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Oberhaupt der Vater derselben, oder nach seinem Tode || vermählte und Kinderlose; der Staat zählt auf ihn mit der älteste Verwandte gewesen ist. Nach seinem Namen größerer Zuversicht, als auf denjenigen, welcher in Fäl ward das ganze Geschlecht oder der ganze Stamm ge=len der Noth eine andere Heimath suchen kann. Es ist nannt. Er forgte für dessen Erhaltung, Schuß und genug, im gemeinen Leben von Jemandem zu sagen: er Glück. Er war die achtbarste Person unter den Seini-|| sei der Vater von mehrern Kindern, deren Erzieher und gen, und wenn er gebot, gehorchten freudig alle seine Versorger er ist, um schonender gegen ihn zu sein und Angehörigen. umvillkührliche Ehrfurcht für ihn zu empfinden.

Unter allen Völkern ist die Würde des Hausvaters ehre würdig gewesen und geblieben; noch heutiges Tages ist dieselbe geachtet in allen Welttheilen, unter allen Nationen. Denn sie ist in jedem Staate die erste und natür: liche jedes Bürgers. Der Fürst bekleidet sie, wie der Mermste von den Unterthanen. Das Gefeß aller Länder gibt dem Hausvater, der als Fürst unter den Seinigen stehen soll, höhere Rechte und höhere Pflichten. Er han: delt noch jest als Stellvertreter der Seinigen; ist der Vertheidiger ihrer Rechtsame; hat von ihnen, als Er nährer und Versorger, Gehorsam zu fordern; er steht unter den Bürgern des Staats in Verehrung, und hat in freien Ländern feine Stimme zur Gesetzgebung und Ernennung der Obrigkeiten.

tes.

Und wer ist ein wahrhaft weifer, christ. licher Hausvater? Der ist's, welcher in seinem Hause mit Klugheit, Liebe und Standhaftigkeit Ord. nung, Arbeitsamkeit, Gehorsam, Sitteneinfalt und Gottesfurcht zu erhalten weiß. Denn diese Tugenden sind die Grundpfeiler aller häuslichen Glückseligkeit.

Aber diese erhabenste Würde des Mannes in der Gez sellschaft, wie oft wird sie entweiht! Und weil die schön ften, die zärtlichsten Pflichten mit ihr verbunden sind, fällt mit Recht auf den sorglosen und schlechten Hausvater auch immer die größte Verachtung. Es kann Je= mand fein öffentliches Amt schlecht verwalten, es kann Jemand feine Berufsgeschäfte mit Ungeschicklichkeit trei- man wird ihn bemitleiden oder mit Glimpf tadeln ben können. Aber wer seinem Hauswesen auf eine üble Weife vorsteht, wer Weib und Kind versäumen, elend machen kann: wider solchen empört sich das menschliche Gefühl. Man rechnet ihn zum Auswurf und zur Schande der Gesellschaft. So Jemand feinem eigenen Hause nicht weiß vorzustehen, wie wird er die Gemeine Gottes versorgen Diese älteste und erste Einrichtung in der menschlichen (1 Tim. 3, 5)? wie darf er hoffen, das Vertrauen sei= Gesellschaft wird auch fortwährend bleiben, denn siener Obern, die Anhänglichkeit seiner Untergebenen, die ftammt nicht aus menschlicher Klugheit und Erfindung, Achtung und Freundschaft seiner Mitbürger zu haben? sondern sie ist Sache der Natur, das heißt, Werk Got: Wer seinem Hause nicht weiß vorzustehen, wo ihn die Jeder, der mit dieser Würde bekleidet ist, sollte heiligen Bande der Natur binden sollten: wie kann der daher ihrer allezeit eingedenk sein, und sie weder mit || mit Würde und Zuversicht andern Einrichtungen vorleichtem Sinn übernehmen, noch durch eigenen Unwerth stehen, die in dem bürgerlichen Zustande sonst noch state entehren. finden? Der Mann, so lange er allein dasteht, ist ungebunden, und um nichts als um sich selbst bekümmert. Hat er für seine eigenen Bedürfnisse gesorgt, so ist er frei. Mißfällt ihm sein Stand: er verläßt ihn. Mißfällt ihm fein Vaterland: er vertauscht es mit einem andern. Ein Anderes ist es mit dem Verhältnisse des Hausvaters. Ihn feffeln viele neue Pflichten, die an sich zu schön und durch sich selbst zu belohnend find, als daß er sie nicht mit Freudigkeit übernehmen sollte. Er nennt unter allen seinen Sorgen jest die Sorge für sich selbst die geringste; seine Gattin, feine Kinder, sein Berufsgeschäft, feine Hausgenoffen fordern von ihm größere Aufmerksamkeit. Er soll der Vater, Vormund, Beschüßer, Freund, Rathgeber aller der Seinigen sein. Wohl werden ihm oft sein Stand, sein Amt, Gewerbe und Beruf zur Last, wenn ihn die Härte und Ungerechtigkeit seiner Obern quält, oder wenn er mehr Verdruß und Schmerz, als Gewinn von seinen Arbeiten _zieht. Aber was er sonst || mit Unmuth von sich abgeschüttelt haben würde, das erträgt er nun geduldig um der Seinigen willen; er nimmt die Dornen des Lebens, weil sie doch für Gattin und Kinder einige Rosen tragen. Denn ohne ihre Zufriedenheit, ohne ihren Wohlstand, ohne ihre Ehre hat er selbst weder Zufriedenheit, noch Wohlstand, noch Ehre. Wäre || und Muthlosigkeit. Mo Ordnung besteht, da ist kein Widerspruch er allein, er würde vielleicht das Land meiden, in welchem Ungerechtigkeit herrscht, oder Kriege fein Eigenthum un-bei jedem Anlaß; da ist kein Zwist über das, was sicher machen, oder allzugroße Auflagen ihn um den bessern geschehen müsse; keine Entzweiung der Gatten um jede Theil der Frucht bringen, für die er ein ganzes Jahr lang Kleinigkeit; kein übles Beispiel für Kinder und Gefinde. fich abmühte im Schweiße des Angesichtes. Aber ein Blick Die Zwietracht der Gatten ist der erste Anlaß zum Zwie: auf den hilflosen Zustand der Seinigen fesselt ihn wieder an||fpalt des ganzen Hauses. Denn indem jeglicher Hausden Boden des undankbaren Landes. Er bleibt demselben || genosse sein Urtheil im Stillen fällt, kann es nicht feh getreu, und macht sich gern zum Opfer für seine Lieben. len, daß er bald feinen Tädel auf jene wendet. Wo aber So ist der Hausvater um seiner Stellung willen ein || die Untergebenen in der Stille tadeln, da verschwindet Gegenstand höherer Achtung, als der Ungebundene, Un-die gebührende Hochachtung.

