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zur Beförderung

wahren Christenthums

und

hả u slicher Gottes verehrung.

By Johann) Beinrich (Daniel) ischokhe.

Fünfzehn.te

vollständige und verbesserte Original - A u s g a be.

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V

HARVARD COLLEGE LIBRARY

1853 Jul 6

Vorrede zu den ersten Ausgaben.

kehrt und ihm angehört; nichts vermehrt so sehr häusliche Glückseligkeit, als wenn der Vater oder die Mutter im Kreise der lieben Ihrigen sich mit den erhabensten Gegen

Ich war in den Palästen der Großen, in den Feldlagern || ständen, mit dem Heiligthume jeder Seele, mit Gott

eine

der Kriegsheere, in den Werkstätten friedlicher Bürger, und seinen Schöpfungen, mit den Wahrheiten der Res in den Hütten der Armuth. Ueberall fand ich Gemüther, ligion Jesu Christi, mit der Ewigkeit und den Er bereit und geneigt zu heiligen Unterhaltungen; überall wartungen des für die Ewigkeit erschaffenen Geistes uns Sehnsucht zur Verbesserung des Herzens, Hinstreben terhalten. Ein stiller Friede verbreitet sich nach solchen einer bekümmerten Seele zur Versöhnung mit sich selbst, Unterredungen über die Gemüther der Familie, zur Vereinigung mit Gott; überall das ewig laute | Thräne der Rührung besiegelt oft den Bund der hier Bedürfniß, nicht dieser Welt allein, sondern auch den vereinten Herzen: göttlich auf Erden zu handeln, um Tagen einer künftigen Welt zu leben, welche unfehlbar ewig Gottes würdig zu sein. Wer diese Seligkeit schon uns erwartet nach den großen Verwandlungen, die wir || empfunden hat, fühlt die Wahrheit meines Wortes ; in der Todesstunde erleiden. und wer fie nie empfand, warum strebt er, der nach

Aber jene Sehnsucht der Menschen war leider nur || allerlei Glücke dürftet, nicht nach dem Einen, das Eehnsucht und Bedürfniß des Augenblicks. Es kam ein ihm kein Uebel des Lebens rauben, sondern nur erhöhen zweiter Augenblick, und die heiligen Entschlüsse waren || kann 7

im Gedränge anderer Umstände und Zerstreuungen ver

Zur Beförderung solcher Stunden stiller Andacht und loren und vernichtet. Ein anderes Herz schien oft der häuslichen Glückes will ich durch diese Blätter versuchen Mensch in seiner Brust zu tragen, wenn er im Tempel || beizutragen. sich vor dem Allerheiligsten beugte; ein anderes, wenn

Sie sollen euch geweiht sein, Jünglinge und

er aus den Pforten der Kirche in das Geräusch des all- Mädchen, die ihr, mitsfrohen und bangen Ahnungen täglichen Lebens hingustrat. in die Welt hinaustretend, euerm bessern Selbst Ich fand überall zwar Religion, aber selten Re- noch nicht treulos geworden seid. Mögen sie euch stille ligiosität; Gottesfurcht, aber selten Gottes-Würde bewahren in den Freuden des Glücks, religiösen liebe; heiligen Vorsak, selten heilige That; Muth in Stunden des Jammers. Christi öffentliche Bekenner, aber selten Christi Jünger und Nachfolger.

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Nicht vergebens erheben sich tausend Stimmen klagend über den Verfall des Christenthums in unsern Tagen. Sie klagen mit Recht. Ich sehe von der einen Seite nur Leichtsinn, Gespött, Eigendünkel und seltsames Bemühen, die warnende Stimme des innern Richters durch || fchlaue Entschuldigungen zu entkräften, oder in Lustbar feiten und Tändeleien zu verscherzen; von der andern Seite Jünglinge und Männer und Greise, von bangen Zweifeln über Gott und Ewigkeit, über das einstige Loos ihrer Seelen, über ihre Bestimmung auf Erden und jenseits des Grabes gequält. Und schauderhafte Verkettung öffentlichen und bürgerlichen Elendes, geheimer Ruin manches Familienglücks, ist die Folge dieser Umstände.

Sie sind euch geweiht, Gatten, die ihr vereint des Lebens Bahn hinabgeht, eure. Seelen gemeinschaft: lich zu Gott erhebet, und eure Kinder in christlicher Einfalt auferzieht, eine Gabe Gottes, fie Gottwie: der zuzuführen.

Sie sind dir geweiht, Greis, der am Abend seines irdischen Lebens den Blick zum Morgenroth eines ewigen Lebens emporhebt über die verschwindende Erdenwelt.

