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sein, fromm fein sogar und doch darf er an seinen Kindern nicht soviel Freude erleben, als ihm zu gönnen wäre; statt Ehre erlebt er vielleicht sogar Schande an einem Sohn; statt Pfeile gegen seine Feinde werden sie ihm Pfeile gegen sein eigenes Herz. Das hat ein David erlebt an seinem Sohn Absalom, so ist's unserem Salomo auch gegangen mit seinem Sohn Rehabeam. Was lernen wir daraus? Kinder find eine Gabe des Herrn; wohl, so wollen wir sie als ein Geschenk Gottes lieb haben, wert halten, treulich hüten, fleißig ermahnen, christlich erziehen und es an uns nicht fehlen lassen, damit wir dem Herrn ja keins verwahrlosen von denen, die er uns anvertrauet hat und befohlen: Waide meine Schafe, waide meine Lämmer! Aber auch dabei wollen wir's nicht vergessen: An Gottes Segen ist alles gelegen. Und wenn wir das unsrige gethan haben mit Nahrung und Kleidung, mit Schule und Unterricht, mit Hut und Pflege, mit Lehre und Vermahnung, mit Ernst und Liebe, dann wollen wir das Beste nicht vergessen; wir wollen beten für sie und mit ihnen zu dem Vater des Lichts, von dem alle gute und alle vollkommene Gabe kommt, daß er sie bewahre vor dem Argen, daß er sie führe auf ebener Bahn, daß er für sie sorge, wenn wir's nicht mehr können. Durch jede Freude, die wir an ihnen erleben, und durch jedes Leid, das sie uns anthun, wollen wir zum Herrn uns treiben lassen in Bitte, Gebet, Fürbitte, Danksagung; dann werden wir auch an unsern Kindern je mehr und mehr seinen Segen erfahren und seine Gnaden verspüren. Nun denn, Kinderreiche und Kinderlose, Alte und Junge, Frohe und Betrübte, lasset's uns nicht vergessen: An Gottes Segen ist alles gelegen. Und du, Gott alles Segens, wir lassen dich nicht, du segnest uns denn: Unsern Ausgang segne Gott, unsern Eingang gleichermaßen, Segne unser täglich Brot, segne unser Thun und Lassen;

Segn' uns einst mit selgem Sterben und mach uns zu Himmelserben. Amen.

Psalm 128.

(1) Ein Lied im höhern Chor. Wohl dem, der den Herrn fürchtet, und auf seinen Wegen gehet. (2) Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut. (3) Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock um dein Haus herum, deine Kinder wie die Ölzweige um deinen Tisch her. (4) Siehe, also wird gesegnet der Mann, der den Herrn fürchtet. (5) Der Herr wird dich segnen aus Zion, daß du sehest das Glück Jerusalems dein Lebenlang, (6) Und sehest deiner Kinder Kinder. Friede über Jsrael.

Ein schön Brautlied des heiligen Geistes, ein recht Hochzeitlied für christliche Brautleute nennt Luther diesen Psalm. Und der alte Joh. Arndt bezeugt, derselbe sei ein fürtrefflicher Ehespiegel, darin sich fromme Eheleute fleißig beschauen sollen; denn der Segen eines gottesfürchtigen Hausstandes wird hier so herzlich gepriesen und so lieblich abgebildet, wie kaum irgendwo sonst in der heiligen Schrift.

Auch wir wollen uns in diesem Spiegel beschauen; ja wollte Gott man könnte denselben unserem ganzen heutigen Geschlecht vorhalten und in jedem Haus aufhängen auch in dieser unserer Stadt. Ist ja doch leider der christliche Ehe- und Hausstand so vielfach im Zerfall in unserer Zeit. Haust ja doch leider jest in so manchem Haus statt Gottes Geist nur der Welt- und Zeitgeist, statt Gottesfurcht Weltliebe, statt Häuslichkeit Zerstreuungssucht, statt Sparsamkeit Pracht und Eitelkeit, statt Arbeitsamkeit Vergnügungssucht, statt Ehefrieden Ehezwist, statt einer christlichen Kinderzucht thörichte Verzärtlung oder unverantwortliche Verwahrlosung der Kinder! Darum ist auch der Segen weg aus so manchem Haus. Darum ist so manchem Mann der Ehestand ein Wehestand und sein Kindersegen eine Last und sein eigen Haus eine Hölle, darin es ihm keine Stunde wohl ist. Darum ist bei allem Aufschwung, den in unserer Zeit der öffentliche Wohlstand wieder nimmt, bei allem Umtrieb der Gewerbe, bei allem Glanz und Luxus

des äußeren Lebens doch der wahre Wohlstand so vielfach im Zerfall und das echte Glück so selten zu finden.

Wie wohl thut es da und wie not thut es da, hineinzuschauen in den goldenen Spiegel, den unser Psalm uns vor Augen hält, und uns zu ergößen und zu erbauen an dem lieblichen Anblick eines gesegneten Hausstandes, der uns hier vor Augen gemalt wird.

Der christliche Hausstand.

Das ist die beste Überschrift für unsern Psalm und für unsere jezige Betrachtung. Es wird uns dabei beschrieben: 1) Das rechte Fundament.

2) Der mannigfache Segen eines christlichen Hausstandes.

