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fie sind geistlos, träge, wie das ausgehungerte Thier,|| Enkel wieder mit dem Staube seines eigenen Leichnams: oder wild und kriegsluftig, wie das hungerade, noch sei-düngt! Dies aber ist das Leben der meisten heutigen Chris ne: Kraft sich bewußte Nanbthier. - Derselbe Fall findet||sten, die eine Sehnsucht zur Religion, aber keine Zeit das auch bei einzelnen Familien Statt. Aus ihnen gehen kranke || zu haben.

Bettler oder Räuber hervor.

Es wird bei uns viel von Armuth und Wohlthätigs Aber auch diejenigen Völker find nicht weniger arm, || keitsanstalten gesprochen. Aber die rechte Gefahr der Ardie an künstliche Bedürfnisse gewöhnt sind, daß muth, die aus ihr entspringende Geistes lähmung und fie unaufhörlich arbeiten müssen, um die große Menge Seelenverwilderung, werden von Wenigen gehörig derselben zu stillen, alsø daß für den edlern, bessern Ge- gekannt, und daher auch nicht gewürdigt. Man glaubt nuß des Lebens kaum Zeit und Sinn übrig bleibt. -1 schon Alles gethan zu haben, und den Ehrenkranz zu vers - diesem Falle befinden sich heutiges Tages viele Nationen dienen in den Augen der Gottheit und Menschheit, wenn unsers Welttheils, die reich find an Gewerb und Handel || man die Straßen frei hält von müßigen Bettlern, und aller Art, Ackerbau und Viezucht in Fülle betreiben, aber || Jedem, der arbeitsfähig ist, Gelegenheit gibt, sich durch an solchen Aufwand, an so vielerlei Bedürfnisse gewöhnt|| eigene Arbeit zu ernähren, und vielleicht reichlich zu find, daß das ganze Leben mit Arbeit verschwendet wer-nähren. Ja, ihr gebet den Müßiggängern Arbeit, aber den muß, um dieselben zu befriedigen. Sie find durch die || ihr macht sie durch Vermehrung ihrer Bedürfs ungeheure Menge selbsterfundener Lebensnothwendigkei=|niffe noch ärmer, als sie vorher waren. Sie waren Müßiggänger, und ihr habt sie in Sklaven erkünftelter. Im gleichen Verhältniß steht jeder einzelne Mensch, || Nothwendigkeit ach, in lebendige Maschinen verwans der, wollte er sich nur mit den ersten Nothwendigkeiten || delt, denen Gøtt vergebens eine Seele gegeben! begnügen, Ueberfluß haben würde, aber weil er an feinere Lernet die wahrhaften Gefahren der Armuth Kleider, bessere Wohnung, köftlichere Nahrung, theurere kennen, dann werdet ihr desto weiser die Mittel der Rets Belustigungsarten gewöhnt, oder durch Vorurtheil ge=|| tung wählen!

ten arm.

