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V. 7. 8:,,Der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöhet den Armen aus dem Kot, daß er ihn seze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volks." Wie zeigt uns das die heilige Geschichte an so manchem lehrreichen Exempel! Mose war ein Findling und Gott machte ihn doch zu einem Herzog über Israel; Josef ein Knecht und hernach ein Herr über Pharaonis ganzes Haus und Land; Daniel ein Gefangener, nachmals ein Fürst zu Babylon; David ein Hirtenknabe und hernach ein König über Israel; Esther eine arme Waise und dann eine erhabene Königin; Ruth eine arme Ährenleserin und dann die Stammmutter Davids; Petrus ein Fischer und darauf ein herrlicher Apostelfürst; Luther ein Bergmannssohn und dann ein Reformator der christlichen Kirche. Und ähnliche Wunder kann der Herr noch heute thun.

Es sind ja Gott geringe Sachen

Und seiner Allmacht gilt es gleich,

Den Großen klein und arm zu machen,

Den Armen aber groß und reich;

Er ist's, der Wunder stets gethan,

Und stürzen und erhöhen kann.

So sei auch du gern im niedrigen Stande; vielleicht auch dir kommt noch der Tag, da der Herr sagt: Freund, rücke hinauf! Solltest du auch nicht, sagt unser alter Ausleger, als eine hohe Lilie und prächtige Kaiserkrone in der Welt prangen, so kannst du doch als ein kleines und niedriges Veilchen durch den guten Geruch deiner Tugenden dich Gott und den Menschen angenehm machen. Ja solltest du dein Lebenlang zurückgesezt werden auf Erden, so hat doch dein Gott noch einen großen Himmel voll Ehrenstühle; vielleicht auch dir ist einer aufbehalten; wenn du im niedrigen Stande hienieden Gott und dem Nächsten gedient, dann wirst auch du das Ehrenzeugnis einst vernehmen: Ei, du frommer und getreuer Knecht!

V. 9: Der die Unfruchtbare im Hause wohnen macht,

daß sie eine fröhliche Kindermutter wird, Hallelujah." Wie lieblich hat dies der Herr einst erwiesen an einer Sara, Rebekka, Rahel, Hanna und Elisabeth, denen er die Schmach abgenommen und edlen Kindersegen geschenkt hat. Und wie freundlich kehrt er auch jezt noch oft mit seinem Segen ein in die Häuser der Einsamen und wendet Sorge und Not in Freude und Wonne. Aber auch geistlicher Weise hat er das erfüllt und will es noch immer erfüllen. Auch seine Kirche will er ansehen in ihrer Schmach und Einsamkeit und will sie erhöhen und zu einer fröhlichen Kindermutter machen, daß sie wieder zu Ehren komme vor der Welt und ihr Kinder, glaubige, fromme Gotteskinder geboren werden wie der Tau aus der Morgenröte. Thue das, großer, barmherziger Gott! Zeige dich auch in unserer Zeit, auch in dieser Gemeinde als den Nothelfer der Verlassenen, als den gnädigen und barmherzigen Gott, und laß es uns täglich erfahren:

Selig, ja selig ist der zu nennen,

Deß Hilfe der Gott Jakobs ist,

Welcher vom Glauben sich nicht läßt trennen,
Und hofft getrost auf Jesum Chrift!

Wer diesen Herrn zum Beistand hat,

Findet am besten Rat und That.
Hallelujah, Hallelujah! Amen.

Psalm 114.

(1) Da Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakobs aus dem fremden Volk, (2) Da ward Juda sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft. (3) Das Meer sahe, und flohe; der Jordan wandte sich zurück; (4) Die Berge hüpften wie die Lämmer, die Hügel wie die jungen Schafe. (5) Was war dir, du Meer, daß du flohest? Und du Jordan, daß du dich zurückwandtest? (6) Ihr Berge, daß ihr hüpftet, wie die Lämmer? Ihr Hügel, wie die jungen Schafe? (7) Vor dem Herrn bebete die Erde, vor dem Gott Jakobs, (8) Der den Fels wandelte in Wassersee, und die Steine in Wasserbrunnen.

Himmel, Erde, Luft und Meere; aller Kreaturen Heere

Müssen dir zu Dienste stehen, was du willst, das muß geschehen, Fluch und Segen, Tod und Leben, alles ist dir übergeben,

Und vor deines Mundes Schelten zittern Menschen, Engel, Welten.

So haben wir vorhin gesungen in unserem Loblied auf den großen König der Ehren und allmächtigen Herrn der Gemeinde.

Auch aus der Gemeinde des alten Bundes vernehmen wir in dem verlesenen Psalm ein ähnliches Loblied auf den Herrn aller Herren und König aller Könige. Auch der alte Bundesgott Jehovah wird in diesem begeisterten Loblied gepriesen als der Allmächtige, dem Himmel, Erde, Luft und Meere zu Dienste stehen müssen, vor dessen Schelten die Wasser fliehen und die Felsen beben.

