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V. 19: Du machst den Mond, das Jahr darnach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang." Siehe da das vierte Tagewerk der Schöpfung, die Lichter, die Gott an den Himmel gesetzt, daß sie scheinen auf Erden. Siehe da die goldene Sonne, die vom blauen Himmel flammt, den Tag zu erleuchten, die Erde zu erwärmen und alles, was darauf lebt und webt; siehe da den silbernen Mond, der mit seinem sanften Dämmerlicht die Nacht erheitert; siehe da die funkelnden Schar der Sterne, die am Himmelsgewölbe lodert als ein Heer von himmlischen Lampen. Fürwahr, staunen müssen wir vor dieser Sternenwelt, wenn wir auch nichts im Aug haben, als was diese Gestirne für uns find und wie freundlich sie der Erde dienen mit ihrem Licht, und wenn wir vollends erwägen, was sie an und für sich sind: Weltkörper, so groß, ja meist noch größer als diese Erde, auch gewiß Schaupläße göttlicher Allmacht, auch ohne Zweifel Wohnpläge lebender Wesen, dann können wir nicht anders als anbetend niedersinken und bekennen: Herr, dir ist niemand zu vergleichen, kein Lob kann deine Größ erreichen, kein noch so feuriger Verstand! — Nun führt uns der Psalmist wieder auf die Erde herab und läßt uns hineinschauen in das Gewühl der lebendigen Geschöpfe auf Erden, in die Werke des fünften und sechsten Schöpfungstages. Wir sehen das Gewimmel der vierfüßigen Tiere und hören ihren König, den Löwen, wie seine furchtbare Stimme durch die Nacht hintönt:

V. 20-22:,,Du machst Finsternis, daß es Nacht wird; da regen sich alle wilde Tiere; die jungen Löwen, die da brüllen nach Raube und ihre Speise suchen von Gott. Wenn aber die Sonne aufgehet, heben sie sich davon und legen sich in ihre Löcher." Wir sehen den Menschen, die Krone der Schöpfung, wie er des Morgens ausgeht an sein Tagewerk, wie er den Acker bestellt im Schweiße seines Angesichts, wie er am Abend fröhlich sein Geschirr auf den Rücken nimmt

und heimkehrt zu Weib und Kind. Wir sehen hinab in die grünen Tiefen des Meers, in den kristallenen Palast der Fluten, wie es auch da wimmelt von Geschöpfen ohne Zahl, vom kleinsten Fischlein bis zum furchtbaren Seeungetüm:

V. 25. 26: „Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt es ohne Zahl, beide große und kleine Tiere. Daselbst gehen die Schiffe; da sind Walfische, die du gemacht hast, daß sie darinnen scherzen,“ und brechen abermals

aus in den anbetenden Ruf:

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V. 24: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel; du hast sie alle weislich geordnet und die Erde ist voll deiner Güter." Und wenn wir dann bedenken: wie er der Schöpfer ist, so ist er auch der Erhalter aller Millionen seiner Kreaturen, V. 27. 28; wie er ihnen das Leben gegeben, so kann er's ihnen auch wieder entziehen, V. 29; und auch aus dem Tode läßt er immer wieder neues Leben hervorgehen, V. 30, wie er jezt im Frühling die Gestalt der Erde wieder verjüngt und erneuert; und von Jahrtausend zu Jahrtausend schaut er mit Wohlgefallen hernieder auf das Werk seiner Hände, V. 31, so daß es immer noch heißt wie am Schöpfungstag: Siehe, es war alles sehr gut; wenn wir bedenken, daß die Erde ehrfurchtsvoll bebet vor seiner Nähe, sollte dann nicht das Lob des Schöpfers auch

3) Widerklingen in unserer eigenen Brust.