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zwungen ist, mitzumachen, kaum durch die anhaltendste Wer so viel zu erwerben weiß, daß er seinen Leib gegen Arbeit die nöthigen Mittel dazu herbeifchaffen kann. Er || die Unbill des Wetters schüßen kann, gleich viel mit welchem schleppt sein Leben in beständiger Dienstbarkeit und Sorge || Gewand; daß er seinen Hunger mit gesunder Kost stillenhin; sein Geist kann sich selten zum Beffern erheben. kann, gleich viel ob leckerhaft oder nicht; daß er selbst feiz So kann in reich genannten Städten tödtliche Armuth || nem Weibe und Kinde die ersten unentbehrlichsten Nothherrschen bei aller Fülle des Gewerbs, und der zur Unt- || wendigkeiten mittheilen kann der ist nicht arm. entbehrlichkeit gewordene Aufwand so drückend werden, || Za jedem Lande, in jeder Stadt, in jedem Dorfe mus daß viele Menschen, die bei mehr Genügsamkeit Ueberfluß || zuerst Jeglicher in die Lage verseßt werden, durch Arbeit so bätten, jezt doch kaum wagen, in den Stand der heiligen | viel zu gewinnen. Wer nicht arbeiten kann, dem gebühren Ehe zu tretén, aus Furcht, Weib und Kind nicht ernäh=|| Almosen aus der Hand dee Barmherzigkeit. Wer nicht ar ren zu können. So ist das Landvolk, welches fich frucht- || beiten will, dem gebührt Strafe. Der bettelnde Müßigs baren Bodens und reicher Aernte freut, bei aller seiner gänger ist ein öffentlicher Dieb am Eigenthum Anderer, Wohlhabenheit an Mitteln arm, wenn es mit diesen || ein Verminderte des öffentlichen Vermögens; er schwelgt Mitteln nichts anzufangen weiß, als seine leiblichen Be- || von fremdem Gute, ohne Recht, ohne Anspruch, ohne Dank. dürfnisse zu steigern, während es, fern von bessern Unter- So wie Nahrung und Kleider haben, lasset uns ger richtsanstalten, eines edlern Lebensgenusses unfähig ist. nügen! Zur Fristung des Lebens bedarf es wenig. Wecket Wer möchte das wohlgemästete Vich an der Krippe prei ihr aber in derjenigen Person, der ihr Arbeit verschaffet, fen? Wer Obrigkeiten, die durch Vergnügungen, statt ein Gelüst nach neuen Bedürfnissen, so skürzet ihr sie in das Höhere im Menschen zu ehren, es in Vergessenheit zu || neue Armuth, die zu tilgen ihre Arbeitsamkeit oft nicht hins stürzen und die Bedürfnisse des thierischen Daseins zu ver= || reicht. Darum gebet ihnen neben der Möglichkeit, ihre mehren suchen, um ein Volk in fortwährender Arbeit und Nothwendigkeiten zu befriedigen, zugleich die Möglichkeit, Sarge zu einem gedankenlosen Werkzeug zu machen? Was ihren Geist über den Staub zu erheben. Zziget ihnen Gott, ist das Christenthum was der Zweck der Menschen- || Ewigkeit und die Wunder der Schöpfung; begeistert sie schöpfung, wenn der Sterbliche die Ordnungen der Na- für die Heiligkeit ihrer Pflichten, für die Ehrwürdigkeit tur umwälzt, das Thierische zum Wichtigsten, das Gött=|| ihrer Rechte. Flößer ihnen Hochachtung für den Werth ihliche zur Nebenfache macht? — Warum gab die Gott-||res Geistes und feines höhern Berufs ein. Zum Unterricht heit uns den unsterblichen Geist? Warum erschien Jesus, der Bedürftigen ruft die geistreichen Männer, denn sie haz der Welterleuchter, auf Erden? Warum ist eine Ewig-|| ben desselben mehr vonnöthen, als die Kinder der Wohlha= keit, wenn die Fertigkeiten des Leibes und Verstandes nur || benden, welche schon der Umgang mit Gebildeten bilden für das Frdische gebildet, und lebenslang für Erwerb von hilft; sie haben derfelben mehr vonnöthen, weil sie durch Kleidern, Speisen und für andere Sinnengenüsse ange-innern Reichthum des Gemüths äuffere Mängel ersehen, wandt werden? wenn man den zur Seelenerhebung ge- und eben durch jenen sich über diese erheben sollen. Der weihten Sonntag wieder zur Erholung von körperlichen || Zweck aller Unterweisung sei Zufriedenheit mit der von Beschäftigungen, den Gottesdienst zur Langweiligen Ehren-Gott gegebenen Lage; Berschmähung erkünftelter Bez fache, die Religion zu einer Gewohnheitsübung macht? || dürfnisse; Stolz, durch nüzliche Anwendang der FäWelche Sitte, welches Zeitalter, wo die Bestimmung des higkeiten und Kräfte zum Wohl der Miterschaffenen Thaten Menschen in todtem Betrieb seiner Kunst, feines Gewerbs anfängt und endet, ohne das Höhere zu ahnen! wo der Mensch, wie das im Sande scharrende Thier, so lange die Erdfcholle umwirft und bearbeitet, bis er sie für seine

Etunden der Andacht. 15. A.

des Reichthums zu üben. Wer geben kann, ist reich).

Aber in unsern gewöhnlichen Wohlthä tigkeits- Anstalten wird das förperliche Bedürfniß über Alles, das geistige für

