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denn den liebsten Willen Gottes und seine Ehre. Die Wunder, de dieß edle Sakrament in einem lautern Grunde wirkt, sind über allı Engel Vernunft und Verständniß, wie [nämlich] der geläuterte Mens allzumal über sich selbst und über menschliche Weise erhoben und i Gott gezogen und ihm in den Grund vereinet wird. Mag aber eine solchen edlen geläuterten Menschen diese sakramentliche Gabe nicht z Theil werden, so ergebe er sich dazu, daß er es (das Sakramen geistlich empfange oder nehme; das soll er zum mindesten des Lagi einmal thun, er höre Messe oder nicht, er liege siech oder wo er se Ach Kinder, was großen Wunders vermöchten wir mit Gott, so w zu uns selbst kehrten und da blieben und nähmen der Gnade in u wahr; da vermöchten wir alle Dinge in ihm und fänden das Hir melreich in uns. Das thun wir aber leider! nicht, und ist des Au laufens so viel, daß es ohne Maaß ist: jezt ist es dieß, jezt jene So wir nun gelaufen sind und das Wort Gottes gehört haben, ehe man es wähnet, wissen wir nichts mehr davon. So laufen n denn einem andern nach, kehren uns ab, wissen weder jenes no dieses; es ist des leidigen Gemurmels so viel, und wir sind na Frauen-Art, ich mit euch und ihr mit mir, so unstet und wank müthig; was uns heute lieb ist, das wird uns morgen leid!

Ich bin in solchen Landen gewesen, wo die Menschen so männli sind und so wahre, starke Kehre thun und dabey bleiben, und da brin das Wort Gottes mehr wirkliche Frucht in einem Jahr, denn hier Cöln in zehn Jahren, und man sieht Wunder an diesem minniglich Volke und gar große Gnade; aber etliche Lande gebären nur weiblic Gemüther; wie man auch an sie kommt, so wird doch nimmer etw daraus. Dieß höret ihr nicht gerne, daß man euch damit meine; abe Kinder, wir müssen zu Männern werden, und müssen einen frey starken Kehr thun von allen Creaturen förderlich [vorwärts] zu Go Also, daß wir in allem unserm Leben Gott meinen, als das let Ende, und nicht die Creatur. Wir sollen Gott meinen und ihm lebe und nicht uns oder der Creatur. Wie jämmerlich ist es, daß die gro Gnade Gottes von uns also verwahrloset wird, da möchte einem Me schen sein Herz und sein Leib verdorren. Es ist leider! in manch

Sammlung [Convent], daß man gern neue Mähre sagt, was die u die, und der und der thut; das sind alles thörichte Bilde. Die ger von Gott hören und sagen, die können diesen nirgend wohl (zu Dant thun, und darüber richtet man über sie. Kinder, diese Stätte u dieser Menschen Heiligkeit fliehet, und verberget euch selber, und warte was Gottes und seines Willens sen; dem folget nach.

Und ob ihr den Willen Gottes nicht wisset, so nehmet hierinnt von mir guten Rath, wie ihr thun sollet. Wenn ihr zwey Wer

oder Weisen vor euch habt, das ist: Thun und Lassen, und nicht wisset, welches das Beste ist, so nehmet allererst euer selbst wahr. Das ist das sicherste, was der Natur am allerwiderzähmsten [am meisten zu wider] ist, und dazu fie allermeist geneigt ist, in dem send ihr aller meist unsicher [das ist für euch bedenklich]. Denn je mehr ihr der Natur und ihrer Luft lebet, je minder ihr Gott und seinem Willen lebet; je minder ihr aber der Natur und ihrer Lust lebet, je mehr ihr Gott und seinem Willen lebet; je mehr ihr dem Geist leben wollet, je mehr ihr der Natur müsset sterben lernen.

Das ist denn die Rede von diesem heiligen Sakrament; es ist das aber dem noch gar ungleich, was man davon sagen sollte, was Nuzen und was Frommen, Gottes Ehre, aller Seligen Freude, eller Menschen Besserung, große Bekehrung der Todsünder und Erlösung der Seelen in dem Fegfeuer davon kommt.