1) Das rechte Fundament, wie alles menschlichen Glücks, so insbesondere auch des häuslichen Glücks, deutet der Psalmist gleich im Eingang an:

"

V. 1: Wohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen gehet." Soll ein Hausbau wohl geraten und fest bestehen in Sturm und Wetter, auf Jahrzehnte und Jahrhunderte hinaus, so kommt alles aufs Fundament an, so muß vor allem der Grundstein mit Fleiß und Sorgfalt gelegt sein. Und soll ein Ehestand wohl geraten, soll ein Hausstand glücklich gedeihen, so ist auch da die erste Bedingung der rechte Grundstein, das gute Fundament. Dieser Grundstein aber und dieses Fundament ist nichts anderes als die Furcht des Herrn und der Wandel in seinen Geboten.

„Wohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen geht." Den Herrn fürchten, den Allmächtigen, an deffen Segen alles gelegen ist, wie wir im vorigen Psalm gelernt: Wo der Herr das Haus nicht bauet, da arbeiten umsonst, die daran bauen. Den Herrn fürchten, den Heiligen und Gerechten, der uns zuruft: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig; und vor dem gottlos Wesen ein Greuel ist.

Den Herrn fürchten, den Allgegenwärtigen und Allwissenden, dessen Auge Tag und Nacht offen steht über unsern Häusern und hineinblickt auch ins verborgene Kämmerlein. Den Herrn fürchten, den Alleinweisen, dessen Zeugnisse die besten Ratsleute sind und dessen Furcht aller Weisheit Anfang ist. Den Herrn fürchten, den Gütigen und Barmherzigen, dessen Güte alle Morgen neu über uns wird und dessen Barmherzigkeit es ist, daß wir nicht gar aus sind. — Das, meine Lieben, ist und bleibt das Fundament eines gesegneten Hausstandes, heute so gut als zu Davids und Assaphs, zu Salomos und zu Sirachs Zeiten. Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der in der Furcht des Herrn seinen Hausstand begründet, im demütigen Aufsehen zu Gott, dem Geber aller guten Gaben; der in der Furcht des Herrn seinen Hausstand führt, Gottes Wort in Ehren hält, Gottes Haus lieb hat, im Gebet vor Gott mit den Seinen sich vereinigt alle Morgen und alle Abende als ein rechter Hauspriester; der in der Furcht des Herrn sein Tagewerk treibt, seine Kinder erzieht, sein häusliches Glück genießt, sein Hauskreuz trägt. — „Wohl dem, der den Herrn fürchtet“

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„Und auf seinen Wegen gehet." Auf Gottes Wegen gehen, das heißt seine Gebote halten; nicht nur Herr Herr sagen, sondern auch den Willen thun des Vaters im Himmel. Nicht nur im Herzen und auf den Lippen die Gottesfurcht tragen, sondern sie auch ausprägen in einem rechtschaffenen Wandel. Auf Gottes Wegen gehen, das heißt gehen auf den Wegen, die uns der lebendige Gott vorgezeichnet hat in seinen heiligen Geboten, die uns unser Herr Jesus Christus vorangegangen ist in seinem reinen und gottseligen Wandel, die uns der heilige Geist führen will in der Liebe Gottes und der Menschen, in Güte, Freundlichkeit, Sanftmut, Friedfertigkeit, Reinigkeit, Heiligkeit, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit. So vor Gott wandeln wie ein Kind vor seines Vaters Augen, das ist die rechte Furcht des Herrn. „Wohl dem,

der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen geht." Das ist das Fundament alles Glücks, insbesondere des häuslichen Glücks. Wo dieses Fundament fehlt, da hat man sein Haus auf Sand gebaut und eh man sich's versieht, thut's oft einen großen Fall. Wo dieses Fundament steht, da mögen auch die Stürme der Anfechtung ans Haus stoßen und die Gewässer der Trübsal heranbrausen: wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut. Das lernen wir nun im Fortgang des Psalms; da wird uns gepriesen:

2) Der mannigfaltige Segen eines christlichen Hausstandes. Und zwar zuerst der Segen der Nahrung.

V. 2: Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut." Wohl liegt es nicht allein an des Menschen Schaffen und Schwizen, Scharren und Wühlen, Frühaufstehen und Spätsizenbleiben, das hat uns erst

der vorige Psalm gelehrt. Aber darum gilt doch noch heute das Gebot vom Paradiese her: Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen. Und auch den Christenmenschen gebeut der Apostel Paulus, daß sie mit stillem Wesen arbeiten und ihr eigen Brot essen. Einem rechten Mann aber und einem frommen Christen ist dieses Gebot der Arbeit nicht eine Last, sondern eine Lust, nicht eine Bürde, sondern eine Würde, nicht ein Fluch, sondern ein Segen. Manchem schmeckt freilich gestohlen Brot besser als das selbst verdiente; aber hernach wird es ihm im Munde wie Kieselsteine, sagt Salomo in den Sprüchen. Ja, wenn das Brot an den Bäumen wüchse, so schmeckt es doch besser, wo man's verdient hat im Schweiße seines Angesichts. Und viel glücklicher und vergnügter als der Reiche, der nicht zu arbeiten braucht, als der Müßiggänger, der nicht arbeiten mag, viel glücklicher ist der Fleißige und Arbeitsame, der sich nach dem Worte hält: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Denn die Arbeit an sich ist Segen, und die Arbeit bringt Segen:

Gerok, Psalmen. III.

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