Und unter allen diesen Tugenden ist Ordnung die erste. Das Haupt der Familie ist es, welcher, als Fürst unter den Seinigen, Alles mit Zweckmäßigkeit einrich ten u regieren foll. An ihm ist es, den Blick auf Alles zu haben. Nicht daß er Alles selbst machen soll; sondern darüber wacht er, daß Jeder dasjenige wohl verrichte, was ihm anvertraut ist. Jeder von den Hausgenossen muß den Kreis der Geschäfte kennen, Jeder für die Besorgung derselben verantwortlich sein.

Wo ein chriftlicher, verständiger Bater sein Haus wohl geordnet hat, vollzieht sich jedes Tagewerk ohne Stockung und mit Freudigkeit. Jeder wartet seines Berufes. Es bedarf nur freundlicher Zurechtweisung, liebevoller Aufmunterung, um das Ganze in regsamer Thätigkeit zu bewahren. Vielerlei Befehlen bewirkt nur Zerrüttung; vielerlei Tadel bewirkt Verdroffenheit

werden können, oder wodurch sie das Wohlsein, die Freude, die Bequemlichkeit der Hausgenossen vermehren. Müßiggang ist Schande am Fürstensohne; Trägheit führt auf die offene Straße der Armuth hinaus.

Daher wacht der Familienvater als Mann und Christ über Eintracht unter Allen. Nie erscheint er, selbst bei getheilten Ansichten und Meinungen, mit seiner Gattin öffentlich im Widerspruch vor den Kindern und dem Ge- || finde. Die Eintracht der Aeltern bewahrt die Ehrfurcht Aber wo Arbeit ist, da soll auch Erholung und Ruhe Aller unverlegt, und macht den Zank von Seite der sein. Der christliche Hausvater kann wohl die Mühe Uebrigen zu einem Verbrechen gegen den Hausfrieden. feines Gesindes durch Geld erkaufen; aber nicht durch Damit aber die Ordnung des Hauswesens wohl be- den 2ohn, welchen er hinwirft, Liebe für sich und sein flche, ist es der Vater der Familie, welcher sich selbst, Haus erkaufen. Und doch wird nur das gut und vollein Beispiel Aller, den eingeführten Einrichtungen und kommen gethan, was mit Freudigkeit und aus Zuneigung Gefeßen der häuslichen Zucht willig unterwirft, selbst dann, || gethan wird. Alles Andere ist Miethlingsarbeit. Dawenn sie ihm zuweilen lästig sein könnten. Es soll Alles her gestattet ein kluger Hausvater seinen Angehörigen feine Zeit, feinen Ort haben. Er verlangt für sich keine nicht nur gern erlaubte Freuden zu seiner Zeit, sondern er Ausnahme. Er will nicht der einzige ungebundene in fei-theilt mit ihnen seine häuslichen Feste; er veranstaltet nem Hause sein und willkührlicher Despot. Schweigend selbst zuweilen für ihre Ermunterung ein kleines Vergnü= und gern gehorchen ihm Alle, wenn er selbst den Haus-gen, daß sie des Lebens unter seiner Herrschaft froh wergefeßen pünktlich zu gehorchen weiß. den, daß sie auch in spätern Zeiten sich noch gern, an die