Vorrede vom Zweck un' Gebrauch dieses

Andachtsbuches.

Ats Gott in den Tagen furchtbarer Schickungen und Trübsale, unter vieljährigen Kriegsstürmen, zu den Völkern der Erde sprach, und feine Stimme mächtiger, Viel mögen zum Verfalle des wahren Christenthums denn einft in den Donnern und Bligen auf Sinai, scholl: und zur Zerstörung sittlicher Ordnung die Kriege letter Beiten gewirkt haben; viel manche Schriften mit ober»Ihr follt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Bolk sein!" (2 Mof. flächlicher Weisheit hingeschrieben, und mit oberfläch 19, 6.), da fühlte sich der Verfasser dieses Werks erz lichem Verstande gelesen. Über noch hundert andere Quellen liegen verborgen, aus denen unser Elend strömte. griffen, und er schrieb daffelbe zur Entweckung der Ans Ich werde sie nicht nennen; ich will Niemanden kränken. dacht, zur Erhebung der Gebeugten, zur Belehrung der Irrenden. Es erschien damals als Wochenblatt in einer Mein Zweck ist ein anderer und schönerer, und mit Freu- Zeitssige von acht Jahren *). Nachdem er seine Arbeit digkeit will ich im Arm des Todes einst mein Auge Schlieffen, wenn ich auch nur einen geringen Theil mei- geenvet hatte, wurden auch von dem Wochenblatt neue nes Ziels erreicht haben werde. Und dieses Ziel ist: Be Auflagen veranstaltet, ungeachtet ein Werk in solcher förderung des wahren Christenthums durch Wiederbele- lei enthalten mußte, was unter veränderten Zeitumstäns Wiederbele-Form viel unbequemes für die Leser haben, und manchers bung häuslicher Andacht und Frömmigkeit.. Denn nichts stimmt unser Herz so sehr zu bleibenden den nicht mehr verständlich oder passend war. Dies hat ihn bewogen, dem Werke eine zweckmäßi frommen Gesinnungen, zu schönen und christlichen Tha=| ten, als Unterhaltungen mit Gott in einer Stunde der gere Gestalt und Eintheilung zu geben, sowohl um vie Einsamkeit, wo die Seele, losgehoben von allen Sorgen, len Haushaltungen und Einzelnen die Anschaffung zu cœ allen Zerstreuungen des Lebens, ihrem ewigen Vater zul

*) Nämlich in den Jahren 1809 bis 1316.

leichtern, als auch um das Ganze an sich für einzelne Stillen, und ohne daß es ein Anderer ahnet, unterStände brauchbarer zu machen. Daher sammelte er aus || drückt!

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den acht Jahrgängen diejenigen darin zerstreuten Be- Nicht wird damit gesagt, daß man sich tagtäglich trachtungen, welche für chriftliche Haushaltungen im All- || zu einer feierlichen Stunde der Andacht im Hause vergemeinen erbaulich sein konnten; und wieder besonders, sammele. Das Schönste wird durch Alltäglichkeit erwas für den Jüngling und die Jungfrau in ihren eigen- || müdend und gemein; das Rührendste verliert durch Ge= thümlichen Lebensverhältnissen, oder für den from=||wohnheit die Gewalt. Aber immer wird sich doch im men Betrachter der Natur, oder für den Leidenden, Laufe der Woche wenigstens eine Stunde finden, wo || welcher seinen Blick auf die Ewigkeit richtet, oder ihr in der Einsamkeit euch selber angehören dürfet. Dies für Den lehrreich sein konnte, welcher sein Gemüth in || sei die Stunde eurer geheimen Andacht. Da verei= der Betrachtung von den Schicksalen der Religion Jesu niget euch zu ernsten Selbstbetrachtungen; da ergrei Christi erheben und heiligen wollte. Er ließ Wieder- fet diese eurer Erhebung geweihten Betrachtungen, oder holungen hinweg, welche in der Art, wie das Werk zu jedes andere, zur Religiosität begeisternde Buch, und erst erschien, unvermeidlich eintreten mußten, ließ An= || bereitet euch durch daffelbe zum Gespräch mit Gott, zur spielungen auf die Lage und Umstände hinweg, in denen Selbstprüfung eurer reinen oder unreinen Neigungen, zur chemals die Blätter wöchentlich ausgegeben wurden,|| Auswahl künftiger Grundfäße, nach denen ihr handeln und fügte Manches hinzu, wo sich Lücken darzustellen || wollet. schienen.

