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hat, daß Christus der Herr sei. Der Herr, sagt David, der ewige Gott, Schöpfer Himmels und der Erden, sprach zu meinem Herrn, zu dem Messias, der wohl Davids Sohn nach dem Fleisch, dennoch nach dem Geist, nach seiner göttlichen Natur Davids Herr und unser aller Herr und König ist: Seze dich zu meiner Rechten; das heißt: nimm teil an meiner göttlichen Macht, Majestät und Weltregierung. Ein erhabeneres Zwiegespräch hat kein Prophet jemals vernommen, kein Dichter jemals ersonnen, als dieses Zwiegespräch zwischen dem ewigen Gott, dem König aller Könige, und seinem großen Sohn, dem Abglanz seiner Herrlichkeit. Da hat, wie ein alter Ausleger sagt, der heilige Geist dem königlichen Propheten gleichsam das geheime Kabinet der göttlichen Majestät aufgethan, daß er in erhabener Entzückung hören durfte, was da zwischen den allerhöchsten Personen verabredet worden ist in der Ewigkeit und ausgeführt in Vollendung der Zeiten. Dort auf dem Ölberg bei Bethanien, als die Wolke den Menschensohn wegnahm vor den staunenden Augen seiner Jünger, als die Pforten der unsichtbaren Welt donnernd sich ihm eröffneten, als die Lobgesänge der himmlischen Legionen den heimkehrenden Sohn nach siegreich vollbrachtem Werk empfingen, da feierte der Gottessohn seine Thronbesteigung, da ward es erfüllet, was von Ewigkeit her im Rate des Allmächtigen beschlossen war: „Seße dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege." Und:

V. 2: „Der Herr wird das Scepter deines Reiches senden aus Zion. Herrsche unter deinen Feinden." Das ist:

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2) Das königliche Manifest, das der allmächtige Gott ausgehen ließ bei der Thronbesteigung seines Sohnes, ihm zur Ehre, der Welt zur Nachachtung. Alle seine Feinde sollen zum Schemel seiner Füße gelegt, sollen ihm unterworfen werden. Als einst fünf Könige der Amoriter aus der Höhle, in die sie sich geflüchtet, gefangen zu Josua gebracht waren,

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rief Josua dem ganzen Israel und sprach zu den Obersten des Kriegsvolkes, die mit ihm zogen: Kommet herzu und tretet diesen Königen mit Füßen auf die Hälse — zum Zeichen ihrer Unterwerfung. So sollen auch alle Feinde und Widersacher Christi, und seien's Könige und Kaiser, Fürsten und Gewaltige, Weltweise und Hochgelehrte, Menschenkinder oder Teufelsgeister sie sollen ihm noch zu Füßen gelegt werden, sollen sehen, in welchen sie gestochen haben, ihm sollen sich beugen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erden sind, und alle Zungen bekennen, daß Christus der Herr sei zur Ehre Gottes des Vaters. Fürwahr ein majestätisches Ziel der Weltgeschichte, ein herrlicher Sieg des Reichs Gottes, wenn endlich nach soviel Kampf und Streit, nach soviel Schmach und Kreuz, nach soviel Blut und Thränen, nach soviel Jahrhunderten und Jahrtausenden alle Feinde werden bezwungen, auch der lezte Feind, der Tod, wird aufgehoben sein und das ewige Friedensreich anbrechen und das große Weltversöhnungsfest gefeiert werden wird, von dem Paulus so großartig weissagt, 1. Kor. 15, 28: Wenn aber alles ihm unterthan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst unterthan sein dem, der ihm alles untergethan hat, auf daß Gott sei alles in allem. Noch sieht es in der Welt nicht darnach aus, noch meint es der alt böse Feind mit Ernst. Aber Gottes ewige Zusage besteht. Und V. 2: Das Scepter seines Reiches geht von Zion aus jetzt schon in alle Welt. Seit die ersten Apostel ausgegangen sind von Jerusalem, um das Evangelium zu predigen aller Kreatur, gehet das Scepter Christi, sein lebendiges und kräftiges Wort; dadurch er die Herzen waidet und die Geister bezwingt, von Jahr zu Jahr, von Jahrhundert zu Jahrhundert weiter aus in die Welt, und mitten unter seinen Feinden fängt er schon an zu herrschen, und weiter und weiter gewinnt sein Friedensreich Raum mitten in dieser ungöttlichen und feindseligen Welt, und mitten aus dem

Heer seiner Feinde heraus sammelt er sich ein Volk des Eigentums.

3) Von diesem seinem großen Volk handelt

V. 3: „Nach deinem Sieg wird dir dein Volk williglich opfern im heiligen Schmuck. Deine Kinder werden dir geboren wie der Tau in der Morgenröte." Oder eigentlich nach dem Wort übersezt: „Von Herzen bereit steht dein Volk am Tage, wo du dein Heer ins Feld führst, zahlreicher als der Tau der Morgenröte." Ein großes Volk, ein williges Volk, ein schmuckes Volk, das um diesen herrlichen König sich schart!