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Als Haupt der Familie sorgt er, neben seinen Beruf-|| glückseligen Stunden erinnern, die er mit väterlicher geschäften, für das Allgemeine. Er übersicht seine Ein- Güte bereitete, daß sie an seiner Art und Weise ein Beifünfte und bestimmt darnach seine Ausgaben; der Stand spiel erhalten, wie sie ein Hauswesen wahrhaft chriftlich seines Vermögens soll ihm immer klar vor Augen lie=|| regieren und beglücken follen. gen, um zu wiffen, ob Einschränkungen vonnöthen sind, Erst wenn er Zutrauen, Liebe und Ehrfurcht Aller oder ob man sich, ohne Gefahr, manchen kostspieligen besißt und o wie leicht, wie mit geringen. Mitteln || – Genuß erlauben darf. Die Gattin sorgt für das In- können diese im häuslichen Kreise erworben werden! erst nere, der Gatte um das Neussere des Hauswesens; die dann hat er das Recht, strengen Gehorsam gegen Gattin um das gegenwärtige Bedürfniß, der Gatte auch seine Vorschriften und Befehle zu fordern. Ohne Ge um die Zukunft des Hauses. Ihm vor Allen liegt die || horsam ist kein Reich, kein Hauswesen dauerhaft. Versorgung der Seinigen ob, wenn seine Gattin einst Zwar läßt sich wohl äusserlicher Schein. des Wittwe, seine Kinder einst Waisen werden sollten. Ihm || Gehorsams erzwingen; aber dies ist nicht ein sokcher, hegt die spätere Erziehung und Ausstattung der Söhne der segenvoll und fruchtbringend ist. Wo-nur das gethan and Töchter ab, wenn seines Herzens Ruhe nicht ge-wird, was nothwendig ist, da wird wenig gethan! Wo brochen, nicht seine Sterbeftunde bitter, nicht seines das Gesinde nur seine Schuldigkeit leistet, so weit das Namens Ehre nach dem Tode vernichtet werden soll. Auge der Herrschaft reicht, da ist Zeitverlust, NachSo aber Jemand, spricht die heilige Schrift, die Sei- || lässigkeit, Untreue daheim. Da wird beim, äusseru Schein nen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorget, der guter Ordnung verwahrloset, verschwendet, ohne daß hat den Glauben verläugnet, und ist ärger denn eines Diesem oder Jenem zugerechnet werden kann. Darum Heide. (Tim. 5, 8.) muß in feinem Hause Gehorsam herrschen aus Furcht, sondern nur aus Liebe. Nur die Liebe hebt den vertors nen Brofamen auf, daß nichts umkomme; erhält das Veraltete neu, zollt, Ehrfurcht auch im Geheimen, und nicht Reichthum, nicht Ueber-wendet Schaden und Gefahr ab, wo es sonst Niemand bemerkt. Dies ist der ächte christliche Gehorsam, welchen das göttliche Wort allen Untergebenen empfiehlt. Nur diesen wünscht der weife Hausvater unter den Seinigen Nügliche Thätigkeit wird erfordert, sowohl was man zu empfangen. Aber ihm ist auch wohlbekannt, daß besikt zu vermehren, als auch es nur zu erhalten. In Liebe und Ehrfurcht nicht geboten werden können, sondern einem wohleingerichteten Hause soll kein Müßiggänger durch eigenes Bemühen erobert werden müssen. Denn leben. Jeder soll zum Wohlsein Aller, fei es auch noch der Mensch kann, zwar seine Arme vermiethen, aber sein fo wenig, beitragen. Der Fleißigste ist der Verdienst: Herz bleibt frei. Auch der Gewaltigste auf Erden kann. vollste. Wer sein Tagewerk glücklich vollbracht hat, ist den Aermsten auf Erden nicht zur Liebe und Freundmit sich selbst der Zufriedenske, und darum der Heiterste.schaft nöthigen, er gebe denn Liebe und Freundschaft und die Seele aller Thätigkeit im Hause ist der Va= |[zuvor.

