearbeitet. So darf ich denn wohl hoffen, daß sie durch diesen Aufschub werde an Reife der Gedanken gewonnen haben. Auch abgesehen hievon aber ist ihr aus dieser Verspätung ein zwiefacher Vortheil erwachsen. Einmal habe ich währenddeß die meisten der speciellen Kunstlehren, für welche die,,Pragmatische Psychologie" die koncentrirende Grundlage bildet, bereits im Druck erscheinen lassen; und so konnte ich denn auf

diese gelegentlich für die Ausführung von Manchem verweisen, wovon ich mir im gegenwärtigen Zusammenhange nur allgemeine Umrisse zu geben genügen lassen mußte; und zweitens, da die neue Psychologie gerade bei Denjenigen, welche mit der Anwendung auf das Leben zu thun haben, bereits in größerer Ausdehnung rege Theilnahme und Bethätigung erworben hat, kann ich gegenwärtig mit größerer Wahrscheinlichkeit darauf rechnen, daß meine Arbeit ein empfängliches Publikum finden werde.

Ein solches ist derselben um so mehr zu wünschen, da in dem Gebiete, mit welchem sie zu thun hat, die Wissenschaft und das Leben noch immer, leider, beinah durchgängig in weiter Kluft von einander geschieden sind. Auch hier nicht weniger, als der materiellen Natur gegenüber, kann allein vom Leben her für die Wissenschaft Reichthum, Frische, Anschaulichkeit, Regsamkeit, kann auf der anderen Seite für die Wirksamkeit auf das Leben Klarheit des Blickes und feste Haltung nur durch die Wissenschaft gewonnen werden; und dessenungeachtet sehen wir dieselben, namentlich bei uns Deutschen während der lezten Jahrzehende, fast durchaus gegen einander isolirt. Daher denn aber auch das unsichere Tappen in der Praris, und das Schattenhafte und Phantastische in Dem, was man Wissenschaft nennt. Da bei ist größtentheils die Beurtheilung des Lebens der Wissenschaft voraus gewesen; selbst in Demjenigen, was doch recht

eigentlich die Aufgabe für die leßtere ausmacht: in der Erklärung der vorliegenden Thatsachen. Mit den abstrakten Formeln unserer spekulativen Systeme ließ sich hiefür recht eigentlich gar nichts anfangen; während dem aufmerksam Umblickenden in populären Schriften aller Gattungen zahle, reiche Bemerkungen aufstoßen, welche jedenfalls Ahnungen, und oft mehr als Ahnungen tiefliegender psychologischer Wahrheiten aussprechen. Durch die neuerlich eingetretene Reform der Psychologie nun, welche diese Wissenschaft rein auf Beobachtungen des Selbstbewußtseins aufgerichtet hat, ist Dem von Seiten der Theorie in die Hände gearbeitet worden; und so ist denn Alles dafür vorbereitet, daß an die Stelle jener verderblichen Trennung wieder ein ausgedehnterer Verkehr zwischen ihnen eintrete.

Um hiezu aufzumuntern, habe ich, wo es die Sache verstattete, Schriftsteller aus mannigfachen Lebenssphären als Zeugen eingeführt; und schon die wenigen Proben, auf welche ich mich hiebei beschränken mußte, wenn ich nicht die Darstellung überladen wollte, werden hinreichen, zu zeigen, eine wie reiche Erndte hiefür bei allen höher gebildeten Völfern dem psychologischen Forscher zugereift ist. Während man in anderen Naturgebieten um Thatsachen verlegen ist, werden sie uns hier in einer Ausdehnung und Mannigfaltigfeit, welche kaum etwas zu wünschen übrig lassen möchten, von selbst entgegengebracht. Für den aufmerksam Umblik

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