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Es ist wohl möglich, daß man nicht zu allen Zeiten

So ward denn auch das gegenwärtige Andachts aufgelegt ist, sich mit den ernsthaften Gegenständen der buch für erne christliche Haushaltung gebil=|| Religion zu beschäftigen. Du hast angenehme und undet. Es ist recht absichtlich geschehen, daß darin die angenehme Ereignisse in der Familie, die dich zerstreuen ; Betrachtungen in mannichfaltiger Abwechselung unter ein=|| du denkst an verschiedene Unternehmungen und Entwürfe, ander stehen, und nicht ia strenger Ordnung und Folge die sich jetzt deiner ganzen Seele bemächtigt haben; du eines Lehrbuches der Christenpflichten. Eben dieser Wech= || hast gewisse Arbeiten vor, welche dir alle Zeit rauben, fel ist für das Gemüth des Lesers erfrischend; und eben || dich zu sehr ermüden oder deine ganze Aufmerksamkeit das oft unerwartete wirkt mächtiger, zumal wenn der verschlingen. Inhalt desselben mit seinem Seelenzustande mehr oder weniger zusammenklingt.

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Doch, Lieber, täusche dich nicht selbst! Wahr ift's, die Neigung mag dir fehlen, dich mit religiösen Freilich kann es geschehen, daß in demjenigen, was Gegenständen zu beschäftigen. Aber follen deine Neigundu, mein christlicher Leser, zu deiner Erbauung, Begen dich beherrschen, oder sollst du Meister derselben lehrung oder Beruhigung zu lesen empfängst, nicht im=|| sein? Du hast vielleicht keine Neigung, einen König mer ganz dasjenige enthalten ist, was für deine augen- oder Fürsten, oder jeden andern deiner achtungswürdigen blickliche Gemüthsstimmung paßt. Aber selbst dies kann | Obern zu sprechen. Aber wenn er vor dir steht, wirst nur Gewinn für dich sein, niemals Verlust. Es ist du darum nicht mit ganzem Gemüth und mit aller Ehrimmer vortheilhaft, wenn unsere Seele plötzlich zur Auf-furcht vor ihm erscheinen? Gott, der Allmachtvolle, merksamkeit auf Dinge hingeleitet wird, an die sie eben || steht vor dir jeden Augenblick deines Daseins; die Ewigim gegenwärtigen Augenblicke am wenigsten dachte. Viel- || keit umfaßt dich in jedem Augenblicke deines Denkens und leicht ist es ein Gegenstand, der längst vergessen und ver- Wollens. Kannst du vor ihm nicht, was du jederzeit fäumt war; desto nüßlicher wird uns die Erinnerung||vor jeglichem deiner Vorgefeßten kannst ? Nein, diese daran. Vielleicht, wo unser Gemüth durch irgend ein erhabenern Beschäftigungen soll man nie aufschieben, wenn Unglück am tiefsten betrübt ist, wird es zur Betrachtung man nicht endlich Wohlgefallen an dem Allerniedrigsten der Größe und Majestät Gottes aufgefordert; es wird finden will. Der Gedanke an Gott, und daran, daß eben darin den vollsten Troft finden. Vielleicht, wo wir du feiner würdig sein sollst, muß dir zur Gewohnheit, bei angenehmen Vorfällen uns der unbefangensten Freude || zum unentbehrlichsten Bedürfnisse werden; aufferdem überlassen hatten, wird unsere Andacht zur Hinfälligkeit || wirst du nie die Palme der innern Vollendung gewinnen. des Ardischen aufgerufen. Wo könnten wir beffer ler-Religion und Tugend müssen deiner Seele so unentbehr= nen, mit Mäßigkeit Freude zu geniessen? liche Bedürfnisse sein, als Speise und Trank es für dei= Nicht das Wort, was diese Betrachtungen dir sagen,nen Leib sind, Ausserdem ist dein Christenthum Scheinmein Christ, sondern die Art und Weise, wie du es in|| heiligkeit; dein Gebet, in welchem du dich Gott zu den verschiedensten Lagen deines Lebens liefest, und was weihen glaubst, äusseres Zeremoniel. du dabei denkest und empfindest, das kann deine Weisheit, dein Lebensglück befördern