Daher ist die zweite Hauptstüße der häuslichen Glückfeligkeit -Arbeitsamkeit. Nur durch diese ist Erweiterung unseres irdischen Wohlstandes möglich. Und irdischer Wohlstand

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fluß- ist die erste Bedingung, ohne welche keine Freude, kein reiner Lebensgenus, keine Unabhängigkeit möglich ist.

ter der Familie. Er hat die schwerere Mühe, die schwe

Das Beispiel des Gehorsams im Hauswefen sollen rere Sorge; er ernährt, er kleidet, er erzieht die Sei- vor allen Andern die Kinder geben gegen ihre nen; er besoldet seine Arbeiter; er unterhält sein. Ge Aeltern, Wehe der Familie, in welcher der Wille finde. Er muß, wenn die Noth einhricht, den sauern des Sohnes oder der Tochter wagte, fich gegen den Gang antreten. Aber er hat auch dagegen das lebhafteste || Willen der Weltern zu empören! Und wenn dies Ver: Vergnügen, wenn er endlich sein Eigenthum mit zufrie- ||brechen begangen wird wem soll es zugerechnet wer denem Blicke überschauen, wenn sein Bewußtsein ihm fagen kann: dies ist die Frucht meiner Anstrengungen, dies das Werk meiner Unverdroffenheit und Mühe.

Er hält seine Kinder zu nüßlichen. Beschäftigungen an, die ihnen entweder in spätern Jahren selbst heilsam

den? Ist es nicht die Frucht der schlechten Erziehung? Trug nicht vielleicht allzugroße Nachsicht und Zärtlichkeit der Mutter die erste Schuld an diesem Unglück, oder die Sorglosigkeit des Vaters ?

Wie groß und sorgfältig die Berufsgeschäfte des Hausz

vaters fein mögen: die Erziehung seiner Kinder bleibt sein fährlichen Beispiel folgen? wie verhindern, daß seine heiligster Beruf. und kann er sie selbst nicht von Stunde Untergebenen nicht Mißbrauch von seiner Sorglosigkeit zu Stunde leiten, er soll fie doch im Ganzen mit scharfem || machen, ihn übervortheilen, sich auf seine Kosten berei= Blick beobachten. Er ist's, dem sie untergeordnet find,||chern und den Untergang feines Vermögens und seiner von dem ein Wort hinreicht, sie zu allem Guten zu er- || Ehre öffentlich und heimlich befördern helfen ? muntern, und der das Strafamt über sie übt. Aeltern! Wehe, wo in einem Hause das Haupt der Familie liebet eure Kinder mit aller Zärtlichkeit, welche die Na- fehlt; wo der Erste zugleich der Schlechteste unter allen tur euern Herzen einflößt, aber von ihrer Wiege Genossen ist, wo, wer die Ehre Aller schirmen sollte, an fordert festen Gehorsam. Und sie werden derjenige ist, welcher sie zuerst befleckt! Da wohnt Gotihn gern zollen, diese Hilfslosen, wenn ihr ihnen schon tes Segen nicht; da herrscht zerstörender Fluch! von ihrer Wiege an keinerlei Herrschaft über euch Wehe, wo der Familienvater seine tiefe Unwürdig gestattet; wenn ihr weder durch ihre Thränen, ihren kin-keit in jedem ruhigen Augenblicke empfinden muß, und den dischen Trok, noch durch ihr kindisch-schlaues Schmei- einzigen demüthigenden Trost hat, daß seine Gattin, cheln bewogen werdet, das zu thun, worauf ihr Eigen- || seine Kinder besser, edler als er find! Mag er die Schmach finn, ihre Laune beharren möchte! Aller Ungehorsam der lange ertragen, ohne daß sie ihn erdrückt? Muß das Gez Kinder entspringt aus dem befriedigten, ungebrochenen fühl seiner schmählichen Verworfenheit nicht zuleßt schmerzEigensinn der ersten Lebensjahre. Wo Aeltern Schwä-licher werden, als die Wollusk süß ist, die er aus der chen zeigen, entflieht die Hochachtung der Kinder und Hand seiner Lafter genießt ? wächst ihre Macht. Zu spät ist oft allzugroße Sicherheit bereut worden. Gehorsam ist eine von den Tugen den, die mehr durch Gewohnheit gegeben, als durch eigenes Nachdenken oder Ueberzeugung erlangt werden Fönnen.

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Es kann manches Weh über ein Haus gehen — lang=|| wierige Krankheit, Theurung, Kriegsschaden, Verfolgung, Betrug können allen Wohlstand zerrütten; Verleumdung, Neid, Schadenfreude können die Ehre des Namens angreifen aber das größte Weh, das tiefste Herzeleid bringt ein ungerathenes Kind. und den ersten Grund zu dem namenlosen Uebel legte der Aeltern sträffiche Nachsicht gegen die Unfolgsamkeit der Kinder, oder - noch schlimmer als Alles der Aeltern böses Beispiel und Schwäche.