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nichts geschäßt. Daher die steigende Armuth der Ar= Arbelt geben ohne Unterricht zur Selbstvers men, je mehr ste erwerben lernen; daher die Stumpfheit cdlung des Menschen heißt freie Wesen in Sklas ihres Geistes, indem man sie gewöhnt, Sklaren und Ma-ven, Menschen in Thiere verwandeln. Dieses schinen zu sein; daher die Verwilderung ihrer Sitten; das ist falsche Hilfe! Aus ihr, nicht aus dem Mangel des Noth Her die Roheit ihrer Begierden; daher das Viehische in ih=|| wendigsten, entspringt die Gefahr. Denn wenn ihr schon ren Vergnügungen, wo Spiel und Rauferei, Sauf und den Leib nähret, aber den Geist tödtet, was habet ihr Gu Fraß den Inhalt ihres Genusses ausmachen; daher ihr || tes gethan? Ist der Leichnam mehr, als die Seele? Doch Elend, ihr Zwietracht, ihre Unordnung im häuslichen Le- mustert die Familien der Landleute! Arbeit haben sie; aber ben, daher endlich der Reiz, sich fremden Eigenthums sechs Tage ins Joch eingespannt, gleich dem Zugvich, trek durch Betrng oder Gewalt zu bemächtigen, daß Stehlen sie ihr Leben in dumpfer Gedankenlosigkeit hin. Der unter ihnen oft nicht mehr entehrt, wenn es unentdeckt bleibt, fiebente Tag, ihnen zur Ruhe vergönnt, wird ihnen ein und Räubereien zum Handwerk werden. Ihr menschen Tag roher, thierischer Lust. Vielleicht als Kinder waren freundlichen Obrigkeiten, ihr vielvermögenden Edeln, wer-fie in keiner Schule, oder in so elend bestellter, daß der fet einen Blick auf die untern Volksklassen welches Elend, langweilige Aufenthalt darin ihnen geisttödtender gewors welche Sittenroheit, welche Sittenlosigkeit, welche gräuel-den ist, als hätte man ihnen Freiheit gegeben. Als Erwach vollen Laster! Und auch sie sind doch Erschaffene Gottes, sene machen sie, laut hergebrachten Uebungen, die Beremos Berufene zur Ewigkeit, Theilnehmer an Jesu Chrifte, un-nien der christlichen Kirche mit, ohne den wahren Sinn sere Brüder. derselben zu begreifen. Sie hören Predigt und Auslegung Nicht aus dem Mangel der ersten Lebensnothwendig- des göttlichen Wortes, ohne fähig zu sein, die ausgespros keiten entspringen die Gefahren der Armuth chenen Gedankenreihen ihres Lehrers zu fassen und zu behert denn was zur Leibesnothdurft und Nahrung gehört, wird || zigen. Maschinen am Pfluge, stehen sie als Maschinen im leicht gefunden und erworben; sondern sie entstehen Tempel Gottes. Sie haben Augen, und sehen nicht; sie aus der falschen Hilfe, die man den ver =|| haben Ohren, und hören nicht. Daher ist Aberglaube ihre meinten Armen reicht. Und falsche Hilfe ist es,|| Weisheit, Zeremoniendienst ihre Religion. Sie find aller wenn man Almosen gibt ohne Arbeit, Arbeit gibt ohne Un-|| Lafter fähig, wenn das bürgerliche Gefeß sie nicht schreckt, terricht, Unterricht gibt ohne Gewöhnung zur Sittenstrenge und die Christentugend ist ihnen fremd, wie Jesu hohe Ofr und Genügsamkeit. fenbarung. Sie zittern mehr vor den Menschen, als vor Almosen ohne Arbeit sind Besoldungen Gott, und der Schrecken der Hölle macht sie frömmer, als des Müßiggangs; Müßiggang aber wird mit Recht || die Liebe des Himmels. Daher rühme Niemand die Fröms aller Easter Anfang geheißen. Nicht die Armuth macht den || migkeit, die Redlichkeit, die Treue des verwahrloseten, geBettler zum Prasser, zum Zeitverschwender, zum Wollüst=|| meinen Volkes, so lange es in den altüblichen Gebräuchen Ling: sondern nur unverdientes Almosen. Leicht erworben, und Ordnungen einhergeht. Es geht darin mechanisch in leicht durchgebracht. Der geborne Bettler hat vom Werth || angenommenen Gewohnheiten. Aber lasset durch ein großes und rechten Gebrauch zeitlicher Güter eben so wenig rich- || Unglück Thronen und Verfassungen stürzen, die bürgerlie tige Vorstellungen, als der geborne Reiche, der im Ueber=|| chen Einrichtungen sich auflösen, wenn auch nur für kurze fluß erzogen wird. Beide sorgen um keinen künftigen Mor- || Zeit, und ihr werdet vor den Gräueln eines entzügelten, gen, denn sie wissen schon vorher, wo wieder nehmen. Beide || unwissenden Pöbels schaudern. Mustert die großen Werkverschwenden in ihrer Art, denn sie wissen, es wird ihnen ||stätten gewerbreicher Städte, wo in zahlreicher Menge nicht fehlen. Der Reiche verläßt sich auf die Tonnen Gol-|| Kinder und Erwachsene beisammen in einförmigen Arbeiten des, der Bettler auf die Gutwilligkeit und Freigebigkeit von der Frühe bis zur Nacht beschäftigt sind; wo eben die Anderer. Der bettelnde wie der vornehme Müßiggänger || Aufmerksamkeit auf das Einerlei des Geschäfts jede andere ftürzen sich in den gleichen Schlamm von Lastern. Beide Selbstthätigkeit des Geistes hindert. Seht sie da, einges suchen nur thierischen Sinnenkißel, beide Genuß in Lecke-||bannt für ihr ganzes Leben, ohne Belehrung, ohne Ers reien und Heppigkeit; beide haben ihren Stolz, ihre Ränke, weckung des Gemüths, ohne Erhebung der Seele; die un ihre Umtriebe. wissenden Kinder, lüsterne Hörer roher, unanständiger Almosen ohne Arbeit vermehren die Ge-Scherze oder Erzählungen der Erwachsenen, denen sie nach fahr für das öffentliche Wohl, um so reichlicher || ahmen. Beobachtet die bleichen, verschrumpften Gestalten, fie ertheilt werden. Denn die habelosen Geschlechter, der in deren Antlik sich mehr als eine heimliche Sünde offens Unterstützung sicher, vermehren sich darauf hin durch uner-bart. Welche Wohlthat ward ihnen durch Arbeit gegeben? laubte Verehlichungen. Ihre Ausrottung wird schwerer, je Ach, für elenden Lohn vermiethen sie ihren Körper, und stärker ihre Zahl wächst, und das ihnen inwohnende Gefühl geben die unnüße Seele dazu in den Kauf. Verdorben an ihrer Kraft gibt ihnen zuleht Muth, mit List oder Gewalt || Gesundheit, vergiftet am Herz, ist der Zweck ihrer Schő= das an sich zu bringen, was ihnen Barmherzigkeit reichli- pfung durch falsche Menschenfreundlichkeit, durch Eigencher zu geben sich weigert. Almosen ohne Arbeit sind Aus- || nuk, Selbstfucht und gewissenlosen Leichtsinn ihrer Herren faaten, von welchen Diebesrotten und Räuberbanden er-||vernichtet. Ach, die armen Unglücklichen! Es sollte ihnen wachsen. Wer den Tiger füttert, wird von ihm zuleht zer geholfen werden, und man stieß sie von der erhabenen Menrissen. Es ist das Kennzeichen liebloser Unbarmherzigkeit || schenstufe in den Werth und Rang des Thiers hinab. Wird von den Einwohnern eines Ortes, in welchem Menschen, die ihr Leben nicht durch Arbeit erhalten können, vor der Thür der Wohlhabenden um Almosen flehen. Es ist aber das Kennzeichen großer Unordnung und gefährlichen Leichht= finnes gegen die öffentliche Ruhe, wo man Arbeitsfähige durch reichliche Almosen von nüzlicher Thätigkeit abhält.