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Darum überlasse die Wahl der Stunden, in welchen du dich allein oder mit deinen Lebensgenossen göttlichen In einer christlichen Haushaltung soll Chriftus Betsachtungen weihen willst, keineswegs ganz dem ZuJesus der erste Hausfreund sein. Sein Wort, fein falle, der Gelegenheit oder deiner besondern Neigung. Rath foll unfern Geist in den Geschäften des alltäglichen Diese Stunden möchten sonst seltener schlagen, als dei Lebens leiten. Wie lieblich ist es in dem Hause wohnen, || nem Herzen wohlthätig wäre. Du gehst ja auch zu einer wo der Gedanke an Gott und das Göttliche die Tage=|| bestimmten Stunde an deine häuslichen und Berufs = Ge= werke eröffnet und beschließt! Wie schön ist der Anblick schäfte, ohne dich zu befragen, ob du große Lust zur der Familie, in welcher der ehrwürdige Hausvater, die Arbeit habest. Kannst du dies nun für dein Brod, für fromme Hausmutter, umringt von Kindern, Hausge=|| deinen irdischen Erwerb thun: warum willst du dem noffen und treuen Dienstbosten, Gottes Wort lehret und Edlern in dir, deinem unsterblichen Geiste, weniger dieausspricht! Wie viel Gutes, Segenbringendes wird da nen? Verschiebe die Stunde heiliger Betrachtungen nicht erweckt, wie viel Sündliches, Unheilvolles wird da im lauf eine Zeit hinaus, wo du nichts Besseres zu thun

weist. Ach, der Gedanke an Gott, Ewigkeit und Bestimmung der Seele ist nicht geschaffen, nur die Langeweile zu verkürzen, oder uns in einem müßigen Augen blicke zu unterhalten.

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blicken so göttliche Vorfäße faffen können, und dann nach einigen Tagen und Wochen wieder so schlecht und schwach einherwandeln, als wäre alles Vergangene niemals ge= schehen? — Man fagt dann wohl; es fehlt uns an Kraft; Wähle die Zeit, da du, von übrigen Geschäften oder, der Mensch bleibt immerdar sündig; oder, die los, dir selbst überlassen sein kannst → dir selbst in tiefer || Gnade ist noch nicht wirksam in uns; und tröstet sich Einsamkeit, oder umgeben von deinen Hausgenossen, also über seine eigene Unwürdigkeit, die man dann wiedeinen Kindern, die zu der gleichen Absicht versammelt der vor Gott bereuet; tröstet sich über Vergehungen, die sind. Stelle, wenn es sein kann, sogar die Stunde fest man oft schwer zu büßen hat; oder verzweifelt wohl gar unter deinen andern Beschäftigungen; denn schon die an der Möglichkeit, überhaupt so gut zu werden, als Gewohnheit hat eine große Macht über das Gemüth und man zu sein wünschen möchte. Nein, unsere meiste erleichtert uns Vieles. Am vortrefflichsten ist dazu der|| Fahrlässigkeit und die Unfruchtbarkeit guter Vorfäße entSonntag geeignet, dieser allgemeine feierliche Ruhetag springt oft aus der Schwäche unsers Gedächtnisses, und der christlichen Welt. Er gehört der Stille, der An- daß wir uns nach einer gewissen Zeit das Gute, das wir dacht, der Ueberlegung. Man sieht an ihm auf das lafen, hörten oder uns vornahmen, nicht mehr lebhaft Tagewerk der vergangenen Woche gern mit prüfenden || genug vergegenwärtigen können. Daher dient die AusAugen zurück, und nimmt für die bevorstehende Woche zeichnung vorzüglich wichtiger Stellen, und ihr öfteres neue Beschlüsse und Vorfäße. Da ist's, wo die Seele Wiederzurhandnehmen und Wiederlesen zur Erhaltung in am unwillkührlichsten zum Lenker des Schicksals, zum edeln Entschlüssen und zu einem großen, heiligen Leben. großen Anordner unsers Wohls emporblickt. Vernach= Soll euer Wohnzimmer zum Gottestempel sich verläffige den schönen Zweck dieses Tages nicht; unterlaß | wandeln; soll eure Hausgenossenschaft eine Versammlung es nicht, eine Stunde der Andacht deinem Gemüthe zu || aufrichtiger Gottesverehrer fein; soll häuslicher Friede, gönnen. Denn vielleicht wird dir durch eben diese häusliche Liebe bei euch einkehren, und Christi Wort er= Stunde eine Wahrheit vor die Seele gehalten, die auf füllt werden: Wo zwei oder drei in meinem dein Glück in der Woche unvermuthet den wichtigsten Namen versammelt find, da werde ich mitEinfluß haben dürfte. ten unter ihnen sein: — so leget, was ihr gelesen Was du aber liefest oder lesen hörest: gewöhne dich habet, nicht zuleht mit einem todten Lobspruche bei nie, dabei an Andere zu denken, sondern wende Alles | Seite, oder mit einem Ausrufe: Diese Betrach= auf dich selbst an. Stelle Vergleichungen an zwischen tung war schön und gut! wenn die Macht des dem, was da gesagt worden ist, mit dem Zustande, göttlichen Wortes an euer Herz schlug. Nein, denket worin du dich befindest, oder mit deiner Denkart, mit über die Empfindungen nach, die es in euch erweckt hat, deiner Handlungsweise. Dann wirst du bald wahrnehmen, || machet diese Empfindungen deutlicher. Oder wenn eure wie weit es mit dir gekommen sei, und wie viel die noch || unerwachsenen Kinder zugegen sind, fraget sie über das, fehlt, um ein ächter Jünger Jefu, ein würdiges Kind was sie beim Vorlesen angehört haben; erkläret ihnen Gottes zu sein, um glückselig zu leben, und gelassen einst || einfach, ohne Schmuck der Rede, was ihnen allenfalls zu sterben. unverständlich gewesen ist. Laffet fie einen gelegentlich Diejenigen Stellen aber, we:che dich ganz vorzüglich) || eingestreuten, für ihre Seele passenden Vers auswendig trafen, welche gleichsam ganz besonders für dich da zu lernen; nicht aber, um ihnen daraus ein Gebet zu machen, stehen schienen, diese bezeichne vor allen andern. Es sind welches ihnen durch öftere Wiederholung endlich alltäg= die auserwählten Worte an dein Herz. Mache ihren In- lich und gleichgültig werden muß, sondern weil es jederz halt zum bleibenden Schahe deines Gemüthes;, zurzeit für junge Leute vortheilhaft ist, wenn sie eine gute Richtschnur für die ganze künftige Woche, und wo mög- Lehre ihrem Gedächtnisse einprägen. Oft, wenn im lich für's Leben. Augenblick der nahen Verführung ihr Herz schlummert, Aber freilich, das Gedächtniß ist oft treulos. Man || wacht ihr Gedächtniß noch, und weckt ihr Herz wieder erinnert sich nicht jedesmal des Guten wieder, wenn es || und rettet es!