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Einfalt und Lauterkeit, ein Wandel ohne Tadel, voller Ehrbarkeit und Zucht, bringen den Himmel in das häusliche Dasein. Wenn es auch draufsen stürmt, wenn auch der Wohlstand wankt: nur Frieden im Herzen Aller, die den Vater umringen, nur die Tugend der Hausgenossen nicht wankend! Dann läßt sich jedes Unglück leicht ertragen, und selbst das größte Uebel wird durch den Gedanken versüßt:,, Wir haben es nicht verschuldet noch verdient! Dies Uebel ist nur ein Gesandter Gottes an unser Haus. Wir können wohl noch ärmer werden an Gut und Vermögen; aber unsere Herzen bleiben reich an frohem. Bewußtsein, ceich an Zuversicht zu Gott!"

Wohl mir, auch ich kenne noch Familien, in wel chen dieser befeligende Geist waltet, der über alle Unge= Darum ist des Hausvaters erstes und allgemeines|witter des Lebens emporhebt. Auch ich kenne noch FaHausgefeß Unverdorbenheit und Einfalt der Sitten. Ohne milien, deren Haupt unter seinen Lieben gleichsam als fie wohnt kein Frieden, kein Segen. Was Räuber, ein Hohepriester Gottes dasteht, um seiner Tugendopfer Mörder im Staate, das sind einzelne Lasterhafte in der willen gesegnet, und Alle, die ihm angehören, zu Got Familie.. Sie bekriegen die Glückseligkeit aller Beffern. hinauführend. Die Tugenden, welche der Hausvater selbst übt, Religiosität, ächte Gottesfurcht, beständige Achtunfann er mit Strenge von den Andern fordern. Ist er und Liebe gegen das höchste Wesen, ist die Vollendun selbst Trunkenbold: wie mag er demjenigen Vorwürfe und Krone des christlichen Hausvaters. Alle feine Hau: machen, der sich durch Unmäßigkeit zum Gespött oder genossen sehen und vertrauen auf ihn; er mit Allen fiel Scheusal Anderer macht? Ist er selbst Ehebrecher: wie und vertraut auf den Vater aller Wesen. Er soll d mag er ohne Gewissenspein das Wort gegen den allzu Stellvertreter Christi sein. (Eph. 5, 23, desgleiche freien Lebenswandel der Seinigen, erheben? wie mag er 6, 1.) Dankbar empfängt er alle gute Gaben vo das Entsehen der Eifersucht von den Schwellen seines Herrn, auch das Leiden, auch die Entbehrung; den. Hauses verbannen? wie sich die Ehrfurcht des höhnen auch diese sind nothwendig, unsere Kraft zu stärker den Gesindes bewahren? Ist er selbst launenhaft, zän-unfern Glauben zu erhöhen, unser Gemüth zu verede: Fisch, mürrisch: wie kann er von Gattin, Kindern und und an die Hinfälligkeit dessen zu mahnen, was wir a Hausgenoffen freundliche Blicke fordern, da er felbst der || Exden besizen.

Störer ihrer Heiterkeit ist, und oft aus bloßem Eigen- Und was kann allen Gliedern einer Familie innige finn gegen sie hart und ungerecht war? Ist er selbst Ver-Zusammenhang geben, als die gleiche Liebe, der gleid fchwender, liebt er Zerstreuungen und Vergnügungen Glaube, die gleiche Hoffnung zum Ewigen? Was kan mehr als anhaltenden nüßlichen Fleiß und Erwerb; liebt ehrwürdiger sein, als der Hausvater, still betend i er einen Aufwand, eine Pracht in Geräth und Kleidern, Kreise seiner Kinder? Was kann rührender und zuglei welche seinen Vermögenszustand zerrütten können; Ge- beruhigender sein am Sterbebette eines der Getreuen v fellschaften, und Luftbarkeiten, die ihn von der sorgfälti- der Hausgenossenschaft, als der wehmüthige Abschied Al gen Verwaltung seines Hauswesens abziehen; ist er von dem Geliebten mit dem Blick voll Zuversicht zu Spieler, der den größten Theil feines Erwerbes, statt Himmel, der da spricht: „Wir haben uns nur a. 7 ihn zweckmäßig anzuwenden, dem blinden Glücke, an-kurze Zeit einander verloren! Die Hand, welche uns hi": vertraut; ist er prahlhaft und stolz, daß er für mehr zufammenführte, die Hand, welche uns durch das Dua gehalten werden möchte, als er wirklich besißt und ist:kel dieses Lebens geleitet hat, sie hat auch Macht und wie, kann er verhindern, daß seine Kinder nicht dem ge="Liebe, uns dort einander wieder zu geben!"