Gott, der große Vergelter, nicht einst ihretwillen Rechenschaft fordern? Wehe denen, die Menschenseelen verderben laffen, um ihren Mammon zu vergrößern!

Unterricht ohne Gewöhnung zur Sittens strenge und Genügsamkeit ist falsche Hilfe, wie alle vorigen Arten. Auch der ärmfte Mensch kann ein vollen=

deter Mensch sein. Bloßer Unterricht allein thut es nicht, ich jezt Vieles, das mir ehemals besser und sogar liebensEinübung der Tugend muß hinzukommen. Unterricht erwürdig schien! Und doch ist es nur zu oft Verderben und fordert Jahre; eine Zugend aber ließ zu gewinnen, ist ein namenloses Elend.

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Augenblick genug, und eine Tugend zu üben, gibt jeder Und endlich ich selbst — habe ich nicht selbst vor den Athemzug Gelegenheit. Gefahren der Armuth zu zittern? Zwar, mein Gott, mein Ihr wollet der Armuth steuern, am deren traurige Erliebreicher Vater, fegnest Du meine Arbeiten; noch habe fahrungen zu vermindern. Es sei! Aber nicht Almofen ich mein Brod, mein Obdach und mein Gewand, und ichh mindert, und auch nicht reichlich belohnte Arbeit mindert || darf an den folgenden Morgen denken, ohne Furcht, Mandie Armuth, sondern — Genügsamkeit mit Wenigem! Wer gel an den ersten Nothwendigkeiten des Lebens zu leiden für sich selbst wenig bedarf, ist reich, und kann von dem aber bin ich demungeachtet nicht voll heimlicher Sore Ueberflüssigen mittheilen. Wer viel Bedürfnisse hat, leidet || gen? Verschlingen diese Sorgen nicht einen wichtigen und auch bei großer Einnahme Noth. schönen Theil meiner Stunden? Bin ich nicht in der That Darum, wer Bedürftige bereichern will, lehre viel ärmer, als ich scheine? O wie viel entbehrliche Bedürf= fie stolz darauf werden, vieles entbehren nisse habe ich mir leider zu unentbehrlichen Nothwendigkeiund wenig vonnöthen haben za können; er ten verwandelt! Wie sehr bin ich nun der Sklave derselben begeistere ske für die höchste Sitteneinfalt und das Glück der geworden, und muß meine besten Tage, meine besten Kräfte mäßigsten Lebensart. Er zeige ihnen die daraus hervorblü-dloß für sie, also bloß für Bequemlichkeiten meiner Person hende Leibesgesundheit und das erwachsende Vermögen, aufopfern, statt sie zur Beglückung der Welt anzuwenden! Andern nüßlich zu werden, und Wohlthäter zu sein, ohne Q wie anders, genügsamer Jesus, warst Du; wie reich Geld und Gut zu besizen. Er wecke ihren Stolz, unabhän- || warst Du in Deiner scheinbaren Dürftigkeit ! giger zu werden von den Launen der Nebenmenschen da- Ich muß und will Rechnung halten über meinen Zudurch, daß man ihres Beistandes meistens ermangeln kann. || stand ich will zur Freiheit des Lebens zurück. Enthalt: Und bei Genügsamkeit wohnt dauerhaftes Erdenglück. fame Genügsamkeit verändert die Dürftigkeit schnell in Aber darin liegt die Barmherzigkeit Vieler, die sich || Wohlstand ich will Kräfte, Stunden und Mittel ge= Menschenfreunde zu sein dünken, daß sie den Dürftigen für winnen für Menschenbeglückung, für Selbstheiligung zum feine Arbeit beffer kleiden, mit angenehmen Speisen erla- ewigen Sein! Hilf mir, o Gott, mit Deiner Gnade! ben, und an gewisse Bequemlichkeiten gewöhnen, die ihm || Amen. vorher gleichgültig waren. Ihre grausame Güte macht den Unterstüßten ärmer, als er je gewesen, indem sie ihm neue Unentbehrlichkeiten schaffen, und Bedürfnisse einimpfen,| die zu stillen er lebenslang arbeiten muß, ohne zur Ruhe und Besinnung zu gelangen. So verbringt er sein Dasein kum mervoll im Sklavenjoch der Lebensnothwendigkeiten; ver fäumt wird der Geist und ein edler Genuß; er stirbt einst, ach! und was hatte er auf Erden gethan? — Sein Gewerb, sein Handwerk getrieben Tag für Tag, um feinen Hunger zu stillen, seine Blöße zu decken; er brachte es vielleicht auf feinere Speisen, bequemere Kleider, eine gute Hinterlassenschaft — aber mehr nicht.. Er hatte noch keinen Tag mit Ruhe, feine Nacht ohne Sorge. Und wofür nun Alles? Für den Raub der Würmer! Und seine Seele? Sie ward unter den tausend Sorgen für Haus, Gewerbe, Nahrung und Kleider vergessen. Sie blieb roh, ohne Vered= lung, wie seit den ersten Jugendtagen, da die Schule verlaffen ward. Gott, Ewigkeit, Welt, Schöpfungswunder, Ecclenadel, Tugendgröße, sind ihm wie dunkele Traumgestalten geblieben, und Vorurtheile und Einbildung und Wahn nifteten in seinem Gemüth weben der Leidenschaft. Er hatte einen Gott, ohne ihn je zu fühlen, er lebte in seiner Welt, ohne sie je gesehen zu haben; er hatte ein Herz, ohne es dem Entzücken der Tugend zu öffnen.