Aber dieser allmächtige Gott, vor dessen Wink der Weltkreis bebt, siehe, er ist zugleich der milde König seines Volks, und alle seine Macht braucht er nur zum Schirm und Schilde der Seinen. Das hat er dort bewiesen als er mit ausgerecktem starkem Arm sein Volk ausführte aus der Knechtschaft Ägyptens; das beweist er immer noch, indem er Felsen zerschmeißt und durch Meere Bahn bricht, wo es gilt, sein Volk zu schützen und seinem Reich zum Siege zu verhelfen. Das ist der Gedanke unseres Psalms und an diesem Gedanken wollen auch wir uns jezt aufrichten und betrachten: Gott als den unumschränkten König,

wie er seine Majestätsrechte geltend macht:

1) über seinem Volk;

2) Für sein Volk über alle Welt.

1) Wie Gott als der allmächtige König seine Majestätsrechte geltend macht über sein Volk selbst, wie er das an sich fettet mit den Banden heiliger Furcht und Liebe, frommen Danks und Vertrauens, das deutet der Sänger an:

V. 1 und 2: „Da Israel aus Ägypten zog, das Haus

Jakobs aus dem fremden Volk, da ward Juda sein (des Herrn) Heiligtum, Israel seine Herrschaft." Das heißt mit andern Worten: Als der Herr sein Volk ausführte aus der Knechtschaft Ägyptens, da ward es erst recht Gottes Volf, da hat es der Herr durch die wunderbare Erlösung, die er an ihm vollbracht, auf ewig sich zum Danke verpflichtet und zum Eigentum erkauft und hat es durch das heilige Reichsgeseh, das er ihm auf Sinai gab, als sein auserwähltes Volf konstituiert und von allen Völkern ausgesondert, wie er vom Sinai herab durch Mose ihm sagen ließ (2. Mos. 19, 5. 6):,,Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.“ Die Gnadenwunder, die er für sein Volk gethan, die sollten ein Band der Liebe und des Vertrauens knüpfen zwischen ihm und seinem Volk; die heiligen Gebote, die er ihm gegeben, die sollten ein Zügel frommer Furcht und Gehorsams werden für das Volk; und auf diese Fundamente sollten die Majestätsrechte Gottes über Israel gegründet sein für alle Zeit.

Und nun, meine Lieben, wie es vom Volk des alten Bundes heißt: „Da Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakobs aus dem fremden Volk, da ward Juda sein Heiligtum Gottes und Israel seine Herrschaft" gilt nicht etwas Ähnliches, ja etwas Größeres noch auch von uns, dem Volk des neuen Bundes? Hat nicht auch an uns der allmächtige Gott heilige Majestätsrechte geltend zu machen?' Ach lerne doch, meine liebe Seele, sagt hier ein alter Psalmausleger, ach lerne doch, meine liebe Seele, von der alten jüdischen Kirche der Wohlthaten und Werke deines Gottes immer besser eingedenk sein. Siehe nur, wie sie sich so fleißig erinnert alles dessen, was Gott bei ihrer Erlösung aus Ägypten gethan. Und diese Erlösung war gleichwohl nur Schattenwerk gegen dem, was Christus durch die von ihm geschehene blutige Er

lösung hat an allen Menschen gethan. Wie sollt es denn ein Christ den alten Juden übersehen können, daß sie mit ihrer Erlösung aus Ägypten so groß gethan? Ist es nicht tausendmal billiger, daß wir aus unserer Erlösung noch viel viel ein Größeres machen, uns stets derselben erinnern und erfreuen und unserem Gott darum danken und dienen unser Leben lang?. Ja, meine Lieben, saget selbst, ist die Knechtschaft der Sünde und des Todes, aus der er uns erlöst hat, nicht viel schlimmer noch als Pharaos Joch und die Knechtschaft Ägyptens? Ist das Reich seines lieben Sohnes, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden, nicht lieblicher noch als das Land Kanaan, da Milch und Honig floß? Ist Christus, der liebe Sohn, an welchem der Vater Wohlgefallen hat, nicht viel mehr noch als Mose der Knecht des Herrn? Ist der Hügel Golgatha, wo das Lamm Gottes der Welt Sünde trug, nicht mehr als der Berg Sinai, wo Gottes Majestät in Donnern und in Blizen sprach? Hat der Ölberg, von wo unser Heiland zum Vater ging, um uns die Stätte zu bereiten, nicht noch eine schönere Aussicht als der Berg Nebo, von wo Mose sterbend ins gelobte Land hinübersah? Ist das Evangelium des Sohnes Gottes nicht ein köstlicheres Himmelsbrot noch als jenes Manna in der Wüste, und ein lebendigeres Wasser als jener Brunnen aus dem Felsen? Ist das Taufwasser, durch das wir eingeweiht werden zur Gemeinschaft des neuen Bundes, nicht noch ein edleres Wasser als der Jordan, durch den Israel einzog in Kanaan? Ist das heilige Abendmahl Jesu Christi nicht noch ein lieblicheres Gedächtnis und Bundesmahl als jenes Passah der Juden ? Kurz, meine Lieben, lebt sich's im neuen Bunde nicht seliger noch als im alten? Und wenn es eine Ehre war, ein Kind Israels zu sein, des Volks, das dem Herrn ein Heiligtum und eine Herrschaft sein sollte, ist's nicht noch ein viel größeres Glück und eine größere Ehre, ein Christ zu sein

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