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Seinem geliebten Freunde

Heinrich Laube

widmet die Legende

des

Rabbi von Bacharach

heiter grüßend

der Verfasser.

Kapitel I.

Unterhalb des Rheingaus, wo die Ufer des Stromes ihre lachende Miene verlieren, Berg und Felsen mit ihren abenteuerlichen Burgruinen sich troßiger gebärden, und eine wildere, ernstere Herrlichkeit emporsteigt, dort liegt, wie eine schaurige Sage der Vorzeit, die finstre, uralte Stadt Bacharach. Nicht immer waren so morsch und ver fallen diese Mauern mit ihren zahnlosen Zinnen und blinden Wartthürmchen, in deren Luken der Wind pfeift und die Spaßen nisten; in diesen armselig hässlichen Lehmgassen, die man durch das zerrissene Thor erblickt, herrschte nicht immer jene öde Stille, die nur dann und wann unterbrochen wird von schreienden Kindern, keifenden Weibern und brüllenden Kühen. Diese Mauern waren einst stolz und stark, und in diesen Gassen bewegte sich

frisches, freies Leben, Macht und Pracht, Lust und Leid, viel Liebe und viel Hass. Bacharach gehörte einst zu jenen Municipien, welche von den Römern während ihrer Herrschaft am Rhein gegründet wor= den, und die Einwohner, obgleich die folgenden Zeiten sehr stürmisch und obgleich sie späterhin unter Hohenstaufische und zuletzt unter Wittelsbacher Oberherrschaft geriethen, wussten dennoch, nach dem Beispiel andrer rheinischen Städte, ein ziemlich freies Gemeinwesen zu erhalten. Dieses be= stand aus einer Verbindung einzelner Körperschaften, wovon die der patricischen Altbürger und die der Zünfte, welche sich wieder nach ihren verschiedenen Gewerken unterabtheilten, beiderseitig nach der Alleinmacht rangen, so dass sie sämmtlich nach außen zu Schuß und Truz gegen den nachbarlichen Raubadel fest verbunden standen, nach innen aber wegen streitender Interessen in beständiger Spaltung verharrten; und daher unter ihnen wenig Zusammenleben, viel Misstrauen, oft sogar thätliche Ausbrüche der Leidenschaft. Der herrschaftliche Vogt saß auf der hohen Burg Sareck, und wie sein Falke schoss er herab, wenn man ihn rief, und auch manchmal ungerufen. Die Geistlichkeit herrschte im Dunkeln durch die Verdunkelung des Geistes. Eine am meisten vereinzelte, ohnmächtige

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