nöthig wäre. Geschäfte und Verdrießlichkeiten, Sorgen So lebet denn wohl, ihr meine Leser, ihr Gelieboder Luftbarkeiten im Laufe der Woche verdrängen den ten! Mit euch sei Gott! Vielleicht gehört es zu den schönen Gedanken des Sonntags, den heiligen Entschluß, Seligkeiten eines künftigen Seins, daß uns Gottes Huld welcher im Schoose der Einsamkeit und Ueberlegung ge=|| gewährt, lichtvoll über das Ehemalige hinzublicken und wonnen worden ist. Darum komme dir selbst zu Hilfe.zu erkennen, welches die Folgen und Wirkungen des Nimm jene auserwählten Stellen, die dich vorzüglich)|| Guten waren, so wir zu thun liebten. Vielleicht ertrafen oder rührten, jeden Tag einmal zur Hand; lies kenne ich auch dann Diejenigen, bei denen ich nicht versie noch einmal in der Morgenstunde, wenn du dein Lager gebens war. Vielleicht erkenne ich dann euch, ihr Müh= verlässeft, und ehe du zur Arbeit des Tages gehest. Solchseligkeiten und Gebeugten, denen in einer schweren tin in dir erneuerter Gedanke wird gleichsam zum guten, Stunde durch meine Worte Erquickung und Trift von freundlichen Schußengel deiner Seele werden, und sie bei Gott kam; vielleicht erkenne ich dann euch, ihr Theuern, Anlässen, wo sie sonst ihrer selbst vergäße, an ihren eige- die ihr gefahrvollen Augenblicken, da ihr zwischen Sünde nen Werth erinnern; wird dich bewahren vor Uebereilun- und Tugend wanktet, durch die Leitung der ewigen Vorgen und nachtheiligen Schritten; wird dir eine Erhaben- || sehung vorbeigeführt wurdet, und in diesen Betrachtunheit und Kraft geben, welche endlich zur Gewohnheit der gen einen neuen Reiz fandet, die Welt mit ihrer Lust Tugend und zum bleibenden Seelenadel führt. zu vergessen und Gottes heiligen Willen zu holten. Viel Denn woher kommt es, daß wir so viel Vortreffliches || leicht erkenne ich dann Diejenigen, für die ich ein Werkanhören oder lesen daß wir oft in fremmen Augen-#zeug des Herrn wurde, fie des Bessern in Zweifeln zu

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