V. 33. 34: „Ich will dem Herrn singen, mein Lebenlang, und meinen Gott loben, solange ich bin. Meine Rede müsse ihm wohlgefallen. Ich freue mich des Herrn." Und wenn wir erwägen, wie nichts Gottes schöne Schöpfung verunstaltet und nichts sie aus einem Gottesgarten zu einem Jammerthal macht, als der Mensch mit seiner Sünde, wie der Dichter sagt: Die Welt ist vollkommen überall, wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual; sollten wir dann nicht einstimmen in den Wunsch, womit unser Psalm schließt:

V. 35: „Der Sünder müsse ein Ende werden auf

Gerok, Psalmen. III.

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Erden und die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den Herrn, meine Seele. Hallelujah." Sollten wir uns nicht freuen auf jene Zeit, da die Erde voll sein soll der Ehre Gottes und mit Frieden bedeckt wie mit Meereswogen, und da alle Kniee sich beugen vor dem lebendigen Gott und alle Kreaturen zusammen einstimmen in einen harmonischen Lobgesang: Ehre sei Gott in der Höhe! Inzwischen aber lobe den Herrn, meine Seele. Inzwischen wollen wir wenigstens, seine Glaubigen, nicht zurückbleiben hinter der unvernünftigen Kreatur, sondern unsern Gott loben mit Herzen, Mund und Händen:

Nun danket alle Gott

Mit Herzen, Mund und Händen,

Der große Dinge thut

An uns und allen Enden.

Amen.

Psalm 105.

(1) Danket dem Herrn, und prediget seinen Namen; verkündiget sein Thun unter den Völkern; (2) Singet von ihm, und lobet ihn; redet von allen seinen Wundern; (3) Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen; (4) Fraget nach dem Herrn, und nach seiner Macht; suchet sein Antlig allewege; (5) Gedenket seiner Wunderwerke, die er gethan hat, seiner Wunder und seines Worts; (6) Jhr, der Same Abrahams, seines Knechts, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten. (7) Er ist der Herr, unser Gott; er richtet in aller Welt. (8) Er gedenket ewiglich an seinen Bund des Worts, das er verheißen hat auf viele tausend für und für, (9) Den er gemacht hat mit Abraham, und des Eides mit Isaak; (10) Und stellete dasselbe Jakob zu einem Recht, und Israel zum ewigen Bunde, (11) Und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbes; (12) Da sie wenig und gering waren, und Fremdlinge darinnen. (13) Und sie zogen von Volk zu Volk, von einem Königreich zum andern Volk. (14) Er ließ keinen Menschen ihnen Schaden thun, und strafte Könige um ihrer willen. (15) Tastet meine Gesalbten nicht an, und thut meinen Propheten kein Leid. (16) Und er ließ eine Teurung in das Land kommen, und entzog allen Vorrat des Brots. (17) Er sandte einen Mann vor ihnen hin,

