für Philologie und Paedagogik. Herausgegeben von Dr. Gottfried Seebode, M. Johann Christian Jahn und Prof. Reinhold Klote. Achter Band. Erstes Heft. Leipzig, Druck und Verlag von B. G. Teubner. Ueber die Aussprache der hebräischen Buchstaben im Allgemeinen-und des n und insbesondere. Die Grammatik gleicht einem grossen Gebäude. Was hier das Genie des Baumeisters, das ist dort Philosophie und Kritik. Mit ihrer Hülfe baut der Grammatiker sein Haus im Geiste auf. Dann aber kommen die kleinern Arbeiter und tragen Steine herzu, und jeder Stein bringt neue Festigkeit dem Grunde. Solch einen Stein bringe auch ich herbei, an und für sich scheinbar gering, doch wichtig vielleicht im Blicke auf das Ganze. Mein Zweck ist die möglichst genaue Feststellung der Aussprache und Bedeutung einiger hebräischen Buchstaben. Doch habe ich als nothwendige Grundlage einige allgemeine Bemerkungen vorauszuschicken, selbst auf die Gefahr hin, bereits längst Bekanntes zu wiederholen. Je weiter sich der Kreis der linguistischen Untersuchungen ausdehnt, desto unabweisbarer tritt uns die Verwandtschaft der beiden grossen Sprachfamilien, der indogermanischen und der semitischen, entgegen. Es ist eine Urverwandtschaft der Wurzeln, von der ich hier rede; die innere formelle und syntactische Bildung der Sprachen selbst ist total verschieden. Beispielsweise nenne ich einige Wörter, die man nicht für Onomatopoetica erklären wird: ww, sanscr. schasch, gr. §, lat. sex; va, sanscr. sapta (zend. hapta), gr. Entα, lat. septem; piy oάxos; 12 gr. Foivos, vinum, Wein; ógάw; v7 olda; 1, cornu, Horn; 72 nádos u. v. A. Dazu kommt pun, dass die Griechen und Römer ihr Buchstabensystem fast in seiner ganzen Ausdehnung nach Form, Namen und Werth der Buchstaben von einem semitischen Volke empfangen haben eine feststehende Thatsache, die zum mindesten beweis't, dass die orientalischen Laute der occidentalischen Sprachweise nicht geradezu widerstanden. Diese 1* |