Man findet geschrieben, daß ein Geist einem Gottes - Freunde in mer lichten Flamme unmäßiger Fackeln erschien, und sprach: es wäre darum allein, daß er im Empfang des heiligen Sakraments unseres Herrn Jesu Christi säumig gewesen wäre, darum leide er unausbrechliche große Pein, die Niemand glauben möchte. Er sprach zu bem guten Menschen: Willst du einmal mit Andacht den Frohnleichnam anseres lieben Herrn für mich empfangen, das wird mir helfen. Der gate Mensch that dieß, und der Geist kam zuhand des nächsten Tags zu dem Menschen, und schien und glänzte mehr, denn die Sonne, und war von der einen Empfängniß aller seiner unleidlichen Pein ledig worden, und fuhr allzumal in das ewige Leben. Gott gebe uns allen, das wohl zu empfangen und wohl zu leben. Amen.

73.b Auf den ersten Sonntag nach Trinitatis. Bes wir alle Freude, Liebe und Lust der betrüglichen Welt verlassen, und uns aus ganzem Herzen zu Gott kehren und in seinem Dienste verharren sollen. Lazarus mendicus portatus est ab angelis in sinum Abrahae, dives autem sepultus est in inferno. Lucae XVI. v. 19 31.*) Lazarus der Bettler ist getragen von den Engeln in Abrahams Schooß, aber der reiche Mann ist begraben in der Hölle.

dh, lieben Kinder, wie treulich warnet uns hier der Sohn Gottes, Caß wir allen Reichthum und Wollust dieser Welt verachten und ihr absterben, und mit Lazarus und allen Freunden Gottes in Armuth and in allem Leiden und Pein geduldig seyn sollen. Denn an dieser bender Ende können wir wohl sehen, wollen wir anders unsere Augen zufthun, daß alles, was diese Welt groß und lustlich achtet, ein eitler Traum sey und Teufels - Betrug, dem das ewige Feuer zum Lohn wird, tenn: Kurze Freude und langes Leid ist der Welt Kleid“.

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* Verfasser: Heinrich Suso. 1543. f. 141; 1565. f. 110; 1548. p. 217; 1552. p. 299; 1621. P. 632.

Wie sind die weltlichen Herzen so gar bezaubert, die ihre Liel und Lust auf vergängliche Dinge setzen! Sie stehen in tiefer Blini heit, sie haben manches großes Fechten nach Freuden, die ihnen wed zu Liebe noch zu wahrer Freude wird. Ehe ihnen ein Ding zu Liel wird, begegnen ihnen zehn Leiden, und je mehr ihre Begierden sie jage je unruhiger werden sie. Die gottlosen Herzen müssen zu allen Zeit in Sorgen und Schrecken seyn. Dasselbe kurze Freudelein, das ihn wird, gewinnen sie mit Arbeit und behalten es mit Aengsten und vi lieren es mit Schmerzen. Die Welt ist voll Untreue, denn wie t Eigennuß ein Ende nimmt, so nimmt auch die Freundschaft ein En Rechte Liebe, ganze Freude, wahren Frieden gewann nie ein Herz geschaffenen Dingen. Es ist wohl ein klägliches Ding, daß so mand nach Gott gebildete Seele, so mancher liebliche Mensch, die mit G [durch Theilnahme an seiner Gewalt] Königen und Kaisern über Himm reich und Erdreich gewaltig seyn könnten, sich so thöricht erniedri und sich so williglich verlieren, daß ihnen besser wäre, tausend leibli Tode zu leiden, denn daß sich Gott von ihrer Seele scheiden m Wie lassen sie die edle Zeit dahin gehen, die sie kaum oder nimr wiederbringen können! Dieß wissen sie wohl und empfinden es in selbst, sie lassen aber doch nicht davon, bis sie es zuleht empfin werden, wenn es zu spät seyn wird. Es thut ihnen wehe, von lie Dingen zu scheiden, und ist ihnen unmöglich [gar schwer], alte ( wohnheit zu lassen, es wird aber noch viel unmöglicher [schwerer], zukünftige Marter im Feuer zu leiden. Sie wollen Ungemach 1 Leiden entrinnen, fallen aber mitten darein. Sie scheuen das en Gut und seine süße Bürde, und werden von dem Teufel mit m cher schweren Bürde überladen. Sie fürchten den Reif und fallen den Schnee. Wie mag die Kurzweil und sinnliche Ergößung n schädlich seyn, so sie den Muth [das Gemüth] falsch richtet [ihm falsche Richtung gibt] und von der Innerkeit abziehet, des Herz Frieden raubt, die Gnade und Freundschaft Gottes zerstört und i inneren Menschen Lauigkeit und Blindheit, dem äußern aber Träg bringt! Ehe man von menschlichem Beystand einmal [in sich] geführt wird, wird man tausendmal ausgeführt; ehe man einmal Lehre empfängt, wird man oft mit bösen Bilten verirret. Wie ka Reif in dem May die schöne Blüthe verdorret [verdorren ma also verdirbt vergängliche Liebe göttlichen Ernst und Seligkeit. R der Stunde, da man alles verlorne und alles versäumte Gute wieder rechnen [verantworten] soll, da alle unnüßen und bösen Gedanken, W und Werke vor Gott und aller Welt öffentlich verlesen und ihre Mein aus der Verborgenheit völlig ans Licht gezogen wird! Es müssen n versteinte Herzen seyn, die diese scharfen Dinge nicht bewegen.