14.

Glåd der Armut b.

Syr. Sal, 13, 7.

Was hat der Reiche mehr? Mehr Pract,
Mehr Ansehn und mehr Glanz, mehr Macht,
Und auch mehr Sorg' und Ueberdruß,
Bei allem feinem Ueberfluß

Mehr Furcht und Gram.

Mühseligkeit ist Aller Loos,
Der Mensch sei niedrig oder groß!
Doch kommen wahre Ruh' und Luft
Auch gern und nur in dessen Brußt,
Der Gott gefällt.

Ist auch nicht föftlich dein Gewand,
Ift auch erhaben nicht dein Stand:
Beneide du kein Feierkleid,

Das oft ein Herz voll Sorg' und Neid
Und Schmerz verhüllt.

Sind denn Hoheit und Reichthum wirklich nur die großen und unerläßlichen Bedingungen, unter welchen man allein auf Erden des Lebens recht froh werden und glücklich sein kann? Fast sollte man es glauben, wenn man auf das Ein stiller Schauer durchdringt mich! So erblicke ich) || Tagewerk der Menschen, auf ihre Plane von Jugend an, einen Theil des Menschengeschlechts, wie es an sich selbst || auf die Art sieht, wie sie ihre Kinder erziehen. Welch ein den schwersten Hochverrath übt, und das Göttliche verkauft || Bogen, welch ein Drängen, um zu größern Einkünften un. Staub. Welch eine Verwirrung der einfachsten Be-zu kommen! Der Kaufmann feßt sein und der Seinigen griffe, welch eine Zerstörung der natürlichsten Ordnungen! Habe auf's Spiel, um das Doppelte zu gewinnen. LandDies sind die Gefahren, dies die schrecklichsten Wirkungen der Armuth! einer Armuth, die so allgemein ist, denn der Bettler ist nicht immer der Aermste! Oft ift der Mann in Saminet und Seide, welcher ihm aus dem Palast ein Al- || mosen zuwirft, noch dürftiger, als der Beschenkte.

Gott, welche Ansichten der Welt haben sich mir in dies || fer Stunde meiner Andacht eröffnet! Wie ganz anders sah

mann und Handwerker gönnen sich kaum Ruhe, um ihren Verdienst zu vermehren. Der Krieger geht für Ruhm und Beute in das schreckenvolle Schlachtfeld, und fezt Blut, Gefahr der Verstümmelung und Leben daran. Der Schif« fer vertraut sich den treulofen Wellen des Weltmeeres, und kämpft auf gebrechlichen Fahrzeugen gegen die Wirth der Elemente. Um Gold wird Alles feil das Leben felbft;

als wäre dieses Metall köftlicher, denn jede andere Schö=|| bensgenuß abdarbt, um Geld zu häufen? — oder als der pfung Gottes. reiche Schlemmer, der mit verdorbenem Blute und Säften