Ein großes Volk! Wohl nennet er die Seinen, da er auf Erden wandelt, eine kleine Herde; wohl war's ein geringes Häuflein von Jüngern und Jüngerinnen, das er auf Erden hinterließ, als er seinen himmlischen Thron bestieg. Aber welche Menge hat ihm Gott inzwischen zur Beute gegeben, wie sind ihm Kinder geboren worden, zahlreich und immer frisch, gleich dem Tau aus der Morgenröte! Seit jene dreitausend Seelen am Pfingstfest hinzugethan wurden zur Gemeinde wieviel tausend Seelen haben inzwischen seinen Scepter gefüßt in Glauben, Liebe und Gehorsam! Welche große Schar wird es einst droben sein, deren Stimme wie die Stimme großer Wasser, wie die Stimme starker Donner sprechen wird vor Gottes Thron: Hallelujah, der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen!" (Offb. 19, 6.) Ja wie die Millionen Tautropfen im Morgensonnenschein auf der Wiese funkeln, jedes Tröpflein in einer andern Farbe, bald in blauem Feuer, bald in grünem Glanz, bald in goldenem Licht, bald in purpurner Glut, bald in violettem Schein, bald in diamanthellem Wasser schimmernd, werden auf den seligen Gefilden der Ewigkeit Gottes Kinder leuchten, jedes in eigener Farbe, jedes in seiner Art wiederstrahlend die Sonne der Geister, das Licht der Welt, Jesum, den ewigen König. O möchten auch wir nicht fehlen in dieser seligen Schar!

so

Und dieses sein großes Volk ist auch ein williges Volk. Williglich wird ihm sein Volk opfern. Willig haben einst seine ersten Jünger dem Rufe gehorcht: Folge mir nach! Willig sind sie hinausgegangen in alle Welt, sein Evangelium zu predigen aller Kreatur. Mit Freuden haben sie Schmach gelitten um seines Namens willen. Mit Freuden haben sie Zeit und Kraft, Blut und Leben geopfert in seinem Dienst. Williglich soll auch heute sein Volk um ihn sich sammeln und ihm folgen, wohin er es führt. O daß auch wir seinen Willen thäten wie die Engel im Himmel, willig, hurtig und mit Freuden! O daß es auch unser Wahlspruch je mehr und mehr würde: Herr, wie du willst, so schick's mit mir im Leben und im Sterben! Dann würden wir auch ein schmuckes, ein heiliggeschmücktes Volk des Herrn! Im heiligen Schmuck wird sein Volk ihm dienen. „Ihr seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden deß, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht." Die Tugenden unseres königlichen Herrn und Meisters, die sollen wir verkünden durch unsern Wandel, die sollen wir anziehen als heiligen Seelenschmuck. In die reine Seide seiner Unschuld und Gerechtig= keit sollen auch wir uns kleiden; die Tugenden, mit denen er uns vorangeleuchtet auf seiner Wallfahrt über die Erde, Demut, Sanftmut, Geduld, Glaube, Liebe, Hoffnung, Mäßigkeit, Keuschheit die sollen wir anlegen und von ihm uns anlegen lassen wie eine kostbare Schnur edler Perlen, und so oft wir unsern Leib schmücken zum Gang in Gottes Haus, so oft wir uns ankleiden beim Aufstehen am Morgen, sei das unser Gebet:

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Herr Jesu, schmücke mich mit Weisheit und mit Liebe,
Mit Keuschheit, mit Geduld durch deines Geistes Triebe;
Kleid' mit der Demut mich und mit der Sanftmut an,
So bin ich wohlgeschmückt und köstlich angethan!

So nur sind wir würdig unseres himmlischen Königs und ewigen Hohepriesters. Höret weiter:

4) Von seinem priesterlichen Regiment nach innen.

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V. 4: Der Herr hat geschworen und wird ihn nicht gereuen: Du bist ein Priester ewiglich, nach der Weise Melchisedek." Jene ehrwürdige, geheimnisvolle Gestalt aus der heiligen Vorzeit, jener priesterliche König Melchisedek, vor dem selbst Abraham, der Patriarch der Glaubigen, sich in Demut beugte, ist, wie dies namentlich der Hebräerbrief weiter ausführt, das Vorbild und Schattenbild unseres ewigen Königs Jesu Christi, der auch mit seinem königlichen Amt die hohepriesterliche Würde vereinigt, und während sein fönigliches Haupt mit Majestät und Ehre geschmückt ist, zugleich ein barmherziges Hohepriesterherz für alle die Seinigen trägt. Als ein ewiger Hohepriester hat er sich selbst am Kreuzesstamm geopfert zur Versöhnung für die Sünderwelt; als ein mitleidiger Hohepriester hat er schon in den Tagen seines Fleisches Gebet mit starkem Geschrei und Thränen geopfert für die Seinen und vertritt uns auch droben im Allerheiligsten durch seine Fürbitte beim Vater. Als ein großer Hohepriester segnet er uns von oben herab täglich mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern. Einen solchen Hohepriester, Geliebte, sollten wir haben; gottlob, daß wir ihn haben. Einen solchen Hohepriester aber sollten wir auch lieben und ehren und anbeten und sprechen:

Hohepriester ohne Tadel! Lebensfürst von großem Adel!

Licht und Herrlichkeit entfalten, Segnen heißt dein hohes Walten! Segnend trittst du mir entgegen, und so wünsch ich einen Segen, Einen Ruhm an meinem Grabe: Daß ich dich geliebet habe! Segnend tritt er den Seinen entgegen, aber siegend seinen Feinden. Wir hören noch:

5) Von seinem herrlichen Sieg nach außen, V.5—7.

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