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Das ist das Bild des christlichen Hausvaters. Mit Liebe herrscht, mit Klugheit regiert er. Ordnung, Arbeitsamkeit, Gehorsam, Sitteneinfalt und Gottesfurcht sind die Schußgeister seines Hauses, die durch ihn Freude, Wohlstand, Zufriedenheit und Segen über einen Kreis guter Menschen verbreiten.

| durch seinen Sohn Jesum Chriftum. Wer mich lieb hat, sprach er, und an mich glaubet, der verläugne fich selbst und folge mir nach. Und es ist nicht unmöglich, ihm, dem Sohne Gottes, nachzuahmen.

Du sprichst: es sei zu viel gefordert! - Siche, es gibt Menschen, deren Beruf, deren süßestes Geschäft es ist, aus Liebe sich selbst zu vergessen, und alle ihre Mühe, alle ihre Sorge ohne Unterlaß Andern zu weihen; nichts für sich, Alles für Andere zu sein.

Und du, der selbst Hausvater ist und dieses Bild er=|| blickt, vergleiche dich mit ihm und frage dich: Warst du im Kreise deiner Hausgenossen, was du ihnen, als Weifer und deinen schönen Bestimmungen gemäß, hättest So ist es schon durch ihren Stand die christlich e fein können? Frage dich: Hast du Alles, was in deiner Hausmutter; fie wird es noch mehr durch die eigene Macht lag, zum Glück, zum bleibenden Glück der fromme Neigung ihres Herzens, wenn sie den schönen, Deinigen gethan? Vielleicht danken sie dir Wohlstand, ehrwürdigen Namen ganz verdienen will, welchen sie trägt. Vermögen, Ansehen, Kenntnisse, und so viel Sittlich= Sie forget Tag und Nacht, aber nicht für sich, sonkeitsgefühl, daß sie nicht ganz schlechte Herzen haben: |dern für das Wohl der ihr Anvertrauten. Sie arbeitet aber haben sie Sinn für Einfalt der Sitten, jene Be- unablässig, aber sie arbeitet nicht für ihren eigenen Ungeisterung für Tugend, jene feste, innige, durch Wort terhalt, sondern für das Wohlfein der Ihrigen. Sie und Leben hervorstrahlende Religiosität, die, auch nach || dem Verlust alles Andern, nie mehr unglücklich werden läst? sie nie wieder sinken läßt, auch wenn du nicht mehr über sie wachest? Antworte dir! Antworte dem allwissenden Richter!

9.

Die Haus mutter.

Zit. 2, 5.

Geift der Weisheit, gib uns Allen
Durch dein Licht
Unterricht,

Wie wir Gott gefallen!

Lehr' uns froh zum Vater treten;
Zuversicht

Mangl' uns nicht,

Wenn die Deinen beten!

Hilf uns nach dem Besten fireben;
Schenk' und Kraft,

Tugendhaft

Und gerecht zu leben!

Gib, daß wir nie stille stehn:
Treib' uns an,

Froh die Bahn

Deines Worts zu gehn.

sinkt des Abends ermüdet auf ihr Lager und sammelt neue Kräfte, nicht für sich, nein, für Andere. Ihr Gatte, ihre Kinder, ihr Hausgesinde, ihre Angehörigen sollen des Lebens froh werden. Sie hat für ihr ganzes mühevolles Leben keine andere Belohnung, als den Anblick derer, die sie zufrieden macht. Dafür spart sie, dafür kümmert sie sich, dafür entbehrt sie so Wieles.

Sie selbst gehört sich nicht. Sie hat ihr Schicksal, Glück und Unglück an das Schicksal, Glück und Unglüc eines Mannes gebunden, der ihr einst fremd war. Was er ihr für ein Loos bereitet, mit dem nimmt sie in dieser Welt vorlieb. Wird er arm, fie theilt seine Armuth; wird er verfolgt, sie trägt unschuldig seine Leiden mit ihm; wird er krank, sie wartet und pflegt sein, und leiz det mehr, als er selbst. Sie ist nichts für sich, Alles für einen Andern.

Sie gehört sich nicht selbst. Sie ist Mutter, fie lebt für ihre Kinder; sie lebt in ihnen mehr, als in sich selbst. Mit Schmerzen und Gefahr gab sie ihnen das Leben; mit tausend kleinen Opfern erkaufte sie deren Gesundheit. Sie wachte, wenn alle Andere schlafen konnten, in nächtlicher Stille für den geliebten Säugling. Sie hutete das holde Kind am Krankenlager, und horchte auf deffen Athemzüge, und betete in der Einsamkeit. Nies mand weiß es, was sie that; Niemand weiß es, was fie litt; Gott dem Allwissenden nur ist es bekannt. Sie hat. Alles gern vergessen, sobald ihr des Lieblings Leben geschenkt war. Sie rechnet es ihm nicht an, was sie duldete. Kein Sterblicher spricht davon; Keiner lohnt Es ist sich selbst verläugnen, und nur nach es ihr. Nur Du, o ewiger, gerechter Gott, nur Du Jefu Willen, in Jesu Geist, im Geist der Alles um-hast ihre Thränen, ihre Sorgen nicht vergessen; Du fassenden, Alles verzeihenden, Alles duldenden Liebe zu rechnest es ihr an. leben. Es ist für sich selbst nur wenig, Alles für Anderer Glück zu thun und zu bedürfen. Es ist nicht für fich allein sorgen und da fein, nein, vielmehr zum Besten Anderer da sein.

