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daß er uns mit seinem Friedensgeist erfülle und aus Streit und Kampf als seine Pilger einführe zum ewigen Frieden. Jesu, du Herzog der Friedensheerscharen,

König des Friedens, ach zeuch uns nach dir!
Daß wir den Friedensbund treulich bewahren,
Im Wege des Friedens dir folgen allhier.
Ach laß uns doch deinen Geist kräftig regieren,
Und dir nach im Frieden zum Vater hinführen.

Amen.

Psalm 121.

(1) Ein Lied im höhern Chor. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. (2) Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. (3) Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. (4) Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. (5) Der Herr behütet dich, der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, (6) Daß dich des Tages die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts. (7) Der Herr behüte dich vor allem Übel; er behüte deine Seele. (8) Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.

Abermals ein Lied im höhern Chor! Abermals ein wunderschönes Pilgerlied! Und wie gut paßt es zum vorigen! Im vorigen Psalm klagte der Pilger über seine Mühsale unterwegs, über das Ungemach in den Hütten Kedars und Mesechs. In diesem Psalm blickt der Wandersmann hinaus auf des Weges Ziel, hebt seine Augen empor zu den heiligen Bergen der Heimat, vernimmt von himmlischen Höhen herab die Stimme des Trosts und der Verheißung. Auch für uns, meine Lieben, paßt dieses Pilgerlied gar schön; auch für unsere Wanderschaft in Erdenthal wollen wir uns merken, was dieses Lied im höhern Chor uns vorhält:

Des Pilgers Glaubensblick in die Höhe und des Pilgers Himmelstrost aus der Höhe.

1) Welch schönen Glaubensblick in die Höhe thut unser heiliger Sänger, wenn er ausruft:

V. 1: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt;" und V. 2: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." Denken wir uns einen frommen Festpilger aus dem Volk Israel, der aus der Ferne der heiligen Stadt zuwanderte: wie sehnsuchtsvoll mag er von weitem schon seine Augen aufgehoben haben, bis er in blauer Ferne zum erstenmal die gesegneten Berge erblickte, den Ölberg mit seinen lieblichen Gärten, den Zionsberg mit seiner Davidsburg, den Hügel Moriah mit Salomos Tempel. Da hieß es auch von Ferne schon: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt." Oder denken wir uns einen Pilgrim in der Fremde, in der Verbannung, in der Gefangenschaft, in den Hütten Kedars oder an den Wassern zu Babel — wie sehnsuchtsvoll und verlangend mögen die aus der Ferne hinübergeblickt haben nach den Bergen der Heimat, und ob sie die Kuppen dieser Berge auch nicht sehen konnten, schon die Himmelsgegend lieb gehabt, wo sie liegen mußten, schon das Lüftchen gesegnet haben, welches von dort herübersäuselte, wie Daniel in Babylon, als er die Fenster seines Sommerhauses offen hielt gegen Jerusalem. Da seufzte gewiß auch oft so ein Pilgrim und Fremdling: „Ach, daß der Herr aus Zion käme und sein gefangen Volk erlösete. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe fommt."

Auch wir, meine Lieben, obwohl wir nicht leiblich Gefangene sind in Babylon und obwohl wir nicht mit leiblichen Augen hinübersehen können nach jenen heiligen Höhen, auf denen einst der Herr seine Herrlichkeit geoffenbart hat, auch wir wollen aus dem Geräusche dieser Welt, aus dem Thränenthal dieser Erde manchmal den Glaubensblick hinüberrichten nach den Bergen, von denen unsere Hilfe kommt. Welcher

Christ kennt sie nicht, diese heiligen Berge, von denen unser Heil gekommen ist und noch immer kommt. Da sind nicht nur die Berge des alten Bundes, zu denen das Volk Israel einst mit Ehrfurcht und Andacht emporblickte: Der majestätische Sinai, von dem aus einst der Herr in Donner und Feuerflammen sein Gesetz gegeben und von dem aus heute noch der Ruf an uns ergeht: Ich bin heilig und ihr sollt auch heilig sein. Oder der herrliche Zionsberg, auf dem einst Davids Harfe erklang und Salomos Opfer gen Himmel rauchten und von dem es heute noch zu uns herniederklingt: Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth, ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend. Oder der gewaltige Karmel, auf dem einst in Elias Tagen der Herr sich in Feuer geoffenbart und die Baalspriester zu Schanden gemacht, und der uns heute noch zuruft: Der Herr ist Gott und keiner mehr! Nein, da sind uns noch heiliger, noch lieblicher die heiligen Berge des neuen Bundes, die unser Herr Jesus Christus durch seine Fußstapfen geweihet hat: Jener namenlose und doch ewig gesegnete Berg der Bergpredigt, wo er als ein göttlicher Prophet gesessen, als ein Lehrer, dem kein Lehrer gleich, sein seligmachend Evangelium verkündet und in den Jammer der Welt hinuntergerufen hat: Selig sind die Geistlicharmen, denn ihrer ist das Himmelreich. Jener stille Todeshügel Golgatha, wo er als ein ewiger Hohepriester das Opfer gebracht hat für der Welt Sünde und wo vom blutigen Kreuz herab noch immer der Ruf in die Sünderwelt hinuntertönt: Lasset euch versöhnen mit Gott! Jener lichtumflossene Ölberg, wo unser Herr als ein himmlischer König aufgefahren ist gen Himmel und hat sich gesezt zur Rechten der Majestät in der Höhe und von wo auch uns tröstend und mahnend der Ruf erschallt: Himmelan, nur himmelan soll der Wandel gehn!