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Und was haben wir, wenn nun das ganze Leben mit || kränkelnd nicht geniessen mag? — oder als der begüterte Armuth, Kummer und Sorge vollbracht ist, wenn der || Bösewicht, den Jeder scheut und meidet, wenn er irgend Reichthum eingesammelt und das Alter da ist? Was ge- kann, und der keinen einzigen wahren Freund hat? O, winnen wir von diesen todten Schähen, wenn unsere Kräfte || Mancher ist arm bei großem Gut, und Mancher ist reich nun erschöpft find? Geben Sie uns die für fie elend aufge=|| bei seiner Armuth. opferte Jugend zurück? Verbannen sie die eisgraue Farbe Nicht der Befis großen Gutes, sondern unsers Greifenhaares? Füllen fie unsere Adern mit ver- großer Genuß von einem Gute, groß oder klein, jüngter Lebenskraft? Sehen sie unserm Dasein auch nur macht reich. Man nennt Erwerben eine Kunst. Alle eine Stunde mehr zu? Nein, wir stehen gewöhnlich || Aeltern unterrichten sorgfältig’ihre Kinder darin, als wäre am Ziele langer Mühen, wenn wir keinen Gebrauch davon keine wichtigere im Leben. Aber mit Weisheit geniessen machen können. Wir freuen uns des Cewonnenen, wenn ist eine noch größere Kunst; wer sie nicht versteht, für es Zeit ist, Abschied davon zu nehmen. den ist das Erworbene wie nicht erworben da. Und in Was hilft endlich das reich zusammengescharrte Ver- || dieser Kunst unterrichtet man leider die Jugend am seltenmögen? Können wir nun mehe thun, als unsern Hunger || sten, weil der Mensch einmal zur Unnatürlichkeit verwöhnt fättigen, unfern Durst löschen? Nein, das konnten wir || ist. Du bist nicht reich; die Welt hält dich vielleicht für das ganze Leben hindurch auch, wenn gleich mit gerin= || arm, weil es dir an Glücksgütern mehr fehlt, als Andern. germ Aufwand. Aber schmeckt uns nun der Leckerbisfen || Beklage dich nicht! Weniger Glücksgüter haft du, als köstlicher, als ehemals die einfachste Speise, da Gesund-|| der Andere; aber ob du darum arm bist, dies hängt erst heit, Jugend, Arbeitsamkeit und Freude unsere Tischfreunde || von dir ab. Der, welcher dich darum verachtet, weil er waren? Hält uns das theure Kleid wärmer und gesünder, || mehr zu befizen glaubt, hat auch viel weniger, als manz als vor Zeiten das wohlfeile, in welchem wir Wind und her Andere, von dem er seinerseits vielleicht wieder vers Wetter trotten ? Oder haben wir nun größere Verdienste || achtet wird.

um die Menschheit und um den Himmel, da wir nun Du kannst reich sein in deiner Armuth. Es hängt nur etwas mehr haben, als hunderttausend Andere? Sind von dir ab. Du befigest vielleicht sehr geringe Glückswir in der That hochachtungswürdiger und weit geehr=|| güter; aber weißt du auch, in welchem Glücke du dich ter, nun uns Andere, nicht wegen unserer Tugend, son- eben deswegen befindest? Siehe, erst darum nenne ich dern wegen unseres Geldes, Schmeicheleien sagen, über dich arm, weil du dein vor dir liegendes Glück nicht die sie im Herzen lachen? Wer hat zuleht das Leben am|| kennst, nicht zu ergreifen Verstand und Muth hast. Darum besten genossen? Derjenige, welcher, um froh und heiter nenne ich den Blinden arm, der in einem Palaste wohnt, zu werden, fünfzig Jahre in Angst und Gefahr verbrachte, || welchen er nicht sicht; und den Geizhals arm, der Zinsen oder derjenige, welcher, ohne den Reichthum zu erwar=|| auf Zinsen häuft, und sich mit leeren Hoffnungen speiset. ten, damit anfing, fünfzig Jahre froh und heiter zu sein?|| Ist der Todte reich in seinem Grabe von Gold und Marmor? Es ist ein seltsamer Wahn, eine fürchterliche, alles Du kannst reich sein. Du kannst dein irdisches Vers Lebensglück zerstörende Leidenschaft, reich sein zu müssen, mögen fchon in der nächsten Stunde verdoppeln, verzehnz um glücklich zu werden! Hätte dies in Gottes Plan ge=|| fachen, und Ueberfluß haben, wenn du nur willst. Es legen, wahrlich, kein Sterblicher wäre arm. Aber Reich-||hängt von dir ab. Arbeitsamkeit gewinnt, Sparfamkeit thum und Hoheit beseligen schlecht. Warum steigt denn erhält dir viel aber damit schreitet der Mensch nur so mancher Fürst vom Throne, und vertauscht den Glanz demjenigen Zustande entgegen, in welchem er sich rühmen des Hofes mit der bencidenswürdigen Eingezogenheit des || kann, Ueberfluß zu befißen. Ich zeige dir einen kürzern Privatlebens? Warum liegt denn Sorge und Schmerz || Weg: sei genügsam! Hast du Nahrung, Kleid und Ob. in den Geberden so vieler Reichen, während der Aermere || dach, so laß die genügen. Eine reinliche Hütte leistet dir, jauchzt und den Tag genießt und den Segen, welchen was der größte Palast; einfache, gesunde Kost, was der ihm Gott gab? Warum denkt denn jeder Reichgewordene noch mit Sehnsucht an die Tage zurück, da er zwar we niger besaß, aber sich des Wenigen herzlicher freuen konnte, als jezt des Vielen ?