Darum, lieben Kinder, "verlasset die Welt bloß, denn sie ist so gar alos. Ihre Lust ist Unreinigkeit, ihr Rath ist Hoffart und Geiz, Dienst ist süß, ihr Lohn ist krank [gering], ihre Blume ist schön, : Frucht ist Gestank, ihre Sicherheit ist Verrath, ihre Hülfe ist rgiftung, ihr Verheißen ist Lügen, ihr Halten ist Trügen. Für ude gibt sie Reue, Schande für Ehre, Falschheit für Treue; für ichheit gibt sie große Armuth, für ewiges Leben den ewigen Tod. der in dieser Zeit Lust der Welt erkiest, womit er Gott verließ, in es dann kommt ans Scheiden, so muß er darben aller beyden. gedenkt nicht, wie lustlich es da seyn mag, wo tausend Jahre ist Tag, bey dem es ist zu seyn allda; wo eine Nacht ist tausend hr, und nimmer werden soll Morgen, für diese Nacht steht uns lzu sorgen.“

Barmherziger Gott, das ist dein rechtfertiges Urtheil [gerechtes Ge t), daß der reiche Mann, der sich köstlich kleidete und lecker fraß › sich selbst gütlich that und der Armen vergaß, daß der in der lle begraben ist. Hievon spricht dein Knecht Job: Die weltlichen zen haben Pauken und Reihen und erfreuen sich an dem Pfeifenill; sie führen gute Tage, aber in einem Augenblick steigen sie nieder der Hölle. Ihre Hoffnung, spricht der weise Mann, ist wie ein ar, das der Wind wegnimmt, und wie ein Schaum, den der Sturm spreitet, und wie ein Rauch, den der Wind wegjaget, und wie das dächtniß eines Gastes von einem Tag.

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› Darum mögen Gottes Freunde und alle Menschen dieser falschen tit wohl fröhlich Urlaub geben. Hätte auch einer die Welt tausend hre besessen, so wäre es doch jezt nichts, denn ein Augenblick; ihrer tur Eigenschaft ist ein Hinscheiden und Verlassen. Darum, lieben nder, ihr, die ihr nun die Welt mit all ihrem Anhang um Gott aufJeben habt, freuet euch und danket Gott für seine große Gnade; t [fehret] euch nicht um, daß ihr nicht großes Gut verlieret für ne Sachen. Wehe denen, die für die liebliche Freundschaft unsers