Kennst du des Menschen höchsten Werth, und was ihm das Schwerste ist zu erfüllen ?

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Sie selbst gehört sich nicht sie ist Hausfrau. Sie hat für Andere zu denken. Und ob sie auch erkranke: fie muß für die Gesundheit Anderer wachen; und ob sie auch manche Erquickung, manche kleine Freude entbehren mus: fie sorgt erst, daß ihre Angehörigen ihr Theil empfangen und ihre Freude geniessen. Sie ist der Engel || des Friedens im Hause, der sichtbare Schußgeist häuslicher Ordnung und Glückseligkeit. Sie hat den Blick auf das Größte und Kleinste gerichtet, und vergift deren feins. Sie umfaßt Alles mit der ihr eigenen Mutterliebe und Muttersorge. Sie hält sich für die Schuldnerin aller Andern, und glaubt, fie könne nie genug thun, während sie doch die Wohlthäterin eines Jeden wird, und oft schmerzlicher Undank die einzige Vergeltung ist,

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Lohn

es kann ihn Keiner geben

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welche ihr zu Theil wird. Aber sie vergißt den Undank;|| Andern nicht gern offenbar werden läßt. Daher weicht fie ist schon wieder glücklich und fährt unverdroffen in ihvon so mancher Haushaltung der Segen, und ist oft rem Tagewerke fort, wenn sie nur von einem Einzigen mit || Mangel, wo man Wohlhabenheit oder doch hinlängliches freundlichem Lächeln belohnt wird. Sie fordert keinen Auskommen zu erwarten berechtigt sein sollte. ihr Herz findet Umsonst ist guter Wille, Lust, Liebe und Freunds ihn in dem Gelingen ihrer freundlichen Bemühungen, in lichkeit, wenn die Hausmutter nicht durch beständige Gleichder Glückseligkeit der Ihrigen, heit ihres Gemüths die Heiterkeit Aller zu erhalten und So die Hausmutter die chriftliche Haus- || zu nähren weiß, wenn ihr Wort nicht den Betrübten bemutter, dies schöne Bild der edelmüthigen Selbstverläug ruhigen, ihr freundlicher Blick den Zürnenden zur Vernung aus Liebe! Wie edel steht sie da in ihrem einfachen, föhnung bewegen, ihr liebevoller Wink mehr ausrichten aber tief wirkenden Beruf! Der Mann kann glänzendere kann, als ihr Eifern und Toben. Zwar ist es gewiß, daß Dinge thun; er kann durch seine Kunst und sein Ge- || die natürliche Reizbarkeit, die größere Empfindlichkeit des werbe Reichthum sammeln; er kann sich in der Stadt, weiblichen Geschlechts geneigter machen kann zu leidenim Lande, unter fremden Völkern einen Namen machen; schaftlichen Aufwallungen, zur Verstimmung des Gemüer kann mit seiner Kraft vielleicht eine halbe Welt erschüt-thes; aber es ist auch gewiß, daß aus dem gleichen Grunde tern, aber unmittelbarer, inniger und anhaltender be=|| im Herzen des Weibes die übeln Eindrücke leichter vorglücken kann er nicht, als die gute Hausfrau, auf deren übergehen, und es seiner Empfindungen wieder schneller bescheidenes Thun Niemand achtet. Meister zu werden vermag; es ist gewiß, daß diejenige eine gleiche heitere Gemüthsstimmung beibehalten könne, welche vernünftig genug und entschlossen ist, nicht eigens sinnig_ihren finstern Launen nachhängen und angehören zu wollen; es ist gewiß, daß man bei jeder launenhaf ten, zänkischen Hausfrau voraussetzen kann, sie habe eine schlechte, verwahrlosete Erziehung in ihrer Jugend gez noffen.