Leckerbiffen eines Fürsten; ein prunkloses, sittsames Kleid, was ein kostbares Gewand. Beschränke deine Bedürfnisse, und du wirst plöglich mehr befizen, als zut Lebensnothdueft und Nahrung nöthig ist. Du wirst so wohlhabend Wahrlich, es ist ein tiefer, erfahrungsreicher Sinn fein, selbst noch Andern beistehen zu können, die ärmer in den Worten der heiligen Schrift: Mancher ist arm find, als du bist. Statt Wohlthaten zu nehmen, wirst Fei großem Gut, und Mancher ist reich bei du Wohlthaten erweisen können. Beschränke deine Befeiner Armuth. (Spr. Sal. 13, 7.) Nicht das größere dürfniffe; wie viel wirst du dann entbehren, wofür du øder kleinere Vermögen, welches man besitzt, sondern die dich jest müde arbeitest und die forgenvolle Stunden Art und Weise, wie man sich bei diesem Vermögen be=|| machst! Es kommt nur darauf an, ob dich eine lächernimmt, um es anzuwenden; die Art und Weise, wie || liche Eitelkeit blendet, daß du Andern gern in Geräth und man es betrachtet, ob als Mittel oder als Zweck des Le=|| Kleidern gleich thun möchtest. Aber die Andern danken bens: nur dies macht unsern Reichthum und unsere Ar=dir für deine Eitelkeit nicht; vielmehr sie zucken, und mit muth aus. Ist der Taglöhner bei seiner Brødrinde, die Recht, voll Mitleid oder Verachtung die Achseln über er neben dem gefunden Wafferqnell_frohen Muthes ver- dich, wenn dein unnüßer Aufwand den besten Theil deiner gehrt, nicht reicher, als der reichste Schiffer, der mit Einnahme verschlingt. Die Achtung derer, die dich blok allen Schäsen Indiens auf dem Weltmeere in Gefahr ist, || deines Kleides willen schäßen, verlange nicht; und die aus Mangel an Nahrung umzukommen? — oder als der || Achtung derer, die dich bloß deines Herzens willen schäßen, Geizige, der neben feinen Zinsrechnungen sich jeden Le- wird dir nicht entgehen, wenn du fie durch dein würdiges

Thun zu verdienen weißt. Siehe, durch jenes einfältige großen Glücksgütern. Sie schalteten über größere Reichz Mittel verwandelst du plöklich deine Aruth in Wohlha=|| thümer in ihrer Bruft. Eben der Druck der Umstände, die benheit. Dann bedarfst du für dich wenig, aber für An-|| Härte und Strenge der Lebensart, zu der sie sich gewöhndere Vieles. Dann wirst du Jesu herrliches Wort begrei ten, die Meidung aller Berweichlichung, entwickelte und fen: Sorget nicht für euer Leben, was ihr effen follet, auch || bildete ihre Gemüthsart in wunderbarer Größe aus. Viele nicht für euern Leib, was ihr anthun follet. Der Leib ist || ihrer Namen schimmern noch heute, gleich sigensvollen Ges mehr, denn die Kleidung. Du Narr, diese Nacht wird||stirnen, aus der Vergangenheit auf uns. Jefus, der ewige man deine Seele von dir fordern, und was wird es sein, Sohn der Gottheit, er selbst verschmähre für die höhern das du bereitet hast? (Luk. 12, 20. 22. 23.) - Dann Genüsse der Seele die niedrige Lust gemeiner Menschen. wirst du deiner Tage erst recht froh werden, wenn du heiter|| Er war ohne auffere Glücksgüter, aber doch überschwengund forgentos weniger für deine Entbehrlichkeit arbeitest, || lich reich. Er war der Wohlthäter derer, die ihm begegneals für Anderer Glück. ten. Er hatte wenig Bedürfnisse, arbeitete wenig für sich :

Sei in deinem Stande, in deinem Ver- desto mehr blieb ihm Zeit und Kraft, für Andere zu arbeihältnisse der Einfachste in der Lebensart, ten. Er ging verachtet und verkannt, aber Fürsten beten und der, welcher die wenigsten Bedürfnisse ihn heute voll Andacht an; er hatte oft nicht, wohin er fein zählt! Zittere nicht, Andere werden dich wegen deiner Haupt legte, aber reich genug war er, dem menschlichen GeEinschränkung für geizig, wegen deiner Enthaltsamkeit für | schlechte einen ganzen Himmel zu schenken. Also Jesus! ärmer achten. Nein, sie werden vielmehr erstaunen, wenn || Auch seine Schüler und ersten Boten an die Welt erkohr du in Wohlthätigkeit und Unterstützung der Hilfsbedürfti- er nicht aus den Geschlechtern der Reichen, aus den Söh gen freigebiger und reicher bist, als sie, weil sie bei ihren nen der Herrscher und Großen, sondern er wählte sie aus vielen Bedürfnissen ungleich weniger übrig haben, als du. || dem niedrigen Stande der Armuth, weil hier innere Kraft Erst diese Genügsamkeit schließt die Thore deinesam zartesten und reinsten vorhanden ist. Der begüterte Glückes auf, welche bis jezt vor dir verriegelt waren. Erst || Jüngling bebte vor der Nachfolge des Chriften zurück, der dann wird statt mancher wahrhaft entbehrlichen Sorge, ||ihin gebot, arm an Gütern, reidh an Tugenden zu werden; woher Dies oder Jenes zu nehmen sei, eine reine, stolze || aber ein Petrus, ein Paulus traten machtvoll und groß bei Zufriedenheit in deine Brust einziehen. Du wirst ver- ihrer Armuth unter die Völker ihr Wort stürzte die schmähen, wonach Andere mit kindischem Ungestüm jagen, Tempel der Heiden, ihr Arm gründete die Kirche Christi. und der Thorheit lächeln, mit welcher sich unzählige in. Wer die Kunst versteht, reich zu sein in der Armuth, Schulden, Verlegenheiten und Entehrungen stürzen, um wie Jesus, wie die Apostel, wie die meisten Tugendhaften sich Dies oder Jenes zu gewähren, deffen sie ohne Noch || der Vorwelt waren, der ist auch vor den Gefahren der Arentbehren könnten. Erst dann wirst du harmlos dein Hauptmuth geborgen! Nur daraus entstehen alle nachtheiligen zum Schlummer niederlegen und sprechen können: ich bin Folgen der Dürftigkeit, daß derjenige, welcher, fie leidet, unabhängig von fremder Gnade; mein Fleiß ernährt mich || nicht weiß, wahrhaft reich zu sein. Eben weil der Unbe und die Meinigen, und ich kann noch übrig haben; ich bin || güterte zu fehr Sklave feiner Thiernatur ist, um das Ent: bei wenigem Gute reicher, als Mancher bei großem. behrliche zu entbehren ; eben weil er Bequemlichkeiten, gute