Joseph ward zum Knechte verkauft. (18) Sie zwangen seine Füße in Stock, sein Leib mußte in Eisen liegen; (19) Bis daß sein Wort kam, und die Rede des Herrn ihn durchläuterte. (20) Da sandte der König hin, und ließ ihn losgeben, der Herr über Völker hieß ihn auslassen. (21) Er segte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über alle seine Güter. (22) Daß er seine Fürsten unterwiese nach seiner Weise, und seine Ältesten Weisheit lehrete. (23) Und Israel zog in Ägypten, und Jakob ward ein Fremdling im Lande Hams. (24) Und er ließ sein Volk sehr wachsen, und machte sie mächtiger, denn ihre Feinde. (25) Er verkehrte Jener Herz, daß sie seinem Volk gram wurden, und dachten seine Knechte mit List zu dämpfen. (26) Er sandte seinen Knecht Mose, Aaron, den er hatte erwählet. (27) Dieselben thaten seine Zeichen unter ihnen, und seine Wunder im Lande Hams. (28) Er ließ Finsternis kommen, und machte es finster; und waren nicht ungehorsam seinen Worten. (29) Er verwandelte ihr Wasser in Blut, und tötete ihre Fische. (30) Ihr Land wimmelte Kröten heraus, in den Kammern ihrer Könige. (31) Er sprach, da kam Ungeziefer, Läuse, in allen ihren Grenzen. (32) Er gab ihnen Hagel zum Regen, Feuerflammen in ihrem Lande; (33) Und schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume, und zerbrach die Bäume in ihren Grenzen. (34) Er sprach, da kamen Heuschrecken und Käfer ohne Zahl. (35) Und sie fraßen alles Gras in ihrem Lande, und fraßen die Früchte auf ihrem Felde. (36) Und schlug alle Erstgeburt in Ägypten, alle ihre ersten Erben. (37) Und führete sie aus mit Silber und Gold; und war kein Gebrechlicher unter ihren Stämmen. (38) Ägypten ward froh, daß sie auszogen, denn ihre Furcht war auf sie gefallen. (39) Er breitete eine Wolke aus zur Decke, und ein Feuer des Nachts zu leuchten. (40) Sie baten, da ließ er Wachteln kommen, und er sättigte sie mit Himmelsbrot. (41) Er öffnete den Felsen, da floßen Wasser aus, daß Bäche liefen in der dürren Wüste. (42) Denn er gedachte an sein heiliges Wort, Abraham, seinem Knechte, geredet. (43) Also führete er sein Volk aus mit Freuden, und seine Auserwählten mit Wonne, (44) Und gab ihnen die Länder der Heiden, daß sie die Güter der Völker einnahmen, (45) Auf daß sie halten sollten seine Rechte, und seine Geseze bewahren, Hallelujah.

Abermal ein Lobpsalm, der dritte in dieser goldenen Kette, die mit dem 103. Psalm begonnen hat, und zwar wieder ein neues Glied in dieser Kette, ein Lob Gottes aus einem anderen Ton. Im 103. Psalm wurde Gott gepriesen wegen seiner Wunder im Reiche der Gnade: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes

gethan hat." Im 104. Psalm wurde er gepriesen wegen seiner Wunder im Reich der Natur: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel; du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter." Im 105. Psalm nun wird Gott gepriesen wegen seines wunderbaren Waltens im Reich der Geschichte: „Verkündiget sein Thun unter den Völkern."

Auch die Bücher der Geschichte predigen uns von Gott, dem allmächtigen, allweisen, allgerechten und allgütigen Weltregenten, der ein Herr ist aller Herren und ein König aller Könige, und der alle Völkergeschicke und alle Weltereignisse lenkt nach seinem verborgenen, aber heiligen Plan. Wie er im Reich der Natur Winde zu seinen Engeln macht und Feuerflammen zu seinen Dienern, so stehen auch die gewaltigen Engel, die durch die Völker hinschreiten, Krieg, Pestilenz, Hunger und teure Zeit unter seinem Befehl, als seine Boten und Diener. Und wie er im Reich der Natur den Wellen des Meeres eine Grenze gesezt hat, darüber kommen sie nicht, so seht er auch in der Geschichte den siegreichsten Helden, den gewaltigsten Kriegsheeren, den mächtigsten Völkern ihre Grenze, darüber sie nicht kommen, weil der Allmächtige spricht: „Bis hieher und nicht weiter, hie sollen sich legen deine stolzen Wellen."

Freilich im Reich der Geschichte ist Gottes Finger nicht immer so klar und so schnell zu erkennen, wie im Reich der Natur. Nicht so regelmäßig wie die Sterne des Himmels wandeln die Geschlechter der Menschen in ihren Bahnen; nicht in so schöner Ordnung wie in der Natur die Blume des Frühlings blüht, die Saat des Sommers wächst, die Frucht des Herbstes reift, geht in der Menschenwelt der Same des Guten auf und reifen unter den Völkern die Früchte der Gerechtigkeit. Denn Gott hat dem Menschen den freien Willen gelassen, zu wählen zwischen Gut und Bös, und der Mensch kann, was der Stern am Himmel

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