O himmlischer Beruf, mit einem Herzen voller Liebe auch nur einen kleinen Theil der Welt, nur eine einzige Familie zu befeligen! Wer so viel gethan hat, o der hạt || in feinem Lebenslaufe genug geleistet der lebte in Gott, der wird leben mit Gott,

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So wie alles Wohl eines Hauses an die Tugenden einer guten Mutter geknüpft ist, hängt auch nothwendig an ihren Fehlern das Weh der Familie. Der Einfluß der Dem Manne mag im Drang der Umstände und im Hausmutter ist so groß, daß man aus ihrer Denk: stürmischen Verhältniß des Lebens oft der Ernst anstehen, und Handlungsart gemeiniglich einen richtigen Schluß || und die Kraft_und Gewalt geziemen; das Weib empfing über die glückliche oder unglückliche Lage der Familie zu keine andere Waffe zum Siegen, als Güte, die Alles lei= folgern im Stande ist; daß ein einziger ihrer Fehler oft ||tet; als freundliche Klugheit, die Allem auszuweichen alle ihre andern Tugendenverdunkeln kann; daß ihre laster-versteht, was Gefahr bringt; als einen liebevollen Sinn, haften Neigungen das Hauswesen den Genossen desselben der auch den Ungestüm des Wütherichs endlich bändigt, zur Hölle machen; daß der Segen des Hausvaters verge: Das Weib verläugnet seine von der Natur empfangenen bens baut, wo der Fluch der Mutter wieder niederreißt. Vortheile, wenn es, so schwach es ist, mit Gewalt ers Leider, daß jenes Bild der ehrwürdigen Hausmutter troßen will, durch zänkisches Wesen seine Anmuth und nicht auf Jede passend ist, welche den Namen einer fol- Würde entstellt, und männlich handeln will, wo ihm chen trägt, und wir im gemeinen Leben weniger glückliche || nur die Milde der Weiblichkeit geziemt. Es finkt aus seiHaushaltungen finden, als unter einem Volke gefunden ner angebornen Hoheit zum Gespött oder zur Verachtung werden sollten, welches sich zu der erhabenen Weisheit || herab, und wird allen und fich felbft durch Bosheit und und Lehre Jesu Christi bekennt! Oft freilich ist daran die Groll zur Qual und Verabscheuung. Unwürdigkeit des Hausvaters Schuld; aber weiß die So wird die Hausmutter, aus deren Tugenden die Mutter ihren Kindern und Angehörigen wohl vorzustehen, || Glückseligkeit aller ihrer Angehörigen hervorgehen kann, so versüßt sie das Bittere, was er verursacht, durch Liebe der Unfegen und die Marter Aller durch ihre Fehler, selbst und verdoppelte Sorgfalt; so wird fie der Schuß und der || durch_scheinbar geringe Fehler, weil diese zu tragen, und Trost derer, die er bedrängt; fie übernimmt von Allen || jeden Tag, jede Stunde zu ertragen, oder ihnen doch ausdas Leiden und trägt es allein in ihrem Herzen. Das || gesezt zu sein, auch dem Geduldigsten zu schwer fällt, auch Haus ist auch bei des Mannes und Vaters Fehlern noch || dem Langmüthigsten das Dasein verbittert. nicht so elend, als es durch die Schwachheiten und die Fehler der Hausmutter ist. Denn sie ist fast immer und bei Allem nahe; ihr kann nicht ausgewichen werden; fie wohnet und wirket beständig in den wichtigern und in || den geringsten Geschäften der kleinen Familie.

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Darum, o du, welche zu den Edlern deines Geschlechts gehören möchte, nicht zu den Verworfenen; du, welcher der Name einer liebenswürdigen, einer christlichen, einer weisen Hausfrau der glänzendste aller Namen ist, wie er sein sollte erforsche: ist Jeder in dem häuslichen Kreise, in Umsonst ist des Mannes Fleiß und Thun, wenn sie|| welchem du waltest und lebst, so glücklich, als er's sein zerstreuungssüchtig, eitel, prachtliebend und verschwende- || könnte? Und wenn es ein Einziger unter Allen nicht wäre, risch ist; wenn sie, um ihren Gelüften ein Genüge zu woran liegt die Schuld? Hast du nie Anlaß zu seiner Unleisten, was sie mit der rechten Hand erspart, mit der || linken heimlich verschwendet; wenn sie im Hause zwar den Schein der Ordnung walten läßt, um vor Andern zu glänzen oder doch nicht verächtlich zu werden, hingegen da, wohin nicht leicht der Blick der Fremden dringt, un ordnung befördert, und den Fremden, fogar den eigenen Kennst du das treue Bild der christlichen HausmutGatten, betrügt. Daher entspringt so manches geheimeter? Das göttliche Wort schildert es dir: Du sollst sein Familienweh, woran Ale kränkeln, und was man doch||fittig, keusch, Häuslich, gütig, dem Mann

zufriedenheit gegeben? Hast du Alles gethan, um Jeden mit seiner Lage zu versöhnen? Warst du dir immerdar in Liebe, Freundlichkeit und Güte gleich, oder warst du oft das verachtungsweldige Spiel deiner Einbildungen und Launen?

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