Jesu Christi zergängliche Liebe und Freundschaft der Welt ers en, die eine Zeitverlierung ist und ein Herzberauben und Zerstören es geistlichen Lebens. Sie schicken Botschaft, sie schreiben und grüßen haben viel Schwätzen, Werben und viele Gedanken und Bilde weltlichen Dingen, wie ein durstender Mensch, dem von kaltem aer träumet; wenn sie es aber hin und hergelegt haben, so verwindet es, und sie finden dann nichts mehr, denn eine ledige Hand ein trauriges Gewissen. Ist dieß nicht ein wahrer Vorhof der olle, um wenig zeitlichen Guts oder Lustes sich des ewigen, höchsten ats zu berauben? Wie werden sie so lästerlich in jener Welt vor ren Freunden stehen, ja vor allen Creaturen; wie werden sie sich

schämen und betrüben, daß sie, mit so kleinen Dingen, so großes, ewiges Gut versäumt haben! Wie ungleich besser ist es, Gott mit lauterem Herzen und mit Freuden diese kurze Zeit zu dienen, wäre [auch] kein Lohn mehr; ein gutes Gewissen ist sich selbst Lohn genug!

Nun sagen etliche, der Herr gebe seinen Dienern viel zu leiden. Das Leiden [aber], das Gott seinen Freunden gibt, ist eine leichte Bürde, denn der Herr selbst hilft es ihnen tragen. Durch das Leiden werden wir Gott lieb und mit ihm vereiniget; sein inwendiger Trost überwiegt alle Leiden. Wer lebt in dieser Zeit ohne Leiden? Wahrlich Niemand auf Erden, wie hoch auch die Burgen, wie weit die Städte seyen; auch mögen weder rothe Mäntel, noch seidene Kleider dessen los seyn: sie haben das lustige, glänzende Gewand auswärts gekehrt, aber das schmerzende ist in sie inwärts zum Herzen geschlagen, und sie leiden große Marter und Arbeit um zergängliche Dinge, und um die Hölle zu gewinnen. Darum sollen Gottes Diener auch gerne leiden, da sie Gott gewinnen und das ewige Gut überkommen können. Von lustigen Dingen sich abbrechen, thut zuerst wehe, darnach wird es leidlich, zulegt wird es lustig über [mehr als] alle zeitliche Dinge.

Lieben Kinder, die ihr euch nun von der Welt zu Gott gekehrt habt, ich rathe und bitte euch treulich, damit ihr in einem guten Leben beständig bleibt und zunehmt: daß ihr zuerst euch gemeiner guter Haltung und Einsetzung befleißet, und vor allen Dingen zeitlich zu dem Dienst Gottes und zu euerem Gebet eilet, und züchtig mit Ernst und mit Andacht da bleibet und nicht auslaufet; ihr sollt euch selbst an die Stätte eures Gebets nageln, wohl auszuharren, besonders unter den heiligen Messen, in der Liebe, womit Christus an dem Kreuze ausstand, und sollet nichts anders thun, als was die andern thun, es sey Gott loben oder [sonst] beten. Das andere: ihr sollet euch vor Zorn hüten, daß ihr nicht bewegt werdet mit zornigem Gelaß [Be: nehmen] wider Jemanden, denn so oft ihr euern Willen im Zorn brechet, will euch Gott eine besondere Krone geben; auch daß ihr euch nicht rächet, wo ihr es wohl thun könntet, was Gott angenehmer ist, als ob ihr ihm tausend Mark Goldes opfertet. Haltet euern Mund, schweiget stille, und lasset das Unrecht in euch ersterben, wie der arme Lazarus that, dann wird es euch leicht werden. Das dritte: haltet euch stille, das ziert einen guten Menschen, wie ein Carfunkel das goldene Geschmeide ziert. Etliche Menschen sind so unruhig, daß sie nirgends Rast noch Ruhe haben können, und laufen herum, nun dahin nun dorthin, und da wird zu Ende nichts Gutes daraus. Sanftmüthige Gebärde und stille Rede ist Gott und den Menschen wohlgefällig. Das vierte: ihr müßt euerem offenen Munde ein Schloß auflegen und euch gewöhnen, die Pforte nicht zu unnüßen Worten

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