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Erst dann wird dich das Hochgefühl eigenen innern || Kleider, köstliche Nahrung, kostspieligere Luftbarkeiten Werthes beseelen. Wie wandelbar ist das Ansehen dessen, || will, wird er Müßiggänger, wird er Dieb, Betrüger, den man nur schäßt wegen dessen, was er hat, nicht wegen Räuber und dem Staat zur Last, dem Bürger ein Gegendessen, was er in sich selbst gilt! Erst dann wird es sich || stand der Verachtung. Er ist arm, weil er nicht weiß, in anch stärker in dir regen, durch Verdienste des Herzens zu || aller Güterlosigkeit reich zu sein. Indem ich aber von dem glänzen, wenn du auch auf äussern Glanz in Geräthe und || Glück des Dürftigen rede, welcher es zu ergreifen versteht, Kleidern und andern Ausgaben Verzicht thust. Und wahr=|| kann ich nicht anders, als auch die Vorzüge mir ins Gez lich, bald wirst du dir selbst bekennen, du habest das bessere || dächtniß rufen, welche der Tugendhafte bei aller äussern ArTheil erwählt. Alles, wonach du sonst vergebens getrachtet || muth vor den reichsten seiner Mitbürger hat; Vorzüge, die haft, jener Friede, jene heitere Gemüthsruhe, jene stille || ihm ohne sein Zuthun zu Theil werden. Denn wo ein ManEhrfurcht guter Menschen gegen dich, jenes Bewußtsein || gel ist, zu dem legte, als Ersah, die Hand des weisen vom Beifalle Gottes: dies Alles wird dir von selbst zufal- || und gütigen Vaters im Himmel auch wieder ein Gutes, so len, indem du nach Gütern des Herzens, nach dem Reiche || daß der Niedere keine Ursache hat, den Hohen, und der UnGottes tradhtest. (Luk. 12, 31.) bemittelte den Mittelreichen über Verdienst zu preisen. Aber auch dann wirst du vermögend sein, nicht nur ein || Dem Armen blühen da die schönsten seiner Freuden, wo der glücklicher, sondern auch ein wahrhaft erhabener Sterblicher Reiche Elend vermuthet. Eine Kleinigkeit beglückt den zu werden, wenn du aufgehört haft, Sklave deiner Sinn= || Dürftigen mehr, als den Reichen die praŭtvollste Gabe. lichkeit zu sein. Dann gehört die Kraft deines Gemüths|| Ueberhaupt irren sich die Menschen sehr, wenn sie glauben, und deiner Erkenntniß ganz dir selbst; bisher hattest du|| Armuth an Gütern sei auch Armuth an Vergnügen. Wahrdeine Kräfte in eiteln Bestrebungen zersplittert, und mehrlich, o ihr Bewohner der Paläste, unterm Strohdach nistet gelebt, um Andern, als um dir selbst zu gefallen. Nur we: [oft die Freude ein, welche in euern Speise- und Tanzfálen an sogenannten lücksgütern arma, und durch Genügsanlängst zur Fremdlingin geworden, und Harmlosigkeit bettet keit reich genug ist, mit Vielem, was er erübrigt, der Welt dem Dürftigen auf seinem Strohlager weich, während die mannigfaltig nüglich zu werden: nur ein solcher ist der Sorge noch cure seidenen Kissen mit Dornen füllt. Zur größten und edelsten Dinge fähig. Ein Reicher is's felte:|| Freude gehört nicht Neichthum, sondern ein für sie empfängner. Ihn fesselt das Vorurtheil der Gewohnheit und Erliches Herz. Die harmlose Kindheit weiß nichts von Geld ziehung mächtiger. Daher waren die erhabensten und tu- || und Gut, aber am meisten von der Freude. - Der Dürfe gendhaftesten Menschen des Alterthums meistens dürftig antige hat mehr Anlage und Anlaß zum Vergnügen, als der

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