Das, meine Lieben, sind unsere heiligen Berge, von denen unsere Hilfe gekommen ist und von denen noch immer

dar Hilfe kommt, von denen Trost und Kraft, Gnade und Friede, Himmelsluft und Paradiesesduft herniedersäuselt in diese dumpfe schwüle Welt. Darum, mein lieber Gottespilger,, wenn dir's schwül wird beim heißen Tagewerk, wenn dir's bange wird im rohen Weltgetümmel, wenn dir's angst wird im dunklen Trübsalsthal, - wenn du eine Erfrischung brauchst für dein Herz, einen Sporn für deinen Willen, einen Lichtblick für deinen Geist - o dann halt es auch mit dem Psalmisten und sprich: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von denen mir Hilfe kommt"; dann steig empor auf die Höhen des Glaubens und geh im Geist zu jenen seligen Stätten der Offenbarung göttlicher Gnade und Wahrheit.

Auf diesen Bergen, auf diesen Höhen wird auch dir der begegnen, der von altersher auf den Bergen am liebsten seine Nähe kund gethan hat, der auf Horeb im flammenden Busche dem Moses erschien und im sanften Säuseln an Elias vorüberging. Ja, dann wirst auch du es inne werden, was unser Psalmist bekennt V. 2: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." Damit es ja nicht scheine, er wolle Fleisch für seinen Arm halten, er wolle sein Heil erwarten von irgend einem Fleck der Erde und sein Vertrauen sehen auf irgend eine menschliche Burg darum sezt der Psalmist mit Nachdruck hinzu: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat"; von dem Unsichtbaren, der noch höher thront als auf Zion oder Moriah oder irgend einem irdischen Berg; von dem Allmächtigen, der sein Scepter ausstreckt über Berg und Thal, über Land und Meer; von dem Ewigen, der da war, ehe die Berge worden und die Erde und die Welt geschaffen worden, und der noch sein wird, wenn alle irdischen Höhen längst in Staub gesunken sind, und zu dem darum der Glaubige sprechen darf: Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für.

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Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und

Erde gemacht hat!" So, Geliebte, wollen auch wir zu unserer Seele sprechen. Wenn auf Erden kein Trost für uns ist, wenn wir vergebens nach allen Bergen ausgeschaut um Hilfe und nirgendsher will Hilfe kommen, dann wollen wir über alle irdischen Höhen und Tiefen uns im Glauben aufschwingen zu dem allmächtigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, der Himmel und Erde trägt und erhält; zu dem Allumfaffer und Allerhalter, der auch uns hegt und trägt in Vaterarmen; zu dem wollen wir emporblicken und emporrufen:

Ach Gott, verlaß mich nicht, gieb mir die Gnadenhände;
Ach führe mich, dein Kind, daß ich den Lauf vollende

Zu meiner Seligkeit, sei du mein Lebenslicht,

Mein Stab, mein Hort, mein Schuß: Ach Gott, verlaß mich nicht! Und nicht vergebens ruft so der Pilger Gottes im Glauben in die Höhe empor. Denn wir vernehmen nun auch:

2) Des Pilgers Himmelstrost aus der Höhe. Tröstlich wie einer Mutter Schlummerlied, womit sie ihr weinendes Kindlein in Schlaf singt; lieblich wie Engelsharfenton, recht als ein Lied im höhern Chor klingt nun die Antwort hernieder auf den Hilferuf des Psalmisten, V. 3-8.

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V. 3: „Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht." V. 4: „Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.' Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen." Siehe da eine himmlische Hand, die aus der Höhe sich zu dir herniederstreckt, die dich führen will auf rechter Straße, die dich behüten will, daß du nicht ausgleitest und zu Fall kommst auf dem schlüpfrigen Pfade dieser versuchungsvollen Welt, und von der's noch jeder erfahren darf, der sich von ihr leiten läßt:

Der Herr ist nun und nimmer nicht von seinem Volk geschieden,
Er bleibet ihre Zuversicht, ihr Segen, Heil und Frieden;

Mit Mutterhänden leitet er die Seinen stetig hin und her,
Gebt unsrem Gott die Ehre!

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